BesatzungSkosten beinahe vollständig gedeckt, und er bliebe nur noch die Frage zu erledigen, wie die englischen Kosten zu decken wären. Es wird wahrscheinlich entschieden werden, daß für diese Kosten England ein Prioritätsrecht vor Bel­gien erhält.

Die schwebenden Reichsschulden.

Die schwebende Schuld des Reichs ist in den letzten Juli­lagen auf 187,54 Milliarden Mark angewachsen.

Bon Kretskontrolleurs Gnaden.

BreSlau. 10. Aug. Auf eine Anfrage, ob diejenigen Per­sonen, die infolge des Ausstands geflüchtet sind, berechtigt seien, ohne besondere Ermächtigung nach Oberschlesien zurück­zukehren, hat die Interalliierte RegierungSkommtssion entschie­den, daß diejenigen Flüchtlinge, die den Wunsch haben, nach Oberschlesien zurückzukehren, zu diesem Zweck rin Gesuch an den Kreiskontrolleur ihres Wohnsitzes zu richten haben

Der polnische Korridor.

Königsberg, 11. Aua. DieGazeta GdanSka" bringt folgende Notiz: In nächster Zeit soll, nach einer Warschauer Pat"-Meldung, die Ratifizierung des Transitabkommens erfolgen, das am 21. April in Warschau unterzeichnet wurde und auf Grund dessen die polnische Regierung in ihrem und in Danzigs Namen sich verpflichtet hat, eine ständige Durch­gangsverbindung zwischen Ostpreußen und Deutschland durch das ehemals preuß. Teilgebiet u. über Danzig zu unterhalten.

Zusammenstoß zwischen Reichswehr und Zivilisten"^" Münster.

In Münster in Westfalen kam eS in einer Wirtschaft zu einem Zusammenstoß zwilchen RfichSwehrsoldaten u. Zivilisten. Mehrere Zivilisten wurden durch Seitengewehrhiebe verletzt. Al« städtische Polizeibeamte etngrtffen, wandten sich die Reichswehrsoldaten auch gegen diese. Ein Polizeibeamter machte von seiner Schußwaffe Gebrauch und verletzte einen ReichSwehrsoldaten schwer DaS ReichSwehrmtnisterium hat sofort eine Untersuchung des Vorfalls angeordnet, die noch im Gange ist.

Heranziehung der Südtiroler zum italienischen Heere?

In Italien steht die Veröffentlichung des Dekrets zur Rekrutenaushebung in den neuen Provinzen bevor. Die Be­strebungen der Sttdtiroler auf Befreiung vom Militärdieust scheinen darnach gescheitert, jedoch finden am Donnerstag beim Kriegsminister Beratungen über Milderungen während deS ersten Jahres unter Teilnahme der Südtiroler statt.

Die Hilfe für Oesterreich.

Wien, 11. Aug. Wie derAbend" erfährt, traf gestern im Ministerium des Aeußern eine Drahtmeldung aus Paris ein, nach der die österreichische Vertretung in Paris die Zu­sicherung erhielt, der Oberste Rat werde die Erledigung der österreichischen Hilfsaktion diesmal allen Ernstes in Angriff nehmen. DerAbend meldet, daß der dänische Vertreter des Finanzkomitees deS Völkerbunds, Nansen, dem Bundes­kanzler erklärte, er könne mit Bestimmtheit darauf rechnen, daß er spätestens Ende August einen Vorschuß auf Kredite in Höhe von 5 Millionen Pfund Sterling erhalten werde.

Lenin geht nicht nach England.

Paris. 11. Aug. Daily Mail Gazette dementiert formell die Nachricht, daß Lenin nach England gehen will.

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, 12. August 1921.

* Verzögerung in der Kochmehlbelieferung. Trotz aller Mahnungen bei der Reichsgetretdestelle konnte die Landesge­treidestelle keine Zuweisungen an Kochmehl für die Versor- gungSzeit Juli August erhalten, weil eS infolge deS niedrigen RhetnwasserstandS nicht möglich war, das Getreide von Rotter­dam mit der gewünschten Schnelligkeit abzubefördern. Außer­dem trägt der Streik der Rheinschiffer Schuld an der Verzö­gerung der AuSlandsmehlbelieferunq.

* Turn- und Spielkurs im Herbst 1S21. In der Zeit vom 19. September bis 6 Oktober wird an der Landekturn-

anstalt in Stuttgart ein außerordentlicher Turn- und Spiel- kurS für Volksschullehrer abgehalten. Zu diesem Kurs find in erster Linie solche Lehrer eingeladen, die Turnunterricht zu erteilen haben. Die Teilnehmer erhalten eiu angemeffeneS Taggeld nebst Reisekostenentschädigung. Die Meldungen sind bis spätestens 1. Sept. dS. IS. bet den Oberschulräten etn- zureichen.

* Die Bauernvereine und die neuen Steuerpläne. Die

Vereinigung der deutschen Bauernvereine hat die Vertreter der ihr angeschloffenen 27 deutschen Bauernvereine für den 18. Aug. zu einer Sitzung nach Frankfurt a. M. eingeladen, um zu den Sleuerplänen der Regierung Stellung zu nehmen. Auch andere wirischafrliche Fragen (Branntweinmonopol, Pacht­schutzort nung, landw. Buchführung, Umlageverfahren, landw. Kreditwesen usw.) werden erörtert.

* Warnung vor der Fremdenlegion. Das Retchsautzwan- derungSamt weist darauf hin, daß e« die französische Regie­rung seit einiger Zeit grundsätzlich ablehnt, die 1820 jähri­gen Fremdenlegionäre zu entlassen, wenn sie bei ihrer Ver- flichmng den Tatsachen zuwider erklärt haben, bereits 20 Jahre alt zu sein.

* Gegen das Haufier- und Wandergewerbe. Der

ReichkwirtschaftSminister hat an die Regierungen der Länder ein Rundschreiben gerichtet, in dem die Möglichkeit u. Zweck­mäßigkeit von gesetzlichen Maßnahmen gegen die überall auf­getretenen Auswüchse im Hausier- und Wandergewerbe er­wogen wird. Nach den vorgebrachten Klagen wird der ortS- ansäßige Handel durch das Wandergewerbe aufs schwerste geschädigt. Dasselbe kann steuerlich nur in weit geringerem Maße als die eingesessenen Gewerbetreibenden erfaßt werden, und die Möglichkeit von Steuerhinterziehungen ist für den nicht seßhaften Handel trotz aller Kontrolle äußerst weitgehend. Häufig werden die Wanderläger auch zum Abstößen von Diebesgut benutzt.

* Der Bundestag der deutschen Sattler u. Tapezierer,

der gegenwärtig in München tagt, verlangt die Aufhebung der Sanktionen und hat seinen bisherigen Titel in die Be­zeichnung ReichSfachverband deutscher Sattler- und Tapezier­meister geändert. AIS Ort der nächsten Tagung wurde Han­nover gewählt.

* Kriegserinnerungszeichen. Nach einer Ausschreibung im Heeres- verordnungsblart ist für die Angehörigen ehemaliger Besatzungen deut­scher Kampfwagen ein Erinnerungszeichen geschaffen worden, das auf Antrag an solche Offiziere und Mannschaften dieser Truppen verliehen wird, die während des Jahres 1St8 mindestens drei- Feindfahrien im Feld mitgemacht haben Die Gesuche sind an das Reichswehrministe» rium Berlin, Inspektion der Berkehrstruppen, zu richten.

* Die neue« Reichsflaggen. Am 11. August, am Ver faffungStag. an dem vor 2 Jahren die neue Verfassung deS Deutschen Reiches in Kraft trat, haben die Dienstgebäude Berlins zum erstenmal mit den neuen Flaggen, die Militär- dtenstgebäude zum erstenmal mit der neuen Reichskriegsflagge geflaggt. Letztere Flagge besft ht aus schwarz- weiß- roten Quer- stretfen. und trägt in der Mitte das Eiserne Kreuz. In dem schwarzen Streifen befindet sich an der Stange ein Obereck (eine Gösch) mit den ReichSfarben wie in der Reichrflagge. Auf den preußischen Staatsgebäuden wurde die preußische Flagge mit dem alten Adler gehisst, weil der neue Adler vom Staatsministerium zwar bereits genehmigt, die technische Durch­arbeitung für die verschiedenen Zwecks aber noch nicht durch­geführt werden konnte.

* Ein neuer Stern? Eine aus Cambridge (Amerika)

an die Brüsseler Zentralstelle für astronomischen Nachrichten­dienst gerichtete Depesche meldet, daß am 7. August bei Son­nenuntergang mit bloßem Auge ein Stern beobachtet werden konnte, der in seinem Glanze der Venus glich und südöstlich der Sonne stand. Es handele sich wahrscheinlich um einen Kometen oder einen neuen Stern. -

H Oberschlefien Hilfe-Konzert. Wild b erg, i l. Aug. Land­auf, landab sehen wir die Plakate mit dem Ausruf zur Hilfe für Oberschlesien. Auch bet unS ist eS zu sehen. Doch das genügt n'cht die Tat allein bringt Hilfe. Darum soll auch in Wildberg zu Gunsten von Oberschlesien etwas geschehen. Wir haben ja wohl auch unsere Not, doch sind wir immer noch besser daran als jene. Wir haben noch unser Heim und dürfen uns dessen freuen, u. daS darf uns wohl veranlassen,

auch für Oberschlesten ein kleines Scherflein zu geben. Die drei Musik ausübenden Vereine Musikkapelle, Liederkranz und Ktrchenchor haben sich entschlossen am kommenden Sonntag ein Konzert zu Gunsten der Oberschlesier auf dem Schafscheuernberg zu geben. Dort im Schatten der herrlichen Linden möge man den deutschen Weisen und Klängen lau- schen und sich für die Not der Oberschlesier erwärmen. Der ganze Ertrag deS Konzerts und daß er möglichst hoch werde, ist keine Wirtschaft dabei soll diesem Htlfswerk zu­fließen. ES soll so daS Nützliche mit dem Angenehmen ver­bunden werden. Möge die Veranstaltung durch zahlreichen Besuch einen schönen Ertrag für den guten Zweck bringen.

Württemberg.

Amtsübertragung. Neuenbürg. Das Eoang. Konst- storium hat die Sladtpfarrei Herrenalb, Dekanats Neuenbürg, dem Pfarrer Seilacher in Neubronn, Dekanats Aalen, Über­tragen.

rUeberfahren. Neuenbürg, 11. Aug. Das 4 Jahre alte Mädchen des Mechanikers Karl Müller geriet unter einen mit Mehl und Brer beladenen Pritschenwagen. Es erlitt einen Bruch des linkett Oberschenkels, sowie Verletzungen am Kopf und Quetschungen der linken Brust.

r Bom Wetter. Horb, il. Aug. Gestern gegen 6 Uhr ging ein starkes Gewitter über unsere Gegend hinweg, ohne aber nennens­werte Regenmengen zu bringen. Heute früh in den ersten Morgen- stunden tobte ein Gewittersturm, der aber keinen Regen brachte.

r Gewitter. Herrenberg, l l Aug. Ein heftiges Gewitter, das gestern abend 5 Uhr vorüberzog, brach;e nur wenig Regen.

r Brand. Tailfingen OA. Herrenberg. Das Wohnhaus des Bauern Martin Schäberle brannte am Mittwoch früh l Uhr völlig nieder. An Mobiliar konnte nur wenig gerettet werden.

Autolinie. Freudenstadt. In der letzten GemkindnatS- sitzung wuids bemerkt,- daß der Autofahrplan Dornstetlen Altensteig günstige Anschlußbedingungen nach und von Alten­steig bringt. Der Fahrplan steht, wie man hört, noch nicht endgültig fest, da von Altensteig noch Aenderungen vorge­schlagen sind

r Aussperrung der Friseurgehilsen. Stuttgart, il. Aug. Die FrtskurzwangSinnung weigert sich, die vom Arbetmehmer- oeiband des Friseur- und Haargewerbes nach einem Schieds­spruch angenommene Lohnerhöhung zu bezahlen. Nach der Schwäbischen Tagwacht" hat eine JnnungSoersammlung den Schiedsspruch abgelehnt und die Gehilfenschaft auf den l6. Auoust auSgespsrrt.

r Dr. Hieber über Württemberg u. Baden. Schwen­ningen, 10. Aug. Beim Besuch des Staatspräsidenten und deS ArbeitsmintsterS im Rathaussaal, erklärte Dr. Hieber, als man auf die Frage eines engeren Zusammenschlusses zwischen Württemberg und Baden kam. er selbst müsse sich in dieser Frage große Zurückaaltung auferlegen, denn er wisse nicht, wie in Baden die Gerüchte entstanden seien, die der württ. Regierung und namentlich ihm selber Aufsaugungs­gelüste nachsagten. An der Zweckmäßigkeit einer engeren Verbindung sei natürlich weder vom verwaltungstechnischen noch vom finanziellen oder wirtschaftlichen Standpunkt auS zu zweifeln, aber diese Vereinigung könne nur auf dem Wege freier gegenseitiger Uebereinkunft erzielt werden. Niemand in Württemberg, am wenigsten die Regierung denke daran, die beiden Länder anders als auf dem Wege gütlicher Ver­ständigung zusammen zu bringen.

r Milchwirtschastlicher Landesverband. Ravensburg. 11. Aug. Der milchwinschaftliche Retchsoerband hat nach einem Referat deS Abg. Professor Fehr in einer aus Inter­essentenkreisen besuchten Versammlung unter deren länger An­teilnahme einen milchwirtschaftltchen Landesverband für Würt­temberg ins Leben gerufen, der alle Organisationen im Ge­biete der Milchwirtschaft umfaßt und hauptsächlich die Milch- preise auf Grund der Kemptener Notierungen zu regeln hat. Im Vorstand ist u. a. als Vertreter der Erzeugerorgani­sationen deS Unterlands Abg. Körner.

r Zagend von heute. Willsbach OA. Weinsberg, 11 . Aug. Ein hiesiger Lehrling wurde ertappt, als er die Kaffe des Meisters berauben wollte. Er erhielt dafür als wohl­verdiente Strafe eine Tracht Prügel. Kurz daraus wurde er

8 DaS ist der beste Kritiker der Welt, der das, waS 0

0 er kritisiert, auch bester zu machen vermag. 8

O Byron. ^

Liebe erweckt Liebe.

Original-Roman von H. TourthS-Mahler 34) (Nachdruck verboten.)

AlS sie in daS erste stille Nebenzimmer kam, atmete sie auf. Sie war froh, daß diese laute Feier hinter ihr lag und daß ihr noch eine kurze Stunde deS Alleinseins blieb.

Schnell durcheilte sie das erste Zimmer und betrat nun daS zweite. Doch kaum hatte sie die Schwelle überschritten, als plötzlich von der Sette her ein Offizier ihr in den Weg trat. Bor ihr stand Harry Forst mit blassem, zuckendem Ge­sicht und brennenden Augen. Er sah sie flehend an.

Fee ehe du gehst sage mir ein einziges Wort der Verzeihung!" bat er heiser und erregt.

Sie nahm mit einer stolzen, abweisenden Gebärde ihre Schleppe an sich und trat zurück von ihm.

Herr Leutnant Forst ich verbitte mir eine solche ver­trauliche Anrede, zu der Ihnen jede Berechtigung fehlt," sagte sie kalt.

Er Irampste die Hände zusammen.

Sei nicht so grausam, Fee nur ein einziges, ärmeS Wort der Verzeihung," bat er halberstickt vor Erregung, ihre holdselige Erscheinung mit heißen Augen betrachtend.

Ihre Stirn zog sich zusammen und ihre Augen flamm­ten ihn zornig an.

Geben Sie den Weg steil" rief sie drohend.

Nicht, bevor du mir gesagt hast, daß du mir verzeihst l"

Da wandte sie sich brüsk von ihm ab und schritt zurück in das Zimmer, das sie eben verlassen hatte. Sie wollte den Saal auf der anderen Seile verlassen.

Kaum war sie jedoch über die Schwelle getreten, da kam HanS Ritter ihr aus dem Saal entgegen, als wäre er gerufen worden.

Fee flog auf ihn zu.

Bitte, bringe mich nach meinem Zimmer," stieß sie er­regt beroor.

Er sah in ihr Gesicht und merkte sofort, daß irgend etwas sie beunruhigt hatte. Ohne eine Frage reichte er ihr den Arm.

Als sie beide in daS Nebenzimmer traten, stand Forst noch reglos aus derselben Stelle.

In Ritters Augen blitzte eS auf. Er begriff sofort, wes-, halb Fee so fassungslos auf ihn zugeeilt war und ihn um" seine Begleitung gebeten hatte.

Mtt einem drohenden Blick bohrten sich seine Augen in die Forsts.

Ihr Fräulein Braut vermißt Sie, Herr Leutnant." sagte er scharf und schneidend und führte Fee an ihm vorüber.

Forst biß die Zähne zusammen und sah ihnen mit ver- zerrtem Gesicht nach.

Aber als er allein war, lachte er bitter auf.

Meine Braut meine Braut," lachte er hohnvoll vor

sich hin.

Dann ging er in furchtbarer Stimmung in den Saal zurück. Ellen kam ihm entgegen.

Ich suchte dich überall, Harry. Mein Gott du siehst so bleich auS was ist dir?"

Er strich sich wie besinnend über die Stirn.

Furchtbares Kopfweh, Ellen entschuldige mich nur einige Minuten ich möchte nur einmal an die frische Luft."

Sie drückte seinen Arm.

Mein armer, armer Schatz. Warte, ich gebe dir eine von den Aspirintabletten, die ich immer bei mir habe. Die nimmst du gleich wird das böse Kopfweh verschwunden

Er ergab sich in sein Schicksal und nahm die Tablette. Ritter hatte seine junge Frau bis zur Treppe geführt. Dort löste Fee ihre Hand aus seinem Arm.

Ich danke dir für dein Geleit nun finde ich mich selbst zurecht."

Gr küßte ihr die Hand und trat zurück.

In einer Stunde weide ich dich hier erwarten."

Ich werde pünkltch sein," antwortete sie leise und stieg die Treppe empor.

Ec sah ihr nach, bis sie verschwunden war, ^alS wolle er sich das Bild des bräutlichen WeibeS fest einprägen.

Sie sah nicht nach ihm zurück.

8. Kapitel.

Auf dem Bahnhof ging Frau Anna Ritter, HanS Ritter- Mutter, wartend vor dem Zuge auf und nieder, der ihren Sohn und besten junge Frau entführen sollte.

Sie trug wieder das schwarze Seidenkleid, den langen, schwarzen Tuchmantel und den kleinen, schwarzen Hut und sah sehr unscheinbar und unauffällig aus. Vor einer Coupee- tür erster Klaffe stand HanS Ritters Diener, der das Gepäck aufgegeben hatte und vor dem reservierten Abteil auf weitere Befehle seines Herrn wartete.

Erst kurz vor Abgang deS ZugeS kam daS junge Paar an. Frau Ritter schritt ihm entgegen und faßte beider Hände.

Ich wollte Euch gerp meinen Segen mit auf den Weg geben, meine Kinder. Nun reist mit Gott und kehrt glücklich und gesund wieder heim," sagte sie innig.

Fee ließ den Arm ihres Gatten los und umarmte die alte Frau herzlich und innig.

Ich habe dich schmerzlich vermißt, liebe, gute Mutter,

aus unserem Feste."

(Forschung folgt.)

Don kommender Hochkultnr. Ein kürzlich erschie­nenes Buch:Die Ur-Jdeen tm Zeitgesetz" von Kristtna Pfeif­fer-Raimund (Verlag Englert und Schlosser. Frankfurt a. M., 1921) setzt die Betrachtungen fort, die von derselben Verfasse­rin in ihrem vor drei Jahren veröffentlichten Werk:Briefe einer Frau an Walther Rathenau" angestellt worden find. Dichterisch gehobene Sprache kündet in diesenSeherbriefen" Visionen einer Hellen, vollkommenen Menschheitszukunft. Die edel gesinnte Verfasserin verwahrt sich ausdrücklich dagegen, daß eS sich in ihrer Vorschau um eine Utopie handle, und man möchte gewiß wünschen, daß sie hiermit recht behalte. Aber bet ihrem hohen Gedankenflug verliert sie die nun ein-