NMti, Mac Kinley, Porsirw Limz. oeuue»

Lage. Merkwürdigerweise fehlt das Bild des Zaren Mko- laus, der dpch Urheber des Haager Gedankens gewesen ist.

Die neuen Postgevüyrerr

Die wesentlichsten Gebühren, die vom 1. Juli 1922 ab d» Post-, Postscheck- und Trlegraphenverkehr innerhalb Deutschlands gelten, sind folgende«

Briefe und Poftkarkea

Postkarten im Ortsverkehr 75 lH', im Fern­verkehr 1,50 «1k; Briefe im Ortsverkehr: bis 20 Gramm 1 «1t, über 20 bis 100 Gr. 2 «it (neu erngeschobene Zwischenstufe), über 100 bis 250 Gr. 3 -1k; Briese im Fernverkehr: bis 20 Gr. 3 «ti, über 20 bis 100 Gr. 4 <K, über 200 bis 250 Gr. 5 -,1k. (Für nicht- oder unzurei­chend freigemachte Postkarten und Briefe wird das Dop­pelte des Fehlbetrages, mindestens aber ein Betrag von 50 Pfennig nacherhoben.) Die Drucksachenkarte als besonderer Versendungsgegenstairü fällt weg. Die Kar­ten unterliegen der Gebühr für Drucksachen bis 20 Gramm.

Drucksachen und Warenproben

Drucksachen: bis 20 Gr. 50 (neu eingeschobene Vorstufe), über 2050 Gr. 75 L, über 50100 Gr. 1.50 Mark, über 100250 Gr. 3 -1k, über 250500 Gr. 4 -1k, über 500 Gr. bis 1 Kg. 5 -Ik; für Ansichtskarte n, auf deren Vorderseite Grüße oder ähnliche Höflichkeitsformeln mit höchstens fünf Worten niedergeschrieben sind, 50 (Ansichtskarten, die weitergehende schriftlich« Mitteilungen enthalten oder bei denen sich Mitteilungen auf der Rück­seite befinden, unterliegen der Postkartengebühr): Ge­schäft s p ap i e r e: bis 250 Gr. 3 -1k, über 250500 Er. 4 -1k, über 500 Gr. bis 1 Kg. 5 -1k; Warenproben: bis 250 Gr. 3 --1k, über 250500 Gr. 4 -1k. (Nicht freige­machte Drucksachen, Geschäftspapiere und Warenproben werden nicht befördert. Für unzureichend freigemachte Sendungen dieser Art wird das Doppelte des Fehlbetrages, mindestens aber ein Betrag von 50 -Z nacherhoben.) Päckchen bis 1 Kg. kosten 6 -1k. '

Pakete

Pakete: bis 5 Kg. Nahzone 7 -1k, über 5 bis 7>L Kg. 10 -1k (neu eingeschobene Zwischenstufe), über 7l410 Kg. 15 -1k. über 1015 Kg. 20 -1k, über 1520 Kg. 25 -1k. In der Fernzone werden die doppelten Sätze erhoben. (Pakete von Verlegern, die nur Zeitungen oder Zeitschriften ent­halten sogenannte Zeitungspakete bis 5 Kg. in der Nahzone kosten 3 -1k.)

Wertsendungen

Die Gebühr für eine gleichartige eingeschriebene Sen­dung und die Versicherungsgebühr, welche beträgt: a) bei Wertbriefen für je 100 -1k der Wertangabe 1,50 -1k, b) bei Wertpaketen für je 1000 -1k der Wertangabe 2 -tk, mindestens bei einer Sendung 3 -1k.

Postanweisungen und Zählkarten P o st an w e i s u n g e n: bis 100 -1k 2 -1k, über 100250 Mark 3 -1k, über 250500 -1k 4 -1k, über 5001000 5 -1k, über 10001500 -1t 6 -1t, über. 1500 -1t2000 -1t 7 Mark.

Zahlkarten bis 100 -1t einschl. 75 L über 100500 Mark, einschl. 1,50 -1t, über 5001000 -1t einschl. 3 -1t, über 10002000 -1t einschl. 4 -1t, über 20005000 -1t einschl.

5 -1t, über 5000 -1t 6 -Ich für Kassenschecks, die bargeldlos beglichen werden, ein Fünftel vom Tausend des Scheckbe­trages (wie wisher), für Barauszahlungen mit Postscheck 1 vom Tausend des Scheckbetrages-

Die Einschreibgebühr ist auf 2 -1t festgesetzt. Für die Eilbestellung sind bei Vorauszahlung zu entrichten: für eine Briefsendung: nach dem Ortsbestellbezirk 3 -1t, nach d«n Landbestellbezirk 9 -1t, für ein Paket (Ortsbestellbezirk)

6 --1t, Landbestellbezirk 12 -tt.

Telegramme

Gewöhnliche Telegramme für jedes Wort 1,50 Mark, miideftens 15 -1t, im Ortsverkehr jedoch 1 °1t für jedes Wort, mindestens 10 -1t. Die Jnlandsgebühren für Brieflendungen, Wertsendungen, Postanweisungen und Pakete gelten auch nach dem Saargebiet (jedoch Päkchen nicht zugelassen), sowie nach dem Gebiet der Freien Stadt Danzig und dem Memelgebiet. Die Jnlandsgebühren für Brieflendungen gelten ferner nach Luxemburg und Oester­reich. (Päckchen nach beiden Ländern nicht zu gelassen.) Mir Postkarten und Briefe bis 20 Gr. nach Ungarn und Tschecho-Slowakei gelten niedrigere als die allgemeinen Auslandsgebühren.

Sonstige Gebühren

Die Auslinds'gebühren betragen vom 1. Juli 1922 ab: für Postkarten 3,50 -1t, jedoch nach l -garn und Tschecho-Slowakei 2,75 -1t; für Briefe 20 Gr. 6 -1t, jede weiteren 20 Gr. 3 -1t (Meistgewicht 2 Kg.), jer-och nach Ungarn und Tschecho-Slowakei bis 20 Gr. 4,50 -1t, jede weitere 20 Gr. 3 -1t; für D r u ck f a ch e n für je 50 Gr. *.25 -1t; für Blindenschristsendungen für je 500 Gr. 50 L (Meistgewicht 3 Kg.), jedoch nach Tschecho- Slowakei und Ungarn für je 500 Gr. 10 für Ee- schäftspapiere für je 50 Er. 1,25 -1t, mindestens 6 °H; für Warenproben für je 50 Gr. 1,25 -1t, mindestens 8 -<k; Eilbestellgebühr für Driefsendungen 12 -fl; Vorzeigegebühr für Nachnahmen auf Briese sendungen (vom Absender zu entricht^) 1,25 -1t; Gewichts- gebühr für Wertkästchen für je 50 Gr. 2ch0 -1t, mindesten«

12 Mark.

Die Einschreibgebühr, Nück.chetngebühr, Behandlungs»

Die Einschreibgebühr, Nückschetngebühr, Behandlungs» geouyr zur «oeripaieie zze 6 ,vw>r v«. bühren und Postanweisungsgebühren sind unvsrarchert ge­

blieben.

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, den 7. Juni 1922.

* Amerikauerbesuch. Dieser Tage kam das allen Lesern unseres Blatte« wohlbekannte Ehepaar Karl Tafel u. Frau Rosa geb. Freychaler au« Brooklyn in seine Heimat zurück. Me hiesige Stadlkapelle ließ es sich nicht nehmen, aus diesem Anlaß den edlen Wohltäter und unermüdlichen Sammlern

-u Gunsten ih er alten Hstmak am Pfiagfimonta.. ein S.äad- ch?n zu bringen. Wir wünschen m se»en verehr:«» Lankr- leuten, oaß ch e- im rrawen Nagold, mit dem sie sich so eng verbunden fühleil, eur recht ichöner Aufenthalt beschieden sein möge und wir heißen sie nochmals herzlich willkommen daheim I

Walddorf, 7. Juni. Blitzschlag. Bei dem gestrigen Gewitter schlug der Blitz in das Haus des Küfermeisters Georg Brezing, glücklicherweise ohne zu zünden. Die elektr. Leitung wurde gestört. Der Regen fiel reichlich.

Eiumihliuz des Fririchoss und drs Ehrenmals für tie Gefallenen in Alt-Nuist».

Als Ehrentag für die Gemeinde Alt-Nuifra galt der vergangene Pfinostsonntag, an welchem der neu angelegte Friedhof seine Weihe erhielt, und an dem gleichzeitig die Enthüllung des Denkmals für die gefallenen Söhne Alt NnifraS stattfand. Die ganze Feier war bi« ins einzelne wohl angeordnet und nahm durchweg einen befriedigenden Verlauf. Die« war in erster Linie da« Verdienst der rühri­gen Anwalt Krauß, der sich mit unermüdlichem Fleiß und in der uneigennützigsten Weise der Sache angenommen hat. Eingeleitet wurde die Feier auf dem Friedhof mit dem Cho­ralBefiehl du deine Wege" durch den Gesangverein Alt- Nuifra. Es folgte die Weiherede und die Einsegnung des Friedhofs durch Herrn Stadtpfarrer Huppenbauer-Hai­reibach. Er führte vom christlichen Standpunkt au« so recht den Zweck des Friedhofs vor Augen und ermahnte dir An­wesenden, dankbar der Toten zu gedenken. Mit einem Gebet schloß die Einsegnung de« Friedhof«. Herr Sieber von Neunisra, al« der aui führende Handwerksmeister, übergab mit Worten de« Dankes für das ihm geschenkte Vertrauen das Denkmal der Gemeinde und befahl es der besonderen Obhut. Während der Enthüllung des Denkmals trug der Gesangverein von Hailerbach den ChorWir liebten uns wie Brüder" vor und anschließend die Musikkapelle Hatter bach da«Morgenrot". H. Anwalt Krauß-Altnuisra übernahm hierauf das Denkmal für die Gemeinde. Er schilderte eingehend den Werdegang von Friedhof und Denk­mal und sprach allen denen herzlichen Dank aus, die zum Gelingen der Werks beigetragea haben. Ferner dankt« er allen denen, die von nah und fern zur heutigen Feier und damit zur Ehrung der hiesigen Gefallenen erschienen sind, besonders auch dem Herrn Oberamtsoorstand für sein persön­liches Erscheinen. Er versprach, den Friedhof und das Denkmal in seinen besonderen Schutz zu nehmen und empfahl auch den übrigen GemeindemitglieSern die ganze Anlage in ihre besondere Obhut.

Es folgte ein Choral vom Gesangverein Vösingen, der es sich ebenso wie der Gesangverein Haiterbach nicht nehmen ließ, ihre Nachbargemeinde Altnuisra in beisonderer Weise zu ehren. Hierauf folgte von Herrn Hauptlrhrer Maier- Altnuisra die eigentliche Gedächtnisrede für die hiesigen Ge­fallenen. In markigerr, jedermann zu Herzen gehenden Worten führte er folgendes aus:Es ist mir der ehrende Auftrag zuteil geworden, im Namen der hiesigen Gemeinde den gefallenen Helden einen Kranz niederzulegen. Der Krieg mit allen seinen Leideu und Schrecken hat unendliches Elend geschaffen und unzählige Werte zerstört und vernichtet. Von ünS allen wurden große Opser gefordert, doch wiesverschwindend klein kommen uns diese Opfer vor, wenn wir derer gedenken, die ihr Leben fürs Vaterland hingkgeben haben. Und nun nachdem wir den Krieg verloren haben sieht eS au«, als wären diese Opfer alle vergeblich gebracht worden. Doch ein Ausblick hinunter ins Tal belehrt uns eines anderen. Vor uns liegt, von Wäldern schützend umgeben, ein herr­liches Fleckchen Erde, so schön, daß tchs mit Worten nicht zu schildern vermag. ES ist die Heimat der gefallenen Helden, aus die sie so stolz waren, für die sie hinausgezogen sind, für die sie geschworen baden, daß kein fremder Fuß sie ent­weihe, keine Zerstörungswut sie vernichte, daß kein Rohling ihren Bewohnern ein Haar krümme. Sie haben den Schwur gehalten, sie sind auf ihrem Posten geblieben, bis das letzte und größte Opfer von ihnen gefordert war, ihr Leben. Wären diese Opfer vergeblich g< wesen, dann würde (wie in tausen­den von Dörfern und Städten im Kriegsgebiet) in Altnuisra kein Stein mehr auf dem andern sein, kein Baum mehr gen Himmel ragen, und die Bewohner hätten Vergewaltigungen und Erlebnisse hinter sich, die die schlimmsten Tage ihres Lebens noch in den Scharten stellen würden. ES wäre un­dankbar, wenn wir das vergessen wollten. Drum spreche ich im Namen der Gemeinde: Wir danken Euch, Ihr Helden, daß Ihr in vorderster Reihe mitgeholfen habt, unser Vater­land und insbesondere unsere geliebte Heimat zu schirmen und zu schützen. Dieses Denkmal erzählt Eure Heldentaten den kommenden Geschlechtern. Von Euch wollen wir lernen, in selbstloser Liebe zu opfern. Zum Zeichen unseres tief­gefühltesten Dankes lege ich diesen Kranz an Eurem Ehren­denkmal nieder.

Und Euch lieben Angehörigen gebe ich die Versicherung unserer innigsten Anteilnahme an Eurem Schmerz. Ich kann es nicht in Worte kleiden, was Ihr im Hinblick auf Euren Verlust ducchgekämpfl habt und noch durchkämpfen müßt, aber wir alle fühlen es und geben dies zu erkennen durch unsere Teilnahme am heutigen Einweihungstag. Und der Jugend AltnuifraS ruse ich zu: Gicht nie an diesem Denk­mal vorüber, ohne in tiefer Dankbarkeit der Taten Eurer Väter und Brüder zu gedenken. Und zu uns allen, die wir hier versammelt sind, laste ich die Toten selbst durch des Dichters Heinrich Lerch Mund sprechen:

Wanderer steh!

Ich sage Dir, wenn Da Dich beute abend zum Schlafen least, Und nicht nach den toten Soldaten frägst:

Wer starb heut für mich?

Und nickt den letzten Gedanken mir schenkst,

Sondern an Deine Freuden denkst,

Darm steh ich auf und lauf zu Dir.

Und küsse Dich mit meinem zerschossenen Munde Und zeige Dir meine blutende Wunde,

Daß Du die ganze Nacht von mir träumst,

Wenn Du das versäumst,

Denn ich und alle, die wir hier liegen,

Starben für Deutschlands Kämpfen und Siegen.

Und nun muß Deutschland unser gedenken und sür uns stehn. Sonst mag und wird Deutschland zu Grunde gehn. Wand-rer geh!"

Nach dieser Ansprüche ehrte der Gesangverein Altnuisra

seinerseits die Gefallenen mit dem Lied:Drunten in Flan­dern". Namens der Muttergemeinde Haiterbach sprach Herr Stadtschullhetß Bernhardt den Dank aus und erwies den efallenen Söhnen Altnuisra« die gebührende Ehre. Obwohl die Namen der Gefallenen von Almuifra aus dem Denkmal von Haiterbach stehen, habe es sich die Tetlg'metnde Alt- »uifra nicht nehmen lasten, mit der Anlegung des neuen Friedhofs ihren Gefallenen einen eigenen Denkstein zu setzen. Gr gab dem Wunsche Ausdruck, daß das gegenseitige Ver­hältnis zwischen Mutter- und Tochtergemetnde auch fernerhin, wenn die Toten von Altnuisra nicht mehr auf dem Friedhof sst Haiterbach beerdigt werden, ungetrübt meiterbestehen möge. Zum Zeichen des Dankes der Stadt Haiierbuch legte er einen Kranz am Denkrrn'l nieder Dem Dank der Sradtgemeinde Haiterbach schloß sich die Ehrung durch die Fahnensektion >er erschienen K:ieger- und Miittäroere-ne von Beihingen, vösingen, Haiterbach,-Oveita!h?im, Solzstetten und Unter­talheim an. Der Gesangverein Haiterbach saug zu Ehren der Gefallenen da« L,ed:Im Feld des Morgens früh." Herr Hauptlehrehrer a. D R e-n z Hatte-bach brachte den Dank de« Knegeroereins Hatie-bach in trefflichen Worten zum Ausdruck. Auch er mahnte, ste-s dankrar der großen Opfer der Gefallenen zu gedenken. Die Angehöriger! der Gefallenen legten Kränze am Denkmal nirder und manche alte Wunde wurde wieder aufgerissen. Den Dank der An- gehörigen gegenüber der Gemein e und allen Teilnehmern an der heurige» Feier brachte Herr Gutsbesitzer Steimle al§ Vater von zwei gefallenen Söhnen in schlichten Worten zum Ausdruck. Er führte aus, daß süc die Hinterbliebenen die Hoffnung bestehe, daß Wunden heilen, wenn auch Nar­ben bleiben, und daß sich durch die reg« Anteilnahme an der heutigen Getächtmsteier kür die Angehörigen der Gefalle««» das Sprichwort bewahrheiten möge, dntz geteilter Leid nur halbes Leid sei. Mit dem Chor des Gesangvereins Altnuisra Wie sie so sanft ruhn", schloß die erhebende Feier. Dreser Tag war ein wirklicher Ehrentag in der Geschichte AltnuifraS, der in darkbaier Erinnerung bleiben wird. Noch nie hatte Altnuisra einen solchen Besuch von auswärts auf zuwetsen, und c§ bewies die zahlreiche Beteiligung an der Feier die herzliche Anrennahme der Nachdargrmeiuden.

Württemberg.

Herrenberg, 6. Juni. Eigenartiger Diebstahl Einem seit kurzem hier tätigen Zahnkundigen wurden am seinen Arbeitsräumen 9000 Mark in bar, wertvolle Silben stücke und eine Uhr gestohlen. Als Dieb wurde der Geschäfts­vorgänge,: des Bestohlenen in Hast genommen

srmrgari, 6. Juni. Marinetag. Zu dem Zweiten württ. Marinetag an den Pfingsttagen waren die frühe­ren Angehörigen der Marine aus Württemberg auf dir Einladung des Marinevereins Stuttgart (Ehrenvorsitzende- Fürst Karl von Urach) in großer Zahl eingetroffen. Ir den Versammlungen im Dinkelackersaal sprachen Fregatten­kapitän Hans Wittmann, Oberingenieur Kolbe, Gene­ral v. Gerat u. a. Mit der erhebenden Totenfeier wai die Weihe der von Oberingenieur Kolbe gestifteten Gedenk­tafel verbunden. Eine Reihe künstlerischer Vorträge ver­schönten das Fest.

Stukkgark, 6. Juni. Streikende bei Daimler Die Arbeiter der Daimlerwerke in Untertürkheim haben sick mit 1611 gegen 259 Stimmen für die Wiederaufnahme Lei Arbeit unter den aorgeschlagenen Bedingungen erklärt. In Sindelfingen, Geislingen und Friedrichshofen wird noch gestreikt.

Der Pfingstverkehr war m Stuttgart überaus stark. An Samstag war auf dem Bahnhof der Andrang von Frem­den teilweise so groß, daß der kaum minder großen Zahl der Abreisenden der Zugang zu den Zügen nur mit Mühi sreigehalten werden konnte. Namentlich war der Fernver­kehr außerordentlich stark; die ungewöhnlich langen v Züge waren überfüllt. Trotz des unfreundlichen, kühler Wetters wunderten viele Tausende, den Stab in der Hand, in Gottes schöne, freie Natur. Die Alb und der Schwarzwald bildeten, wie gewöhnlich, das Hauptziel der er­holungshungrigen Städter, aber auch ins Rems- und Wies- lauftal und hinauf zu dem verträumten Ebnisee ergoß sich ein Strom fröhlicher Menschen. Am Montag mittag brach dann doch sieghaft die Sonne durch und brachte Len Ehren­namen des lieblichen Pfingstfestes zu Ehren.

Aeberfahren. Auf dem Zahnradbahnhof kam am Pfingst­montag nachmittag ein älterer Mann beim Aufspringen aus den schon in Fahrt befindlichen Zug zu Fall. Er wurd« oom Motorwagen vollständig zermalmt.

Neuenbürg. 6. Juni. Einbruch. Ä, ektsr MrtfchA », Gräfenhausen wurden 20 000 Mark Papiergeld -irrige Silbertaler und Schmuck gestohlen.

Wössingen, 6. Juni. Der Sieinlachw a,server- orgung war im Spätjahr 1920 eme Unterstützung aus len Mitteln der produktiven Erwerbslosenfürsorge in Aus. licht gestellt worden und man rechnete mit einer Summ« lon 500 000 Mark. Als nach Fertigstellung der Arbeiten aus llusbezahlung der Unterstützung gedrungen wurde, erklärt« Ms Reichsamt für Arbeitsvermittlung, daß es an Unter- aehmungen, die schon vor dem 1. April 1921 begonnen wor­den seien, keine Beiträge mehr geben könne. Die beim Rsichsarbeitsministerium erhobene Beschwerde hatte nun, wie dieRottenburger Zeitung" mitteilt, den Erfolg, daß die angeforderte Unterstützung im Gesamtbetrag von 710 OOL Mark bewilligt wurde.

Marbach, OA. Riedlingen, 6. Junl. Mord. Zu der Bluttat meldet derOberländer": In der Wohnung des dei Wilddieberei verdächtigen 21jährigen Arbeiters Matthias Menz nahm der Landjäger Schmid in Begleitung des Schultheißen Sch ob loch und des Polizeidieners Groß am 1. Juni eine Haussuchung in Abwesenheit des Menz vor. Es wurden zwei Rehe, die im Rauch hingen, ein Kara­biner und ein Jagdgewehr gefunden. Ändern Tags sollt« Menz verhaftet werden. Kaum hatte der Landjäger das Haus betreten, da wurde er von dem Burschen durch einen tödlichen Schuß niedergestreckt, der noch drei weitere Schüsse auf ihn abfeuerte, wobei ihm die Mutter das Gewehr reichte. Menz gab noch einige Schüsse auf den Schultheißen ab, die nicht trafen. Groß, der dem Landjäger zu Hilfe eilte, wurde durch drei Schütze schwer verletzt. Der Morde«