' BrEMNLkM sMn-r-
P-ftasstatirr
rrd MAbeten
MM Stz--iMtzMK s^- MIWr1?.ÄStzoM. 13 50.
SSSVKM 13.80 ^icht. ks« PsstgedSHr^ »wch B?ch§M-,
Anzeigen-GrdShsL!, rinspilüge Zeile. !M ZZ-- wöhmichcr Schrill ödK dercn.Raum de» rirrms?? ger Einrückung 80 Pk^ bei mehrmaliger Naba-r «ach Tarif. Bei geriHL Beitreibung n.K0kl-urz« ist der Rabatt UsWK
g-ÄtMsL
MM >;
e«»8L
-
AÄiKtOl-' sc.
SK?S üLd »«;»g s,n «.». Zaiser <Narl Zatser) Naaold. «erastwvrtltch für dt« Schrift »;»»», », »Ssq«SLL-
Ä-ÄKirrrS; 2r«an ;n ^SKamt-vezirr. - >» ii,«z And da?« »48 Lestern Srsslg.
gar kele». «-k-rL« »w- r«t. rettet »r«:«r Äeru,!» mm. S« «iri k,«» »ewib- dafür ZSemvvu»«, das AnzUgcn >d«k RMamm ku de arm» » Lri«gaSm oder au der z » »itssidtss Stell« «sch»v7L. Zn tzallm vm »»her« »' Äslt?-ü«ht ket« «ns>r»S «- Ms«« :L»«8«U»M!l »des ?v AÜ«ti>hlMi d. S»r«»ep:» ^
Telegramm-WrrH; Gesellschaft« S?ks^
NüstsHetRdöLi^ SwttgM LZ'.L
Nr- 282
Freitag den 2 Dezember 1S2
Der wirtschaftliche Ausbau Palästinas.
Die Hondcllkammern Palästinas st: d rwch jungen Datums, und es WM'- eme unbillige Forderung, dre Organisa- rion, den festen Besitzstand und damit zugleich jene Bedeutung vorauszusetzen, die ähnliche Institutionen in europäischen Läut ern enlwick'lr haben. Immerhin ein Anfang ist gemacht; allmählich wird eine Instanz entstehen, cie mit einem halb amtlichen Charakter auSgestaltet fü den Handel mit Europa wesentlich werden wird. Zurzeit bestehen Handrlskaunmrn in Jerusalem, Jaffa, Gaza, Nablus, Tulkerem und zwei in Hmsa (eine jüdüche mw eine arabische). Die letzte Volloersammlung aller Handelskammern, die Anfang Juli unter dem Vorsitze des Obsrkommiffars in Jaffa staltfcmd, behandelte ein-' Reihe von Fragen, die deutlicher als cs langatmige Berichte vermöchten, die Sorgen der Kaufmannschaft des Landes und die Nächstliegenden Aufgaben betrafen. Sie haben ganz ullgemtii! auch für die denlsche Kaufmannschaft ein Inter sie.
Die Hanpckk-ge benaf die postalischen Verhältnisse. Der Koloniakngläridsr ist ein schlechter Organisator. Das, waS die Türken geschaffen hatten, war, gemessen an den Zuständen zur Zeit der Kapitulationen mit der französischen, österreichischen und deutschen Post, schlecht I tzt sind die Verhältnisse erbärmlich! Ein Brief von Jerusalem nach Jaffa geht 5—6 Tage! Das ist mehr als eur lokales Aergernls. Wrchuger ist, daß dis Eisenbahn bisher jede Verantwortung für den Verlust von Gütern ablehms. Diesen unhaltbaren Zuständen soll jitzt durch eine sünsprozerstigs Auflage auf die Frachten begegne» werden, ein Zuschlag, durch den eine eigene Eise Bahnpolizei unterhalten werden soll. Fraglich ist freilich, ob die geradezu phantastischen Eijenbahnfrachtsätze noch eine Erhöhung vertragen, kostet doch z. B. ein Waggon von Haifa noch Kairo, also für eine Strecke von ca. 600 Kilom., zirka ll*/« Guineas, während für die 22 Kilom. Haifa—Akka 4 Guineas bezahlt werden müssen! Weiterhin wird gefordert, Saß fortan auch am Sonnlag — an dem der ganze Personenverkehr bisher angeblich aus technischen Gründen unterbrochen ist — wenigstens ein Zug Jaffa und Jerusalem, einer Haifa und Jaffa verbinde. — Das Bahnnetz muß, obwohl manches während des Krieges durch die Engländer (Aegypten—Haifa) und durch die Deutschen (Nablus—Lulke- rem; Nablus—Afele) geschehen ist, weiter ausgebaut werden. Als besonders dringlich wird eine Verbindung Nazareth- Haifa gefordert. E nig sind sich alle Beteiligten, daß überhaupt das Reisen ruivllstat und die Reisen ins Ausland (Aegypten und Syrien) erleichtert und von den unerträglich hohen Sporteln befreit werden müssen.
Eng mit diesen Problemen sind die Fragen der Häfen verbunden. Es wird aus den Erklärungen des Departements für Handel und Industrie jetzt immer deutlicher, daß als Wirtschaftshafen allein Jaffa in Aussicht genommen ist. ES liegen drei Projekte vor. Weiches von der Regierung gebilligt werden wird, ist noch nicht zu erkennen. Die Entscheidung liegt bei denen, die irgendein Projekt finanzieren kön neu. Hier ist sine rentable Ausgabe. . . . Auf Haifa hat (scheint'^) vorerst die englische Admiralität die Hand gelegt. Sicher wird auch der Handel aus einem Kriegshafen Vorteile ziehen. Jedenfalls beweist die Forderung, daß in Haifa ein Freihafen für Transitwaren nach Syrien geschaffen werde, die Richtigkeit der Auffassung, daß Bcyrouth (nach dem Bau eines französischen Hafens in Tripolis immer mehr ausgeschal- tet wird. Gaza, das trotz seines gerstereichen Hinterlandes «mmer stiefmütterlich behandelt wurde, verlangt eine Zufnhrts- straße zum Meer und den Ausbau einer Mole, die die direkte Verfrachtung auf große Dampfer ermöglicht. In Verbindung mit dem Gesuch um Freigabe der Körnersruchtausfuhr würde ein Gazahafen auch andere Landesprodukte als nur Orangen und Wein weltmarktfähig machen.
Gerade die ländlichen Bezirke drängen auf Agrikultur- schuien. Es fehlt zwar jetzt an Ansätzen dasür nicht. Aber wirklich wirkungsvoll würden sie erst sein, wenn an der Hand von zollfrei eingeführten landwirtschaftlichen Maschinen Unterricht erteilt würde. Hier liegt eine wichtige Anregung für die deutsche Industrie. Mit dem..Vertretersystem" allein ist nicht wetterzukommen. Nur zugleich mit der Jnlensterung des palästinensischen Ackerbaues, die durch Maschinen einge- leitet werden muß, wird die Agrarbank, auf die die Gesamt- oevölrerung wmlet eine stabile Grundlage erhalten. Jetzt sind für diese Bank nur Andeutungen gegeben. Die einstige von den Türken geschaffene Einrichtung (200000 Pfund Sterling Kapital) st verschwunden. Zwar sind 50 000 Pfund Sterling für diesen Zweck gesammelt worden, und es liegt auch ein Kredit von 370000 englischen Pfund Sterling der Anglo Aegyptianbank vor, für den dteiRegjerung die Garan- tle übernommen hat; allein es sind rveirauL gröbere Sum-
nötig. Das Land, das für Palästina den Agrarkredit schafft, wird Palästina besitzen.
Kleine politische Nachrichten.
Neuer 'Konflikt.
Berlin, 1. Dez. Der BorwärlS meldet aus Paris: Nach Informationen hat eine Verordnung des Präsidenten der Republik küizlich allen in Tunis Geborenen die französische Nationalität verliehen. Der englische Konsul bezweifelt in
einem Rundschreiben die Anlässigkeit dieser Verordnung. Der Resident von Tunis hat daraufhin den englischen Konsul daran erinnert, daß keine ausländische Behörde in Tunis daS Recht habe, gegen eine Verordnung des Präsidenten der Republik Einspruch zu erheben.
Die Besprechungen
über die Stundung der deutschen Zahlungen.
Paris, l. Dez lieber den Bericht deS englischen Finanzsachverständigen ».Mitglieds derReparaitonskommtssion Brad- bnry, der für den Gang dcr gegenwärtigen Londoner Besprechungen zwischen den deutschen und englischen Sachverstän- digsn maßgebend ist, wird folgendes bekannt: Die Stundung wird an gewisse Bedingungen geknüpft sein. So müßte Deutschland seine Finanzen reorganisieren und die Kontrolle einer internationalen Ueberwachungskrmmisston annehmen und zwar zu dem Zwcck, um das Gleichgew'cht des ReichShaus- halts wieder herzristellen, sowie dem Markkurs wieder auf die Beins zu helfen. Man erwägt dabei auch eine Eissnbahn- iarifreform, ferner soll die Einfuhr noch höher besteuert werden und bas System der Verbrauchssteuern würde aukgedaut werden. Man spricht sogar von einer Währungsreform in großem Maßstabe in dem Smn, daß etwa ^ dcS Noienum- iaufs, der gegenwärtig 102 Milliarden beträgt, ringezogen werden würden.
Eine bedeutsame Rede Churchill?.
London, 1. Dez. Beim Festesten der Ueberseebanken hielt der englische Kolontalminister Churchill eine Rede. Zuerst befaßte er sich dabei mit der irischen Frage und erklärte sazu, daß er keineswegs ohne Hoffnung sei. Dann besprach er die Washingtoner Konferenz, über die er sagte: Die auswärtige Politik löse sich auf in ein Dreiländerabkommen zwischen Amerika, Großbritannien und Japan zur Sicherung friedlicher Entwicklung im Stillen Ozean. Dieser Plan sei durch die Washingtoner Konferenz sehr gefördert worden. Churchill fuhr dann fort, es sei aber noch ein weiteres Dreiländer- abkommen in Europa nötia, nämlich ein gutes Einvernehmen und eine freundschaftliche Vereinbarung zwischen Großbritannien, Frankreich und Deutschlans zur Wiederherstellung Europas und zur Neubeschaffung der geschwundenen finanziellen Wohlfahrt dieses Erdteils. (Beifall.) Zweifellos würden manche Leuie sagen, daß diese Gedanken einfältig seien und eine solche Kombination sei aussichtslos. Churchill erklärte aber, diese Kombination sei notwendig, um die Schwierigkeiten und Gefahren der augenblicklichen Lage Europas zu bewältigen. Ob es leicht oder schwer sei, diese Kombination zu Stande zu bringen, Großbritannien müsse beharrlich dieses Ziel verfolgen. England dürfe sich aber nicht auf Kosten Frankreichs mir Deutschland anfreunden; Frankreich sei den Herzen der Engländer teuer. England habe in der heiligen Erde Frankreichs zu viel verpfänd»!, um sich in seiner Freund schüft zu der großen französischen Nation stören zu lassen. Das Vertrauen der Engländer zu dem Genie dcS großen französischen Volks sei derartig, daß er sicher sei, die Ansichten des französischen Volkes werden im Verlauf von nur wenigen Jahren und vielleicht in noch kürzerer Zeit zur Erkenntnis führen, daß nur ein gedeihliches und zufriedenes Deutschland zur Wiederbelebung u. Erneuerung des Ruhmes Europas beitragen könne. (Beifall )
Die Kreditaktion der Industrie.
Berlin, l. Dez Wie wir erfahren, wurde für die vom Reichskanzler angeregte Sechserkommisston zur Verhandlung mit englischen und amerikanischen Finanzkreisen v n seiten des RetchSoerbandS der deutschen Industrie e Herren Geheimrat Bücher, Silberberg und Krämer namhaft gemacht. Weiterhin wird der Kommission angehören Reichsdankpräsident Havenstein und je ein Vertreter der Regierung und der Arbeiterschaft.
Die Reparationskommisfion dringt auf Zahlung.
Genf, I. Dez Echo de Paris meldet, daß die alliierte Reparationskommisston am Montag eine Vollsitzung in Paris abgehalten habe. Man setzte die Rückkehr nach Berlin auf 12. Januar fest. Ferner sei beschlossen worden, auch für die am 15. April fällige Zahiungsrale keinen Aufschub an Deutsch land zu gewähren, sofern die in Berlin oorzunehmenden neuen Erhebungen für die Austastung der Konimission sprechen werden. Die nächste Forderung an Deutschland sei die der Kontrolle der Notenausgabe durch die Garantiekommisston.
Briaud vor dem Sturze?
Paris, I. Dez. In parlamentarischen Kreisen macht sich der Gedanke breit, daß Briaud kurz nach Rückkehr au« Washington gestürzt werden wird. Während bisher Poincare als der meist genannte Kandidat angesehen wurde, wird jetzt versichert, daß Jonnart, der französische Botschafter beim Vatikan, die meisten Aussichten hat.
Zusammenbruch der deutschen Kohlenversorgung!
Berlin, 1. Dez. In den letzten Tagen ist die Wagengestellung nicht nur in den mitteldeutschen Kohlenrevieren, sondern auch im Rohrrevier so verschlechtert, daß die Kohlenzufuhren für die wichtigsten Verbraucher ins Stocken geraten. Der Verkehr aus dem Rhein Hernekanal und auf dem Main ist wegen Frostes völlig und die Rhetnschiffahrt wegen Wasser
mangels nahezu eingestellt. Bei dieser VnkehiSlage ist die Kohlenversorgung zahlreicher Gebiete, insbesondere Südwestdeutschlands ans das Schwerste gefährdet. Wenn es der Eisenbahn nicht g-lmgl, m den nächsten Tagen die Wagen- gestsllung tu den Kohlenrevieren wesenllich zu verbessern, ist dis Katastrophe unvermeidlich.
Die Helgoliiuderfrage.
Berlin, 1. D z. Wie die Voss. Ztg. hört, haben die Helgoländer vor kurzem dem Reichstag und dem preußischen Landtag eins neue Denkschrift überreicht die sich nicht mehr mit dem Vortrag ihrer Beschwerden begnügt, sondern politische Vorschläge für einen Ausgleich macht. Mit der Angelegenheit, die ihren Ausgangspunkt darin hat, daß die Helgoländer die neuen Steuern adlehnen, werden sich die beiden Parlamente zu beschäftigen haben.
Dom Verband württ. Industrieller.
Der Ausschuß des Verbandes württ. Industrieller hat sich in seiner letzten Sitzung mit der Kredithilse der Industrie für das Reich befaßt. Es ergab sich völlige Einmütigkeit darüber, daß das Kceditaugebot der Industrie im Sinne des Beschlusses der Münchener Mitgliederversammlung aufrecht erhalten und alle Kraft an seine Durchführung gesetzt werden müsse. Wetter beschäftigte sich der Ausschuß mit Fragen deS AuSlandSnnchrichlendienstks, der Luftverkehrs, sowie mit der Sammlung für die württ. MittelstandSnothilfe und beschloß, der württ. Industrie die Unterstützung dieser höchst notwendigen Sammlung eindringlich zu empfehlen.
Noch keiue Giuigung zwischeu Gewerkschaften und Industrie.
Berlin, 1. Dez. Die Besprechungen von Vertretern der Gewerlschafien mit dem Reichskanzler haben zu keiner Ueber- brückung der Gegensätze zwischen den Gewerkschaften und der Industrie in der Frage der Eissnbahnrcform und der Aufbringung der am 15. Januar fälligen Reparationszahlung geführt. Für die am 15. Januar zu zahlende Reparationssumme von 500 Millionen Goldmark liegen bisher greifbare. Bestände des Reichs nicht vor.
Die Gisenbah« vor und nach dem Krieg.
Die Statistik weist mit erschreckender Genauigkeit nach, wie sich die Leistungsfähigkeit der Eisenbahn gegenüber der Vorkriegszeit vermindert hat. Während die Betriebsleistungen um fast die Hälfte gesunken sind, ist das Heer der Beamten und Arbeiter fast dreifach so stark geworden wie vor dem KUeg. Die Zahl der gefahrenen Zugktlometer betrug l913 rund 736 Millionen. Sie ist 1920 auf 441 Millionen, also um nicht weniger als 40 Prozent gesunken. Noch stärker vermindert hat sich die Leistung in der Güterbeförderung. Sie bezifferte sich 1913 auf rund 500 Millionen Tüterlonnen, 1920 jedoch nur noch auf 287 Millionen Gütertonnen. Die Gesamtzahl deS Personal-, die sich 1913 auf rund 740000 Köpfe belief, war 1920 auf 1 122000 Köpfe, mithin um rund 51,S Prozent angewachsen. Dementsprechend stiegen natürlich auch die Ausgaben für Gehälter und Arbeitslöhne.
Aus aller Welt
Die Rheinschiffahrt.
ff Die Schiffahrt auf dem Rhein gestaltet sich infolge der trockenen und kalten Witterung und der damit verbundenen wetteren Sinkens deS WafferstandeS auch weiterhin recht schwierig. Sie kann nur schwer aufrecht erhalten werden, und eine große Anzahl von Kähnen liegt still. Da» Angebot von Laderaum ist daher recht groß. Schleppgelegenheit ist trotz hoher Preise nur schwer zu haben.
Ein Massenmörder.
ff Paris, 1. Dez. Nachdem die Grschworeneu fast sämtliche 48 Fragen, die ihnen gestellt waren, bejaht hatten, wnrde der Frauenmörder Landru gestern, wie bereits kurz gemeldet, zum Tode verurteilt. Er hat 10 Bräute umgebracht, die er in einem eigens dazu konstruierten Ofen verbrannte.
Strenge Kälte.
ff Die Kälte hat sich in der Rheinebene allgemein weiter verschärft, und aus dem nördlichen Baden und Württemberg wird die tiefste Temperatur bis zu minus 14 Grad verzeichnet. Verschiedene Flüsse gehen infolge der ungewöhnlichen Kälte mit Treibeis. Auch der Neckar ist an verschiedenen Stellen ganz zugefroren.
Streikschade».
ff Berlin, 30. Noo. Laut „B. Z am Mittag" beträgt der durch den zehnstündigen Elektrtzitäisstreik gestern Nachmittag entstandene Schaden 5—6 Millionen Mark.
An» Stadt «nd Bezirk.
Nagold, 2. Dezember 1921.
Jugendbewegung. Am Mittwoch abend wurde, wie uns geschrieben wird, die hiesige Jugendgruppe der deutsch demokr. Partei neu tnk Leben gerufen. Sie ist herausgeboren aus dem Erleben der ganzen Not unserer Tage und will ein richtiges Werkzeug der nationalen Wiederausrichtung und der