Der ArHruhr der Polen in Oberschlesien greift weiter vni sich. Die Banden durchsuchen die Eisenbahnzüge und verschleppen die Deutschen.
Anfangs Juli wird -er Garantie-Ausschuß von Pari, »och Berlin übersiedeln.
Nach dem »Petit Parisien" wird die Zusammenkunft Lloyd Georges mit Poincare am 19. Juni auf dem Landsitz Lloyd Georges in Lhequers stattfinden.
Im französischen Kabinett sollen wegen der Haltung Poincare« gegen England ernste Zerwürfnisse ftattgefun den haben. Der TMnisterrat wird unter Präsident Mille- cand eine Sitzung abhalteu.
Wirtschaftliche Wochenschau
Geldmarkt. Die Tatsache, daß der gefürchtete Repa- rationstag am 31. Mai ohne die angedrohten Sanktionen vorüberging und daß die Aussichten auf eine internationale Anleihe sich günstiger gestalten, hat die Lage des Geldmarkts etwas verbessert und den Wert der deutschen Mark weiterhin erhöht. Der Dollar notierte am 1. Juni nur noch 272 gegen 290 von 8 und gegen 310 vor 14 Tagen. Am 1. Juni kosteten 100 deutsche Mark in Zürich 1,9316 (am 26. Mai 1,81) Franken; in Amsterdam 0,94?4 (0,88) Gulden: in Kopenhagen 1,72 (1,68), in Stockholm 0,44 (1,35) Kronen: in Wien 4170 (3595), in Prag 2010 (1790) Kronen und in Neuyork 0,37 fünf Achtel (0,35 füns Achtel) Dollar.
Börse. Die verhältnismäßig günstige Beurteilung der außenpolitischen Verhältnisse und die Hoffnungen auf eine internationale Anleihe zur Abwendung weiterer Beseh- ungsgefahren haben die Börse, die anfangs der letzten Berichtswoche durchweg flau war und sich sehr verkaufslustig gezeigt hatte, wieder günstiger gestimmt, sodaß mit Monatsschluß und Beginn des neuen Monats eine kräftige Erholung einsetzte. Die einheimischen Anlagepupiere wurden bevorzugt, angeblich auf Nachfrage aus dem Ausland. In Berlin und Frankfurt bestand starkes Interesse für Montanwerte, in Stuttgart Vorliebe für Textilaktien sowie Maschinen- und Metallwerte. Am Bankenmarkt rissen merkwürdigerweise die außerordentlich günstigen Jahresabschlüsse keinen besonderen Eindruck hervor.
Produktenmarkl. Das günstige Wetter, das Sinken des Dollarkurses und wohl auch die Erkenntnis, daß die Preise eine unhaltbare Höhe erreicht hatten, führten in dieser Woche zu einem Rückschlag, der sich übrigens nicht auf die Heu- und Strohnotierungen in Süddeutschland ausdehnte, umso deutlicher aber aus den Berliner Notierungen vom 1. Juni hervorgeht. Dort kosteten Weizen 685 (weniger 35—45), Aoggen 532—540 (weniger 10), Sommergerste 610—625 (weniger 10—25), Hafer 565—572 (weniger 15—18), Mais 450—457 (weniger 30) Mark
Warenmarkt. Die Gestehungskosten, Betriebsspesen usw. gehen derart in die Höhe, daß die Warenerzeugung manchmal selbst nicht weiß, wie sie dafür Deckung finden soll. Die Häute ha den auf den letzten Versteigerungen wieder angezogen, desgleichen Leder. In der Textilbranche liest man alle Tage von Preissteigerungen. Das Zeitungsgewerbe hat besonders schwer zu leiden.
Viehmarkt. Je günstiger die Futteraussichten sich gestalten, desto weniger Vieh kommt an den Markt. Und je mehr Sonderzüge mit württembergischem Vieh ins besetzte Gebiet rollen, desto rarer und teuerer wird es für die schwäbischen Verbraucher. Zuchtvieh ist unbezahlbar, aber auch die Preise für Schlachtvieh zeigen schon wieder eine steigende Tendenz und drohen schon in den nächsten Tagen auf 50 Mark und darüber zu gehen.
Holzmarkk. Lage unverändert.
Amtliche Bekanntmachung.
Bekanntmachung der Württ. Zentralstelle für die Landwirtschaft betr. die Aufnahme von Zöglingen in die Ackerbauschulen.
Die näheren Bestimmungen über die Aufnahme in die Ackerbauschulen Kilchberg OA. Sulz, Ellwangen a. I. und Ochsenhau,en Otl. Biberach sind im landwirtschaftl. Wochenblatt Nr. 20 von 1922 ersichtlich. 2082
Nagold, den 1. Juni 1922. Oberamt: Münz.
Me VerfsrgovgMrallftalt WaldeL-Nagold
vergibt für die Zeit vom 1. 7. bis 31. 12. 1922 die Lieferung von: FleUch- «. Wurstwaren, Brot, Bier, Mineralwasser, Milch, Gier» Butter, Schmalz, Hart- u Weichkäse, frisches Gemüse und Kartoffeln, letztere den ganzen Jahrerbedarf.
Gefl. Angebote wollen schriftlich der Verwaltung der Versorgm»gt karanstalt Walds 1 bis spätestens Freitag, den 9. 6. 22 (Zimmer 22) eingereicht werden, woselbst auch die allgemeinen und besonderen Lieferungsbedingungen zur gefl. Kenntnisnahme ausliegen. 2063
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Nagold, 2. Juni 1922. Stadtsch.-Amt: Maier.
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Teinach-Nagold, 2. Juni 1922.
Danksagung.
Für die vieler! Beweise herzlicher Teilnahme, die wir während der Krankheit und beim Hinscheiden unseres lieben unvergeßlichen Vaters, Schwiegervaters, Großvaters, Bruders und Onkels
MW Seysckd,en.
in so reichem Maße erfahren dursten, sagen wir auf diesem Wege unseren besten Tank.
Insbesondere sagen w!r der Einwohnerschaft Nagolds für die ehrende Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte, dem Posaunenchor und für die trostreichen Worte der Herrn Stadtpfarrers am Grade unfern innigsten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
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