Aus Stadl und Bezirk.
Nagold, 22. Dezember 1921.
s8 Allgem. Ortskrankenkaff« Nagold. Wie aus dem
Anzetgenren hervorgehl, sind vom 1. Ion. 1922 ab die Grundlöhne, aus denen sich die Beitläge und Leistungen berechnen, neu geregelt worden. Die Erhöhung des Höchstbetroges des Grnndloh, s oui 60 stützt stcd ans ein in den letzten Tagen vom Reichstag angenommenes Gesetz, wonach der Grundlohn auf 40 erhöht werden mutz und auf 80 festgesetzt werden kann. Der Kassenoorstan >, welcher gesetzlich zur Neust stsetzüng ohne Mitwirkung dl8 Ausschusses ermächtigt ist. wählte den goldenen Mittelweg Eine Erhöhung war eine dringende soziale Notwendigkeit, denn mit einem Höchstem kengeld von 15 pio Tag (50 Proz des seitherigen Höchftgrundlohns von 30 koi n;e ein Arbeiter, insbesondere ein verheirateter, nicht mehr bestehen. Ab I. Januar wird nun, und zwar auch für die laufenden Unterstützunas- fälle ein Höchstkrankengeid von 30 pro Tag einschließlich der Sonn und Feiertage oewährt. Es ist selbstverständlich, daß mit der Grundlohneihöhunq auch eine Steigerung der Beiträge verbunden ist. Da auß rdem der Wert der Sachbezüge durch das Versicherungsamt bedeutend erhöht worden ist, beeinflußt auch dieser Umstand die Höhe der Beiträge sür diejenigen Beisichenen (Dienstboten rc). die neben einem Barlohn Kost und Wohnung rc beziehen. Damit den Versicherten im Krankheitsfall ein 'hrrnr t tsächlichen Verdienst entsprechendes K.ankengel.: b zahlt werden kann, ist es notwendig, daß die Arbeitgeber der Krankenkasse jede Lohnoer- änderung (auf dem vorgeschiiebei en Formular) unrurzüglich anzetgen. Da mit dem 1. Jan. auch wieder die Betriebs- beamten, Werkmeister und andere Angestellte in ähnlich gehobener Stellung, Handlungsgehilfen und Lehrlinge, Gehilfen und Lehrlinge in Apotheken, bis zu einem Jahrek verdienst von 40000 der KrankenvelsicherungSpfltcht unterworfen sind, wüsten die Arbeitgeber diese Leute wieder zur Krankenkasse anmelden. Anfangs Januar werden die Beiträge für den Rest dieses Jahres cingez'gen und zwar für 6 Wochen. ES ist dies e ne einmalige Uebergangsmaßnahme, die im Interesse der A- nleichnng des BeitragSjahres an das Kalenderjahr und zur Erzielung einer Geschäftsoeretnfachung nicht zu umgehen ist. Es ist zu wünschen, daß die Arbeitgeber für die Neuerung Verständnis zeigen und beim nächsten Einzug der Keiiräge keine Schwierigkeiten bereiten. - 2 .
* Dieustnachrickten. Der Reichsminister der Finanzen hat dem Reg. Ra! Grteb, Finanzamtsvorsteher in Herren- berg, eine Referentenstelle der Besoldungsgruppe XI bei dem LandeSstnanzamt Köln Abi. für Besitzsteuern übertragen. — Vom Ministerium des Kirchen- und Schulwesens wurde der Handarbeitslehrerin Klumpp in Kornwesthetm die Stelle einer Handarbeitslehrerin an der eoaug. Volksschule in Neuenbürg übert-agen.
* Aenderung des Amsatzsteuergesetzes. Von amtlicher Seite wird auf die wichtigsten Aer de-ringen des Umsotzsteuer- gesttzeS hingewiesen, die auf 1. Januar 1922 in Kraft treten sollen. Die allgemeine Umsatzsteuer wird von l'/s aus 2 Proz. erhöht, die bisherige Umsotzstruei stechest der ersten Umsätze von aus dem Ausland eingefühiten Gegenständen und Lebensmitteln kommt in Wegfall Die bisherige Steuerfreiheit der Ausfuhr Händler wird beschränkt. Im übrigen unterliegt die Ausfuhr des Herstellers der allgemeinen Umsatzsteuer. Der bisherige Vergiitunpsanspn-ch von 10 Proz. beim Erwerb von Autos zu gewerblicher! oder beruflichen Zwecken kommt in Wegfall, ausgenommen beim Fuhrhaltergewerbe. Die Steuerpflichtigen haben auf die JahreSsteuer vierteljährliche Zahlungen zu leisten auf Grund vierteljährlicher Voranmeldung.».
Die neuen Slaasrentämter. Vvrbehältlich der Verab schiedung durch den Landtag werden die bei den 11 neuen SlaatScentämtern zu errichtenden Stellen jetzt schon zur Bewerbung ausgeschrieben. Es dandclt sich im ganzen um 42 Stellen, worunter allein 37 Obersekretärstellen.
* Arrest und Geldstrafen. Um Ansprüche auf Geld- strafen zu sichern, ist nach eruem Entscheid des Retchsfinanz- hofs der dringliche Arrest nicht zulässig. Der Erlaß eines
8 Nicht wer wenig hat, sondern wer viel wünscht, g 2 ist arm. Seneca. ^
Lichtenstein.
39) Romantische Sage von Wilhelm Hauff.
War dann das kleine Mahl verzehrt, hatte Georgs Pferd wieder Kräfte gesammelt, so begleitete das ganze Haus den Scheidenden bis an die Türe, und der junge Reiter konnte zu seiner Beschämung niemals die Gastfreundschaft der guten Leute belohnen. Mit abwehrenden Blicken auf den Pfeifer von Hardt weigerten sie sich standhaft, seine kleinen Gaben anzunehmen. Auch dieses Rätsel löste ihm sein Begleiter nicht; denn seine Antwort: „Wenn die Leute nach Hardt kommen, kehren sie auch wieder bet mir ein," schien nur eine ausweichende Antwort zu sein.
Die Nacht brachten sie ebenfalls in einem dieser zerstreuten Höfe zu, wo die Hausfrau ihrem vornehmen Gast mit nicht geringerer Bereitwilligkeit auf der Ofenbank ein Bett zurechtmachte, als sie ihm zu Ehren ein paar Tauben geopfert und einen dick geschmälzten Haferbrei aufgetragen hatte.
Den folgenden Tag setzten sie ihre Reise auf dieselbe Art fort, nur kam eS Georg vor, als ob sein Führer mit noch mehr Vorsicht als gestern zu Werke gehe. Denn er ließ, wenn sie sich einem Hof nahten, den Reiter wohl fünfhundert Schritte davon Halt machen, nahte sich behutsam den Gebäuden, und erst, nachdem er alles sorgfältig aus- gespähet haste, winkte er dem Junker, zu folgen. Georg befragte ihn umsonst, ob eS in dieser Gegend gefährlich sei, ob die BundeSlruppen schon in der Nähe f. ien? Er sagte nichts Bestimmtes darüber.
Gegen Mittag, als die Gegend lichter wurde, nr.d der Weg sich mehr gegen das ebene Land hcrabzuzieben schien, schien die Reise gefährlicher zu we-n e . Denn der Spiel-
Arrestes nach 8 35 l der Reichsabgaben ordnung ist gleichfalls nicht mehr zulässig, wenn bereits ein Vollstreckungstitel vorhanden rst, auf Grund dessen die Steuerschuld beigetrieben werden kann; dagegen kann das Finanzamt zur Sicherung der Staatskasse wegen der Kosten oes Strafverfahrens, die einen Beschuldigten voraussichtlich treffen werden, nach 88 35l und 421 der Reichsabgabenordnung einen Arrest anordnen. Die Kosten des Strafverfahrens sind in diesem Falle zu schätzen.
H Stadtschultheißenwahl Wildberg. Bis zum Ablauf des Meldungstermins haben sich von den schon erstmals aufgetretenen Bewerbern wieder gemeldet die Herren: Stadt- schultheißenamtssckreräre d'Argem von Wildbad un) Berk Hemer von Bückingen, sowie Herr Stadtpfleger Fm k von Schwaigern und H. Schultbriß Feistenauer von Schstchrbach. Als neuer Bewerber war H. Schultheiß Schratt in Kohlberg OA. Rüningen ausgetreten; dieser hat seine Bewerbung aber schon wieder zurückgezogen.
(°) Erfreuliches Ergebnis. Schönbronn. Die Sammlung sür di« Miltelstandsnothilfe ergab die Summe von 1807 — Eine weitere HauSsammln: g iiir d is Blinden-
aiyl in Gmünd ergab 304
Höchste Zeit
ist es, wenn keine Unterbrechung in der Zustellung elntreten soll, den Bezug des
„Gesellschafter"
sür das kommende Vierteljahr zu erneuern.
Landwirtschaft!. Ortsverein. Untertalh-im, 21. Dez. Am letzten Sonntag fand hier im Gasthaus z Linde eine sehr gut besuchte Versammlung der landw. Orlsoeretns statt, bei der H Gutsbesitzer Destling von Obertalheim die Güte halte, einen sedr gelungenen Vortrag über drS Landwirts Pflichten und Rechte in heutiger Zeit, zu kalten. Der Redner forderte die Anwestndcn auf, dre Ausnützung von Grund und Bo den in jeder Beziehung intensiv zu betreiben und io dre Erträge auf die bestmögliche Höhe zu bringen,' was heutzutage Pflrcht eines jeden Einzeln:n sei; namentlich forderte der Redner, auf dem Gebiete der Viehzucht nichts außer Acht zu lassen, was dieselbe fördern könne und so zum Wohl des gesamten deutschen Volkes beizutrapen. Vorstand Müller sprach hierauf dem Redner den verdienten Dunk ou§, mit der Aufforderung, alle, Mann für Mann, dem landw. Verein beizutreren und neu zur Sache zu halten, damit der Bauernstand geschlossen dastehe und sich mit seinen bewährten Fühiern gegen ungerechte Anmaßungen anderer S ünde und Parteien wehren könne. Sodann wurde noch eine Sammlung veranstaltet zu Gunsten des landwirsich Hauptgebäudes in Stuttgart, die eme ansehnliche Summe ergab, worauf die sehr anregende Versammlung geschlossen wurde.
Württemberg.
r Keine Eingemeindung. Hirsau, 21. Dez In drei Versammlungen hier wurde dre Frage Sch eltheißenwatsi oder Eingemeindung e>örtert und entschieden. Es wurde die Eingemeindung nach Crlw ab gelehnt und die sofor-ige Ausschreibung der Onsov steherstelle beschlossen. Die Wahl wird im Januar stalrfindc" ^
r Eine wackere Tat. Teinach, 20. Dez. Der verheil« tete Maurer Rudolf Großmann von Teinach hatte den Auftrag, das Eis am Wasserrad unter Mithilfe des verh. Sägers Th. Kummer aus Teinach und des ledigen Hilfsarbeiters Niethammer ausSommenhardt las ^machen. Ais Großmann bemerkte, daß das Rad noch an einer Seite angefcoren war, nahm er eine Letter und machte es frei. In diesem Augenblick drebte sich das Rad, Großmann blieb in einer der Radschaufeln hängen und stürzte rücklings ins Wasser. Auf seine eigenen Verletzungen nicht achtend, sprang er aus dem Wasser, um nach seinen Kameraden, die im Wasserrad standen, zu sehen, und gab sich alle Mühe, da« Rad zum Stehen zu
mann von Hardt schien sich von jetzt an gar nicht mehr den Wohnungen nähern zu wollen, sondern hatte sich in einem Hof mit einem Sack versehen, der Futter sür das Pferd und hinlängliche Lebensmittel für sie beide enthielt. Es schien, als ob er meist noch einsamere Pfade als bisher aufsuche. Auch glaubte Georg zu bemerken, daß sie nicht mehr dieselbe Richtung verfolgten wie früher, sondern sehr stark zur Rechten ablenkten.
Am Rand eines schattigen Buchenwäldchens, wo eine klare Quelle und frischer Rasen zur Ruhe einlud, machten sie halt. Georg stieg ab und sein Führer zog aus seinem Sack ein gutes Mittagsmahl. Nachdem er das Pferd vsr sehen hatte, setzte er sich zu den Füßen deS jungen Ritters und begann mit großem Appetit zuzugrrisen.
Georg hatte seinen Hunger gestillt und betrachtete jetzt mit aufmerksamem Äuge die Gegend. ES war ein schönes, ein breites Tal, in welches sie hinabsahen. Tin kleines Flüß chen eilte schnell durchhin; die Felder, wovon eS begrenzt war, schienen gut und fleißig angepflanzt, eine freundliche Burg erhob sich auf einem Hügel am anderen Ende des Tales, die ganze Gegend war freundlicher als der Gebirgsrücken, über welchen sie gezogen waren.
„Es scheint, wir haben die Alb verlassen," sagte der junge Mann, indem er sich zu seinem Gefährten wandte. „Dieses Tal, jene Hügel sehen bei weitem freundlicher aus als der Felsenboden und die öden Weid Plätze, die wir durchzogen. Selbst die Luft weht hier milder und wärmer, als oben, wo uns die Winde oft so hart ansaßten."
„Ihr habt recht geraten, Junker," sagte Hans, indem er die Reste ihrer Mahlzeit sorgfältig in den Sack legte. „Diese Täler gehören zum Unterland, und jenes Flüßchen, das Ihr sehet, strömt in den Neckar."
„Wie kommt cs aber, daß wir so weit vom Wege ablenken?" fragte Georg. „Es kam mir schon oben im Gebirge vor, als haben wir die alte Richtung verlassen, aber du wolltest nie darauf hören. Dieser Weg muß, soviel ich die Lage von Lichtenstetn kenne, viel zu weit rechts führen."
„Nun, ich will es Euch jetzt sagen," antwortete der Bauer, „ich wollte Euch auf der Alb nicht unnötig bange machin, jetzt aber sind wir, so Gott will, in Sicherheit. Denn
bringen. Die Hilferufe wurden gehört und das Rad sofort abgestellt. Zum Glück hat keiner schwere Verletzungen davongetragen.
Dom Kriegerdenkmal. Herrenberg. Im „Eingesandt"- teil des Gäu- und Ammerralboren wendet sich em unbekannter Verfasser gegen einen vom Gemeinderat Herrenberg jüngst gefaßten Beschluß, auf der an d-m in Aussicht genommenen Kriegerdenkmal anzubringenden Gedenktafel die Namen auch deijentgsn Soldaten zu veröffentlichen, die nicht an Verwundungen, sondern an Krankheit gestorben sind. Der Einsender weist darauf hin, daß, wenn man alle, die direkt oder indirekt ein Opfer des Kriegs geworden seien, aufzählen wolle, auch noch andere scftgehalten werden müßten, deren Zahl Legion sei.
Promoviert. Freudenstadt, 20 Dez. Oberamtslierarzt Honeker wurde von der tierärztlichen Fakultät in München auf Grund einer Doklorarbeit Über die „Maat und Klauenseuche bst den Ziegen" zum Dr. med. vet. promoviert."
Tödlicher Unfall. Kälberbronn, 20. Dez. Beim Holz fällen wurde Holzhauer Frey gerade noch vor Errtttirr des Feierabends von -irrer nieaeistürzeuden Tanne tödlich getroffen.
r Mandatsniederlegung. Stuttgart, 2l. Dez. Der kommunistische Gemeinderat Alker hat nach Verbüßung einer mehrwöchigen Gefängnisstrafe aus Anlaß des Steuerstreiks im vorigen Jahre sein Mandat als Gemcindcrm nicdergs legt. Bekanntlich wurde er nach den Sreinmauer'scken Ent hüllungen im Landtag von der Mitgliedschaft zur Kommu nistischen Partei suspendiert
r Grundschule und höhere Schulen. Stuttgart, 21. Dez. Im „Smatsanz." wird zur Gcuudschutfcags u. a. geschrieben, zweifellos von amtlicher Seite: Württemberg hält solange, als nicht zwingen: e Gründe für eine Aenderung vorliegen, an der Ojährtgsn Dauer der ausgebauten höheren Schule fest. Die UnterrichtSverwaliung hält es auch, unbeschadet der durch Reichsgesetz festaelegten 4jährigsn Dauer des Grundschulbesuchs für zulässig, daß einzelnen hervorragend befähigten Kindern aller VotkSk et'e unter gcw ssen Voraussetzungen der Eintritt in eine mittlere oder höhere Schule schon nach insgesamt 3 Jahren ermö.lich!, also das Uedee- sprtngen eines Jahrgangs schon auf diele: S'-ufe zugelassen werde. Die Eiirrrchinng besonderer „Begablrrikiassen" mit dem Zweck der Abkürzung des Bildungsgangs aus 3 Jahre wird vom Ministerium und den Oberschulbehörden ebenso abgelehnt wie von den Unte richtsoerwaltnngen sämtlicher herrischer Länder. Württemberg ist mit feiner m 'deren Auffassung auf der Tagung des ReichsschulauSschusses in der Minderheit geblieben, der die vierjährige Gnu d chuls ausnahmslos als bindende Richtschnur sür alle Länder vorgeschlagen har. Württemberg hat beim Reich seinen Vorbehalt aufs neue mit allem Nachdruck geltend gemacht ui d hofft, durchzudriugeir. Die Schaffung besonderer Einrichtungen zur Abkürzung des Gcuudschullehrgangs hätte eine Abä derung des ReichSgssctzeS vom April 1920 zur Voraussctzuna. an die gegenwärtig,'wo die Grundschule noch am Beginn ihrer Arbeit steht, niemand im Ernste denken wird.
r Die Kosten des Strafvollzugs in den höheren Strafanstalten. Stuttgart, 20. Dez Infolge der weiter ringet e- tenen Verteuerung des Strafvollzugs hat das Justi-.ministe- rinm den Höchstbstrag des von den Gefangenen der Höheren Strafanstalten, mit Ausnahme der Festungshaftgefanpenen, zu leistender'. Beitrags zu den Kosten des Strafvollzugs, der zugleich Normalsatz für den Regelfall sein soll, aus jährlich 2100 erhöbt.
r Zusammenschluß. Unter Wahrung ihrer Selbständigkeit haben die Deulsche Verlagsanstalt hier und der bekannte Buchv»lag Friedrich Andrea« P riheS ein Ueb-reinkommen für ein engeres Zusammenarbeneu genessen.
1 A rztehonorare. Stuttgart, 21. Dez Der ärzstich- wirtschastliche Ver in für Stuttgart und Umgebung givt bekannt, daß dis Aerzte nicht mehr nach der staatl. württ. Ge bührenordnung, sondern nach den Sätzen der allgemeinen deutschen Gebührenordnung 1921 mit dem jeweiligen vom Leipziger Verband festgesetzten TeuerungSzu'chlaa rechnen.
r Scharlach. Rottweil, 21. Dez. Im hiesigen Konvikt sind 3 Fälle von Scharlach-Erkrankungen aufgetreten. Die Konviktoren wurden deshalb heute schon in die Weihnachtsferien entlassen.
n schlimmsten Fall sind wir keine vier Stunden mehr von mrdt, wo sie uns nichts mehr anhabsn sollen."
„In Sicherheit?" unterbrach ihn Georg verwundert. Wer soll uns etwas anhaben?"
,Ei, die Bündtschen." erwiderte der Spielmann. „Sie reifen auf der Aid, und oft waren ihre Reiter keine tausend schritte mehr von uns. Mir sür meinen Teil wäre es nicht eb gewesen, in ihre Hände zu fallen; denn sie sind mir, sie ihr wohl wisset, gar nicht grün. Und auch Euch wäre 8 vielleicht nicht ganz recht, gefangen vor den Herrn Truch- ?ß geführt zu werden." ^
„Gott soll mich bewahren!" rief der Im ker, „Vor den srrichüß? Lieber lasse ich mich auf der Stelle toischlagen. Las wollen sie denn aber hie: ? Es'ist ja hier in der Nähe sine Feste von Württemberg, und du sagtest mir ja doch, e können ungehindert durchs Land ziehen; s denn?"
wonach streifen fisortietzuna iolat.l
Bom Wunschland der Kinder.
In der herannahenden Weihnachtszeit hat Anspruch auf besondere Beachtung, was der bekannte Pädagog Rt<A>rd Kabisch in seinem empfehlenswerten Erziehungsbuch „Das neue Geschlecht" von Kinder-Wünschen und vom Schenken
:gt. Er führt folgendes aus: . „
Der Augenblick ist entsetzlich traurig, wo im Kinderleben rs Schlaraffenland zur Wirklichkeit wurde. Die Spannkraft rr Hoffnung und der Träume sinkt zusammen. Dre Geheimisse, mir denen die EtnbtldungSk-aft das Unerreichbare um- lvt, lassen sich nun betasten. Da ist das Herz gestorbe-,, ie Welk ist leer, und weiter gibt sie dem Wunsche nichts rehr. Darum erfüllt mich immer so tiefes Mitleid m» den ändern, um die ich zu Weihnachten einen Basar aufgebaut che. Weil ihre Elrern iynen alles kauien konnten, haben e ihnen die schöne Weit der Geheimnisse zerschlagen. Ich abe als Student einen solchen Weihnachtsabend erlebt. rar ein Anblick, als wäre Werthslm, den es damals noch icht gab, für diese Kinder ausgekauft worden. D e Eltern rohsten dazwischen. Und dann hörte ich, wie einer der jungen, nachdem er alles betastet und durcheinandergeworsen,