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ationsvsrträgen

r Bibelstunde im Geineinschafts- tzr in der Rirche. SSS3

r: ^err einfen, Wssionshaus Liebenzell.

kchlüilMeiin TPüliik"

eröffnet am 1. Febr. 1921 eine»

»1 und Land. Es wird Gelegen­scher und theoretischer Ausbildung l, Zimmerdienst. Waschen, Bügel»

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die zu jeder Auskunft gerne de« Teilnehmer, sich baldigst zu melden.

Nagold, den 2. Jan. 1921.

s-Anzeige

Verwandten, Freunden und Be­uche Mitteilung, daß unser lieber ater, Großvater, Schwager und

ni> Wolf senior

uchbindermeister

en Leiden heute früh im Alter von vurde.

r trauernden Hinterbliebenen Sohn Ferdinand Wolf junior

Buchbindermeister. DienStaa nachmittag 2 Uhr vom laus (Mcirkistraße) stall.

G w. Saiser, Nagold.

erstimmer

L. A Pfeiffer, Stuttgart

Anm. erb. bei der Geschästsft. d. Bl.

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Erscheint an jedem Werk­tag. Bestellungen nehmen sämtliche Postanstalten und Postboten entgegen.

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Nagold. Berantwortltch für die Schrtftlewrn«: 0. W. vivmtdr, Nagold.

Nr. 2

Dienstag den 4. Januar 1921

Verbreitetste Zeitung im Oberamtsbezirk. An­zeigen sind daher von bestem Erfolg.

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9S. Jahrgang

Rückblick und Ausblick.

Die deutsche Wirtschaft an der Jahreswende.

Von Dr. Cr oll.

Man muß das Auge anstrengen, um an der Borjahres- wende aus dem Grau des wirtschaftlichen Geschehens die Umrisse der einzelnen Ereignisse zu erkennen. Das bereits überschrittene Jahr begann mit dem formellen Abschluß des FriedenkvertrageS zu Versailles. Zahlreiche Bestimmungen des Vertrages lassen verschiedene Auslegungen zu, oder sollen erst später mit In­halt gefüllt werden, den anzuerkennen Deutschland sich von vornherein bereit erklärt hat. Die wirlschaflspolitisch hervor­ragendsten Ereignisse des abgelaufenen Jahres waren die Ver Handlungen zu Späa im Juli, der internationale Finafftz- und Wirischaflskongreß zu Brüssel September/Oktober und die Mitte Dezember begonnenen Sachverständigen-Verhand- lungen zur Wiedergutmachungsfrage in Brüssel. Mehr als die faktischen Belastungen hat die Aussicht auf künftige Be­lastungen dje Wirtschaftskraft Deutschlands gelähmt u. unsere Aussichten gemindert, uns wirtschaftlich zu erholen und die im Friedensvertrag übernommenen Leistungen durchzusühren. Der häufige Personenwechsel in den leitenden Stellungen im Reich hat es verhindert, daß eine einheitliche und gradlinige Wirtschaftspolitik getrieben wurde. Matt hat es uns im Ausland verdacht, daß wir so häufig geklagt, aber nur so selten praktische Vorschläge oder Gegenvorschläge gemacht ha­ben, Die Aussichten, innerhalb weniger Wochen oder Mo­nate den Platz räumen zu müssen, hat die Arbettsenergte unserer führenden Männer nicht zur rechten Entfaltung kom­men lassen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß unser Volk unter der Belastung und unter der Ungewißheit wirtschaftlich und moralisch immer tiefer gesunken ist. Wir erleben das groteske Schauspiel, daß in zahlreichen übersee­ischen Ländern ein lieber fluß an solchen Rohstoffen herrscht, an denen wir Mangel leiden, und deren Fehlen die Produkti­vität der deutschen Wirtschaft so traurig herabgemindert und hunderttausende deutscher Arbeiter erwerbs- und brotlos ge­macht hat. Man wirft uns vor, daß wir die Welt mit billi­gen Massenerzeugnissen überschwemmen Etilen großen Teil der Schuld hieran trägt der Ruin der deutschen Währung, der wieder eine unmittelbare Folge der Belastung und der Ungewißheit ist.

Janenwirrschastlich hat das obgelaufene Jahr keine Ent­scheidung gebracht. In der ersten Hälfte des Jahres standen überzeugte Sozialisten an der Spitze des Reichrkabinetls und des Wirischaftsministeriums. Die Umgestaltung der deutschen Wirtschaft im Sinne der Gemeinwirlschaft ist diesen Männern ebensowenig gelungen wie ihren bürgerlichen Nachfolgern. In weiten Schichten des Volkes ringt man mit dem Ent­schluß, ob man die jahrzehntelang gehegten Ideale erfüllen und dabei die Gefahr laufen soll, den Ertrag der deutschen Wirtschaft noch mehr herabzumindern.

DaS angebrochene Jahr wird unser wirtschaftliches Schick­sal besiegeln. Auf allen Gebieten ist unendliche Arbeit zu leisten. Die kommende Wirifchaftsreform muß die Versor­gung Deutschlands mit Nahrungsmitteln und Rohstoffen si­chern und außerdem die vorhandenen materiellen Mittel und persönlichen Kräfte besser als bisher ausnutzsn. Hierzu ist eine gründliche Revision der erlassenen Gesetze und Verordnungen unerläßlich. Die Autorität der Gesetze muß wieder hergestellt und die Durchführung mit unerbittlicher Strenge gesichert werden. In der Ernährungswirlschaft müssen neue Wege ein geschlagen werden; ein Weitertaumeln aul dem bisherigen Wege führt unvermeidlich zu Hunger und Elend. Das deutsche Volk will sich um die Wiederherstellungspflicht nicht drücken; es weigert sich aber, unerträgliche Lasten aus sich zu nehmen, an denen niemand auch der Verband unserer Gläubiger nicht ein Interesse haben kann. Die in erster Linie auf die Wiederherstellungszahlungen angewiesenen Verbandlän­der müssen erkennen, daß Schuldzahlungen nur aus erspar­ten Vermögenswerten und laufenden Ueberschüssen der Pro­duktion erfolgen können und daß die Beschlagnahme der Produktionsmittel nichts anderes ist, als eine Zerstörung der Quellen, aus denen die Jahresraten fließen sollen.

Tages'Neuigkeiten.

Z« den Eiseubahnerabstimmungen.

Erfurt, 3. Jan. ^Il-.der Abstimmung der Eisenbahner im Eisenbahndirektionsbez.rk Erfurt nahmen 95 Proz. aller Beamten und Anwärter teil. 80 Proz. sprachen sich für die Durchsetzung der Forderungen mit allen gewerkschaftlichen Mitteln aus. Die Zahl der Abstimmungsberechtigten beträgt N800.

Die Entwaffnungsnote.

Paris, 3. Jan. In einem Havastelegramm aus London wird festgestellt, daß der französische Botschafter gestern der englischen Regierung den Text der letzten Note über die Ent­waffnung mitgeteilt habe. Die englische Regierung erwarte nunmehr noch den Bericht des Marschalls och. Die Ange­legenheit werde jedenfalls zu Beginn der Woche erneut vom Ministerrat geprüft werden. In englischen diplomatischen Kreisen glaube man, daß die Zusammenkunft der Minister­präsidenten von England, Frankeich, Italien und Belgien und des japanischen Botschafters in Paris nicht vor Ende kommender Woche ins Auge gefaßt werden könne. Die An­

gelegenheit sei zu ernst, um von der Botschasterkonferenz be­raten zu werden. Sie müsse dem Obersten Rat überwiesen werden.

Bayern und Ostpreußen.

London, 3. Jan. Daily Chronicle schreibt in seinem Leitartikel, Bayern und Ostpreußen seien die zwei Gebiete, wo die deutschen Militaristen ihre Kräste sammelten, um wie­der die Führung in Deutschland an sich zu reißen. Wenn Deutschland nicht tatsächlich entwaffnet und entmilitarisiert werde, seien künftig weder Zahlungen noch sonst irgend et­was von ihm zu erhoffen.

Am Srzberger.

Berlin, 3. Jan. In einer Korrespondenz der Rechten war kürzlich Mitteilung über die Untersuchungen gemacht worden, die wegen der angeblichen Steuerhinterziehung Erz­bergers von den Finanzbehörden eingeleitet worden waren. Darin wurde auch gegen einige Beamte der Vorwurf erhoben, die Untersuchung nicht ernsthaft genug betrieben zu haben. Hierzu wird derGermania" geschrieben:Dem früheren Reichs sin anzminister Erzberger find die Einzelheiten, die die Nationale Korrespondenz" mitteilt, nicht bekannt. Seit März 1920 ist man überhaupt von keiner amtlichen Stelle mehr an ihn herangetreten. Auch hat er keinen Pfennig Nachsteuer entrichten müssen, sondern vielmehr einwandfrei den Nachweis erbracht, daß eine Steuerhinterziehung in keinem Punkte vorliege. Im übrigen ist es sehr interessant, daß die Nationale Korrespondenz" in der Lage sein will, Auszüge aus amtlichen Berichten zu veröffentlichen, Auszüge, die ihr auf erlaubtem Wege nicht zugegangen sein können. Nachdem so einseitig und tendenziös die ganze Sachlage daraeftellt wor­den ist geben wir erneut der Erwartung Ausdruck, daß nun­mehr die amtlichen Kreise selbst zu der ganzen Sache Stellung nehmen, man bekommt sonst den Eindruck als sei der frühere Reichsfinanzminister Erzberger in Deutschland völlig vogeifrei."

Die Arbeitslosenkrise in England.

London, 3. Jan. Wie bekannrgegeben wird, hat di? Regierung die Absicht, die Zahl der Arbeitsstunden in den industriellen Werken einzuschränken, um dadurch zu ermögli­chen, daß mehr Arbeitslose eingestellt werden.

Die äußere Laae Frankreichs.

Paris, 3. Jan. Einem Vertreter des Petit Parifien gegenüber äußerte sich Ministerpräsident Leygues über die äußere Lage Frankreichs zu Beginn des neuen Jahres und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß diese vollauf be­friedige. Frankreich befinde sich im Einverständnis mit Eng­land. Das habe sich besonders bei den letzten Zusammen­künften gezeigt. Ein schwieriges Problem neben allen an­deren sei gegenwärtig die Frage der Entwaffnung Deutsch­lands. Er könne sagen, daß alles normal verlause. Die französische Regierung habe Deutschland alle Verstöße gegen die Bestimmungen des Friedensverlrages mitgeteilt. Der Bericht des Marschall Fach sei von der interalliierten Friedens­kommission in V rsailles gebilligt worden. Die alliierten Regierungen befaßten sich mit dieser Frage. Jedenfalls werde demnächst eine Besprechung der alliierten Ministerpräsidenten über die Haltung statlstnden.

Lettland und Polen.

Memel, 3. Jan. In Riga werden in kurzem Verhand­lungen zwischen Lettland und Polen über die Benutzung der Eisenbahnen, der Häfen sowie über die Rechte der in Lettland «wohnenden Polen beginnen. Nach litauischer Annahme wird es von dem Ausgang dieser Verhandlungen abhängen, ob Polen die Unabhängigkeit Lettlands cke jure anerkennen wird oder nicht.

Bangewerbestretk in Belfast.

Paris, 3. Jan. Nach einer Blättermeldung aus Belfast ist dort im Baugewerbe wegen Herabsetzung der Löhne der Streik erklärt worden. Es kommen 50 000 Arbeiter in Frage.

Zur Reoifionsfrage des Sevres-Friedensvertrags.

Paris, 3. Jan. Aus Washington wird der Chicago Tri­büne gemeldet, das Staatsdepartement wolle zu einer etwai­gen Frage einer Revision des Friedensvertrages von Sevres nur dann Stellung nehmen, wenn es unmittelbar gefragt werde. Dagegen würden die Vereinigten bei einer etwaigen Gefährdung amerikanischer Interessen im Orient sofort ihre Stimme erheben.

Die kritische Lage der WrangeUruppen auf Gallipoii.

London, 3. Jan. Wie dem Daily Chronicle aus Athen berichtet wird, ist die Lage der ans Gallipoii befindlichen 24000 Mann zählenden Truppen WrangelS ernst. Sie lei­den unter Typhus und Hunger. Man befürchtet, daß sie meutern oder sich nach Kleinasien begeben und den Kemali» sten anschließen. WrangelS Vertreter auf Gallipoii hat die Lage als kritisch bezeichnet.

Bereinigte Staaten von Mittelamerika".

Paris, 3. Jan. In der hiesigen Ausgabe derDaily Mail" wird nach spanischen Blättern die Nachricht über Tini- gungsbestrebungen zwischen den mittelamerikanischen Repu­bliken dahin ergänzt, daß Guatemala, Honduras, Nicaragua und Costarica sich unter dem Namen .sPerrlingle Staaten von Mntelamerika" als Bundesrepublik zusammengeschlos­sen hätten. Der neue Staat werde eine einzige Flagge füh­

ren und einen gemeinsamen diplomatischen Vertreter bei den einzelnen Mächten bestellen; auch das Geldwesen werde ver­einheitlicht werden.

Eine Note Frankreichs an Deutschland.

Berlin, 3. Jan. Frankreich hat der deutschen Regierung eine Note überreichen lasten, worin gesagt wird, daß Frank­reich nicht auf die Ausdehnung des besetzten Gebietes ver­zichtet unter Einschluß des Ruhrgebietes, solange nicht die ge­heimen Militär- und Polizetorganisationen zum Zwecke des Selbstschutzes aufgelöst seien. Der deutsche Botschafter bat von einer Besetzung Frankfurts und des Ruhrgebtets abzu­sehen, da die Bevölkerung Widerstand leisten könne und eS zu Blutvergießen kommen könne. In Pariser polnischen Kreisen schreckt man von einer weiteren Besetzung zurück und man will sich vorerst den Rücken decken, in dem man Lon- don und Rom hört.

Württembergtsche Politik.

j Vom Landtag.

Der Entwurf eines Gesetzes betreffend die Besoldung der perschaftsbeamten und Aenderungen des Gesetzes über die Penstonsrechte der Körperschaftsbeamten und ihrer Hinter­bliebenen, samt der neuen Besoldungsordnung für Körper­schaftsbeamte ist nebst Begründung im Druck erschienen und vom Staatsministerium dem Landtag zur Beratung und Be­schlußfassung zugegangen. Das Gesetz ist dringlich und soll mit Wirkung vom 1. April 1920 ab, also rückwirkend, in Kraft treten. ES verpflichtet die Gemeinden, Amtskörper­schaften, Gemeinde-, Bezirks- und Landarmenverbände, ihren hauptberuflichen Beamten Dienstbezüge zu gewähren, die den für gleich zu bewertende Staatsbeamte gesetzlich festgelegten Bezügen entsprechen. Eine günstigere Regelung der Besol­dung ist nur beim Vorliegen besonderer Verhältnisse und aus besonderen Glünden zulässig. Zu ihrer Genehmigung find die Ministerien des Innern und der Finanzen zuständig. Zu den Beamten im Sinne dieses Gesetzes gehören auch die Unterbeamten. Eine Dtenstkündigung lediglich aus Anlaß der neuen BesoldungSvorschriften ist, soweit es sich um Be­amte auf nichtentbehrlichen Stellen handelt, unzulässig. Die Dienstbezüge setzen sich zusammen aus dem Grundgehalt, dem Ortszuschlag, Kinderzuschlägen und Teuerungszuschlägen. Zur Vermeidung besonderer Härten kann die Körperschafts­behörde in einzelnen Fällen das Besoldnngsdienstalter bis zu 4 Jahren vorrücken.

Kleine Anfragen.

Bürgerparteiliche Abgeordnete haben an das Staats­ministerium kleine Anfragen gerichtet, l. was es im Ein­vernehmen mit der Reichsregierung und den Regierungen der übrigen Länder zu tun gedenke, um die durch die be­ständig steigenden Holzpreise immer schwieriger werdende Lage der holzbearbeitenden Industrie und des holzbearbeiten­den Handwerks zu verbessern; 2. was es zu tun gedenke, um den an die Berliner Akademie berufenen Direktor der Stutt­garter Kunstgewerbeschule, Professor Pankok, dem Lande zu erhalten.

Hieber zum Jahreswechsel.

Das Neue Tagblatt hat Gedanken zur Jahreswende ge­sammelt. Staatspräsident Dr. Hieber hat dazuEin Wort zum Jahreswechsel" geschrieben. DaS deutsche Volk hat in seiner langen Geschichte keinen so trüben Jahreswechsel erlebt wie heute. Man hat sich weithin daran gewöhnt, die Gegen­wart mit der Zeit der napoleonischen Herrschaft vor mehr als hundert Jahren zu vergleichen. Allein unsere heutige politische und wirtschaftliche Lage ist viel viel trüber als jene Jahre unserer Großväter und Urgroßväter; sie hat nur mit der Zeit in und nach dem Dreißigjährigen Krieg eine gewisse Aehnlichkeit. An dieser harten Tatsache ändert eS nichts, wenn es Einzelnen und einzelnen Volksschichten äußerlich gut, ja glänzend geht oder zu gehen scheint, ändert noch weniger etwas, das üppige Wohlleben, in dem sich viele ge­dankenlos und leichtsinnig, in empörender Gleichgültigkeit gegenüber der völkischen Gesamtnot ergehen. DaS ist ja alles nur trügerischer und vorübergehender Schein. Wichtiger als sich in Urteilen für und wider Menschen zu ereifern ist es, für daS Geschehene und seine Ursachen die richtige Erkenntnis zu suchen und danach zu handeln. Das ist wertvoller und richtiger als Träumen der Vergangenheit nachzuhängen, die schön und wohltuend sein mögen, aber uns nichts helfen, uns auch nicht zu retten vermögen. Gin gänzlich zweckloses und sinnloses Unterfangen aber wäre die Vernichtung aller bisherigen Werte und Ordnungen, umso sinnloser als die, die solche Vernichtung befürworten, zwar über das Werk der Zerstörung, keineswegs aber über die Wege zum Aufbau unter sich klar und einig find. WaS unS helfen kann ist nur die Erkenntnis und das Geständnis der Ursachen unseres jetzigen Zustandes, ist der gemeinsame stahlharte Entschluß, zu retten und zu erhalten, was uns geblieben. Geblieben ist uns trotz schmerzlicher Verluste an unseren Grenzen die schöne traute deutsche Heimaterde, nnverwüftet. lebenskräftig, so gut wie unberührt von der Furie deS Krieges; geblieben ist uns unsere staatliche Einheit im Deutschen Reich, geblieben unsere Arbeit, geblieben unsere innere Freiheit, die Freiheit und Eigenart des deutschen Geistes, geblieben ist unser Glaube. Pflegen wir diese Güter im starken Gefühl völkischer Zu-