Paris bläst in die Kriegslrompeten

öo.'scka/keremp/änZe bei Kez'nauci / 8oZar ö/um /orckert örucki mit Moskau

Soackeeöseia/i« unrere, Kko^eerponckenrec,

Finnland soll verbluten!

Ungeheuerliche Hetzrede Halifax'

k. vr. Kopenhagen. 26. März. Daß England zu einem neuen Vorstoß im Norden ausholt und im Zusammenhang mit seiner Vergemaltigungskam- pagne gegen die skandinavischen Staaten sogar Finnland wieder in den Krieg stürzen möchte, geht aus einer ..Botschaft' des englischen Außen­ministers Lord Halifax an das finnische Volk hervor Dieses Dokument stellt gleichzeitig eine einzigartige Einmischung in die Verhältnisse eines anderen Volkes und eine skruvellose Aufhetzung der gleichen Finnen dar die ihr Vertrauen' aut Englands Verheißungen schwer genug büßen mußten Halifax macht Finnland Vorwürfe, weil es Frieden geschlossen hat und versucht, das sin- nische Volk gegen diesen Entschluß seiner Negic- cuna mobil zu machen. Er wiederholt auch die bekannten britische» Vvrwürse gegen Schiveden und Norwegen. Wen» diese, so erklärt er. bereit gewesen wäre», sich gegen die Barbarei <!> mit Waffengewalt zur Wehr zu setzen (I). so würde» England und Finnland jetzt Seite an Seite sür die gemeinsame Sache l!!s kämpfen. Gegen die finnische Negierung, die sich statt dessen lieber für den Friede» entschloß, sucht er die finnische Armee auszuspielcn. Vielsagend prophezeit Halisax dunkle Stunden und bittere Kämpfe ..sür unsere Nationen', aber er wagt es. Finnland mit der neuen Verheißung gegenüber- zutrcien. ein Sieg der Westmächte werde es von dem jetzt mit Nußland geschlossenen Frieden ..be­freie»' ..,<!>

Schamloser hätte Halifax die Brutalität und verbrecherische Gesinnung der britischen Kriegs- Hetzer, die bedenkenlos andere Völker verbluten lassen nicht dokumentieren können. Die salbungs­volle Versicherung, daß England für Finnland kämpfe, wird in Helsinki keinen Eindruck hinterlassen. Im übrigen ist die Hetzrede des englischen Außenministers nichts weiter als einer der gewohnten britischen Versuche. Europa an möglichst vielen Stellen in Brand zu stecken. Un­ter den englischen Außenministern von Castlereagh bis zu Disraeli und dem Stehaufmännchen Mr. Eden weist England so manchen Thp seltsamer Außenminister auf. aber selbst für die Briten ist es neu. eine» Außenminister zu haben, der Amok läuft.

Drrval droht den Neutralen

Belehrung" über Blockade-Politik

Brüssel. 26. März. Der französische General Duval schreibt im Pariser ..Journal', die jetzige Blockade sei keine vollständige. Die Ver­wirklichung der Blockade könne militärische Operationen notwendig machen: Sie werfe aus aste Fälle die Politik gegenüber den Neutra­len aus. Die Blockadepolitik und die Politik, die darin bestehe, die Länder zuschonen', die Deutschland versorgten, stünden im Widerspruch zueinander. Man müsse ivählen. denn bei der Er­richtung einer Blockade dürfe es keine halben Maßnahmen geben. Wenn die Blockade so große Löcher aufwcise wie das Gebiet der Sowjetunion oder das Gebiet der B a l k a n l ü n d e r, meint der General, wäre es unnütz, von Blockade zu sprechen.

Mit zynischer Offenheit gibt der englisch-jü­dische Journalist Augur in seinem Londoner Brief in der BrüsselerMetropole' die Absicht Englands zu. in Zukunft die neutralen Staaten nicht mehr zu respektieren. Wenn der Krieg über die nächsten zehn Monate hinaus andaure, dann werde die Neutralität, so wie die Lage sich entwickle, nicht mehr bestehen. Der berüchtigte Hetzjude richtet dann auch eine freche Drohung an Italien und schreibt: ..Auch an Mustolini hat Chamberlain die War­nung gerichtet, sich vor der Ausfassung zu hüten, daß England und -Frankreich nicht bereit wären, jede Möglichkeit im Mittelmecr und anderswo ins Auge zu fasten.'

Bewußte NeutraMätsbruche

United Preß" kennzeichnet die Briten

Kos Den Haag. 27. März. Die fortgesetzten Neu­tralitätsbrüche der Engländer in norwegischem Hoheitsgebiet hat auch in den politischen Kreisen Hollands ziemliches Aufsehen und zugleich Beunruhigung hervorgerufen. Man ist über, zeugt, daß es sich nicht um Einzelaktionen der britischen Flotte, sondern um einen festgelegten britischen Plan handelt.

Die holländischen Blätter geben einem Bericht der ..United Preß' großen Raum, in dem es heißt^ daß die llcbergriffe der englischen Flotte nicht auj ein Mißverständnis oder auf Zufast zurückzuführcn sind. In London wolle man nicht begreifen, daß die neutralen Staaten gegen diesetechnische N e u t r a l itätsverletzung' protestieren. London stelle sich aus den Standpunkt, daß die englische Politik durch menschliche Gesichtspunkte (!) und nicht durch bürokratische Gesetze,geleitet wer­den müste (wobei als ein besonders 'menschlicher Gesichtspunkt' die Beschießung harmloser dänischer Spaziergänger durch englische Flugzeuge zu gelten hättet. Es sei nur zu gut zu verstehen, heißt es heiUnited Preß' weiter, daß sich das neutrale Ausland über diese verlogene englische Beweisführung entrüstet. Das Haager Blatt Her Vaderland' schreibt hierzu, die Neu­tralen müßten aufs schärfste gegen Handlungen protestieren, die im Gegensatz zum internationalen Recht stünden. Die neutralen Staaten würden nicht mehr Herren im eigenen Lande sein, wenn sie die sogenannten ..technische» NentralitätSver- letzungen' ohne Protest hinnehmen würden.

Feindlicher J8ger abgeschosserr

Das Oberkommando der Wehrmacht berichtet

Berlin, 26. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Westfront keine besonderen Ereignisse In Gegend Saarbrücken fand zwischen Messekschmittjägern und französi­schen Morane-Jagdslugzeugen ein Luftkamps statt, in besten Verlaus ein feindliches Flugzeug abge- schosten wurde. In der Nacht vom 24. zum 25. März unternahm die deutsche Luftwaffe einige erfolgreiche ErkundungSsliige nach Nord- und Ost­frankreich, ohne aus Gegenwehr zu stoßen. Feind­liche Flugzeuge flogen um die gleiche Zeit nach Nord- und Südwestdeutschland ein, wobei sie teils auf dem Hin-, teils auf dem Rückflug mehrfach niederländisches, belgisches, luxemburgisches und schweizerisches Hoheitsgebiet verletzten.

mus. Brüssel. 27. März. Der neue franzö­sische Ministerpräsident Reqnaud hat durch seine Freunde verkünden lasten, daß die aus Ostern fol­gende Woche einepolitische Woche" sein werde, die der Prüfung der internationalen Lage diene» solle.

Neynaud selbst hatte inzwischen Unterredungen mit dem französischen Botschafter in London. Cor bin. und dem italienischen Botschafter in Paris. K » a r > g l i a. Ferner ist der französisck)e Botschafter in Nom. F r a n r o i s - P o n r e t. nach Paris zitiert worden DerPetit Parisien' er­klärt begeistert. ..daß in England wie in Frank­reich die Trompeten blasen und zur Tat rufen'. Augenscheinlich hält mau es im Pariser Regie- rungslager sür dringend notwendig, die Stim­mung der Oesfeutlichkeit wieder etwas zu beleben.

Die Aktiv», von der Neynaud und seine Freunde träume» scheint aber noch reichlich nebelhaft zu sein. Vorläufig ist nur festziistesten. daß die Presse und die verschiedenen politischen Persönlichkeiten sich darum streiten, ob nun die diplomatischen Be­ziehungen zu Nußland abgebrochen werden sollen oder nicht. Nur die traurige Zweideutigkeit, schreibt der Abgeordnete Fernand Laurent imJour', unter der die iranzösische Diplomatie leide, sei schuld daran, daß man seit sieben Monaten einen Krieg der verlorenen Gelegenheiten führe. Die Ereignisse spitzten sich aber zu. und man habe keine Zeit zum Zögern mehr. Die Hal­tung. die Frankreich Rußland gegenüber eiunehme. werde für Neynaud der Prüfstein seiner Aufrich­tigkeit sein.

Bemerkenswert ist. daß in dieser Frage jetzt so­gar Leon Blum mit der äußersten Rechten übereinstinimt, mit. der er sich sonst in den Haaren liegt. Die Furcht vor einem Bruch mit Moskau, vor einem Krieg mit den Russen, dürfe die West­mächte in ihren Entscheidungen und Handlungen nicht beeinträchtigen (I). Blum war bekanntlich

lander trotz des schönen Wetters recht trübe Ojter- tage hinter sich haben, so können sie sich dafür in erster Linie bei ihrer eigenen Presse bedanken, die den nervösen Inselbewohnern durch ihre zügel­lose Hetzkampagne gründlich die Feiertage verdarb.

Die Opfer der Londoner Unruhestifter waren diesmal Rumänien und die Türkei, aus deren Hauptstädten die englischen Berichterstatter ivci- sungsgemäß die tollsten Lügenmärchen über an­gebliche Bedrohungen durch Deutschland bziv. Rußland kabelten. Die Blamage blieb allerdings nicht aus. Der Reuter-Vertreter wurde, wie wir bereits gestern gemeldet haben, wegen seiner schamlosen Lügen kurzfristig aus Rumänien aus- gewiesen und die Schauermeldungen aus der Tür­kei wurden ebenfalls als b r i t i s ch e T e n d e n z- lügen entlarvt.

Zmsi großen Aerger der Bevölkerung hatten dieKinos auch noch am ersten Osterfeie r- tag geschlossen, da der Kampf zwischen Kirche und Film in diesem Punkt zugunsten der Geistlichkeit entschieden wurde. DerDaily Ex­preß" regt sich besonders künstlich darüber auf und schreibt, daß die geschlossenen Kinopforten die traurigste Ileberraschung für die Soldaten ge­wesen sei. Die Tommies Hütten den ganzen Tag in den Straßen gestanden, und die wenigen Ver­gnügungslokale in London seien sofort überfüllt gewesen. Die Soldaten Hütten nicht gewußt. waS sie anfangen sollten.

Natürlich ließen die Hetzer im geistlichen Ge­wand die Tage nicht vorübergehen, ohne ihre Kanzel zu mißbrauchen. Den Vogel schoß auch diesmal wieder der Erzbischof von Can­terb u r y ab. In seiner Kathedrale hielt er eine der übelsten Hetzpredigten, die der Deutschenhas­ser je gehalten hat. Seit 1700 Jahren, so meinte er scheinheilig, seien die Mächte des Nebels nicht so aktiv gewesen wie heute. Natürlich sei an allem Deutschland schuld. Er schwatzte von brutalen Angriffen auf die Freiheit kleiner und friedlieben­der Nationen. Unterdrückung der Juden und Massenmord in den Konzentrationslagern sowie

vor kurzer Zeit noch anderer Ansicht, aber solche ..Wandlungen' fallen ja heute in Paris nicht mehr auf. die Parole lautet: Krieg und K r i e g s a u s w e i t u n g um jeden Preis!

Chef ohne Eesolqschafl"

«panischer Journalist kennzeichnet Neynaud

Madrid. 26. März. Der Pariser Korrespon­dent der Madrider ZeitungPa" zeichnet den französischen Ministerpräsidenten Neynaud. den neuen Einpeitscher der englischen Plutokraten- nnd Kriegshetzerelique in Paris mit folgenden treffenden Sätzen:4! Jahre alt. Kroßtyp eines Jiu-Jitsu-Käinpfers. chinesische Gesichtszüge, lei­denschaftlicher Reisender, unter dessen Rekorden sich drei Reisen um die Welt befinden, aus Grund außergewöhnlicher Intelligenz ein Mephi­stopheles, wenn in der französischen Politik über­haupt ein solcher existiert, was bezweifelt werden muß. Opportunist, mehr kühn als moralisch in Anwendung von Parteisormeln, Mann der Rech­ten mit Methoden der Linken. Chef ohne Gefolg­schaft. der bewundert wird aber keine Begeiste­rung allslöst.'

Weiter schreibt der Vertreter des spanischen Blattes. Frankreich habe ein Kriegskabinett ge­wünscht, aber Neynaud habe die Versuche zur Bildung einerV o l k s s r o n t'-R e g i e- rung zu neuem Leben erweckt. Der Weiter- bestand der Negierung Neynauds hinge von dem Ergebnis der Parteikitzung der Radikalsozia- listen ab, deren Minister das Verhalten ihres Kollegen La Cour Grand Maison nachahmen wollten. Neynaud habe seine Wahl in erster Linie seiner geschickt abgefaßten Negierungserklürung verdankt, die auf die äußeren Feinde Hinweise, wodurch er viele Gemüter vorübergehend beein­flußt habe.

Grausamkeiten, die jetzt angeblich in Polen ver­übt würden. Mit nicht zu überbietender Heuchelei bezeichnete er die Engländer alsWal- ter des g ö t t l i ch e n W i l l e n s' der sich bekanntlich nicht nur in diesem vlutokratifchen Krieg, sondern auch in Indien, Palästina usw. in sosegensreicher' Weise bekundet.

In manchen Kirchen kam es jedoch zu recht peinlichen Zwischenfällen für die geist­lichen Hetzer. So machte ein Engländer, der sich die verlogene Predigt nicht gefallen lassen wollte, in der St.-Pauls-Kathedrale in London seinen Gefühlen in lauten Zurusen Lust. Der Demonstrant griff den Prediger mit scharfen Worten an und sagte ihm. er möge lieber sür den Frieden bitten. Durch Hilfspolizei wurde der Ziyischenrufer entfernt.

Ern Schlag gegen Englan-

Russisch-iranischer Handelsvertrag

Teheran, 26. März. Am Montag wurde in Tehe­ran ein russisch.iranischer Handels­vertrag abgeschlossen und unterzeichnet. An­schließend gab Außenminister Aalam für den rus­sischen Botschafter im Beisein des iranischen Mini­sterpräsidenten einen Empfang, bei dem herzliche Tischreden gewechselt wurden.

Die iranische Presse feiert den Vertragsabschluß als. glückliches Ergebnis der klugen und voraus­schauenden Politik des iranischen Herrschers. Der Vertrag zeige den guten Willen der Negierungen der beiden Nachbarvölker, die freundschaft­lichen Beziehungen fortzusetzen, die seit dem von Neza Schah Pahlevi heraufgeführten Umbruch bestehen. Angesichts der gemeinsamen Tausende von Kilometern langen Grenze zwischen Iran und Rußland sei eine gute Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet uner­läßlich. Die Vertragsunterzeichnung zerstöre endgültig auch alle Gerüchte, die in böser Absicht über die iranisch-russischen Beziehungen von interessierten Kreisen ausgestreut worden seien.

Die koken l/ekaube?

Man hat schon viel von Herrn Wirrwarr ver. nommen. den die englische Presse als eifrigsten Mitarbeiter des Plulvkratenkabinetts bezeichnet. Aber daß so etwas möglich ist! DochDaily Sketch" berichtet selbst:

Das englische Luflfahrimiiiisterium richtete dieser Tage ungeheuer!ickie Verwirrungen an. weil fälschlich eine U r l a u b e r l i st e als T o t e n l i st e bearbeitet wurde. So ging au zahlreiche Frauen Seren Männer auf Urlaub zu Hause weilten oder auf Ser Fahrt zu ihren Familien waren eine telegraphische Nachricht über den Heldentod ihrer Ehemänner. Mit der nächsten Post trafen dann auch stets die üblichen Postkarten des Ministeriums über die Kürzung der Kriegsversvrguug ein.

Die Wirkling aus sie Beteiligten war kata­strophal. Eine Frau erzählte:Ich dachte, es handele sich um eine eilige Abberufung, als ich das Telegramm des Ministeriums entgegen­nahm. Dann las ich die Todesnachricht. Meine Knie wankten Ich stürzte die Treppe hinauf! Sollte ich denn geträumt haben, daß mein Mann zu Hause ist?' Andere Frauen erlitten so schwere N e r v e u s ch o ck S. daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußten.

Am schlimmsten hatten es die noch nicht ein- getroffenen Urlauber.Mir kam das ganze Haus verrückt vor! Aste ginge» in Trauerkleidern umher und heulten, als sie mich sahen.'

Zwar sind die Briten trotz aller Lügen ge­wohnt, von ihrem Luftfahrtministerium private Nachrichten meist mit Trauerrand zu erhalten, diese Heldentat war ihnen aber doch zuviel. Der Löwe hat Flügel? Der Engländer begreift jetzt, daß nicht nur ihre Siegesmeldungen, weil sie Enten sind. Flügel haben, sondern die größe­ren Flügel ihre Bürokratie besitzt.

Militärputsch in Bolivien

Aufstand im Keime erstickt

Buenos Aires, 26. März. Berichten aus La Paz zufolge machten in der Nacht zum Dienstag 2000 Karabinier! unter Führung eines Majors Pinto einen Aufstand, der jedoch bereits im Keim erstickt wurde. Schon am Mittwochvor­mittag haben sich die Aufständischen ergeben. General Ouintanilla und der neugewählte Staatspräsident General Peniaranda hielten nach der Niederschlagung des Putsches vom Balkon des Regierungsgcbäudes Ansprachen. Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß im ganzen Lande Ruhe und Ordnung herrsche, das; die Armee hinter der Regierung stände und daß die Rädelsführer des Putsches schwerste Strafen zu erwarten hät­ten. Die näheren Einzelheiten des Aufstandsver­suches sind noch unbekannt. Offensichtlich war Major Pinto mit dem Wahlsieg General Pen- jarandas nicht einverstanden.

An der TodeskMe gesunken

Dänisches und holländisches Schiff verloren

Kopenhagen, 26. März. Nach einer Mitteilung dex hiesigen Reederei Lau ritzen ist der Dampfer ,.B r i t t a" (1146 BNT.) vor der Nord­ostküste Schottlands gesunken; von den 18 Mann der Besatzung werden 13 vermißt. Der hollän­dische FischdampferP r o t i n u s" ist, wie auS Pmuiden berichtet wird, auf eine Mine gelaufen und untergegangen; acht Mitglieder der Besat­zung retteten sich, drei werden vermißt.

Vertreter der Organisationen der dänischen Seeleute haben eine Entschließung angenom­men. in der unter Androhung einer Ein- stellung der Nordseefahrten die Durch- führung der Anordnung des dänischen Handels­ministers gefordert wird, daß dänische Schiffe auf allen Reisen über die Nordsee von einem Höchste- sischkuttcr begleitet werden müssen,

Schlußstrich unter Sylt

Lächerliche Londoner RUckzugsmeldungen

Kopenhagen, 26. Mürz. Zum Fall Sylt brin­gen die Kopen hager Blätter das kindische Reuter-Telegramm, demzufolge die beasichtigte photographische Aufnahme der angeblich von der englischen Luftwaffe auf Sylt ungerichteten Schäden teilweise wegen schlechten Wetters, teilweise wegen der deutschen Abwehr nicht gelungen wäre. Nach einer Londoner Meldung vonNationaltidende' sei vom engli­schen Lustfahrtministerium erklärt worden, es habe gar nicht die Absicht bestanden (!) den Hin- denburg-Damm. der angeblich zerstört werden sollte, zu bombardieren. Das Angriffsziel sei viel­mehr nur die Wasserflugzeugbasis Hörnum ge­wesen. Man könnte annehmen, so meintNatio­naltidende'. daß diese beiden englischen Nückzugs- meldungen auch den Ungläubigsten von der tatsächlichen Ergebnislosigkeit des letzten englischen Vorstoßes in der Nordsee end­lich überzeugen müßten.

18 englische Trawler vernichtet

Eine britische Bilanz Amsterdam. 26. März. Wie der Flottenkorre- spondent desDaily Telegraph' feststem, ist mit dem Verlust des TrawlersLoch Assater die, Gesamtverlustziffer bei den Trawlern (Fischdampfer) auf 18 angestiegeu. Mit Ausnahme von dreien hätten alle diese 18 seit Kriegs­ausbruch im Dienste der Admirali- t ä t gestanden. Nenn dieser Schiffe seien aus Mi­nen gelaufen, fünf würden vermißt, drei seien durch Bomben oder Torpedos versenkt worden, während ein Trawler nach einem Zusammenstoß mit einem sranzösischen Dampfer gesunken sei.

In Prag führten Verhandlungen über eine VermögeilsauseinaiidLrsttzilNg auf dem Gebiete der Sozialversicherung der ehemaligen Tschccho» Slowakischen Republik zu einer völligen Einigung zwischen dem Deutschen Reich, der Protcktorats- rcgierung, der Slowakei und Ungarns.

Neuer Schweizer GcncralstabSchcf wurde ans Grund eines Bundesratsbeschlusses der Oberstdivi- sionür Huber

Norwegen protestiert in London

Oie englischen XneSskrelber wollen ikoieckeni ilire brutale LlinmischunSspoli/ilr loriseleen

Oslo. 26. März. Der norwegische Gesandte in London hat bei der britischen Negierung Vorstel­lungen wegen verschiedener Fälle von Verletzung der norwegischen Neutralität erhoben, die sich in den letzten Tagen ereignet haben. Der Protest Norwegens bezieht sich aus die bereits bekannt- gewordencn Belästigungen mehrerer deutscher Schisse durch britische Kriegsschiffe innerhalb der norwegischen Hoheitsgewässer.

Nach den bisher bekanntgewordenen inoffiziel­len Stellungnahmen britischer Kreise und nach den Aeußerungen der Londoner Blätter steht z» erwarten, daß England den norwegischen Protest in keiner Weise zu berück­sichtigen gedenkt. Im Gegenteil, es geht aus der ersten Reaktion über die norwegische» Vor­stellungen deutlich hervor, daß England gewillt ist, seine brutale Einmischungspolitik in die Angele­genheiten der Neutralen fortzusetzen und noch zu verstärken.

Unter den deutschen Handelsschiffen, die in den letzten Tagen innerhalb norwegischer Hvheits- gewüsser Angriffen britischer Kriegsschiffe ausge- setzt waren, befindet sich auch der Heringsdampfer Butt'. Am Morgen des 22. Mürz hat ein englisches Torpedoboot versucht, diesen Dampfer durch Abgabe eines Warnungsschusses zu stoppen, obwohl er in norwegischen Hoheitsgewüssern fuhr. Die bei diesem Warnungsschuß abgefeuerte bri­tische Granate ist, wie jetzt bekannt wird, auf norwegischem Boden eingeschlagen.

In Kopenhagen befürchtet man, daß engli­sche U-Boote in Zukunft, ungeachtet der Rechte eines neutralen Staates, innerhalb der dänischen Dreimeilenzone in gro­

ßem Stil gegen die deutschen Schiffe borzugehen versuchen wollen, die den Verkehr zwischen Deutschland und den skandinavischen Ländern aufrecht erhaltenI

Dänemark erhöht Abgaben

Auswirkungen des englischen Krieges

Kopenhagen/ 26. März. In einer außerordent­lichen Sitzung des dänischen Reichstages wies Staatsminister Stanning darauf hin, daß Dänemark seit Kriegsausbruch große Verluste er­litten habe und vor sehr bedeutenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten stehe. Der Bevölkerung seien bereits bedeutende Lasten durch direkte Steuern anferlegt, die jedoch zur Deckung sür die erhöhten Ausgaben nicht aus­reichten. Es fehle nämlich noch die Deckung für 200 Millionen Kronen. Da vorläufig eine weitere direkte Besteuerung nicht möglich sei, bleibe nur die Belastung des Verbrauches. Dann begründete Finanzminister Buhl seinen Vor­schlag zur Erhöhung der Verbrauchsabgaben für die Dauer von sieben Monaten. Diese Maßnahme soll Einnahmen von 80 Millionen Kronen erzie­len. Außerdem sieht der Vorschlag die Einführung einer Einfuhrabgabe von 10 vom Hundert und einer umsatzabgaoe von 10 vom Hundert des Kleinhandelsvertaufs vor.

Ab Dienstag wurde durch Anordnung des Han­delsministeriums der Verkant zahlreicher Waren bis auf weiteres vollkommen ver­boten; ferner hat die dänische Regierung ein Einfuhrverbot für zahlreiche nicht lebens­notwendige Waren ertasten.

Stinkende Ostereier in England

T'oj/s Hfarm ügen unci Uef^preckigkon / 6reue/mä>c/ien ckes Oredisciiois von dankerburv 5on<je,becick>r u » ; « kos. Den Haag, 26. März. Wenn die Eng-