Gemeinnütziges.

Mottenechte Dolle. Auf der kürzlich in Hamburg abge­haltenen Hauptversammlung des Vereins deutscher Chemiker sprach u. a. Dr. Meckbach, Leverkusen, über Motten­echte Wolle. Ausgehend von den Beobachtungen, daß Mottenschäden an verschiedenartigen alten Wollstoffen, welche viele Jahre der Gefährdung durch die Tiere genau im gleichen Maße ausgesetzt waren, durchaus nicht gleichmäßig über alle Stücke verteilt waren, hat der Vortragende sich vor Jahren das Problem gestellt und und seit dem Jahre 1915 in Lever­kusen bearbeitet: Kann man ungefärbte, geruchlose chemische Stoffe Herstellen, die von der Wolle in kleinen Mengen aus wässerigen Lösungen ausgenommen und fest gebunden wer­den und ihr dauernd die Eigenschaft verleihen, daß sie von den Raupen der Motten nicht gefressen werden kann, wäh­rend im übrigen alle wertvollen Eigenschaften der Wolle im vollen Betrag erhalten bleiben? Die Farbenfabriken vorm. Friede. Bayer u. Co. in Leverkusen brachten im Sommer 1981 unter der Bezeichnung Eulan ? ein Erzeugnis in den Handel, welches die Erfüllung der gestellten Aufgabe bringt. Zunächst erstreckten sich die Versuche auf Körper, welchen man eine starke physiologische Wirkung Zutrauen konnte. Gleich bei der ersten Versuchsreihe konnte festgestellt werden, daß das alte Martiusgelb ein wirksamer Schutzstüll gegen Mot­tenfraß ist, wodurch sich die von alten Leut-kMt aufgestellte Behauptung, grüne Wolle werde von den Motten nicht ge­fressen, bestätigt und gleichzeitig der Nachweis erbracht wur­de. daß das gestellte Problem lösbar ist. Ganz außerordent­liche Schwierigkeiten bereitete die Deutung der Tierversuche, die sich nur durch genaues biologisches Studium der Motten erzielen ließ. Der Zoologe der Farbenfabriken, Dr. Titschack, hat die Tiere, welche bisher sehr wenig untersucht waren, genau studiert.

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hellt aus folgender Betrachtung: Die jedes Jahr vom deut­schen Volk aufgenommene Menge Wolle im Gewicht von etwa 100 Millionen Kilogramm hat eine Lebensdauer, die nach Jahrzehnten zu bemessen ist,, und während dieser ganzen Zeit ist sie dauernd durch Mottensratz gesayroer. vcimmr man nun an, daß nur 1 v. H. der Wolle im Laufe der vielen Jahrs von den Motten aufgefressen wird, so schätzt man sicher zu niedrig, und doch wären das 1 Million Kilogramm für Deutschland, also bei einem Durchschnittspreise von 600 für 1 Kilogramm immerhin 600 Millionen Mark. Wenn dieser Verlust, der dem deutschen Volksvermögen entsteht, lediglich durch die von den Mottenraupen wirklich aufgefres- fene Menge Wolle einer Schätzung zugänglich ist, so läßt sich der durch die Tiere alljährlich wirklich angerichtete Gesamt­schade auch nicht entfernt übersehen. Denn was bedeutet der Wert der weniger als ein Zehntel Gramm betragenden Menge Wolle, die von einer Mottenraupe verzehrt wird, wenn sie in einem neuen Anzug ein Loch frißt, im Vergleich zu dessen Wert. Und welche gewaltigen Wertverminderungen^ entstehen durch die Tiere jahraus jahrein an echten Teppichen und an PolstermöbelnI Kurz, es kann keinem Zweifel unter­liegen, daß der dem deutschen Volk alljährlich durch die Mot­ten erwachsene Schade nach Milliarden zählt, und'es ist ein­fach ein Gebot unsrer trostlosen wirtschaftlichen Lage, daß wir uns dieses Schadens erwehren.

Familiermachrichten

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Gestorben: Felix Schach, Seebronn, 80 Jahre; Ehr. Fr. Schtttenhelm, Maurermstr. u. Gdrt., 61 I. Freudensladt.

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Wetter-Bericht

Der Hochdruck im Osten läßt weiter nach. Von Westen dringen Störungen nach Süddeutschland vor, unter deren Eijisluß am Frei­tag und Samstag zahlreiche Gewitter, sonst aber trockenes und warmes Wetter zu erwarten sind.

Amtsgericht Nagold.

2n das Bereinsregister

wurde heute bei dem Arbeiterverein Wildberg eingetragen: In der Generalversammlung vorn II. Juni 1922 ist der Vorarbeiter Gottlteb Carle in Wildberg zum Vorstand gewählt worden."

Aenderungen im Vorstand werden künftig nicht mehr veröffeUlllcht."

Den 4. Juli 1922.

57 Obersekretär Talmon-Gros.

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