den, seine Reise verfolge absolut keinen politischen oder diplo­matischen Zweck

Besatzungskoste».

Berlin, 9 . Aug. LautVoff. Zig." bat da« Oberkom­mando der französischen Rhemacmee in Mainz Obersteln a. d. Nahe als Garnison für et» französische« Regiment be­stimmt. Die Bausumine für die Kaserne und Wohnungen für allein 36 Offiziere beläuft sich auf etwa «050 Millionen Mark, die die Stadt zu zahlen hat.

Arbeiterkammerwahlen im Rahrgebiet.

Berlin, 9. Aug. LautBerl. Lokalanz." erhielten bei den Arbeitrkammerwahlen im Ruhrbergbau die freien Ge­werkschaften 12 Vertreter und N Stellvertreter, der Gewerk- oerein christlicher Bergarbeiter 6 Vertreter u. 5 Stellvertreter, die polnische Berufsoereintguug 2 Vertreter u. 2 Stellvertreter. Der Christliche Metallarbeiter verband und der Hirsch Dun- ckersche Gewerkoersin je l Stellvertreter. Drei Listen waren ungültig, weil sie nicht die vorgeschriebene Zahl von Unter­schriften aufwiesen. Die auf diese Listen abgegebenen 40 l96 Stimmen fielen deshalb bei der Zählung auS. Von di nun­gültigen Stimmen entfielen rund 36 000 auf die Uniontsten, rund 3000 auf die Syndikalisten. Die LtnkSradikalen werden also in der Arbeilskammsr überhaupt nicht vertreten sein.

Hilfe der Amsterdamer Internationale für Rußland. Z

Berlin, 9 Aug. DerVorwärts" bestätigt nach Erkun­digungen an gut unterrichteter Stelle eine Korrespondenz­meldung aus Paris, daß die Amsterdamer Internationale beschlossen hat. eine internationale Konferenz nach Berlin einzuberufen, die sich mit der durch die Hungersnot in Ruß­land geschaffenen Lage befassen soll. Die betreffende Kon­ferenz wird, dem Blatt zufolge, voraussichtlich am nächsten SamStag in den Räumen de« Allgemeinen Deutschen Ge­werkschaftsbundes statifinden.

Sozialdemokratische Voraussetzungen für die Bündnisfähigkeit einer Partei.

Berlin, 9. Aug. Auf dem Berliner Bezirkstag der Mehrheitssozialdemokraten wurde vorgestern folgende Ent­schließung gefaßt:Lin Zusammengehen der sozialdemokra- tischen Partei in der Regierung des Reiche« oder eines Landes ist nur mit solchen Parteien möglich, die 1. die Re­publik anerkennen und zu verteidigen bereit find; 2. für die Sicherung des demokratischen SelbstbsstimmungsrechteS des Volke« in Reich, Staat und Gemeinden; 3. für die Demo­kratisierung der Verwaltung und für die Republikanisterung der Reichswehr und der Polizeiorganisationen; 4. für eine pazifistische Außenpolitik; 5. für die loyale Erfüllung des FctedensdiktateS und für die Aufbringung der Lasten in erster Linie durch größtmögliche steuerliche Heranziehung des Besitzes eintreten."

Das Luftverkehrsgesetz.

Berlin. 9. Aug. Der Reichstag wird bet seinem Wieder- zusommentritt das Luftverkehrsgesetz oorfinden, das die Be­nutzung des Luftraumes durch Luftfahrzeuge regelt. Als solche gelten Luftschiffe, Flugzeuge, Ballone. Drachen und ähnliche für eine Bewegung im Lufträume bestimmte Geräte. Sie dürfen nur in Betrieb genommen werden, wenn sie zum Luftverkehr zugelassen worden find. Der Luftfahrer, der ein solches Fahrzeug führt, bedarf der Erlaubnis. Flughäfen dürfen nur mit Genehmigung angelegt werden. Außer in Flughäfen darf nur außerhalb geschlossener Ortschaften auf nicht eingefriedeten Grundstücken und Waffelflächen gelandet werben Die Vorlage soll möglichst bald verabschiedet werden. Wie dteMünchener Zeitung- meldet, find Bestrebungen im Gange, daß München spätestens bis zur Eröffnung der Gewerbeschau München 1922 einen regelrechten Flugplatz, d. h. einen Luftbahnhof erhält.

Antisemitische Kundgebungen in Memmingen.

Memmingen. 8 Aug. Am Samstag nachmittag sammelte sich eine große Volksmenge vor dem Hause des Käsehändlers Rosenbaum an, der im Verdacht stand, Butter und Käse zu-

8 WaS uns am unmittelbarsten beglückt, ist die 8 8 Heiterkeit des Sinnes, denn diese gute Eigenschaft be- o b lohnt sich augenblicklich selbst. Schopenhauer. ^

Liebe erweckt Liebe.

Original-Roman von H. Courths-Mahlrr 32> (Nachdruck verboten.)

Sie war eine sehr ernste und bleiche Braut aber hin­reißend schön mit dem süßen, blassen Gesicht, den großen, brennenden Augen und dem goldig schimmernden Haar unter Myrthenkranz und Schleier.

Als sie HanS Ritter so gegenübertrat, war er fast über­wältigt von dem hohen Liebreiz ihrer Erscheinung. Eine jähe Bläffe schoß in sein Gesicht und seine Hände krampften sich zusammen, als müsse er sich einen Halt geben.

Auch er sah sehr vorteilhaft au« in dem elegant und ta­dellos sitzenden Frack, der seine imponierende Erscheinung noch schlanker erscheinen ließ.

Slumm legte er F-eS Hand auf seinen Arm und führte sie zu dem harrenden Wagen. Beide waren nicht fähig, ein Wort zu sprechen, beide waren sich bewußt, einen ernsten, ent­scheidenden Schritt zu tun. Noch nie hatte HanS Ritter vor einem Wagnis gebangt in dieser Stunde Überkam ihn ein leises Zagen, ob er auch diesmal sein Schicksal meistern würde.

Fee war froh, daß er nicht sprach sie hätte ihm nicht antworten können; e« wäre mit ihrer Fassung zu Ende ge wesen, hätte sie auch nur ein Wort sprechen müssen.

Er sah einmal, als sie im Wäger« oahinfuhr, wie sie wie im Frost zusammenschauerte. Da kam ein heißeS, er­barmendes Mitleid über ihn und er gelobte sich, ihr Glück stets höher zu stellen als da« seine, und allein in ihrem Glück daS seine zu suchen.

WaS in der nächsten Stunde geschah, ging wie ein schwe­rer Traum an FseS Seele vorüber. Das Bild der eleganten Gesellschaft, das sich in ihren Blicken bot. als sie dte Kirche betrat, verschwamm vor ihren Augen, wie ein wirres Durcheinander.

rückgehalten zu haben. Die aufgeregte Menge verlangte nach de n Beschuldigten und setzte ihre Demonstration volle sechs Stunden lang fort. Unterdessen war ein gerichtlicher Haft­befehl ergangen. Die nach Tausenden zählende Menge ver­langte aber, daß der Verhaftete sofort durch die Straßen der Stadt geführt werden solle. Dte Polizei konnte sich schließ­lich dem stürmischen Verlangen nicht mehr widersetzen und wurde mit dem Verhafteten förmlich durch dte Straßen geschoben. Nachdem Rosettbaum im Gefängnis untergebracht war, ver­suchte dte Menge, in dte Wohnungen weiterer Juden einzu­dringen. Während der Nacht zum Sonntag durchzogen Hau­fen von Menschen die Straßen. Auch am Sonntag selbst war die Ruhe noch nicht hergestellt. Wie einwandfrei fest- gestellt ist, war der Aufruhr von antisemitischer Sette ange­facht worden, deren Führer sich im Hinterhalt hielten.

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, 10. August 1921.

* Sonberberücksichtigung bei der Tetreideumlage. Reichs- ernährungsmtnister Dr. Herme« hat bei seiner Durchreise durch Mainz einer Konferenz von Vertretern der Frei-Staaten Hessen und Hessen Nassau auf deren Klage, daß die langau- hollende Dürre in der dortigen Landwirtschaft eine ganz be­sonders drückende Notlage geschaffen hat, mitgeteilt, daß ein Nachlaß im Lieferungssoll für die einzelnen von der Dürre besonders betroffenen Gebiete wohl zu erwägen sei.

* Der Güterverkehr mit der Schweiz über den Boden­see ist wegen Wirderherstelluagsarbeiten an der Trajektbrücke in Romanshorn auf voraussichtlich 14 Tage eingestellt. Der Veik hc wird in der Zwischenzeit über Konstanz bzw. Bregenz geleitet

* Verkehr mit Südamerika. Von jetzt an werden au­ßer den Schiffen der Hamburg-Amerika Lmte und der Ham­burg-Südamerikunischen DampflchiffahrtSgesellschaft auch die Schiffe der Aktien-Gesellschaft Hugo Sltnnes sür Seeschiffahrt und Ueberseehandel zur Postpaketbesörderung über Hamburg nach Uruguay, Argentinien, Paraguay und Bolivien benutzt. Für die Benutzung derStinnes"-Dampfer werden dieselben Gebühren erhoben wie bet Beförderung mit den andern Ham burger Dampfern. Mit Schiffen der Stinnes-Gesellschaften werden auch Postpakete mit Wertangabe bis 5000 Franken nach Argentinien befördert.

* Neue Bankgehälter. Mit Wirkung vom 1 . Juli 1921 an hat vor einigen Tagen der Reichsverband der deutschen Bankleilungen mit dem Gewerkschastsbund der Bankange­stellten einen Reichstarifoertrag abaeschlossen, küssen Ver Kindlichkeit die Angestellten beim ReichSarbeitsmrnisterium beantraat haben.

* Das Beflaggen von Dienstgebäuden. Usber das Be­flaggen von Rerchsdienstgebäuden hat das Reichsschatzmint- sterium nähere Bestimmungen zur Verordnung des Reichs­präsidenten über die deutsch- Flagge getroffen. Dte neue Reichtflrgge ist für alle Gebäude zu beschaffen, die sich in Verwendung der Reichsschatzvsrwaltung infi iden, an einer Straßenfront liegen und zu dienstlichen Zwecken verwendet werden. Die Beschaffungen sind zu beschleunigen, die noch vorhandenen Reichsflaggen sollen soweit wie möglich verwen­det werden. Der weiße Streifen wird nach der Erklärung de« Reichsschatzministertums unter Umständen goldgelb ge färbt werden können.

* Die sofortige Anmeldung von Luftfahrzeuggerät ge­mäß Art. 202 des FciedenSvertrags ist zur Erfüllung der Ab­lieferung« Verpflichtung bis längstens 15. August erforderlich. Als Anmeldestelle kommt für Wüittemberg die R ichsneuhand- gesellschaft, Zweigstelle Stuttgart, Friedrichstraße 21 in Betracht.

* Neue Bezeichnung für dte Eisetzbahngüteiwagen. Infolge der Neuorgamsaüon im Gtsenbabnwesen und infolge de« Wegfalls verschiedener Eisenbahndirrktionen im Osten und Westen müssen sämtliche Etsenbahngüterwagen mit neuen Be­zeichnungen versehen werden. Die Wagen erhalten sämtlich den VermerkDeutsche Reichsbahn" mit dem Zusatz eines Be

Nur eine kleine Szene löste sich aus dem Chaos ihrer Empfindungen und Eindrücke.

Als sie an HanS Ritters Seite zwischen den hintersten Kirchenstühlen, nahe der Eingangspforte, hindurchschritt, er­blickte sie seitwärts im Schalten eines Pfeilers ein von Tränen überströmtes Fcauenantlitz. Zwei verarbeitete Fcaueohände hoben sich ibr entgegen wie ein stiller Segensgruß und zwei gute, treue Mutteraugen grüßten sie und Hans, während sich die Lippen wie im Gebet bewegten.

Einen Moment stockte FeeS Fuß. . Das war doch ihre Schwiegermutter. Weshalb saß sie so allein und abseits? Weshalb weilte sie nicht da vorn unter den Hochzeilsgästen? Ein leiser Laut entschlüpfte ihren Lippen. Sie wollte eine Frage tun, wollte nicht weiteraehen. Aber da preßte Hans ihren Arm an sich und führte sie weiter. Auch seine Augen hatten die alte Frau gesehen, dte im schwarzen Seidenkleid, mit schwarzem Hut und Mantel hinter dem Pfeiler saß. Die Augen von Mutter und Sohn waren einen Moment tief in- einandergetauckt und hatten sich leuchiend gegrüßt. Ein weiches, gutes Lächeln spielte um seinen Mund, al« die Mut­ter segnend die Hände hob und er neigte das Haupt, wie zum Danke. Aber dies alles hatte Fee nicht gemerkt, sie hatte nur seine Mutter angesehen und grübelte nun darüber nach, weshalb diese so abseits ihren Platz hatte.

Wie im Traum schritt Fee weiter, wie im Traum sprach sie dann das bindende Wort und erschrak erst vor ihrem eigenenJa". Sie sah wie erwachend um sich. Doch da wurde sie auch schon von allen Setten beglückwünscht. Die glänzende Gesellschaft umringte sie. Aber ihre Augen such­ten nur immer nach der schlichten, schwarzgekleideten Frauen­gestalt und konnten sie nicht finden.

Das quälte sie unsagbar. Ihr war, als müsse sie all' diese elegant gekleideten M-nkch-n beiseite schieben und laut nach ihres Gatten Mutter rufen.

Dann beruhigte sie sich gewaltsam.

Ich werde sie an der Hochzeitstafel sehen, sie wird ja ihren Platz in unserer Nähe haben, dachte sie.

Aber auf der Fahrt nach dem Hotel, wo dte Feier statt­finden sollte, wagte sie ihren Gatten gar nicht nach seiner Mutter zu fragen, au« Furcht, eine Antwort zu erhalten, die ein quälendes Ahnen zur Gewißheit werden lasten konnte.

ztrksnamen«, der zugleich eine bestimmte Hauptgattuug oo« Güterwaaen bezeichnet. So werden z. B. alle Holzwagen de« Namen RegenSburg, alle Kleinotehwagen den Namen Altona, alle Kaikwagen den Namen Elberfeld, alle Kokswagen den Namen Münster usw. erhalten.

* Sonderzug zum Katholikentag nach Frankfurt. Zu dem Katholikentag m Frankfurt wird tn der Nacht vom 27 /28. August oonSmttgart ein Sonderzug abqelassen, der in Frank­furt am 28. morgens zwischen 6 und 7 Uhr ankommt. Die Rückfahrt des SonderzugeS erfolgt am Montag den 29. Aug. abends zwischen 10 und 12 Uhr, die Ankunft iu Stuttgart am Dienstag früh. Dte Hin- und Rückfahrt kostet 3. Klaffe 56 und bedeutet gegen die Hin- und Rückfahrt in einem Schnellzug eine Ersparnis von 48 Jnteiimsfahr karten müssen bis spätestens 15. August bei A. Rügamer, Stuttgart, Tübinaerstr. 45 gelöst werden.

* Regenschutz für Radfahrer. Kürzlich ist rin Gebrauchsmuster für einen Regensamtz für Radfahrer erteilt worden. Der Regenschutz besteht aus dem Dach m t Geleokhaltestangen, Spanndogen, am Aa- btndeblech mit Bealeitkasten und Befestigungslayer zusammen. Die Hollestangen teilen sich in Gelenkletl und Gelenk, können also zusammen­geschoben werden. Das Dach ist demgemäß zusammengischobm und mittels Riemen am Andindeblech befestigt. Naht Regen, so wird es aufgezogen und kann beim Absteigen durch Ellenbogenstoß zurückge­klappt werden, ist also nicht hinderlich. Im Brgieitkasten können kleine Sachen mitgenommen werden

* Brüchige Ehen. Die Zahl der Ehescheidungen ist im Deutschen Reich von 1903 mit 9933 bis 19l3 aus 17 835 an­gewachsen, auf je 100000 Einwohner von 16 9 auf 26 6. Im Krieg ging die Zahl aus 16,3 zurück, stieg aber schon 1918 auf 20 6 und 19l9 auf 36 2, fast doppelt soviel wie 1903 und 1905. 1919 war die Zahl der Eheschließungen am grüß ten in Hamburg mit 138 4, dann tn Berlin mit 118,9. E« folgt Bremen mit 90. In weitem Abstand folgen Sachsen mit 38 9, Braunsch veia mit 35,8, Preußen mit 35,4, Baden mit 32,6, Bayern mit 3l,2. Mecklenburg Schwerin mit 30,9, Württemberg mit 24 und O.denbucg mit nur 20,7.

Württemberg.

Der Waldbrand in Freudenstadt.

Zu dem Waldbrand am SamStag schreibt derGrenzer" noch: Aufregende Stunden und Tage liegen hinter aus. Der 2Uhr Z-ag am letzien Samstag mittag hatte kaum den Stadt­bahrhof erreicht, als der Löfchzug der Freiwilligen Feuerwehr durch die Weckerlinie aiarmiert wurde. Vom Stadkwald Hüttenteich her wälzten sich ungeheure schwefelgelbe Rauch wölken. Wohl durch Funken aus der Lokomotive hatte das Bodengras an zwei Stellen Feuer gefangen, das sich blitz­schnell verbretlete und in dem dürren Moosheidckraut reiche Nahrung fand und hellauf loderte. Pon der Hsustetge aus hatte sich das Feuer mit Windeseile den Berg hinauf ausge­dehnt. Der neue Notstandsweg bildete ein natürliches Hin­dernis. Durch den scharfen Nordwsstwind verbreitete sich der Brand wie ein Lauffeuer, so daß Höchsts Gefahr für den ganzen Waid bestand. Es erfolgte daher allgemeiner Feueralarm in der Stadt und Umgebung. Ihm folgte alles, was laufen konnte, auch Luftkurgäste in großer Zahl; vom Tennisturnier eilte die Mehrzahl der Teilnehmer weg und arbeitete tüchtig mit. Holzhauer und Forstpersonal wurden von allen Wald teilen mit Auto und Wagen zusammengeholt. Außer der Freiwilligen Feuerwehr Fceudenstadt waren die Feuerwehren von Fciedrichstal und Batersbronn erschienen. In der ersten Zeit wurde die Löscharbeit durch dte ungeheure Rauchentwick­lung sowie durch die Gluthitze ungemein erschwert. Es war ein Glück, daß im Hochwald das Unterholz fehlte, sonst wäre der Schaden unermeßlich geworden. Durch Ziehen von Grä­ben suchte man den Feuerherd einzudämmerr. An dieser Arbeit wie an dem Ausschlagen des Feuers mit Tannen- zweigen beteiligt? sich alt und jung, Frauen und Männer. Dis Arbeit mußte des öfteren infolge der dicken glühendheißen Rauchschwaden unterbrochen werden. Nach einigen Stunden konnte man daran gehen, das glostende Feuer durch Wasser zu bekämpfen. Hiebei bewährte sich dis neue Autospcttze

An der Hochzeitstafel blickie sie sich wieder vergeblich um. )a kroch eS ihr wie ein kalter Schauer über den Rücken, tun konnte sie die Frage nicht mehr unterdrücken:

Wo ist Deine Mutter. Hans? Ich sah sie in der Kirche, bseits von den anderen. Und dann war sie verschwunden, sch sehe sie auch hier nicht. Wo ist Deine Mutter geblieben?" :agte sie leise, mit zitternder Stimme:

Er wandte ihr sein Gesicht zu. Es war blaß und un- ewegt. Nur sein? Stimme halte sich wie im Schmerz zu- rmmengezogen. und seine Augen blickten fast düster.

Meine Mutter ist aus der Kirche gleich nach Hause ge- ihren. Sie wird nicht an der Hochzeitsfeier leilnehmen. ur in der K rche wollte sie Zeugrn unserer Trauung sein - und nachher wenn wir abretsen, wirst Du sie aus dem Zahn Hof sehen."

Sie blickte unruhig forschend in sein Gesicht. Es war, ls fasse eine kalte Hand nach ihrem Herzen. Hatte ihr Gatte eine Mutter ferngehaltsn? Wollte er sie nicht unter dieser ornehmen Gesellschaft sehen auch heute nicht? Schämte r sich ihrer? Wenn er sie sogar heute seinen Kreisen ge- stsientlich sernhielt, war das nicht schlecht, nicht niedrig on ihm? Konnte sie jemals einem Manne vertrauen, dem eine Mutter so wenig galt?

Sie sah wieder das tränenüberströmte Gesicht der alten ^rau vor sich, sah ihre erhobenen, arbeitshalten Hände und m Schmerz ohnegleichen brannte in ihrer Seele ein schmerz, dem sie nicht Worte verleihen konnte, und der sie och namenlos quälte.

Fee war wirklich eine ausfallend blaffe und ernste Braut.

Hariy Forst, der an Ellens Sette dem Brautpaar an -er Tafel schräg gegenübersaß. immer wieder mit brennenden Ziickm in das süße, blaffe Fcauenantlitz unter dem bräut- lchen Schleier se' erfüllte ein Gefühl rasender Eifersucht, kr gönnte keinem andern den Besitz dieses bräutlichen Wei­le« das er doch um eitle Güter der Welt verschmäht hatte.

8vbu!lv. '°"^7-n""kSrd17°7 müLisum'^Mdrs

>»»»»». O. m. d.Vrrl«nx«n 81« OriU»dro«et»ar« Nr.2.