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nisten lehnte Stetter, für die USP. Ziegler die Entschließung ab. Keil (Soz.) sprang Heymann bei. Auch die Sozialdemo­kraten Hallen den Fiiedersoertrag für unautzsührbar und noch mehr da? Pariser Dikrut; aber den Kampf um Gerechtigkeit müsse die Rechte der Linken überlassen. Schließlich wurde die Entwaffnungsemschticßu-lg von allen Parteien gegen die Sozialdemokratie abgelehnt, die Entschließung über Zuzugs­beschränkung für Ausländer gegen die Linke angenommen. Weiterhin wurden eine Anzahl anderer Artikel ziemlich glatt erledigt, bis sich wegen der Erhöhung der einmaligen Beiträge für die vordere Alb- und Sleinlach-Wasseroersorgungsgruppe von 2 auf 2*/r Millionen und wegen staatlicher Zuschüsse für eine längere Reihe von Jahren eine längere Debatte entspinnt in der die Minister Graf und Liesching, sowie ein Zentrums- redner gegen, die Redner der übrigen Parteien für die Be­willigung eintraten, die auch schließlich erteilt wurde. Die Hauptaussprache über die Wohnnngsfürsorge wurde zurück- gestellt, bis Berliner Verhandlungen beendet sind. -

r Stuitgarl. 10. Feb. Nach längeren Auseinandersetzun­gen über das Ottdikcecht der Angestellten bei den Staats- irrenanstalten, wobei es zu scharfen Auseinandersetzungen zwischen dem Minister des Jrmern und der Sozialdemokratie, nicht aber zu -der von den Kommunisten den Sozialdemo­kraten zugemureien Mißrrauenserklärung gegen den Minister kam, wurde gestern zunächst Kap. 22 betr. die Staats- und Privatirrenanstalten erledigt. An der Debatte beteiligten sich Küchle (Ztr.) als Berichterstatter, Winker (Soz.), Andre (Ztr ), Ziegler (USP), Stetter (Komm.), Pflüger (Soz.) und der Minister. Angenommen wurde einstimmig eine Erhöhung der Beiträge an die Privatim enanstalten von 1 auf 2,2 Millionen, gegen die Stimmen der Linken eine Entschließung des Finanzausschusses, wonach Krankem und Irrenanstal­ten hinsichtlich der Zulässigkeit von Aussperrungen und Streiks öen lebenswichtigen Betrieben gleichgestellt werden, beim Pflegepersonal am öffentlich rechtlichen, beim Wirtschafts- Personal am prioatrechtlichen Ausstellungsoerhältnis festge­halten wird und die Zahl der planmäßigen Stellen im näch­sten Haushaltplan angemessen zu erhöhen ist. Das Gesuch der Heilanstalten Göppingen und Rottenmünster um Gleich­stellung der staatlichen Zuschüsse mit den übrigen Anstalten wurde zur Berücksichtigung überwiesen, eine Entschließung über Gleichstellung bet der Bemessung des staatlichen Ver­pflegungssatzes für private Irrenanstalten gegen die Stimmen der Demokraten u. der Linken angenommen u. eine angemessene Verbesserung der Personalverhältnifse einstimmig befürwortet. Das Kapitel über das Gesundheitswesen mit den Forderun­gen für das medizinische und chemische LandesuntersuchungS- amt und für die Bekämpfung der Tuberkulose von insgesamt 1,8 Millionen sowie. Entschließungen des Ausschusses betr. wirksame Bekämpfung der Tuberkulose und Vermehrung der Beratungs und Fürsorgestellen wurde nach kurzer Debatte einstimmig angenommen. Angenommen wurde auch das Ka­pitel über das Veterinärwesen samt Entschließunaen über Dar- lehenspewährung an die von der Viehseuche geschädigten Viehbesitzer, über Entschädigung für gefallene Ziegen, gleich mäßige Schätzung des an der Seuche gefallenen Rindviehs und Bekämpfung bezw. Erforschung der Seuche. Mit ange­nommen wurden zwei Anträge des Bauernbunds und der Bürgerpartei über Gewährung von Darlehen an Viehhalter, die in ihrer Existenz bedroht sind, und über Aufbringung der Diehumlage für die Zentralkasse nach Abstufungen. An der Debatte beteiligten sich Klein (B.B), Sommer (Ztr.), Pflüger (Soz ). Spieß (D d.P ). Kinkel (U.S.P.), Rapp (B.B.), Hart­mann (D.V.), Adorno (Ztr.), Ströbel (B.B.), Speich (Ü S.P ), Minister Graf und Ministeralrat Dr. Ostertag, der feststellte, daß 4 8 Proz des ganzen Viehstaudes verloren gegangen sind. Mit dem heutigen Stand 1>er Seuche könne man zufrieden sein. Die Bekämpfung werde jetzt im Frühjahr straffer durch­geführt, weil die Ausbreitungsgefahr wieder wachse. Nach­dem noch die Kapitel über die Landeshebammenstelle und über die Präbenden für das adelige Fräulein Stift in Oberst­feld, letzteres gegen die Stimmen der Unabhängigen und Kom­munisten angenommen waren, wurde die Weiterberatung auf hente Vormittag 9 Uhr vertagt.

Zweierlei Steuerrecht.

r Stuttgart, 9. Feb. Der Württ. Bund für Handel und Gewerbe hielt im Siadtgarten einen Erörterungsabend ab. Der Vorsitzende Kaufmann Kuoll Cannstatt erstattete einen

8 In der schwärzesten Erde wachsen die schönsten 8 8 Blumen, und die höchsten und stärksten Bäume streben ^ 8 zwischen Felsen himmelwärts. I G. Holland. 8

Im Schatten der Schuld.

ZO) Original-Roman von Hanna Förster.

Renate hatte in diqjer Stunde stets das Amt, den Kaffee einzuaießen und für die Bedienung mit Gebäck zu sorgen.

Ihre schlanken Hände zitterten leicht, als sie jetzt die schwere silberne Kaffeekanne hob und sich anschickte, die feinen, hauchdünnen Porzellantaffen mit dem köstlichen braunen Trank zu füllen. Frau von Rehling sah sie mißbilligend an.

.B st du krank?"

Sie fragte es in einer Weise, als wenn sowas eigentlich ganz unmöglich wäre.

Renate nahm sich gewaltsam zusammen. Der Groß­mutter das kleine silberne Tablett mit dem Sahnenkännchen und der Zuckerlchale hinhaltend, erwiderte sie leise:

Nein, Großmutter, krank bin ich nicht. Aber ich habe mich heute nacht so sehr aufgeregt und da- geht mir noch nahe."

Du hast dummes Zeug geträumt."

Ich habe Gespenster gehört tm Arbeitszimmer des ver­storbenen Grafen.*

Renate war zumute, als spräche nicht sie diele Worte, sondern jemand ganz anders denn sie klangen wie aus weiter Ferne.

Sie sah die Großmutter an und fuhr im nächsten Augen­blick angstvoll zurück. Konnte man sich eine schrecksnsvollere Veränderung oorsielleu, als sie in dem Antlitz der alten Dame vor sich ging? TaS waren ja Mienen und Blicke einer ra­senden Furie.

Wann?"

Es war nur ein Wort, das Frau von Nehring sagte, und dabei klang ihre Stimme heißer vor Aufregung Sie

kurzen Bericht über die Tätigkeit deS Bundes in den letzten Jahren und betonte die Schwierigkeiten der heutigen Lage der Handel- und Gewerbetreibenden, die einen solidarischen Zu­sammenhalt mehr als je nötig machen. Abg. Hiller berichtete eingehend über die Verhandlungen des Landtags und Stutt­garter Gemernderats über die Steuerfragen und zeigte an einzelnen Beispielen, in welcher zum Teil unmöglichen Höhe künftig die Besteuerung des Gewerbes und Handels erfolgen werde. Dabei sei besonders zu beachten, daß der heutige um­fangreiche Handel der Behörden, der Gewerkschaften, der Be­triebsräte und der wilde Handel aller Art steuerfrei bleibe. So wie die Zustände auf diesem Gebiet sich entwickelt haben, könne es nicht bleiben. Dabei werden noch den Gewerkschaf­ten Betriebsmittel aus der Reichs kaffe zur Verfügung gestellt. Es wäre Zeit, daß die Handels- und Handwerkskammern sich einmal dieser Angelegenheit annehmen. In der Besprechung wurde u. a. darauf hingewiesen, daß zur Zeit im Kolonial­warenhandel und in anderen Geschäfiszweigen infolge der Konjunkturverhältnisse mit Verlust verkauft werden müsse. Ein besonderes Unrecht sei, daß bei diesen Verlustverkäufen noch die Umsatzsteuer bezavlt werden müsse. Weiter wurde noch mitgeteilt, daß der Württ. Bund für Handel und Ge­werbe demnächst mit anderen gewerblichen Vereinigungen eine Steuerberatungsstelle ein richten wird.

Die Betriebsräte im Aufstchtsrat.

AuS dem jetzt vorliegenden Gesetzentwurf des Reichs- arbeitSministeriums über die Kompetenz der Betriebsräte im Aufsichtsrat teilte der Hansa Bund mit, daß den Betriebs­räten darin in der Tat sämtliche Rechte von Aufstchts- ratsmitgliedern zuerkannt werden. In einen Aufstchtsrat, der aus 5 oder mehr Mitgliedern besteht, sollen 2 Mitglieder deS Betriebsrats entsandt werden, in allen anderen Fällen 1 Mitglied des Betriebsrats. Zu dengleichen Rechten und Pflichten" der übrigen zu einem Aufstchtsrat gehörenden Personen und des ein Aujsichlsratsmandat ausübenden Be- trtebsratsmitgliedes gehören besonders die Formvorschriften des § 244 H.G.B, ferner das Recht der Ueberwachung der Geschäftsführung, die Einsichtnahme in die Bücher, endlich die Strafvorschriften. Die durch den Gesellschafts­vertrag erweiterten Rechte uüd Pflichten gelten nach dem Entwurf auch für die Vertreter der Arbeitnehmerschaft. Bet einem Wahlkörper, in dem Arbeiter nnd Angestellte vertreten sind, kann die Minderheit? gruppe mit Stimmen­mehrheit oder Stimmengleichheit die Entsendung eines Ver­treters beschließen. Die ersten Wahlen für dieBetriebsrats- Aussichtsräte" sollen 3 Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes eingeleitet werden. In der Begründung wird erklärt, daß die Arbeitnehmervertreker als Mitglieder des Aussichtsrats ein Mehr an Vertretung gegenüber den Arbeitgeber­vertretern besäßen: Dazu schreibt uns der Hansa-Bund: Noch dem nunmehr im Original vorliegenden Entwurf er­scheint eS aks ausgeschlossen, daß Arbeitgehervertreter dieser Auslegung des tz 70 des Betriebsrätegesetzes zugestimmt haben. Der Widerstand, den dieser Entwurf des Reichs­arbeitsministeriums hoffentlich in den Parlamenten finden wird, wird beweisen, daß die Arbeitgeber sich mit einer so einseitigen Auslegung des tz 70 des Betriebsrätegesetzes nie' mals identifizieren können.

Sur Stadt und Bezirk.

Nagold, 10. Februar 1921.

* Dienstnachricht. Durch Entschließung des Herrn Staats­präsidenten ist eine ständige Lehrstelle an der eo. Volksschule in Beihingen dem Unterlehrer Ernst Hirche in Enztal übertragen worden,

* Liederkranz. Wie wir hören, muß der Familtenabend auf Sonntag den 27 Febr. verlegt werden.

* Die älteste Einwohnerin unserer Stadt, Frau Chri­stiane Luz Wtw. ged. Schwarzkopf, ist gestern mittag im Alter von 93 Jahren 3 Monaten gestorben. Bis in die letzten Tage war sie noch geistig frisch und hat noch mit lebhaftem Inter­esse unseren Gesellschafter gelesen. Sie hinterläßt 4 Kinder, 12 Enkel und 5 Urenkel.

* Wichtig für Kriegsbeschädigte und Hinterbliebene.

Am 16. d. Mts. ist ein Beamter des Versorgungsamtes Calw bei der Bezirksfürsorge in Nagold anwesend und erteilt in der Zeit vom 812 Uhr Vormmittags und 26 Uhr Nach­

mittags Auskunft und nimmt Anträge in Bersorgungsange- legenheiten entgegen. Den Äuskunits- oder Bersorgungsbe- gehrenden wird empfohlen, ihr Erscheinen dem Versorgung-, amt Calw so frühzeitig anzuzeigen, daß sich eine erschöpfende

Auskunft ermöglichen läßt. - irlikl ' ' ' - - --

Zurückhaltung im Handel mit Frankreich und England. Bon einer s.hr givßm Anzahl ftioer Mitglieder wird, nie der Hanta-Blind uns schreibt, neuerdings der Wunsch laut, sofort eine großzügige Pro- paganda dagegen einzuiei-cn, daß noch weiter fraozöjijche Waren in Deutschland gekauft werden. Der deutsche Konsument, so---langen Me deutschen Glimmen, soll dazu erzogen werden, französische Waren als Antwort aus die Pariser Beschlösse energisch ^uriickzu wei s e n. Falls sich auch England weiter hinter Frank- reich stellt, soll der einmütige Ent.chluß auch auf englische ""«gedehnt werden. Die naheliegende Brsü-chlung. daß gewisse Erzeugnisse, die wir durchaus brauchen, in Deutschland vorübergehend sehr knapp werden könnten, dürsten zurück- treten hinter der Möglichkeit, daß heute j.de Ware über da, neu- traie Ausland bezogen werden kann. Besonders zu bedenken ist, daß Amerika die g ößten Anstrengungen macht, sich das Geschäft mit Deutschland allein zu sichern, genau wie Amerika es im Kriegeer- standen hat. den südameiikantschen Markt und andere Erportmärkte an sich zu reißen. Amerika wird auch diesmal in Deutschland trium- phieren, wenn Frankreichs und Englands Wahnsinn weitergeht. Er kann schon jetzt konstatiert werden, daß Amerika in letz,er Zeit große Fortschritte im Handel mit Deutschland gemacht Hai. Der Vorstand des Hansa-Bi-ndes wird sich mit düsen an irm herangegangenen Wünschen eingehend befassen und gegebenenfalls entsprechende Maß- nahmen organisieren.

A«S de« Adriger» ^Württemberg.

Herrenberg, io. 2. Einschneidende Veränderungen stehen an der hiesigen Real- u. Lateinschule bevor, die für viele Eltern von großem Interesse sein dürften. Weil die Zahl der La- tetnschüler verhältnismäßig klein ist, hat man sich entschlossen, die Lateinschule überhaupt aufzuheben; auch sonst scheinen an der noch übrig bleibenden Realschule Aenderungen ge­plant zu sein.

Lützenhardt, 9. Feb. Der Mörder Josef Kotz erfreut sich nach wie vor der goldenen Freiheit. Den Behörden ist eS gelungen, das Rätsel teilweise zu lösen; gestern wurden zwei Burschen an das Amtsgericht Horb eingeliefert, denen ein- wandfrei nachgewiesen ist. daß sie in der Nacht vom Mon­tag zum Dienstag mit dem Kotz zusammengewesen sind. Sie haben ihm Nahrungsmittel gebracht, sowie Kleidungsstücke und zwar einen feldgrauen Rock, so daß er jetzt in der Lage ist, die Kleider zu wechseln und in einem dunklen Anzug ooer in einem feldgrauen Rock mit dunkler Hose aufzutreten. Es ist ferner festgkstellt, daß Kotz eine gruugesprenkelte Sportsmütze trägt und daß er außerdem sich im Besitz eines Fahrrades befindet.

r Stuttgart, 8. Feb. Das Schwurgericht hat den verant­wortlichen Schriftleiter der Schwäbischen Tageszeitung, Paul Körner, und seinen Bruder, den Bauwerkmeister Theodor Körner, letzteren als Verfasser des Artikels, von der Anklage freigesprochen, durch einen am 22. Juni 1920 erschienen Ar­tikel, öffentlich und gemeinschaftlich zur Begehung strafbarer Handlungen aufgefordert zu haben, in dem den Bauern durch einen Aufruf nahegelcgt wurde, die vom Gesetz vorgeschrie­benen Lieferungen einzustellen, falls in Stuttgart und im Land Unruhen entstehen und die staatlliche Ordnung gestört werde. Es war zur Zeit der Teueruugsdemonstrationen, alS die Kommunisten die staatliche Ordnung zu stürzen drohten. Die Verteidigung berief sich darauf, daß beim Kapp-Putsch in Berlin ein Beamtenstreik inszeniert wurde, dem sogar ein Generalstreik folgte und bei dem auch die Landwirte zum Lie- serungsstreik ermahnt wurden, um mit Hilfe solcher Staats­notwehr die Wiederherstellung der staatlichen Ordnung zu erzwingen.

r Stuttgart, 8. Feb. Mit Rücksicht auf den Ernst der Zeit hat die Arbeitsgemeinschaft der Verleger und Redakteure der Tagespreffe Württembergs an die Schriftleilungen sämt­licher württ. Zeitungen das Ersuchen gerichtet, in diesem Jahr auf die Berichterstattung über Fastnachtsoeranstaltungen jeg­licher Art grundsätzlich zu verzichten.

Stuttgart, 8. Feb. An der Landesturnanstalt findet vom 16 April bis 2. Mai ein sechstägrger Lehrgang für Lehrer statt. Zngelaffen weiden Lehrer an höheren Knaben­schulen. die Taggeld und Ersatz der Reisekosten erhalten.

r Tübingen, 9. Feb. Professor Dr. Pohl hat ein völker­rechtliches Seminar eingerichtet und wird es mit Beginn des Sommersemesters eröffnen. Dies bedeutet eine Bereicherung

war außerstande, mehr als dieses eine Wort zu sprechen.

Und nun erzählte Renate, wie sie durch dis Reden des Mädchens schon vor einigen Wochen aufmerksam geworden sei und wie sie sich oorgenommen habe, der Sache selbst nach­zuforschen. Mit etwas festerer Stimme fuhr sie fort:

Deshalb habe ich mich heute Nacht auf den Korridor geschlichen ich sah einen Lichtschimmer in dem erwähnten Zimmer *und hörte dann das laute Seufzen und Stöhnen, von dem sich das Personal im Schloß gruselnd erzählt. Und jetzt weiß ich nicht, was ich der Lina sagen soll."

Frau von Nehring sah ihre Stiefenkelin mit durchbohren­den Blicken an, doch die schönen braunen Mädchenaugen, die so klar und ehrlich waren, hielten diesem Blick stand. Aber tief im Herzen Renates wurde die Angst stärker, mehr als je fürchtete sie sich vor der Großmutter.

Du wirst schweigen," sagte die alte Dame plötzlich mit eisiger Stimme. Sie hatte sich wieder vollkommen in der Gewalt.Was gehen dich die Reden der Dienstboten an? DaS Mädchen wird nicht wagen, dich weiter in der Sache zu belästigen, wenn du ihr keine, für deine Stellung übrigens gänzlich unpaffenden vertraulichen Mitteilungen machst. Der Spuk wird ganz von selber wieder aufhören. Was du heute Nacht gehört haben willst, war eben auch nur eine Ausge­burt deiner regen Phantasie. Du scheinst Nerven zu haben, eine Schwäche, der ich dich nicht fähig hielt."

Die letzten Worte wurden mit beißendem Hohn gespro- chen. Renate erwiderte keine Silbe. Doch ihre Äugen, dieser treue Spiegel ihrer wahrhaftigen Seele, verrieten, was sie dachte. Und es war seltsam, daß sie den jetzt in unverhüllter Drohung auf sie gerichteten Blick Frau von Nehrings so fest und offen erwiderte, daß diese schließlich die Augen senkte.

Was wohl in diesem Augenblick in der Seele der stolzen alten Fran vorging? Wer konnte das wissen? Sie war stets eine kalt« verschlossene Natur gewesen, unfähig, sich je mand mitzuteilen, Alle ihre Gedanken und Pläne hatte sie stets für sich behalten und sie in unerbittlicher Weise fo aus- geführt, wie st« e« für richtig hielt.

Nach einer Weile stummen Dasttzens, das ihr endlich zur Qual wurd^, nahm Renate das Wort:

Anneliese hat mich gestern eingeladen, zu dem Maien­fest, das alljährlich auf Lowitz stallfindet, zu kommen. Ich habe geantwortet, daß ich gern kommen würde, vorausgesetzt, daß du deine Einwilligung dazu geben würdest,"

Frau von Nehring, deren Gesicht jetzt sehr blaß und merkwürdig verfallen aussah, blickte überrascht auf. Dann zuckte sie die Achseln.

Meinetwegen kannst du hingehen," entgegnete sie hastig. Wenn du aber meinem Rat folgtest, würdest du davon ab­stehen. Du weißt, daß mich die ganze Gesellschaft hier be­neidet und haßt sie werden es dich auch fühlen lassen und du wirst kein Vergnügen haben. Aber tue, was du willst ich lege dir kein Hindernis in den Weg. Du bist keine Siebzehnjährige mit 21 Jahren muß ein junges Mädchen selbst wissen, was es zu tun hat."

Renate war aufgestanden, blaß vor Erregung, mit be­benden Lippen, einen Ausdruck von heißem Flehen in den Augen, sagte sie: ^ .

Großmutter, ich habe eine Äitte an dich. Mache mich nicht zu deiner Erbin. Lasse Schloß Hollwangen einst wieder an die zurückfallen, die von Rechts wegen seine Eigentümer sein müßten: die beiden Söhne des Grafen Oskar von Hollwangen." - ^ ^

Frau von Nehring hatte die Sprechende zuerst angv- sehen, als zweifle sie an ihrem Verstand. Jetzt sprang sie auf, faßte sie heftig an den Schultern und schüttelte sie:

Bist du toll geworden?" rief sie außer sich.War find das für Reden?"

Aber Renate hatte plötzlich gar keine Angst mehr. Un­bewußt kämpfte sie für den Mann, der ihr das Leben ge­rettet batte. .

Großmutter," wiederholte sie im Tone leidenschaftlicher Bitte"eS war «in Unrecht, daß der alte Graf seinen Bruder enterbte, und du mußt dieses Unrecht wieder gut machen i"

Gottfetzuu,

der UnioersitätS zur Erinnerung errichten. Bei Zweck über 200 r Reutlinx daS Gminder' Wacker gepachtc berei einziirich r Fellbach wurde, solange nes im Gasthat ließen nicht nu r Sleinhei Gemeinde Hab Ludwigsburg r Schmieck betten an einen etwa l50 Mlr brocken derart

Bezirkskranken

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