Jürgen sah auf Hcllwig. Und nun kam dieser Hellwig und reichte seine Entlassung ein . . . Ja, er sollte gehen, er wollte ihn nicht halten. Dennoch aber mußte er Heilung fragen: „Und die Arbeit?"
Walter Hellwig griff in die Tasche. „Hier sind meine letzten Versuche und Ergebnisse. AlleK-ist klar und deutlich ausgezeichnet. Ein anderer wird sie genau so machen können und weiterführen wie ich." Er schwieg und wartete auf eine Antwort. Jürgen schritt auf und ab. „Es ist selbstverständlich, daß ich bei meiner sofortigen Entlassung auf den vollen Monatsgehalt verzichte. Ich habe nur eine Bitte, mich sofort gehen zu lassen." Und da Jürgen immer noch schwieg. „Und noch eine Bitte habe ich: Wr zu glauben, daß ich nur in lauterer Absicht in das frühere Werk meines Vaters eingetreten bin und daß auch Renate . .
„ Dr. Kellmann winkte ab. „Lassen wir das.
Ich habe im Grunde nie an deiner Anständigkeit gezweiselt. Alles andere möchte ich nicht berühren. Der Fall Renate geht mich allein an." Wieder schritt Jürgen auf und ab. Sein Gesicht war hart und verschlossen.
Walter Hellwig unterbrach die Stille. „Und meine Papiere können mir doch zugeschickt werden. Bitte nicht an meine hiesige Adresse." Leise fügte er hinzu: „Ich möchte meiner Mutter und auch Renate vorerst von dem Wechsel nichts sagen. Ich gehe für die beiden — und bitte, es zu verstehen — auf Reisen.
Jürgen konnte nur nicken. Er hatte das Gefühl und den Wunsch, irgend etwas sagen zu müssen; aber die Worte konnte er nicht finden. In seinem Innern brannte nur aufs neue der Zorn, daß er solches erleben mußte, daß Renate ihm das angetan und er war entschlossener als je, dem allem ein Ende zu bereiten. Er mußte frei sein, ganz frei für
seine Arbeit. Seine Arbeit, die auf ihn wartete und die ihm Glück und Ruhe schenkte...
„Dann darf ich gehen?"
Jürgen drehte sich brüsk um. „Ja!" Mehr vermochte er nicht zu sagen. Da verließ Walter Hellwig mit einer knappen Verbeugung das Zimmer. Es war bitter, so von seiner Arbeitsstätte zu gehen, auf der er sich wohl gefühlt hatte. Es war noch bitterer, so einen Kameraden und Chef zu verlieren, den er geschätzt hatte und dem er auch jetzt nicht böse sein konnte. Er tat ihm im Grunde genommen herzlich leid. Was muß dieser Mann erlebt haben, was muß ihm Renate angetan haben, daß er so werden konnte? Und ein ehrlicher Zorn auf seine Schwester wurde in ihm wach, daß sie solch eine Schuld auf sich geladen, für die nun auch er, um des Namens Hellwig willen, seine Konsequenzen zu ziehen hatte. Aber daß er nicht anders handeln konnte, daß er wußte, Mut
ter würde ihn verstehen, das machte ihm den' Entschluß leichter.
(Fortsetzung folgt.)
Stuttgarter Schlachkviehmarkrk
vom Mittwoch, 27. März
Preise für Vr Kilogramm Lebendgewicht in Pfennig. Ochsen a) 45,ö, b) —. c) 32; Bullen a> 42—43,5, bl 36,5-39,5; Kühe a) 41-43,5, bl 36 bis 39,5, c) 26-33,5, d) 18-24; Färsen a) 43,5 bis 44,5, b) 87,5—40,5. c) —. d) 16; Kälber a) 63-65, bl 57—59, c) 46—50. d) 36-40; Lüm- mer und Hammel bll 49, c) 40; Schafe a) 40, b) 35, cl 30; Schweine al, bll und b2) 55, c) 54, dl 51, el 49. f) gl) 55. - Markverlauf: alles zugeteilt.
l^L.-^rosso VVürttswderg 6mb8. LvsLwtlsituvß 6. ö o v g- v v r. LtuttgLrt, k'rivörickstr. 13. VvrikFsIeitvr unä Leliritt- Isitsr k'. ll. 8 o b v s 1 s, Vsrlsx: bt'livLrLVLlcl
6md8. Druck: Oelsck!iiT6r'seI>o Luclulruekeroi ÖrUv.
Bedenken Sie beim Waschen folgendes: das Waschpulver kann nicht die ganze Arbeit leisten: rs mutz durch gründliches Linweichen der Wäsche unterstützt werden. Gründlich rinweichen mit
Amtliche Sekanntmachungen
Stadt Calw
Metallspende
des deutschen Volkes zum Geburtstag des Führers
Die Sammelstelle für die Stadt Calw befindet sich im Gebäude 4, Lederstraße (früher Assenbaum).
Sammelzeit: Von Freitag, den 29. März 1940 bis Samstag, den 6. April 1940 je nachmittags zwischen 4 und 7 Uhr, ausgenommen Sonntags.
Gesammelt werden:
a) Gegenstände aus Kupfer, Messing, Tombak, Rotguß, Bronze, Nickel, Neusilber (Alpaka), Blei und Zinn.
b) Gegenstände, deren Hauptbestandteile aus den vorerwähnten Metallen bestehen; Bestandteile aus anderen Stoffen (Holz, Glas oder dergl.) sind nach Möglichkeit vor der Ablieferung zu entfernen.
Nicht gesammelt werden:
Gegenstände aus Edelmetallen (Gold, Silber), Leicht- metallen (Aluminium), Zink, Eisen oder Blech; ferner Gegenstände von besonderem künstlerischen und historischen Wert.
Tie Gegenstände werden nicht abgeholt, sind vielmehr zur Eammelstelle zu bringen.
'Calw, den 27. März 1940.
Der Bürgermeister: Gähner.
Stadt Calw
Rattenbekämpfung
Es wird auf die in der „Schwarzwaldwacht" Nr. 66 veröffentlichte kreispolizeiliche Verordnung über Rattenbekämpfung vom 18. 3. 1940 hingewiesen. Die vom Fachhandel beim Einkauf des Giftköders erhaltene Abgabebescheinigung ist auf der Polizeiwache abzngcben.
Zur Beteiligung an der Maßnahme für Rattenbekämpfung find vor allem die Eigentümer und Mieter von Gebäuden und Wohnungen im Talqrund und in der Nähe von alten Dolen, die den Ratten Unterschlupf gewähren, verpflichtet.
Calw, den 27. März 1940.
Ter Bürgermeister: Göhner.
Bekanntmachung
Wer die AliMirOcht im Grenzstreifen
Durch die vom Armeeoberbefehlshaber erlassene Grenzstreifen-Verordnung vom 5. März 1940 ist für das Gebiet (Grenzstreifen) zwischen dem Rhein und dem Straßenzug Wörth, Mörsch, Rastatt, Offenburg, Freiburg, Müllheim, Fcldberg, Obereggenen, Kandern, Steinen, Maulburg, Karsau und Rhein- felden-Nord — ausschließlich der genannten Gemeinden — die Ausweispflicht eingeführt worden.
Alle über 15 Jahre alten Zivilpersonen, die in dieses Gebiet einreisen wollen, müssen neben einem amtlichen Lichtbildausweis eine gelbe Einreisebescheinigung bei sich führen, die auf Antrag von der Ar den Zielort zuständigen Kreispolizeibehörde ausgestellt wird. Entsprechenden Anträgen kann nur stattgegeben werden, wenn wirtschaftliche oder dringende persönliche Gründe für die Einreise vorlicgen.
Wer den Vorschriften der Grenzstreifenverordnung zuwiderhandelt, wird, sofern nicht die Tat nach anderen Vorschriften mit schwererer Strafe bedroht ist, unbeschadet zwangsweiser Abschiebung mit Geldstrafe bis zu 150 RM., im Nichtbeitreibungsfalle mit Haft bis zu 6 Wochen, bestraft.
Calw, den 27. März 1940.
Ter Landrat.
Bekanntmachung
Znvalidenverficherungspfiicht von Ausländern
Es besteht Anlaß, darauf hinzuweisen, daß für alle Arbeiter Ausländischer Staatsangehörigkeit, die im Inland beschäftigt
lömko-VIeichsoda ist halbes Waschen!
werden und Lohn beziehen, Jnvalidenversicherungsbeiträge entrichtet werden müssen.
Dies gilt insbesondere auch für nicht kriegsgefangene polnische Staatsangehörige.
Für italienische landwirtschaftliche Arbeiter und Wanderarbeiter ist eine Sonderregelung getroffen worden. Näheres hierüber teilt die Landesversicherungsanstalt Württemberg in Stuttgart-^., Rotebühlstr. 133, auf Wunsch mit.
Calw, den 26. März 1940.
Der Landrat:
—Versicherungsamt—
Amtsgericht Calw.
Konkurseröffnung
über das Vermögen des Franz Manger, Inhaber eines Lebensmittelgeschäfts in Bad-Liebenzell am 26. März 1940, vormittags 10 Uhr. Konkursverwalter: Justizinspektor Appt vom Amtsgericht Calw. Offener Arrest mit Anzeigepflicht und Anmeldefrist bis 12. April 1940. Erste Gläubigerversammlung mit Tagesordnung gemäß U 110, 132, 134 KO. und Prüfungstermin am 26. April 1940 vorm. 10 Uhr.
KlM-WinierWsWll» Sw deuWeu Wider
Ortsgruppe Calw
Brennholz-Ausgabe
Heute mittag von 14—17 Ahr wird an alle WHW.-Betrenken beim Gllterbahuhof nochmals Holz ausgegcben.
Der Ortsbeaustragte.
Anmeldung neu eintretender Schüler: Montag, 1. April 1940, morgens 7,30 Uhr, in der Gewerbeschule aus dem Brühl.
Berussschulpflichtig sind:
1. Sämtliche in gewerblichen und kaufmännischen Betrieben beschäftigten Lehrlinge,
2. Sämtliche männlichen Hilfsarbeiter aus Gewerbe- und Industriebetrieben und die männlichen und weiblichen Angestellten in kaufmännischen Betrieben und bei Behörden, auf die Tauer von 3 Jahren bis höchstens zum Erreichen des 18. Lebensjahres.
Die Betriebsführer und Behördenvorstände sind verpflichtet, die Schulpflichtigen sofort nach ihrem Eintritt anzumelden und den Schülern die zu einem geordneten Schulbesuch nötige freie Zeit zu gewähren und sie zu pünktlichem und regelmäßigem Besuch anzuhalten.
Freiwillige Abendkurse der Kaufmännischen Berufsschule Calw im Sommerhalbjahr 1940 (April bis Oktober).
1. Kurzschrift für Anfänger, Beginn: Montag, 8. April.
2. Maschinenschreiben für
Anfänger, „ Donnerstag, 4. April.
3. Maschinenschreiben für
Forgeschrittene, „ Freitag, 5. April,
jeweils 20 Uhr bis 21,30 Uhr Spritzenhaus, Saal 4. Calw, den 27. März 1940.
Der Schulleiter: I. V. vr. Cle ß.
Dberkollwangen — Weltenschwann
Wir erlauben uns, Verwandte, Freunde und Bekannte zu unserer am Samstag, den 30. März 1940, im Gasthaus zum „Roßte" in Igelsloch statlfindendcn
Hochzeitsfeier
sekundlichst einzuladen.
Karl Kalmbach Maria Kalmbach
geb. Pskommer
Kirchgang >/,1 Uhr
Wir bitten, dies statt jeder besonderen Einladung ent- gegennehmen zu wollen.
Stuttgart-Ealw, 27. März 1940
Traueranzeige
Meine liebe Frau
Lydia Aldinger
ist heute nach schwerem, mit Geduld ertragenem Leiden im Roten-Kreuz-Krankenhaus in Cannstatt gestorben.
Für die Hinterbliebenen der tiestrauernde Gatte: Friedrich Aldinger Gewerbcjchul-Dtreklor a. D. Feuerbestattung: Freitag, 29. März 1940,15.30 Uhr in Stuttgart, Pragsriedhof.
Calw. 27. März 1940
Für die liebevolle Teilnahme, die wir beim Helm gang unserer lieben Schwester, Schwägerin und un vergeßlichen Tante
Katharina Angemach
erfahren dursten, sprechen wir unseren herzlichsten Dank aus.
Familie Gotn. Kek Familie Friede. Ungemach.
Schreib- mb WchWmMrieitcn
erledigt nebenberuflich.
Zu erfragen unter N W 800 bei der Geschäftsstelle der „Schwarz- wald-Wacht". _
Bienenstünde
auf Abbruch mit langen, starken Brettern. Stangen, Rahmenschenkeln verkauft
Schick, Calw, Ed. Lonzstratze
Am Freitag mittag 1 Uhr werden verkauft
2 leere Mostfäffer 1 eichene Krautstande
1 Hobelbank
2 Nachttische.
Salzgaffe 8. Calw
Ein 1 /Jähriges 3Elk!kü
L.Ri> 8 ->.Sl>hkkllh
wird verkauft
Allburg» Schloßstraße 3L
Gut erhaltenen
Kinderwagen
zu kaufe« gesucht. Von wem. sagt die Geschästsst. der „Schwarz- wald-Wacht".
jugenplicbs l^riscks, Kraft urict klostirität bis ins Kobs älter. Von olisn össcvvusrrten, vis Lcbloflosigksi», ^ngst- vna Sevvinclelgstüvl usv. veraen 5>s' frei 6urcd ct. woklscbmsckenctsn Osrlto Kröotsrpsrlsn Vs1.- Viels «Ion>«bors Urteils vroserie 6. Lernsüorkk
Z veni Mkinllnn erMlnen neue üukMen! Z
VoNts vr nur Verenverteilvr -sin, »o bruuekte er kisrru vsäer wissen neck Werbung. ^ker 4er Luukwsnn ist Keule vor »Uem vsrkreuckeienkena tLUx, vr wuü im Linus äes Portes Berater äer Sauskraueu sein. L-> ioknt, Siess Leistung äurek Ln-