die Arbeiterschaft, die der Regierung und dem System schärf­sten Kampf erkläre. Dann wurde das Gesetz unter lauten Pfuirufen der Linken angenommen. Nächste Sitzung Freitag nachm, l Uhr mit der Tagesordnung: Anfragen, Gesetz betr. Verbot deS Baues von Luftfahrzeugen und Interpellation der Unabhängigen über den Fall Garei?.

o. Dandl Reichsfinauzminister?

München, 17 Juni. DerBayr. Kurier" bringt folgende überraschende Meldung: Der Präsiöent des Landesfinanzam­tes Würzburg, der frühere bayerische Ministerpräsident v. Dandl, soll als Reichsfinauzminister in Aussicht genommen sein. Das Blatt sagt weiter: Das Amt eines RsichSfinanz- mintsters setzt bei seinem Inhaber bei der heutigen trostlosen Lage der Reichsfinanzen vor allem Weitblick nnd unendlichen Optimismus voraus. Diese Eigenschaften habe Herr o. Dandl während der Zeit seiner ministeriellen Tätigkeit bis zum 8. November 1918 in bestimmten Grenzen bewiesen.

Kleine politische Nachrichten.

Die Kabelfrage.

London, 17. Juni. Nach einer Reutermeldung aus Was­hington verlautet, daß die Grundlage der Regelung der Aap- Frage zwischen den Vereinigten Staaten und Japan die In» rernationaltsterung der Kabeleinrichtungen auf der Insel iein werde. Ferner solle das Versprechen, Schantung an China zurückzugeben, sobald als möglich erfüllt werden, ohne erst die Frage an ein europäisches Tribunal zu verweisen. Ja­pan wolle in dieser Provinz nur die auch den anderen Na­tionen eingeräumten Rechte behalten.

Versenkung ehemals deutscher U-Boote

Nach Mitteilung der britischen Admiralität werden dem­nächst auf hoher See zwei ehemalige deutsche Unterseeboote ll 135" undU 161", die sich gegenwärtig in einem eng­lischen Hafen befinden, versenkt werden.

Das neue türkische Kabinett.

Der Großwesir Tewfik Pascha hat sein Ministerium wie folgt gebildet: Aeußeres: Marschall Jzzed Pascha; Inneres und Unterricht (vertretungsweise): Marschall Ali Riza Pascha; Marine: Marschall Salih Pascha; Handel und Landwirtschaft; Sela Bey; Finanzen (provisorisch); Hussein Kiezim Bey.

Französische Besetzungspolitik.

Düsseldorf, 17. Juni. Während die französische Besatzungs­behörde mit allen Mitteln versucht, zwischen den Offizieren und Mannschaften der Bssatzungstruppen und der rheinischen Bevölkerung freundschaftliche Beziehungen herzustellen und zu pflegen, um dadurch die Sympathie der besetzten Gebiete für Frankreich zu erwecken, erging an die für die Besetzung des Ruhrgebiets im besetzten Gebiet zusammengezogenen Truppen ein Befehl, nach dem es bei strenger Strafe den Truppen verboten ist, mit der Bevölkerung zu fraternisieren.

Wahrheitswidrige Verleumdung des Reichspräsidenten.

Köln, 17. Juni. Der Redakteur der kommunistischen Köln. Ztg. Sozialistische Republik, Bartels, wurde heute von der Strafkammer in Köln wrgen Beleidigung des Reichs­präsidenten zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte in seiner Zeitung behauptet, daß der Reichspräsident einen üppigen Lebenswandel führe, stark dem Wein huldige und regelmäßig Fleisch und Lebensmittel in ihm nicht zustehender Menge bezogen habe. Der von ihm angetretene Wahrheits­beweis mißlang vollständig.

Polnische Konzentrationslager.

Wie der .Berliner Lokatanzeigec" aus Oppeln meldet, wurde der englische Chef der AbsttmmungSpolizer, Major Kea- tinge, auf einer Fahrt in das angeblich von den Polen ge­räumte Gebiet von Insurgenten angehalten und erst nach langem Parlamentieren wieder freigelaffen. Nach sicheren Meldungen verschiedener Entente Offiziere und Geistlichen in Oppeln be­finden sich, einer Blättermeldung aus Oppeln zufolge, in dem polnischen Internierungslager Neuberun 2000 Deutsche im Älter von 16 bis 70 Jahren, die aus allen Kreisen Oberschle­siens verschleppt worden find. Die Internierten sind voll­ständig ausgeraubt und zum großen Teil ohne Kleider und Schuhzeug. Die Verpflegung im Lager ist unzureichend und schlecht. Die sanitären Einrichtungen sprechen allem mensch­lichen Empfinden Hohn. Im Lager Zabrze ist Typhus aus­gebrochen, auch leiden die Gefangenen an Krätze und Ruhr.

Diebstahl von Kuustgegenständen.

Berlin, 17. Juni. Aus dem Kaiser-Friedrichs-Museum in Berlin wurde von unbekannten Tätern eine viereckige Bronze, die eine Christusbüste darstellte, entwendet. Diesetbe Bronze war bereits im vergangenen Jahr aus dem Museum gestohlen worden, konnte aber in Dresden beschlagnahmt werden. Aus dem herzoglich Wörlitzer Schloß bei Dessau schnitten Einbrecher vier wertvolle Originalgemälde aus ihren Rahmen und entkamen unerkannt.

Saarkohlen sür Danzig.

Saarbrücken, 17. Juni. Der Senator der Freien Stadt Danzig, Runge, hat sich tnS Saargebiet begeben, um die Lieferung von Saarkohle für Danzig sicherzustellen. Da die oberschlesische Kohle ausbleibt und Deutschland aus dem Ruhrgebiet nichts abgibt, ausländische Kohle aber zu teuer ist, so wird der e>ngeschlagene Weg als der einzig mögliche bezeichnet, um Danzigs Wirtschaftsleben vor einer oerhäng- vollen Kohleukrise zu bewahren.

Aus Stadt und Bezirk.

Unsere

Abonnenten,

die denGesellschafter" durch die Post beziehen, bitten wir, die ihnen vom Briefträger dieser Tage vorzu- legende Bezugsquittung pünktlich ein­zulösen. damit in dem Weiterbezug für das nächsteVierteljahr keine Unterbrechung Antritt.

Die Reichspostverwaltung hat bestimmt, daß die Frist für die Einziehung der Zeitungsgelder durch das Bestellpersonal, um für die ordnungsmäßige Bearbeitung und rechtzeitige Absendung der Zeitungsbe­stellungen bei den Absatzpostanstalten zum Vierteljahrs­wechsel mehr Zeit zu gewinnen, vom Beginn der Bezugs­gelderhebung für das nächste Vierteljahr auf die Tage vom 15. bis 20. Juni (September, Dezember. März) verkürzt wird.

werden, daß bei einem großen Teil der Aerzte ein Unterschied zwi­schen Kassen- und Privatkranken gemacht wird; dies kommt jedoch nur in der äußeren Form der Behandlung zum Ausdruck; was die individuelle Beurteilung des Falles selbst betrifft, so werden nur wenige Aerzte einen Unterschied zwischen Kassen- und Privallrankcn machen, da dies im Hinblick aus den gesundheitlichen Tiefstand und die trostlose Wirtschaftslage insbesondere der von der Zwangsver- ficherung erfaßten Bevölkerungsschichten mit der ärztlichen Standes» ehre keineswegs vereinbar ist. Zudem hat sich jeder Kassenbehand­lung treibende Arzt dem Württ. Aerzteverband gegenüber zur Ein­haltung des mit den Krankenkassen geschlossenen Landesvertrags unterschriftlich bereit erklärt und damit die Verpflichtung übernom­men, die Kaffenkranken so gewissenhaft und aufmerksam zu behan­deln, wie es die Krankheit und deren möglichst rasche Heilung oder Besserung erfordert. Die Krankenkassen sind übrigens nach den Vertragsbestimmungen nicht berechtigt, ihren Mitgliedern Zuschüsse zu den Kosten privater Behandlung zu gewähren.

* Baden und Württemberg. Am 19. Juni wird in Donau- «schlugen die geplante große Besprechung über die Frage der Berei­nigung von Württemberg und Baden ftotifinden. Von Schramberg wird der Sladrschultheiß an den Beratungen teilnehmen, sowie drei Vertreter des Gemeindeeats.

Walddors, 18. Juni. Todesfall. Sine bekannte Per­sönlichkeit, der frühere Postbote Brenner, ist nach längerem Leiden gestern abend gestorben. Er ist auch uns in ge­wissenhafter Pflichterfüllung ein treuer Vermittler mit den Abonnsnten desGesellschafter" gewesen.

N»I»1ÄI-d«aLkeim nur mit eckten

2694 unä iorUere <iie lekrreicke ürstiebrosckUre Ho. 2. von Vllkelw Lrauns, Oelellscknkt mit besckrLnkter Usktunx, tzuecklllldnrg o. N.

Württemberg.

Calw. Am 17. Juli 192l findet die 2. Zusammenkunft des I. R.J.R. 1t9 in Calw statt. Als Einleitung der dies­jährigen Feier wird eine Gedenktafel an der Chorwand der Stadtkirche eingeweiht. Durch freiwillige Spenden ist eS mög­lich, bedürftigen Angehörigen von gefallenen Kameraden sowie Invaliden die Fahrkarte. nach Calw und zurück zu er­setzen. Wer von dieser Vergünstigung Gebrauch machen will wolle sich an Stadtpfleger Frey in Calw wenden. Auf die Anzeige im heutigen Blatt wird noch besonders hinaswiesen.

r Milchpantscherei. Herrenberg, 17. Juni. Wegen fortgesetz­ter Milchfälschungen, die bis ins Jahr 1918 zurückreichen, wurde der Milchhändler Johann Breitmaier von Kayh zu 1 Woche Ge­fängnis und 300 ^ Geldstrafe verurteilt. Ueberdies wurde als Nebenstrafe die Veröffentlichung der Verurteilung in zwei Zeitungen ausgesprochen. Breitmaier wurde durch die Stuttgarter Nahrungs­mittelkontrolle überführt. Der Wasserzusatz bei der letzten Gesamt­kontrolle in Stuttgart belief sich nach den Ausführungen des Sach­verständigen auf etwa 810 Liter. Zwei Produzenten, die abge­rahmt bezw. gewässert hatten, waren bereits durch Strafbefehl ab­geurteilt.

r Gefaßte Wilderer. Freudenstadt, 17. Juni. Den fortgesetzten Bemühungen der Beamten des Forstbezirks Pfalzgrafenweiler ist es lt.Grenzer" gelungen, am Mon­tag und Mittwoch eine größere Wilderersgesellschast von Kälberbronn und Edelweiler dingfest zu machen und dem Amtsgericht einzuliesern. Neben einer größeren Anzahl von Waffen, Munition und anderen Gerätschaften wurde bereits i festgestellt, daß über 14 Rehe gewildert wurden. Verschiedene - Personen sind bereits der Hehlerei überwiesen und die ein­geleitete Untersuchung wird wohl mgeben, wer sich dieses Vergehens noch weiter schuldig gemacht hat.

r Ein Streit um die Oberbürgermeisterwahl. Heil bronn, l7. Juni. Für die hiesige Stadrschultheißenwah! wurde bekanntgegcben, daß nur württ. Staatsbürger wahlberechtigt seien. Darauf erhob sich in der Presse ein Streik, weil die ReichSverfaffung den Kreis der Wahlberechtigten auf alle Reichsdeutschen ausdehnt. Eine Anfrage beim Ministerium des Innern, ob Art. 1 des Gesetzes vom 15. März 1919. das bei Gemetndewahlen nur den Landesbewohnern das Wahl­recht erteilt, wurde dahin beantwortet, daß der hiesigen Stadt­verwaltung in der Auslegung dieses Gesetzes freie Hand ge­laffen werde. Der Wahlvorstand hat darauf angeordnet, daß alle hier wohnhaften Reichsdeutschen sich bei der Wählerliste anmelden können. Interessant ist, daß z. B. in Stuttgart nur württ. Staatsangehörige wählen dursten. Der Landtag wird bei seinem Zusammentritt sich wohl mit dieser Frage befas» sen und das Gesetz vom 15. März 1919 an die Reichsrecht­lichen Bestimmungen anschließen bezw. umgestalten müssen.

Geschäftliches.

Herr kritz ßlerkle, kluurermekter. ^ItensteiA verkaufte 8ein selbst gelesene Woknkaus an ?rau ?auline NLrk- len. Witwe. ^ItensteiA. Oer ^bscliluk erfolgte ckurck Im­mobilien- unck tt^polbekengescbäkt 6kri8tian Nerter, Lbkau86n. ^

Nagold, 18. Juni 1921.

* Dienstnachrichteu. Der Präsident des Landesfinanz- amtS hat je auf Ansuchen versetzt: AlS Vorsteher des Zoll­amts Freudenstadt den Steuerinspektor Ktrcher bei dem Finanzamt das»tbst, nach Calw den Steuerinspektor Wtd- maier bei dem Finanzamt Hirsau; auf die Bezlrkszollin-

speklion Freudenstadt vr«. Steuerinspektor St Ürner bet dem j ^ ^

! Letzte Drahtnachrichten.

* Die Krankrnkaffenmitgltedrr um» u,x Arzt. In Verstche- rnngskreisen begegnet man häufig der Anschauung, daß die Be- Handlung der Kaffenkranken durch die Aerzte eine schlechtere sei. als diejenige der Privatkranken und daß es sich daher empfehle, sich im Krankheitsfall privat behandeln zu kaffen und nachher von der Krankenkaffe Ersatz seiner Auslaaen im Rahmen der gesetzmäßigen Leiftungspflicht derselben zu verlangen. ES mag 'nun zugegeben

j Deutscher Reichstag.

: Berlin, 17. Juni. In der heutigen Sitzung des ReichS-

' tages wurde zunächst wieder eine Anzahl kleiner Anfragen , beantwortet. Danach ist das Zeitungsdruckpapter nicht, wie - es der Reichstag beschlossen hatte, in die Tarifklaffe v ohne Erhebung eines Zuschlags für gedeckte Waren versetzt worden.

weil die Interessenten Einspruch erhoben. Wegen der Er­schießung mehrerer Paffanten in Eschweiler durch marokka­nische Soldaten sind bet der Rheinlandkommission und in Paris Vorstellungen erhoben und Bestrafung der Täter sowie Sicherstellung der Hinterbliebenen gefordert worden. Darauf wurde das Gesetz betr. Beschränkung des Flugzeugbaues an den Ausschuß verwiesen und in die Beratung der Jnterpel- lation der Unabhänigen wegen der Ermordung des bayr. Landtagsabgeordneter, Gareis eingetreten. Während der Be­gründung der Interpellation durch den Abg. Unterleitner, irr der er heftige Angriffe gegen die Regierung, die Justiz und die Polizei in Bayern richtete, kam es zu einer Prügelszene, sodaß die Sitzung um 3 Uhr unterbrochen werden mußte. Um '/-6 Uhr wurde sie wieder eröffnet. In der Zwischenzeit hatte sich der Aeltestcnausschuß mit dem Vorfall beschäftigt, der durch den Präsidenten Löbe seine Erledigung fand. Dann konnte Abg. Unterleitner seine Rede fortsetzen, in der er schließlich der Bayr. Volkspartei zurtef, daß es höchste Zeit sei, mit Kahr Schluß zu machen.

Reichskanzler Dr. Wirth nahm nun das Wort und geiselte scharf den Mord an Garets. Aber das Ergebnis der Untersuchung, die mit aller Energie geführt werde, müsse abgewartet werden. Er verstehe die Erregung des Vorred­ners, aber seine Angriffe aus die bayerische Regierung schös­sen-über das Ziel hinaus. So wenig Bayern an der Wei­marer Verfassung sich vergangen habe, so wenig würde die Reichsregierung sich erlauben, an der bayerischen Regierung zu rütteln. In der Kritik müsse man vorsichtig sein, doch müsse zugegeben werden, daß sich in letzter Zeit in Süd­deutschland, nicht bloß in Bayern, von der Rechten geduldete Presseorgane gebildet hätten, die sich die Trennung des Sü­dens vom Norden zum Ziel gesetzt hätten, um vom Süden her die Reaktion wieder einzuführen. Er erwähnt« ein deutsch- nationales Pamphlet, das die wüstesten Angriffe aus ihn ent­halte, und verurteilte die fortschreitende V rwilderung der Sitten, besonders die Gepflogenheit, den politischen Gegner'per- sönlich herunterzureißen, was zu Taten führe, wie wir sie jetzt erlebt hätten. Der Kanzler ging dann auf die Enkwaff nungSaktion in Bayern ein und stellte fest, daß diese günstig fortschreite wie es das Ultimatum verlange. Bezüglich des Belagerungszustandes erklärte er, daß dieser in der Provinz Sachsen und in Ostpreußen demnächst aufgehoben werde und daß die Reichsregierung mit aller Energie auf der Aufhe bung seines letzten Restes bestehe. Erforderlich sei dazu aber, daß jede Provokation, auch von links unterbleibe. Auch in Bayern sei eine Aenderung eingetreten, die unter Abkehr von den echt radikalen Mitteln eine fortschreilende Gesundung erkennen lasse. Zum Schluß konstatierte der Redner, daß er wochenlang mit Briefen voller Schmutz bombardiert worden sei und stellte fest, daß es höchste Zeit sei. aus dem Sumpf herauszukommen. Um 6 Uhr wurde die Weiterberatung auf morgen mittag 1 Uhr vertagt. Außerdem kleinere Vorlagen.

Verschärfung der Lage in Oberschiesten.

Berlin, 17. Juni. Wie aus Oppeln gemeldet wird, hat sich die Lage in Oberschlesten beträchtlich verschärft. Seit Mitt­woch hat eine Massenflucht aus dem Industriegebiet eingesetzt. In Oppeln find 3000 Flüchtlinge eingetroffen, welche notdürf­tig untergebracht weüoen. Die polnischen Insurgenten trium­phieren auf der ganzen Linie. Sie lagern sich vor die Stadtlore und verhindern jeden Aus- und Einzug. In den Städten aber, wo die Insurgenten unter Begünstigung der Franzosen im Stadttnnern selbst verweilen dürfen, und das sind die meisten, üben sie den größten Terror aus. Im ganzen oberschlesischen Jndustriebezirk wird dis polnische Zwangsrekrutierung be­trieben. Alle deutschen Männer der letzten 12 Jahrgänge müssen in die polnische Armee etntreren.

Berlin, 17. Juni Einzelne Ortschaften in den Kreisen Cosel, Ratibor und Groß-Strehlitz, die in der Nähe der bis­her von den Insurgenten gehaltenen Linie liegen, sind von den Truppen der interalliierten Macht besetzt worden. In den Kreisen Rosenberg, Luhlnitz und Tarnowitz ist ebenfalls eine Besetzung einzelner Ortschaften im Gange.

Belgien ist unzufrieden.

Brüssel, 1H. Juni. Der belgische Justizmtnister bezeich­net« gestern das Urteil im Prozeß gegen Ramdohr als eine Rechtsverdrehung. Der belgische Gesandte in Berlin sei an­gewiesen, Schritte bezüglich einer Revision des Urteils zu unternehmen.

Nochmals die Saargrnben.

Parts, 18. Juni. In der letzten Sitzung der franz. Kammer erklärte der Minister, man beabsichtige, der Ver­waltung der Saargruben völlige Autonomie zu geben Di« Haltung der franz. Beamten mache einen oorzügi. Eindruck auf die Bevölkerung. Außerdem sei die Leistungsfähigkeit der franz. Beamten derjenigen der deutschen weit überlegen.

Bulgariens Einverleibung in Südslawien.

Amsterdam. 18. Juni. In Belgrad erfolgte gestern eine Zusammenkunft des bulgarischen Ministers des Innern und des Ministerpräsidenten der südslawischen Republik. Es wur­den Verhandlungen wegen eines Eintritts Bulgariens in den südslawischen Konzern abgehalten.

Die Anruhen in Irland.

Dublin, 18. Juni. Ein Automobtltransport fiel in Mil­street in der Grasschaft Kork in einen Hinterhalt, in dem sich 200 Sinnfeiner befanden. 2 Automobile wurden durch Bomben vernichtet, von den begleitenden Polizeimannschasten wurden 2 Mann getötet.

Zum Tode verurteilt.

Bochum, 18. Juni. Das Schwurgericht verurteilte nach 4 tägiger Verhandlung den geistigen Urheber und Anstifter des Erkenschinger Ranbüberfalls, bet dem 2 Beamte und der Kutscher des Lohngeldwagens überfallen und ermordert wur- den, den Reisenden Wilh. Müller aus Bochum zum Tod.

Kabinettskrise in Holland.

kaaa 18 Juni. Das holländische Kabinett hat demts. Noniert Die Lösung der Kabinettkrise wird erst «ach der Abreise des japanischen Kronprinzen erfolgen.

Das englisch-japanische Bündnis.

London, 18. Juni. Gestern nachmittag fand im Unter- > haus eine Aussprache über die heute beginnende britische ! Retchskonferenz statt. Gegen die Erneuerung des englisch» ! japanischen Bündnisses in der augenblicklichen Form wurden von verschiedenen Seiten Einwände erhoben.