ftch dürftig. Die Nichtteilnahme der Der. Staaten und die laue Anteilnahme Frankreichs, dessen Ministerpräsident nicht an der Genueser Konferenz teilgenommen habe, seien ernste Zeichen. DEin weit ernsterer Umstand sei der »-gewesen, daß Abmachungen bestandrn, die verhinderten, sich mit den wirk- Uchen Aufgaben der europäischen Wirtschaft zu be j ag « ^

Eine weitere Aussprache über Genua entspann sich bei der Erörterung des Haushalts für das auswärtige Amt. Hierbei wurde von den abgesplitterten Unionisten als Protest gegen die Russenpolitik der Regierung eine Herabsetzung der For­derungen beantragt. Diese wurde abgelshnt mit 235-^gegen 26 Stimmen. Die Arbeiterpartei enthielt sich der Abstimmung.

Aus Stadt und Bezirk. !

Nagold, den 27. Mat 1922.

Sonntagsgedanken.

Laß das Lesen wanken, laß es ganz vergehn, über seine stillen Schranken will ich ernst und mutig sehn.

Findet gleich Vernunft die Weg? in dem dunkeln Lande nicht,

Hoffnung kennt die Stege, trägt ein sichres Licht.

A. v. Dr»fte-HülShofk.

Wissen, daß die Wälder blühen müssen, was die Stürme auch zu Boden rissen, ach, und stark und voller Freude sein!

Meine Saat vertrau ich stolz der Erde,

und ich glaube, daß sie wachten werde

und sich hebe in den Sonnenschein. s

- Martin Boelitz. I

Schwarzwaldverein. Die Wanderung am HimmeifahrtS- ! fest führte ca. 60 Personen in'« Glatt- und Hetmbachtal. um ! die dort im Bau befindlichen Wasserbauten für das große j Heimbachkraftwerk zu besichtigen. In Glatten wurde der ; Verein von den Herren Dipl.-Jng. Deffner und Baumeister Renner empfangen. Zunächst wurde nun an der Hand auS- gehängter Pläne da« ganze Unternehmen erläutert, woraus sich eine Begehung des Glatt- und Lauterstollens, die jedem ein genauer Bild der'Gesteinsformation und des Betriebs s Vorgangs zeigte, anschloß. Der Weg zum Querschlag Neuneck i zur Kraftstation Bettenhausen und zur Heiinbachsperre wurde in zwei Autor, die das Glattenwrrk und die Firma Siemens - Bauunton zur Verfügung stellte, zuiückg-legt. Auch diese ! Bauten waren äußerst sehenswert. Innigster Dank gebührt ! der Direktion des Heimbachkraftwerk«, der Fa. Siemens und ! den Herren Deffner und Renner für alles, was sie getan ' haben, um die Besichtigung zu einer so erfolgreichen zu ge­stalten. In Loßburg waren die Teilnehmer noch einige ! Stunden bei Gesang und Tanz beisammen. Allen wird die- ! ser Ausflug in bester Erinnerung bleiben. Dem Vorstand ! des Schwarzwaldvereins aber, H. Oberamtsbaumeister Schlei ! cher, sei auch an dieser Stelle für sein umsichtiger, vorberei- ! tendes Wirken zum Zustandekommen gerade dieses interes- s santen Ausflugs herzlicher Dank gesagt. '

Der neue Fahrplan tritt in der Nacht auf 1 . Juni uw ° 12 Uhr in Krait. ;

* Expreßgut mindestens 2S Nach einer Bekannt ' machung der Eisenbahngeneraldirektion Stuttgart werden vom > I. Juni ab sämtliche Frachten im Güter- und Tteroerkehr einschließlich der Ausnahmetarife und des Expreßguts in den i Binnen- und Wechseltarifen um rund 25 Prozent erhöht, z Die Mindestfracht für Expreßgut wird auf 25 erhöht. Zum ! gleichen Zeitpunkt werden die tarifmäßigen Mindest- und s Sonderfrachtbeträge und die Nebengebühren fast durchweg ' gleichfalls um rund 25 Prozent erhöht. i

Ein Landesausschutz zur Bekämpfung sittlicher Rot i ep. Einem dringenden Bedürfnis entsprechend hat sich l tn Stuttgart^ein Württ. Landesausschuß zur Bekämpfung s sittlicher Not gebildet, dem zahlreiche große evang-, kathol. s und interkonfessionelle Verbände sowie eine Reihe hervor- - ragender, erfahrender Persönlichkeiten aus der juristischen, i ärztlichen, pädagogischen und kirchlichen Welt, aus Polizei, s amtlicher und freier Fürsorge angehören. Dieser Ausschuß ! ist bereits nach mehreren Seiten in Tätigkeit getreten. So j hat er dem Reichstag einen von Polizeidirektor Dr. Aichele ' . in Stuttgart geschaffenen Entwurf eines Reichsgesetzes betr. die Bekämpfung der Schundliteratur vorgelegt und sich in einer Denkschrift gegen die von Reichsminister Dr. Koester ! im Reichstag kürzlich geäußerte Auffassung gewendet, als . reichten die bestehenden Gesetze zur Bekämpfung von Schund - und Schmutz aus. In einer weiteren, ebenfalls an den / Reichstag gerichteten Denkschrift hat der Landesausschuß - Stellung genommen zu dem Entwurf eines Gesetzes zur Be­kämpfung de/ Geschlechtskrankheiten. Er tritt darin vor ^ allem mit Entschiedenheit dafür ein, daß der gewerbsmäßi- - gen Unzucht gegenüber nicht auf Strafbestimmungen oer- i sichtet werden soll. __ !

Bevölkerungsbewegung. Im Jahr 1921 sind in Wärt- ^ emberg 24 798 Ehen geschlossen worden gegen 32 027 im )ahr 1920, die Zahl ist also um 7238 zurückgegangen. Die ?«hl de/Geborenen betrug 62 383 gegen 65 006falsc> um !623 weniger. Gestorben sind 36 856 Personen gegen 37 202. Oer natürliche Bsvölkerungsüberschuß beträgt somit für ^ i921 in Württemberg 25 120. z

Leistungen des Grundbesitzes für die Ernährung. Nach nner Berechnung des Statistischen Landesamres, sind in Württemberg die landwirtschaftlichen Betriebe von 20 bis )0 Hektar, die als großbäuerliche oder zum Teil schon als Zroßbetriebe anzusehen sind, an der Ablieferung von Brot­getreide und Gerste am stärksten beteiligt und zwar entfällt aus sie ein Anteil von 30,6 Prozent der Ablieferung. Der Anteil der mittelgroßen Betriebe von 10 bis 20 Hektar be­trägt 29,8 Prozent; von beiderlei Arten sind insgesamt etwas inehr als drei Fünftel zur Gesamtablieferung beigesteuert worden. Ein Fünftel entfällt auf die Betriebe von 5 bis 10 Hektar. In den Rest teilen sich die großen Betriebe von «der 50 Hektar und die «einen Betriebe unter 5 Hektar.

Ebhause», 26. Mat. Am HimmelfahrtKsest abends 9 Uhr verunglückte hier auf der Rückkehr von einem RadauSflug, den er in Begleitung nach Neuweiler gemacht hatte, in der Nähe des Orts Stationsvorsteher Haas. Wie ei scheint, hat der Verunglückte, der einen Schädelbruch erlitt und noch in der Nacht ins Bezirkskrankenhaus Nagold überführt wurde,

' an einer Wegbiegung auf der steilen Ebershardter Steige s die Herrschaft über das Rad verloren. Der Zustand des Ver- i unglückten ist sehr ernst._

, Württemberg.

Zum Ausbau der Nagoldtalbah«.

Calw» 26. Mai. Am letzten Mittwoch fand auf Einla- , düng der Handelskammer und der Stadtgemetnde Calw hier im RathauSsaol eine zahlreich besuchte Versammlung der - Verkehrsinteressenten des Nagoldtals statt, an der auch Ver- j treter der Handelskammern Pforzheim, Stuttgart und Rott- ! weil sowie der Stadt Freudenstadt teilnahmen. Es wurde ! die Frage der Einrichtung eines direkten Schnellzugsoerkehrs ^

! Frankfurt-MannheimKarlsruhePforzheimHorbZürich !

I gesprochen. Berichterstatter war Studtenrat Ottmar aus > Stuttgart, der im Auftrag des Tuttlinger Hegaubahnaus- - schusses in derlEinleitung von den langjährigen Bemühungen um Verbesserung des StuttgartZüricher Verkehis durch Be- - ieittgung der Kopfbahnhöfe Jmmendmgen und Singen sprach, die im letzten Jahre der Verwirklichung nahe schienen, aber i infolge der Finanzlage der Reichselsenbahnen neuerdings ! wieder eine Verzögerung erfahren haben. Durch diese Hegau- bahn würden für den Verkehr KarlsruheKonstanz, Frank- - furtZürich und RheinlandeGotthard so beträchtliche Ver- ! kürzungen entstehen, daß nach Vollendung des 2gleis. Ausbaus derStreckeHorbTuttlingen dis Linie PforzheimSchaffhausen ^ mit der Rhetnlinie Mannheim-Freiburg-Basel in erfolgreichen . Wettbewerb treten könnte. Der badischen Schwarzwaldlinie Offenburg-Singen seien die Nagold- und obere Neckarbahn beute schon überlegen. Nach dem Uebergang der deutschen Eisenbahnen ans Reich und Abtretung des ElsaßeS an Frank­reich bestehe heute mehr denn je die Aussicht, daß ein beschei­dener Anteil an dem Frankfurt-Schweizeiverkehr für die Nagoldbahn abfalle, die in allen entscheidenden Verkehrßetn- richtungen die längsten Irlands- und kürzesten Auslands­wege, sowie die kleinsten Gesamtentkernungen aufweise. Die heutigen betriebstechnischen Nachteile der Strecke Pforzheim- ^ Jmmendtngen, vor allem die zahlreichen Kopfstattonen und er eingleisige Betrieb seien so wenig ei-; Hindernis für die Einrichtung durchgehenden Schnellverkehrs wie auf anderen württemdergischen Linien mit ähnlichen Verhältnissen. Viel- -

Stillstand ist Rückschritt! ^

wer keine Zeitung liest» verliert die Fühlungnahme ^ mit den Forderungen des Tags. Die Zeitung ist das - Bindeglied zwischen dir und der Welt. !

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mehr gelte es, erst einmal für solchen Verkehr zu werben ! und di« Leistungsfähigkeit dieses Verkehrswegs zu erproben; ^ dem wachsenden Verkehr werde bei Besserung der Wirtschaft- ! ltchen Verhältnisse der Ausbau der Linie automatisch folgen.

Den programmatischen Ausführungen des den Stoff ! erschöpfend beherrschenden Berichterstatters schloffen sich die i zahlreichen Debatteredner, insbesondere die Pforzheimer Ver- , treter, in erfreulicher Einhelligkeit an. Sodann wurde auf ? Vorschlag von Stadtschultheiß Göhner die Gründung eines - Arbeitsausschusses beschlossen, der bei den Generaldirektionen - in Stuttgart und Karlsruhe sowie beim ReichsoerkehrS- - Ministerium die nötigen Schritte tun soll, um die Nagoldbahn l vor der drohenden Gefahr, vollends ganz zur lokalen Neben- i bahn herabzustnken, zu schützen und den Kurorten und In- , dustrieplätzen des württ. Schwarzwalds den dringend not- i wendigen Anschluß an den Schnellzugsverkehr zu verschaffen. : Mögen die Arbeiten dieses Ausschusses, die der lebhaften j Teilnahme aller Bewohner des NagoldtalS und seines Hin- j rerlands sicher sein dürfen, von einem baldigen Erfolg ge- j krönt sein. s

Stuttgart, 26. Mai. Deutscher evang. Kirchen- ! bund. Am Himmelfahrtsfest mittags 12 Uhr fand in der ! Stiftskirche in Wittenberg die feierliche Unterzeichnung des : Bundesvertrags zum Abschluß des Deutschen evang. Kirchen­bunds statt. Für Württemberg war der Präsident des Kon- j sistoriums Dr. von Zeller zur Unterzeichnung abgeord- / net worden. In sämtlichen evang. Kirchen Württembergs / wurden mittags 12 Uhr die Glocken geläutet. Im voraus­gegangenen Gottesdienst wurde die Unterzeichnung durch . Verlesuno einer Mitteilung des Konsistoriums zur Kennt- , nis der Gemeinden gebracht.

Stuttgart, 26. Mai. Fürsorgeerziehung. Nach einer Uebersicht des Statistischen Landesamts betrug die Ge­samtzahl der in Fürsorgeerziehung gestandenen Zöglinge im - Jahr 1920 2599 (gegenüber dem Vorjahr mehr 5,1 Proz.), ^ darunter 1651 Knaben und 948 Mädchen. 1153 Kinder waren in Anstalten, 1013 in Familien untergebracht. Im Gefängnis > befanden sich 23, 60 waren auf der Flucht. Von den 2599 Fürsorgezöglingen waren 82,9 Prozent ehelich und 17,1 Pro­zent unehelich geboren. ^

Erhöhung -er Fleischpreise

Stuttgart, 26. Mai. Wegen Erhöhung der Viehpreise und weiterer Steigerung der Löhne, wie auch der übrigen Unkosten »hat die Stuttgarter Metzgerinnung den - Preis für Kalbfleisch, der vor drei Wochen von 45 Mk. auf 42 Mk. herabgesetzt worden war. mit sofortiger Wirkung wie- ; der auf 45 Mk. bis 46 Mk- erhöht und auch den Preis für i Schweinefleisch auf 45 Mk. hinaufgedrückt. Der Stadt. : Preisprüfungsausschuß hat die Preiserhöhung nicht bean- ' standet.

Kornkal, 26. Mai. Wahl. Nachdem Vorsteher Daur ? von seinem Amt als Ortsvorsteher der politischen Gemeinde ; zurückgetreten ist. wird am Sonntag, 18. Juni, ein neuer Ortsoorsteher gewählt. Daur bleibt Vorsteher der Brüder-

! ^ Balingen, 26. Mai. Bergrutsch. In dem Sattel i zwischen Hundsrücken und Jrrenberg ist auf einer Länge von j etwa 80 Meter auf der Grathöhe eine Gebirgsscholle samt j dem Baumwachs nach der Thanheimer Seite »infolge der ? starken- Regrnfälls in Bewegung geraten. - Sollten neue ! 'liederschlögr sirstrtten. so ist ?>n Absturz der Scholle und dis i Zernichtung des am Hang besmdl'.chen Waldes zu befürch- i cen. ' '

r Vom Bodensee, 26. Ma». (Dollarkoller.) In Ueberlingen suchte sin Fabttkanl Zimmer für sein Personal. K in Offen aiug eia. Da -nscrreit er: Amerikaner sucht Zimmer. Sofon kamen 33 Angebote.

26. Mai. Nach dreitägigen Verhandlungen vor dem Schlichtungsausschuß ist in der Nacht auf Donnerstag ^ u n g über sämtliche Skreikpunkke erzielt worden Bezüglich der Arbeitswoche wird in der Hauptsache die Mün- ^reinbarung zu Grunde gelegt. Maßregelungen AL Werden nicht stattfinden. - Das hiesige

2zuiehnen^ ^ fordert die Arbeiter auf, den Vergleich

< ^ciyern Frankfurt wird die Herbeiführung

der Verständigung berichtet.

iDusCndedesMetallarbei- LLu Nach dem bis jetzt vorliegenden Abstimmungs-

ergebms sind die Emigungsvorschläge angenommen. Die Ar­beit Wird am Montag, 29. Mai, wieder ausgenommen.

Muü der Firma Maffar, wurde heute die Arbeit wieder ausgenommen. In den meisten übrigen Betrieben wird es erst in einigen Tagen möglich sein, da kufo.ge des 13wochigen Stillstands große Vorarbeiten vor­zunehmen stnü.

Dürft. Landesihsater

«rotzes Haus. 29. Mai S. 8: Julius Cäsar (710 Uhr). 30. S. 1: Rose vom Liebesgarten (6.3010). 31. S. 5: Faust I (5.3010). 1. Juni S. 5: Faust II (510). 2. S. 8: Orpheus und Eurydike (7.30-9.30). 3. S. 3: Falstaff (710). 4. Parsifal (510). 5. Parsisal

Kleines Haus. 29. Tanzabend (7.309.3V). 30. S. 2: Der Schwierige (710. Es gelten die Theaterkarten Theatergemeinde" S. 2: Lustspielneuheit 1921/22"). 31. S. 4: Don Juan (710. Es gelten die Karten Großes Haus für Kleines Haus). 1. S. 7: Ariadne auf Naxos (7.3010.30). 3. S. 6: Der Schwierige (710. Es gelten die KartenTheatergemeinde S. 6 Lustspielneuheit n1921/ 22"). 4. Der Schwierige (710). 5. S. 8: Der Schwie­rige (710).

Vermischtes.

Dis Träger der ZiiMMsn. Aus drin Rachusderg ver Bingen a. Rh. wurde eine Dame, die aus einer Bank saß und las, von einem französischen Soldaten überfallen und ver­gewaltigt.

ViermiMonenprozeß. Der englische Min.eningsnreur Arnold Lupton hatte 1913 im Auftrag Hugo Siinnes ein Kohlenfeld in Nottinghamshire zur Ausbeutung ver­pachtet. Infolge des Kriegs mußte die Ausübung der Pacht unterbleiben. Lupion hat nun den Herrn Hugo Siinnes auf eine Forderung von 2000 Pfund Sterling (2 600 000 Mark) nebst 5 Prozent Zinsen (rund 1 200 009) seit 1913, insgesamt rund 3 800 000 Mark verklagt, und ein gemischtes englisch­deutsches Schiedsgericht hat Siinnes zur Bezahlung der Summe und außerdem 50 Pfund (65 000 Mark) Schaden­ersatz verurteilt. Mit den Gerichtskosten wird die Klagssache auf etwa 4 Millionen Mark zu stehen kommen.

Erben für 70 Milliarden Mark gesucht! Nach dem 30- jährigen Kriege verstarb in Hamburg der bekannte Feld­marschall Paul Würz, der die Niederlande gegen Ludwig XIV. verteidigte. Mürz war ein Schleswiger und wurde in Husum geboren. Der Hamburger Staat übernahm damals dis große Hinterlassenschaft des Feldmarschalls und seine reichen Beutestücke aus dem Kriege, mußte sie aber auf Verlangen Hollands, das Nne drohende Haltung bei erstmaliger Weige­rung annahm, nach Amsterdam abliefern. Hier liegt der Nach­laß nun schon seit 270 Jahren und ist jetzt aut weit über 70 Milliarden Mk. angewachsen. Wer Anrechte an die Erbschaft zu haben vermeint und sie Nachweisen kann, könnte sie an- kreten, sonst wird schließlich das Niesenvermögen dem hollän­dischen Staate verfallen.

Mißgeburt. Eine Glucke'des Gastwirts Kirchner in Hal­berstadt brütete ein Kücken aus, das zwei Köpfe und vier Beine hat. Das Tierchen ist jetzt 6 Tage alt.

Eine MMonenkuh. Auf dem Zillertaler Maimarkt (Tirol) wurde eine der schönsten Kühe um 1 Million Kronen verkauft. Unter 600 000 Kronen gab es kein Vieh.

Explosion. Am Dienstag mittags brach in der Arbeiter­kolonie Neurichsdorf bei Baden (Oesterreich) Feuer aus, das bald auf das Munitionslager Blumau übersprang und einen Teil ergriff, in dem Dynamit gelagert war. Das Lager flog in die Luft. Durch die Anstrengungen der Feuer­wehren aus der ganzen Umgegend konnte ein weiteres La­ger von Nitroglyzerin vor der Explosion bewahrt werden. Der Verlust an Toten ist groß. In Wiener Neustadt wur­den nachmittags 36 Tote und 34 Schwerverletzte gezählt. Etwa 200 Personen werden vermißt.

Bei Alten furth (Nürnberg) ging em Munitionslager In die Luft, wobei vier Personen den Tod fanden

Durch eine Emission im Gelatinehaus der Dynamit­fabrik Schlebusch bei Opladen (Rheinpr.) muvd--- --"-c Arbeiter getötet.

Denkmalsschändung. An dem Kaiserdenkmal am Rat­hausmarkt in Hamburg sind die Seitenbilder, die die Reichs- gründun^-und den Empfang der Hamburger Truppen nach dem Krieg 1870/71 darstellen, nächtlicherweile schwer de- schädigt worden. Auch der Palasch Bismarcks wurde ver- stümmelt. Von den Tätern fehlt jeder Spur.

Brillantenjchmuggler. Die Kriminalpolizei in Köln ver- haftete vier gewerbsmäßgie Geld- und Brillantenschmuggler aus Galizien, bei denen Juwelen im Wert von einer Million Mark beschlagnahmt werden konnten.

Goldene Briefmarken, d. h. Marken, auf deren Grund- sarbe mit der Hand oder der Maschine Goldstaub ausbronziert ist, sind im allgemeinen nicht beliebt, da sie sich bald abnützen und unansehnlich werden. Die Schweiz hat eine Helle und und eine dunkle Frankenmarke in Gold, und eine 60-Rappen- marke in Kupferbronze. Von den neuen Eoldmarken ist me Friedensmarke von Honduras begehrt. Nun hat auch Aanzig rine ^Goldmarke zu 50 Mark herausgebracht, die ick- Gokd und Rot mit einem grauen Rosettenunterdruck gehalten ist.