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Donnerstag den 10 . März 1921
Berbreltetste Zeitung im Oberamtsbezirk. — Anzeigen sind daher von bestem Erfolg.
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VS. Jahrgang
Unter der Gewalt.
l.
Lbl. Von dem Friedensvertrag von Versailles blieb nichts als ein wertloser Fetzen Papier. Seine Urheber mach ten ihn selbst dazu in eurem Augenblicke, da sie die taktische Ueberlegenheit gegenüber den wirtschaftlichen Dingen verloren hatten. Sie lnfinden sich in einer Verlegenheit, die zum mindesten ebenso kritisch ist, wie unsere betrübliche Lage. Das frunzöstchs Volk verlangt die Einlösung des von Herrn Poincmö seinerzeit ausgestellten Wechsels Zwar nicht osfi ziel!, aber trotzdem. Ein Staatsmann fühlt, was im Innersten des eigenen Volkes vorgeht, muß es fühlen und richtet danach sein ferneres Verhalten ein. Und England ist in, der prekären Lage, rettungslos im Schlepptau des lieben Freundes schwimmen zu müssen, wenn Herr Lloyd George auch tn London den Sprecher machte. Derartige Konzessionen sind bei komplizierten Verhältnissen am Platze. Sv stempelte man den Friedensvertrag zu einem wertlosen Fetzen Papier; lat zwar nur etwas höchst unfreiwilliges, doch über kürz oder lang wäre es von selbst geschehen. Denn je länger die Zeit, desto unhaltbarer die Lüge, die sein stärkstes Fundament bildet.
So haben wir im Grunde genommen Krieg mit der Entente. Doch das ist ein uns bereits zur Gewohnheit gewordener Zustand. Denn, wenn auch die Waffen seit dem November des Jahres 1918 ruhten, so ist Frieden dennoch niemals gewesen. Ein heimlicher Krieg, nnier welchem mir, ausgepowert wie wir waren, und von Beginn an zu einer passiven Rolle veiurteilt, Leiden über Leiden erdulden mußten? Dieser wirtschaftliche Guerillakrieg, der mehr zermüble, als ein offener ehrlicher Kampf. Doch diese zweite Weise hat ja unserem Gegner von Beginn an steis besser gelegen, rn ihr hat er nicht ausgehört, Meister zu sein. Trotz allem: leiden macht hart, und hart sind wir geworden, so eisenhart, daß wir endlich alle MenschheitSduselcien ver gessen, endlich das blinde Vertrauen auf Versprechungen u. andere Jnponderabilien verloren und in London bei unserem mefferjcharfen „nein" geblieben sind. Mag in den nächsten Monaten kommen, was da will, mögen sie uns das schwerste klingen: ich behaupte, daß mit diesem „nein", gestützt auf ein einiges deuischeS Volk, der Grundstein zu dem Wiederaufbau unserer Nation gelegt wurde. Und mag auch vorläufig Asche ihn überziehen, Flugsand ihn drcken, er wird stehen und eines Tages bereit sein, ein neues Gebäude zu tragen. Vergessen wir nie wieder, daß wir Deutsche sind und eine Pflcht zu erfüllen haben, trotz ewig gleichförmiger, grauer Sorge. Was sind wir? Die Träger des Leids. Bereiten wir jenen, die noch uns kommen, durch unser Leid und unseren Stolz, den wir niemals vergessen düifen, den Weg zur Freude. Bemühen wir uns! Beginnen an uns selbst! Einigkeit kann nur aus der Innerlichkeit, Größe nur aus der Selbstentäußerung zu Gunsten jeden deutschen Bruders erwachsen. Vergessen wir das nicht. Dann wird auch dieser letzte große Sturm über uns hinweggehen, ohne uns entwurzeln zu können. —
H.
Der Gegner spricht in seinem Aufrufe, den er in Düsse dvrs an die Litlfaßsä'tten klebte — gleich der Reklame ein« Wanderzirkusses — von einer Aktion der Justiz. Das str Phrasen I Sie haben denselben Klang, wie jene, die mo an einem traurigen, nebeligen, bangen Nooembertc den Bewohnern des besetzten Gebietes zurief, als mo noch glaubte, von Größenwahn getrieben, einen ähnl chen Aufstieg erleben zu können, wie ihn die deutsä Nation nach den« stegrrichen Kriege von 70/71 erran Man glaubte, es müsse nun alles ebenso werden und ve goß, daß Zeit und Wirtschaft sich seit dieser Zeit vorwäi entwickelten, sich komplizierten und Europa zu einem Uhrwe machten, in welchem jedes Rädchen in seinem fehlerlose Gange auf das andere angewiesen ist. Man vergaß, ve gißt auch in diesem Augenblick noch, daß sich die wirtschaf liche Maschinerie zu einem Werke kompliziertester Feinmechan entwickelt hat, welches man nicht mit einem Zuschlaghamm« kine andere Gangart einstellen kann. Dian vergißt vi allen Dingen, daß vierzig Jahre schwerster Arbeit und e bittertesten Konkurrenzkampfes. daß sechs harte Kriegsjahi und zwei Jahre unbefchreiblichster moralischer und physisch«
Menschheit geläuiert und ibm dc Gestühl für gesunde Kritik anerzogen haben. Wenn Fron ^rch etiist auch den Ruhm gehabt haben mag, sich auf d " yche der Völker am schnellsten und intensivsten einfühle hier hat es ihn unwiederbringlich verscherzt, den nicht nur wir haben aus dem harten Laufe der Zeit gelern jow ern auch jene, die abseits am Wege standen und höä güldene Dukaten schtffeiten. Und so verfehlte dieser Aufrr welcher Erpceffertakiik verschleiern soll, indem « ^Mll für Recht appellie.t, vollkommen seine wir, sondern alle, alle haben den Gegner durä selbst die charaklerlose Presse von Neutrc gsyen den unglaublichen Rechtsbru, ^ ^'"'stlschen Schwerindustrie und eine, auf ihre Re » i?r - "4ie H"ut Financs wendet. Hier versagt jeder Kni Sv,., , . . «och so gut in altenglischer Shylock Schule erprob «tau lehnt ab und läßt kühle Ueberlegung und, vielleicht am
nur vereinzelt, wieder das innere Gefübl des Rechts, an Stelle der Urteilskraft, krassen, egoistischen Goldwillens, treten. Jede Natur ahnt Erdbeben voraus; hier zieht man die Konst quenz und beginnt sich von einer kritiklosen Clique der Norihcttfe-Anhänger stet zu machen. Man beginnt zu denken und das bedeutet für Deutschland: .Land".
III.
Alles Uebrige, was augenblicküch im Gange und' auch' ausgezeichnet nebenher laufen mag. sind Kleinigkeiten, die wir wchl beachten, aber nicht überschätzen dürfen. Es find die Drangsahle des Augenblicks, welche den Schwachen wohl in ihr Getriebe hinein zerren und ihn zermürben können. Doch derjenige, welcher die Mühe nicht scheut, eine beschwerliche Bergwanderung zu unternebmen. welcher den festen Willen hat, nicht in der kleinlichen Not des Augenblicks untec- zugehen, weiß daß „Neuland" winkte. Er weiß ober auch, daß es bereitet werden muß und nur bereitet werden kann, wenn kleinlicher Egoismus hinter dem aufopfernden Bürger-, willen selbst auf Kosten des allmächtigen Geldbeutels zurücktritt.
Deutscher Protest gegen die Vergewaltigung.
Eine Erklärung des Reichskanzlers.
(Siehe unsere gestr. Notiz.)
Berlin, 8. März. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab heute im Reichstag Reichskanzler Fehrenbach folgende Erklärung ab:
Reichskanzler Fehrenbach:
Meine Damen »nd Herrn! Die Londoner Verhandlungen sind abgebrochen, unsere Delegation ist auf dem Rückweg. Ick bin der Meinung, daß in eine Erörterung der in London geführten Verhandlungen erst nach der Rückkehr unseres Außenministers Snnons eingetreien werden kann. (Sehr richtig!) Aber zu einer Maßnahme, die die alliienen Regierungen beschlossen und bereits in Wirksamkeit gesetzt haben, glaube ich verpflichtet zu sein, Stellung zu nehmen, nämlich zu den Sankttonen. Ich beginne damit, daß ich dieses Wort in „das richtige Deursch" übersetze. (Bravo!) Es sind nichts anderes als Gewalttaten. (Sehr richtig I) Die ehrwürdigen Begriffe des Rechts haben mit solchen Akren nichts zu tun. (Sehr wahr!)
Es gibt keinen Rechtsboden für die militärischen Maßnahmen, die die alliierten Regierungen jetzt eingeleitet haben, um einseitig geforderte Leistungen von uns zu erzw ngen. (Lebh. sehr richtig!) Den Protesten, die der Herr Außenminister in London erhoben hat, schließe ich mich namens der deutschen Regierung und namens des deutschen Volkes an. (Lebh. Beifall )
Dieser Rechtsbruch wird durch juristische Verkleidungen nicht verhüllt oder sogar gebilligt. (Sehr richtig!) DerRechtS- bruch erscheint umso schlimmer, weil er gedeckt wir» durch die Staatsmänner der siegreichen Mächte und weil er sich richtet gegen ein Volk, dem man jedes Gewehr genommen hat, um sich gegen die Gewalt zu wehren. (Lebhafte Z ustimmung. Zuruf ans der äußersten Linken.) Dieser Rechisbruch wird auch dadurch nicht gemildert, daß er als Drohung bereits in dem Moment angekündigt worden ist, wo die Entente in den Pariser Beschlüssen ihre unmöglichen Forderungen an das deutsche Völk formulierte.
Wir haben nun zum wenigsten, meine Damen u. Herrn, in diesen Wochen gelernt, daß uns in den Pariser Beschlüssen etwas Unmögliches zugemutet wird. (Sehr wahr! bei der Mehrheit.) Die vergangenen Wochen haben uns in der Ueberzeugung nur befestigen können, daß auch in dieser von den alliierten Reaierungen geübten Art weder eine Regelung der europäischen Verhältnisse noch die Liquidierung des Kriegs möglich ist. (Sehr wahr!) Und wenn in dieser Weise fort- gefahren wird, kann das Uebel nur vermehrt werden. (Sehr wahr!) Glauben wirklich die alliierten Staatsmänner, daß auf diese Art eine geordnete Regelung in der europäischen Wirrnis durchgeführt werden kann? Das ist unmöglich. Sie werden sich dadurch weitere Ungelegenheiten schaffen u. man wird nach Lösungen aufs neue suchen müssen, die aus der Sphäre konstruktiver Unmöglichkeiten überleiten in tatsächliche, menschenkraflmögliche Wirklichkeit. (Zrhr richtig!)
Es muß an die Stelle der Gewalt treten der ehrliche Wille,
die Welkgemeinschaft deS guten Willens. (Zurufe links: Kapitalisten.) Wir sind bereit gewesen, zu unserem Teile die Weltgemeinschaft des guten Willens zu betätigen. (Zuruf links: Der Reichstagsprästdent hat sie betätigt.) Wir haben uns nicht geweigert, aus dem Verlust des Kriegs die notwendigen Folgen zu ziehen und auf uns zu nehmen. Wir sind uns auch völlig klar darüber, daß wir beim Wiederaufbau der Welt die schwersten Lasten zu tragen haben. Wir haben uns redlich bemüht, die Gegner zu überzeugen von den Grenzen der Leistungsfähigkeit, die uns gesteckt sind. Zurufe bei den Komm., Pfuirufe bei den Bürge, lichen.) Jetzt vaben wir den Tatsachen in die Augen zu sehen, die durch die Verwirklichung der Sanktionen über das deutsche Volk einbrechen. Es beginnt für das deutsche Volk, das so un- !
endlich viel während des Kiiegs und seit seiner Beendigung durchzumachen hatte, abermals eine schwere Zeit.
Jetzt gilt eS für das deutsche Volk, zu beweisen, wie groß seine Spannkraft, die Ausdehnung seiner Geduld, Treue und Ausdauer ist.
Ich habe Vertrauen zum deutschen Volk (Lebh. Beifall) Vor allem aber gedenken wir in diesem Augenblick der Teile unseres Vaterlandes, die wir jetzt mit Liebe umsaffen, die zunächst von den Maßnahmen der Alliierten betroffen werden. Es war herzerhebend für unS, wahrzunehmen, welcher Geist in den bedrohten Gebieten herrscht, der Geist der Entschlossenheit, des Muls, alles auf sich zu nehmen, wenn es gilt, dem deutschen Vaterland treu zu bleiben. W r danken unseren Mitbürgern sür dieses Zeugnis vaterländischer Gesinnung. Wir können ihnen nur versprechen, alles Mögt chs zu tun, um ihre schwere Lage zu mildern. (Lebhafte Zustimmung.)
Noch ein Wort zur Schuld.
Dr. Simons hat in London an die Geschichte appelliert. Ich glaube fsststsllen zu dürfen, daß das Ucle«l schon heute feststeht. (Sehr richtig!) Daß es jedenfalls in der Richtung feststeht, daß die Aasbürdung der Schuld auSschließ.ich auf deutsche Schultern nicht bloß eine Verkennung, sondern eine Kränkung der Herren Jswolski, Poii ccnch wie auch gewisser englischer Staatsmänner bedeutet. (Sehr gut und Beifall.) Auch ich überlasse das Urteil der Geschichte, bin aber der Meinung, daß die Geschichte ihr Urteil abzugeben haben wird, nicht nur über die Schuld am Kriege, sondern auch über daS Diktat des Versailler Friedens. (Stürmischer, langanhaltender Beifall.)
Die Erklärung der bayrischen Regierung.
München, 9. März. Im Staarhaushaltanssckug gab gestern mittag in Anwesenheit der gesamten Regierur g Ministerpräsident Dr. v. Kahr folgende Erklärung ab: Trotzdem unsere Unterhändler in London in Uebereinstimmung mit dem Willen des gesamten deutschen Volks zur Herstellung eines ehrlichen Friedens den Forderungen unserer Gegner bis an die äußerste Grenze des Möglichen entgegengekommen sind, blieben die Verhandlungen ergebnislos. Die Gegner verharren hei ihrem ungerechten und unmöglichen Pariser Diktat, weil sie uns vernichten wollen. Das deutsche Volk hat es im Bewußtsein seiner Ehre und seines Rechts abaelehnt, zur eigenen, von Unwahrheit und Haß ersonnenen Verlk.avung seine Unterschrift zu geben. Die Armut wollten und wollen wir auf uns nehmen, Unfreiheit und Sklaverei niemals! (Bravo!) Infolgedessen setzen die Gegner unter abermaliger Verletzung des von ihnest se bst diktierten Friedensvertrags von Versailles nunmehr ihre sog. Sanktionen in Kraft. Wir protestieren dagegen vor aller Welt. Wir protestieren insbesondere dagegen, daß dem deuischen Volk immer noch allein die Schuld an dem Weltkrieg aufgebürdet werden soll. (Bravo!) DaS Borgehen der Gegner bedeutet neue Gewalt, neuen Druck und neue Gefahren wirtschaftlicher und plystscher Art. Bei der Gesinnung unserer Gegner wußten wie, daß dies so kommen würde.
Eine Erklärung der badischen Regierung
Karlsruhe, 9. März. In der heutigen S tzung des badischen Landtags legte Stamspräsident Dr. Trunk unter Zustimmung des Hauses Verwahrung ein gegen die unberechtigten Zwangsmaßnahmen der Entente. Das deutsche Volk werde auch in dem neuen über uns ergehenden Leid ausharren.
Gin Aufruf an die Bewohner des besetzten Gebietes.
Berlin, 8. März. Die Abgeordneten der besetzten Gebiete haben folgenden Aufruf an die Bewohner der besetzten Gebiete erlassen:
Rheinländer, Rheinheffen, Pfälzer I
In ernster entscheidungsschwerer Stunde wenden wir, die in freier Wahl erkorenen Vertreter des rheinischen Volkes im deuischen Reichstag, uns an Euch. Ihr kennt die Pariser Beschlüsse. Ihr wißt, was ihre Annahme für das deutsche Volk bedeuten würde: Ein Sktavenlos, wie es noch niemals einem großen Kulturvolk aufgebürdet war. Die Reichsregierung hat diese Forderungen abgelehnt. Hätte sie anders gehandelt, sie wäre nicht wert, ein Volk zu vertreten, das auch im Unglück nicht vergißt, waS eS seiner Ehre, seiner Zukunft schuldig ist. Sie war bereit, im Namen deS deuischen Bol- kes schwere Lasten zu übernehmen. Was sie in London anbot, war das Höchstmaß dessen, was Deutschland tragen kann. Man hat unser Angebot zurückaewiesen, man hat sich geweigert, es auch nur zu erwägen. Man appelliert an die Gewalt gegen ein wehrloses Volk, zwei Jahre nach dem Friedensschluß. Ihr kennt die „Sanktionen", Zwangsmaßnahmen, die über uns verhängt sind, sie reden eine deutliche Sprache, sie enthüllen das letzte und eigentliche Ziel der En- lentepolittk. Dieses Ziel ist Deutschlands Zertrümmerung. Aber dieses Ziel wird nicht erreicht werden. Dafür bürgt der gesunde Sinn des deutschen Volkes, sein unzerstörbarer Lebenswille. Das Letzte, das Einzige, was uns geblieben, unser deutsches Vaterland, unsere Einheit, werden wir uns nicht rauben lassen.
Rheinländer, Rheinheffen, Rheinpsälzer I Ihr seid vor allen anderen deutschen Stämmen berufen, der Welt zu zeigen, daß nichts imstande ist, dem deutschen Volk den Willen zur