Wirtschaftliche Wochenschau.
Geldmarkt. In der Baluiabewegung hat sich eine kleine Besserung durchgesetzt. Der amerikanische Dollar steht nicht mehr auf 320, sondern 3L8. Das ist immer noch mehr als das Doppelte des Erträglichen, aber es ist wenigstens ein Rückschlag. Hervorgerusen ist er in der Hauptsache durch die Beschränkung der Devisenspekulation. Im übrigen charakterisieren sich unsere Geldverhältnisse als jammerwürdig, denn es steht fest, daß die Reichsregierung die nächsten Gold- zahlungen an die Entente nicht auszubringrn vermag. Die Repa- rattonskommission besteht aus ihrem Schein. Die nächsten Wochen müssen die Entscheidung bringen, ob die deutsche Wirtschaft rndgiltig zusammeubricht. Man sollte meinen, die Entente habe selbst ein Interesse daran, daß Deutschland nicht in der Zwangsjacke des Versailler Vertrages erstickt, aber die Franzosen werden jedenfalls wieder zu den bekannten Sanktionen zu greisen suchen, da sie ihre Gelüste nach dem Ruhrkohlenbezirk nicht zu unterdrücken vermögen. 100 deutsche Mark notierten am 17. November in Zürich 2,05 (am 10. Noo. l,S0) Franken; in Rotterdam I.lM/g (1,05) Gulden: in Kopenhagen 2,20 (2.30), in Stockholm I.7S (1,751 Kronen: in Wien 2SS7 (2312t Kronen ; in 10,45 (g.62) Schilling und in Newyork 0,39 (0.3S'/<t Dollar.
Börse. Der Rückschlag aus den Devisenmarkt und die ange- kündigte Ueberwachung der Börsenspekulation haben dem Haussetanmel einen Dämpfer aufgesetzt. In dieser Woche kam eine starke Derkaufs- neigung zum Durchbruch, die aber noch lange nicht die erhoffte durch- greifende Wirkung erzielte, da auch Immer wieder Käuferschtchten auf- traten, die von den jeweils erzielten Kursrückschlägen profitierten. Die Schwankungen umfassen zum Teil mehrere hundert Prozent. Charakteristisch ist die Abwanderung der Spekulation in heimischen Renten- mäikten und ihre plötzlich erwacht« Vorliebe sür Stäb». Anleihen. Hypothekenpfandbriefe und andere Werte, die einigermaßen gesicherte Unterlagen haben. Pfandbriefe stiegen am Donnerstag in Berlin bis u 10 Prozent.
Produktenmarkt. Anfangs der Woche stiegen die Preise sür Weizen. Roggen usw. noch ins Uferlose. Als aber, dank der besseren Wagengrstellung, die Ablieferungen seitens der Landwirtschaft wieder Zunahmen und der Rückschlag aus dem Devisenmarkt nicht nur die ernsthaften Käufer, sondern auch die Spekulanten nachdenklich stimmten, gingen die Gewinne wieder verloren, sodatz die Notierungen am 17. November in Berlin größtenteils sogar etwas niedriger waren als die vom 10. So notierten dort Weizen 384 (minus 10), Roggen 290-295 (minus 8), Sommergerste 276—300 (minus WO), Hafer 234—294 (minus 5). Mais 320 (unverändert) Mark. Heu wurde am 14. November in Stuttgart mit 200—220 (plus 20) Stroh mit 80—90 unverändert notiert
Warenmarkt. Der Ausverkauf mit seinen preistreibenden Wirkungen dauert immer noch an. Die neuen Lohnforderungen in der Kvhlenindustrie lassen eine Preissteigerung um 60—70 für die Tonne erwarten. Fast alle Eisenerzeugnifle weisen neue Preiserhöhungen auf. Dasselbe gilt von sämtliche» anderen Metallwaren. In der Textilbranche ist es fast noch schlimmer. Die letzte Stuttgarter Garnbörse vom 16. November brachte eine sprunghaste Preiserhöhung sür Baumwollgarn um 37—47 pro Kilo und sür Gewebe um 5 bis 6 ^ pro Meter. Daß die Lederwaren, insbesondere Schuhz ug, ebenfalls ständig weiter steigen, versteht sich fast von selbst. Dazu kommt jetzt noch eine ungeheuerliche Hausse in Pelzen, die durch die Mode noch besonders begünstigt wird.
Birhmarkt. Der Geschäftsgang ist sehr flott. Massenhaft wandert württ. Vieh an den Rhein, ja bis nach Schlesien hinein. Die Folge ist ein Hinauftrriben der Preise wie es jetzt auch in der starken Erhöhung der Fleischpreise bei den Stuttgarter Metzgern zum Ausdruck kommt, die für 1 Pfund Schweinefleisch 20 berechnen. Zucht- vieh ist ebenfalls wieder teurer geworden, desgleichen Pferde, wie sich aus den letzten Märkten unzweideutig ergab.
Holzmarkt. Wir haben jetzt wieder die gleiche Hausse wie vor zwei Jahren Manchem wird aber die inzwischen enstandenr Krisis zur Warnung dienen. Die Bersteigerungspretse gehen rasch in die Höhe. Langholz und Bretter find überall gesucht: auch die Nachfrage nach Gruben- und Papierholz hat rasch wieder zugenommen.
Mutmaßliches Wetter am Dienstag und Mittwoch.
Zeitweilig trüb, meist trocken, mäßig kalt.
Amtliche Vekauntmachnng.
Feldbereinigung II Miudersbach.
Durch Erlaß der Zentralstelle für die Landwirtschaft, Abteilung für Feldbereinigung, vom 12. November 1921 Nr. 7342 wurde das Ergebnis der Abstimmungstagfahrt vom 14. Oktober 1921 endgültig dahin sestgestellt, daß die Ausführung des vom Gemeinderat Mindersbach beantragten Unternehmen» einer Bereinigung der Gewände „Widdum, Taläcker, Anna Mannshalde und Oefele der Markung Mindersbach unter Einbeziehung einiger Parzellen der angren- zenden Markung Ebhausen (Gewand: „hinterm Spechttal")" einstimmig beschlossen worden ist, und die so beschlossene Feldbereinigung genehmigt. 1814
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Nürtingen'Gültlingen, 19. Nov. 1921.
Oanksagiing.
All den Einwohnern zu Gültlingen, welche uns während des Krankenlagers und bet dem Tode unserer Mutter so viel Liebe und Teilnahme erwiesen haben, dem Herrn Pfarrer sür seine trostvollen Worte, den Herren Trägern und Sängern sagen wir auf diesem Wege herzlichen Dank.
Frau Kath. Doge! geb. Erdete
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