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-von l/keioki Sanetee

Topvrtabt lSSS de« Gerhard Stalltna Verla».

Oldenbura t. O.

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In der letzten Nacht war es noch ruhig. Frühmorgens, im Nebel, begann es dann zu trommeln. Als es hell wurde, kamen sie an: Engländer, Amerikaner, Franzosen, aitch Schwarze. Die ganze Welt gegen die Neste der Brigade Lindeblatt.

Aber sie kamen auch nicht eine« Schritt vor­wärts. ^

Der Oberst war selber mit dem Gewehr tätig. Au befehlen war hier nicht mehr viel. Wer »och nicht gelernt hatte, was zu tun war. dem wäre es heute nicht mehr beizubringen gewesen.

Um neun Uhr vormittags war das Regi­ment auf beiden Flanken umgangen.

Das besagte bei einem solchen Regiments­kommandeur noch nichts und war des öfteren vorgekommen nno immer wieder geheilt wor­den. Heute aber war es unheilbar.

Um zehn Uhr lag der Stab selber in schwe­rem Handgemenge nach allen Seiten. Um zehn Uhr dreißig fuhr der Gdneral mit seinem Wagen bis in die Artillerie vor und wollte den Oberst, wie er angab, zu einer wichtigen Besprechung beim Korps aus der Stellung holen. Hätte man ihn nicht vor der sicheren Gefangenschaft zurückgehalten, wäre er lelber noch in Stellung gegangen. So aber mußte die Artillerie schon anfvröt>en: Dichte Schnken-

f schwärm« mit vielen großen und kleinen, raschen nutz langsamen Tanks kamen auf sie zn.

Ein paar Versprengte vom Regiment mel­deten, daß der Oberst bereits w.eder eigen­händig bajonettierte. Um das Leben ... Da nahm der General die Mütze ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn, wie dir- Artilleristen später erzählten; er nahm dann seine Hacken zusammen, Hacke» von sehr dün­nen und sehr blanken, zierliche» Stieseln, legte di« Hand an dir MüA und nahm sie mit einem Ruck wieder herunter. Sein letzter Gruß an einen verlorenen Mann! An den Oberst Lindeblatt. , .

Der General brachte nun mit de» Ver­sprengte» die Artillerie in Gang und ordnete selber die Flinte an der Backe aus allem, was er noch zu fassen bekam, den letzten Widerstand.

Um elf schoß es vor ihnen noch tapfer. Um halb zwölf hörten sie noch Handgranaten, während sie sich selber schon der Andräugen- drn erwehren mußten. Um dreiviertel zwölf beobachtete man, wie der Feind die verlorene Höhe nochmals mit schwerer Artillerie be­schoß; Sie bekamen das Füsilierregiment Königin von Hand nicht tot. Um Punkt zwölf löschte dann eine einzelne sehr schwere Granate den Oberst Lindeblatt, seinen Adjutanten und Sohn Fritz Lindeblatt und alle seine Getreuen der Umgebung aus.

Ein rascher Tod für einen alten Füsilier. Ein sehr ehrenvoller Tod für einen Obersten, der es nicht nötig gehabt hätte, eigenhändig zu bajonettieren. Und ein gnädiger Tod für einen Vatxr, der neben sich den vierten und letzten Sohn im Regiment verlieren mußte, Auch ein gnädiger Tod für einen Vater, der nun nicht mehr zu erfahren brauchte, daß fast um die­selbe Stimme jüngster S"bn HeG; als

Leutnant zur See, nicht weniger tapfer als seine Brüder und sein Vater, im Kampf mit Meu­terern vor der Flagge seines Schiffes fiel.

Wohl ein rascher, ehrenvoller-und gnädiger Tod für Männer aber ein grausamer Tod für eine einsame Frau, die eben noch, wohl in Bangen, aber in Zuversicht, das Kommende unter dem Herzen, gegen Abend in die Stadt gehen wollte, um ihre kargen Besorgungen zu machen. Ein Tod, der dreifach ru das Haus einer Frau kam, die allen Mut und alle Wil­lenskraft nehmen mußte, um nicht das un­geborene Leven heute auch »och sterbe» zu lassen.

Aber eine Frau, die so viel verloren hatte, wollte ebenso tapfer und hart sein, wie Manu und Söhne es gewesen waren. Sie nahm kei­nen Schaden, weil sie keinen Schade» nehmen wollte. ....

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Als der Tod des Obersten Lindeblatt und seiner beiden letzten Söhne in unserer Stadt bekannt wurde, Predigte der alte Pastor Priebe, dem selber zwei Söhne im Felde und eine Tochter im Lazarett zu einem vorzeitigen Tode gekommen waren, am nächsten Sonntag in St. Nicolai.

Es war eine Predigt, die im Sinne des Obersten Lindeblatt gewesen wäre.

Sein Name aber ist nicht ausgestorben. Auch sein Geist nicht. Es ist ihm in aller Not und Sorge noch ein sechster Sohn geboren worden, der den Rufnamen des Vaters und des ältesten Bruders und als Beinamen die Namen der anderen nicht mehr am Leben befindlichen Brüder in der Taufe erhalten hat: Karl Fer­dinand Fritz Heinz Linoeblatt,

Er führt heute die Majchinengewehrkompck» nie in dem Regiment, das die Tradition des Füfilierregiments Königin weiterzutragen die Ehre hat. Er hat das Glück gehabt, trotz seiner jungen Jahre schon mit in Oesterreich und im Sudetenland gewesen zu sein. Als ob dach deutsche Volk keinen Feldzug führe» könne, an dem nicht ei« Mann namens Lindeblatt teil­nähme. '

Der Bruder Wilhelm ist heil und gesund, aus der Gefangenschaft zurückgekehrt, hat dauuj bald ein schönes, frisches Mädchen, eine Medi­zinerin aus einer guten, alte» pommerscheu! Familie geheiratet und hat mit ihr bisher, als sollte es so sein, nur Söhne. Fünf Söhne. Sie! heißen Karl, Ferdinand, Fritz, Wilhelm und! Heinz. Es sind gute Söhne bester Linde bla er-' scher Raffe. Sie warten auf ihre Zeit. Sie wer«! den sie auch finden. Sie werden sie wohl sogar! selber suchen. !

Vom Obersten Lindeblatt, von dem maus kaum etwas hat zu begraben brauchen, weil- die Granate es schon getan hatte, bewahrt mau in der Familie ehrfürchtig wie ein Heiligtum' nur ein goldenes Eichenblatt auf, angerissen^ und verbögen, halb mit blauer Emaille ver«! schmolzen. Einer der letzten Getreuen und Ueberlebrndcn hat es aufgehoben und durch alle Gefangenschaft gerettet.

Es ist nur ein kleiner Gegenstand. Wenn auch aus reinem Golde, wird er aber nicht so haltbar und unvergänglich sein wie der Ruhm und die fast schon zu Lebzeiten sagenhafte Ehre, die Oberst Lindeblatt seinem Namen und den, Fahnen seiner Regimenter angchestet hat. « Für alle Zeiten! .

Ende. -4^«

für- c!is gs-oks kei-sil!

Cercle, onc! 5tsin mac^il es schnell uncl gnüncllicki r-eiri!

TiasmühleBreitenberg, 15. Februar 1940

Todesanzeige

Teilnehmenden Verwandten, Freunden und Bekann­ten Hie schmerzliche Nachricht, daß unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Onkel

Jakob Haselmayer

Mühlebefitzer

estern mittag Im Alter von 65?/, Jahren von seinem chwercn Leiden durch einen janjtcn Tod erlöst wurde.

In tiefer Trauer:

Die Kinder und Enkelkinder

Beerdigung: Samstag nachmittag 2 Uhr i» Breiten­berg. Abgang in Glasmühle 1.15 Uhr.

Lalw, 14. Februar 1940

Danksagung

Sur die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen

Karl Krebfer

sprechen wir allen unseren herzlichen Dank aps.

Familie Scheidweiler Familie Krebfer

Ealn», 15. Februar 1940.

Danksagung

Für die liebevolle Teilnahme, die wir beim Heim­gang unseres lieben Entschlafenen

Karl Walther

in so reichem Maße erfahren dursten, sprechen wir unseren herzlichsten Dank aus.

Familie Walther

Freiwillige Feuerwehr, Ealw Beide Löschzage, einschlietzl. HI. und Spielmannszug

treten am Freitag abend >/,8 Ahr am Spritzen­haus an. De« Hauptbrandmeister

kelnpollererla

suk Oolck

In angenehme LteliunZ bei clsuerncker LesckSktlgung geruckt.

M?mlir tt to., ptMtielm, »lelklnlnite St

Versteigerung in Ealw

Im Hause Trautwein in der Bor? adt versteigere ich am nächste» Samstag vormittag von S Uhr ab salzendes:

1 Klayier, 1 komplettes Schlafzimmer snußbaum poliert), 1 Waschkommode, 1 Sofa. 1 Boderitepyich, 1 Vodenläuser, 1 Küchrnbiifett. 1 Bügeltisch, 1 Bügeiofen, 1 Waschtisch Mit Garnitur, I. Matratze, 1 Kleiderschrank, 1 Uhr. 1 Tisch Mit 8 Stühlen, 1 Fauteuil, 1 groJen Spiegel, 1 Gobelin, st Leck. Tischchen. 1 Elrktrolux. 2 Bettladen mit Rost, verschiedene unzuge, 1 Bücherschrank, 1 Schreibtisch mit Stuhl, 2 Nachttische, 1 Kommode, 1 Kleiderschrank, Gar« tenmohel, verschiev. Stühle, Tischchen, Bilder, Vorhänge, Deckenbeleuchtunven, Geschirr, Tischdecken» Holzzuber und Berschiedencs.

I. A. Fritz^ Hennefarth, Versteigerer für Kreis Lalw

Freiwillige Versteigerung

Im Haus Am sonnigen Rain in Hirsau versteigere ich weg- zugshalber nächsten Samstag mittag ab '/,2 Uhr folgendes;

2 neuwertige hompl. Doppelschlaszimmer-Einrichtungen hellgrün, Schleislack, bestehend aus je: 2 Bettstellen, 2 Steil. Wollmätrgtzen mit Keil, 2 Schonerdecken, 2 Deckbetten. L Haipfel, 2 Kiffen, 2 Wolldecken, 2 Bettvorlagen, 1 Schrank mit Wäschefach, 2 Nachttische» 1 Tisch, 2 Stühle, 1 Schuh­bank, alles in prima Zustand; ferner mehrere neuwertige «eist ewaillittt? Bettstellen mit Wollmatratzen, schönen Federbetten, Wolldecken, Schonerdecken und Bettvorlagen sowie Waschgarnituren, Kleiderschränke, Waschtischkom- modo mit Marmorplatte, Kommode, schöne Stühle, neuen Lisch» Spiegel, Bilder, Polstersessel, Geweihe, Loiletten- eimer, Liegesttthle und Ber.chiedenes.

Besichtigung kann ab Donnerstag erfolgen, und zwar zwischen 11 und 18 Uhr.

I. A. Hennefarth, Versteigerer für Kreis Calw

Altburg, 14. Februar 1940.

Danksagung

Für die erwiesene Teilnahme beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen

Heinrich Holzäpfel

sagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten unseren herzlichen Dank.

Die trauernden Hinterbliebenen

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Oberschule Ealw

Betreff: Aufnahme von Schüler« in Klaffe I

Die Aufnahmeprüfung fällt Heuer ausnahmsweise weg. Die-Anmeldungen der Schüler und Echlllei innen, die im Frühjahr in die Oberschule Lalw einzutreten gedenken, haben durch die Erziehungsberechtigten bis zum 24. Febr. zu er.olgen. D:e Anmeldung bedeutet jedoch »och nicht Auf­nahme. Äielmehr werden unter Vorbehalt nur Schüler und Schülerinnen arischer Abstammung an genommen, die die 4. Klasse der Volksschule durchlaufen haben, am 1. April das 12. Lebensjahr noch nick» überschritten l oben und die durch ihre Leistungen in der Volksschule die für die Ausnahme gesorderlen Bedingungen erfüllen.

Ich bitte, die mündlichen Anmeldungen zwischen II und 12 llhr oder mit Ausnahme Samstags zwischen 1? und 18 Uhr vorzunchmen.

Bei schriftlicher Anmeldung ersuche ich um folgende Angaben:

1. Name und Vorname des Schülers bzw. der Schülerin.

2. Geburtstag u. Geburtsort des Schülers bzw. der Schülerin.

3. Name und Vorname sowie genaue Wohnungsangabe des Erzichungsbcrechtigten.

Die Erziehungsberechtigten haben den zuständigen Klassen­lehrer der Volksschule von der Anmeldung in Kenntnis zu setzen.

Ealw, den 13. Februar 1940.

Dev Leiter der Oberschule Ealw

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Linen kiMIgeri, aufgeweckten

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nimmt in ckie I-ekr«

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Stadtgemeinde

Weil der Stadt

Zu dem am Montag, IS. Febr. 1940, stattfindcnden

Metz-«. Silmiiienmtzi

wird hiemit eingeladen. Beginn des Schweinemarkis um '/.9 Uhr und des Bichmarkks um '/-IO Uhr.

Für die zum Markt gebrachten Tiere sind Ursprungszeugnisse mit­zubringen.

Der Bürgermeister.

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Es werden öffentlich meistbietend gegen josortige Barzahlung ver. steigert Freitag» 18. 2.» 9'/, Uhr in Dennjächt: ü leere Mostfässer. Zusammenkunft beim ,Adlci".

Gerichtsnollziehersteve.

ml» rtsr jungen Lsnsrotion. Vas ist Ikr V/unrck, hiekmsn 8is cksr- kaltr bei ^ltsrsbs- sckwsräsn.hlsrvosi- tät, Vsrckouungsstö- rungsn, hohem lllutctrucl« usw ckis geruchlosen unci wirksamen

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Ernst Schrolh, Monakam