Januar 1948

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5. Januar 1948

lich abzugeben sind.( In der französisch besetzten Zone wurden solche Erklärungen bisher nicht ver- langt.)

Vorauszahlungstermine

Die Vorauszahlungstermine für die Einkommen- steuer liegen gegenüber bisher um je 10 Tage später also 20. April, 20. Juli usw. Desgleichen ist der amtliche Termin für die Abgabe einer Einkommen- steuererklärung vom 10. auf den 20. März geändert

worden.

Wichtig ist, daß Einkünfte aus freien Berufen nach dem neuen Gesetz nunmehr auch dem 35% igen Zuschlag( wie die übrigen Veranlagten) unterliegen, während bisher die freien Berufe mit den Lohn- und Gehaltsempfängern, für die ein 25% iger Zu- schlag gilt, gleichgestellt waren. Andererseits bil-

SCHWÄBISCHES TAG BLATT

ligt das neue Gesetz Steuerpflichtigen mit Einkünf- ten aus Löhnen, Gehältern und freien Berufen Ab- züge für berufliche und besondere Aufwendungen zu. Die ohne Nachweispflicht gewährten Mindestbe- träge errechnen sich im günstigsten Falle, bei einem Jahreseinkommen von 3600 Mark, mit 780 Mark im Jahr, um mit steigendem Einkommen allmählich abzusinken, allerdings nicht unter 468 Mark jährlich oder 39 Mark monatlich. Die Lohnsteuertabelle zeigt in den unteren Einkommensstufen, bis etwa 400 Mark, eine feinere Unterteilung und ermäßigte Steuersätze, während die Steuersätze für die hö- heren Gehalts- und Lohneinkommen gleich geblie- ben sind bzw. indirekt( durch Beschränkung der Ab- zugsmöglichkeiten) Erhöhungen

erfahren. Damit

trägt das neue Gesetz der Schutzbedürftigkeit der kleinen Einkommen Rechnung.

Nr. 1 Seite 3

Ueberall erhebliche Hochwasserschäden

,, Wasserflut in bisher unbekanntem Ausmaß"

Die Hochwasserkatastrophe am Jahresende, von der unser Kreis Calw schwer betroffen wurde ( siehe den Bericht im lokalen Teil) hat auch in den Nachbarkreisen erheblichen Sachschaden angerich- tet. Die erste Alarmmeldung aus dem Kreis Freu- denstadt lautete: ,, Wasserflut in bisher unbe- kanntem Ausmaß". In Alpirsbach erreichte das Hochwasser den Stand von 1,50 Meter in den Stra- Ben, in Klosterreichenbach war das Ge- lände bis zu einem Meter überflutet. Die am schwer- sten betroffenen Gebiete sind das Murg-, Kinzig- und Glattal. Wegen Einsturzgefahr mußten viele Häuser geräumt werden und die Straßen- und Bahn- verbindungen wurden unterbrochen. Die Reichs- straße 28 Freudenstadt- Kniebis- Oberkirch war we-

Die Wirtschaftslage Württemberg- Hohenzollerns am Jahresende gen Bergrutsches unbefahrbar. Auch die Reichs-

TÜBINGEN. Die Lage der Wirtschaft von Würt- temberg- Hohenzollern am Jahresende ist in erster Linie durch steigende Energieschwierigkeiten, die die Beschäftigungslage wesentlich beeinflussen, be stimmt. Strommangel und Strombewirtschaftung be- lasten die Industrie finanziell sehr stark, stören den Produktionsablauf empfindlich und führen zu be- trächtlichen Produktionsrückgängen.

Maßgebliche Kreise treten für eine Stromkontin- gentierung an Stelle der Stromabschaltung ein, weil dadurch den Betrieben wieder die Möglichkeit ge- geben würde, zu zusammenhängenden Arbeitszeiten am Tage oder in der Woche zurückzukehren. 140 Betriebe mußten zur Kurzarbeit übergehen und ha- ben beim Arbeitsministerium Anträge auf Gewäh- rung von Lohnausgleich eingereicht.

Ende November 1947 wies Südwürttemberg einen Beschäftigtenstand von 265 916 Personen( 168 183 Män- ner und 97 733 Frauen) auf. Die Zahl der offenen Arbeitsplätze belief sich bei den Männern auf 8295, bei den Frauen auf 7009, Arbeitslose wurden 1362 gezählt.

Papierfabrik Baienfurt nach wie vor gut beschäftigt. Zwecks Steigerung der Zigarettenherstellung wurde die Zigarettenfabrikation der Württembergischen GmbH. Spaichingen von Stromsperre ausgenommen.

Tabakmanufaktur

der

Die Beschäftigungslage im Bekleidungsgewerbe ist wenigen Ausnahmen nach wie vor sehr günstig. Die Betriebe arbeiten größtenteils für Exportauf- träge nach der Schweiz. Die Schuhfabriken sind auf Grund von Rohstoffmangel größtenteils zur Kurz- arbeit übergegangen.

869 zurückgekehrte Kriegsgefangene konnten in den Arbeitsprozeß eingegliedert werden. Im Monat November wurden 223 Schwerbeschädigten Arbeits- plätze vermittelt. Der Mangel an Prothesen und orthopädischem Schuhwerk erschwert diese Aufgabe jedoch besonders.

straße 294 Freudenstadt- Alpirsbach konnte nicht befahren werden. Der Forbach im Christophstal war zu einem reißenden Gebirgsfluß geworden und überschwemmte Wiesen, Felder und Straßen in wei- tem Umfang. Das war auch in der Gegend von Baiersbronn der Fall, so daß der Bahnverkehr vorübergehend eingestellt werden mußte. Die Säge- mühlen im Murgtal hatten viel zu leiden. Auch die Gemeinden im Glattal wurden durch das Hochwas- ser schwer mitgenommen. Die Keller waren über- flutet und die Feuerwehren mußten sie auspumpen. Die Kreisstadt Freudenstadt und zahlreiche Kreis- gemeinden waren am Sonntag und Montag der ver- gangenen Woche ohne Strom, weil das EW. Betten- hausen unter Wasser stand. Auch die Gemeinden im Kinzigtal haben erheblichen Sachschaden zu ver- zeichnen. Mehrere Brücken wurden fortgerissen und viel Kleinvieh wurde ein Opfer der Fluten. Ueberall

Der Sport hat das Wort

Der deutsche Sport im Olympiajahr 1948 Der Sport sieht und wirkt über Landesgrenzen hinaus. Es ist seine Eigenart und sein Ruhm, daß er ins Weite strebt. Auch die Olympischen Spiele sind nur eines je- ner Feste, in denen sich der Wunsch nach sportlicher Ge- meinsamkeit und Freundschaft ausdrückt Internationale Veranstaltungen, Länderkämpfe, Europameisterschaften, und panasiatische panamerikanische, panafrikanische

Die Portlandzementwerke AG., Werk Schelklin- gen, haben nach Eingang größerer Kohlenlieferun- gen ihre Produktion wieder aufgenommen. Die Be- schäftigungslage in der Harmonikaindustrie ist nahe- zu unverändert. In der Textilindustrie hofft man bei den Spinnereien auf baldigé Besserung in der augenblicklich ungenügenden Versorgung mit Baum- wolle. Die Beschäftigungslage bei den Webereien ist nach wie vor günstig. Die Trikotindustrie verzeich- net infolge besserer Garnzuteilungen einen gering- waltigsten Weltfest der Jugend, das im Zeichen der fünf fügigen Aufschwung. Durch Anlieferung von Gar- nen für deutsche Aufträge ist eine Besserung der Beschäftigungslage bei den Wirkereien und Stricke- reien eingetreten.

Spiele ziehen den Kreis des internationalen Sportlebens

in immer weitere Bahnen, bis zu dem schönsten und ge- Ringe die Erdkugel einspannt.

Aber auch der Sport ist den weltgeschichtlichen Ereig- nissen unterworfen. Zweimal in einem Menschenalter ha- ben Kriege die sportliche Entwicklung aus dem Tritt ge- bracht. Beide Male hat die Erfahrung gelehrt, daß Wun- den Zeit brauchen, um sich schließen zu können. So steht der deutsche Sport abseits, wenn die tüchtigsten Sportler der Welt im Wembley- Stadion zu London um den olym- pischen Lorbeer kämpfen. Die deutsche Sportjugend, ob- wird die Londoner Kämpfe am Rundfunk und in den Zeitungen mit Spannung und sportlicher Leidenschaft ver- folgen.

Die Zellstoffabrik Waldhof in Wangen konnte nach einmonatiger Unterbrechung ihre Produktion in be- schränktem Umfang wieder aufnehmen. Die Papier- fabrik Dettingen/ Erms mußte wegen Holzschliffman- jektiv und durch große Leistungen leicht zu begeistern, gel für 14 Tage stillgelegt werden, dagegen ist die

Das geht alle an

Wiedergutmachung von Kriegsschäden

Die französische Militärregierung teilt mit: Das belgische Konsulat in Mainz bittet um Bekanntgabe, daß das belgische Gesetz vom 1. Oktober 1947 über die Wiedergutmachung von Kriegsschäden an Privat- eigentum am 10. November 1947 in Kraft getreten ist. Kriegsschäden, deren Wiedergutmachung be- antragt werden soll, müssen bis spätestens 10. Fe- bruar 1948 oder- wenn der Schadensfall nach dem 10. November 1947 eingetreten ist innerhalb einer Frist von 3 Monaten nach seinem Eintreten ange- meldet werden, widrigenfalls Rechtsausschluß ein- tritt. Unter den durch das fragliche Gesetz festgeleg- ten Bedingungen ist mit einer staatlichen Finanz- hilfe grundsätzlich nur bei direkten materiellen und nachweisbaren Schäden zu rechnen, die auf belgi- schem Gebiet durch Kriegshandlungen nach dem 27. August 1939 am persönlichen Eigentum natür- licher oder juristischer Personen belgischer Staats- angehörigkeit verursacht wurden. Es wird darauf hingewiesen, daß ausländische Staatsangehörige, die in Belgien von Kriegsschäden betroffen wurden, nicht unter die Nutznießung des Gesetzes fallen, wenn nicht zwischen dem Herkunftsland des Ge- schädigten und der beligschen Regierung ein ent- sprechendes Abkommen besteht.

Sonderkörung wieder am 14. Januar Beim letzten diesjährigen Absatz für Eber und Sauen des weißen veredelten Landschweines in Ried- lingen waren insgesamt 56 Eber und 11 tragende Jungsauen aufgetrieben. Die Tiere zeigten nicht die Qualitäten, die auf der Novemberveranstaltung in Waldsee zu sehen waren. Weibliche Tiere waren stark gefragt. Die nächste Sonderkörung mit an- schließendem Verkauf ist am 14. Januar 1948 wieder in Riedlingen. Gemeinden und Eberhalter, die nicht nach Riedlingen kommen können, geben ihren Auf- trag beim Landesverband der Schweinezüchter e. V., Tübingen, Keplerstraße 2, ab.

Familiennachrichten

Wir haben uns vermählt: Erich Kreicker, Hedwig Kreicker, geb. Riehle. Ba- lingen, Tübingen, Weihnachten 1947

Geschältliches

London bringt den großen Vierjahresquerschnitt durch den Leistungsstand des Weltsportes. Wie weit der deut- sche diesem angenähert ist, oder erklärlicherweise hinter ihm zurückbleibt, kann als Richtschnur für die Aufgabe der nächsten Jahre angesehen werden. Eines darf in al- ler Nüchternheit festgestellt werden: Die Nidttbeteiligung Deutschlands an den Olympischen Spielen 1948 ist un- ter dem Gesichtswinkel der Leistung und des möglichen keinesfalls beklagenswert. Die Teil- Erfolges gesehen nahme an Olympischen Spielen setzt Olympiareife vor- aus. Olympiareife aber kann dort, wo Not und Sorge zu Hause sind und Hunger die jungen Aktiven auf die Sportplätze begleitet, nicht erblühen.

Der Tag, an dem der deutsche Sport wieder ein Teil des Weltsportes sein wird, kommt! Man rechnet damit, daß deutsche Sportler 1952 den Einzug der Olympia- kämpfer in das Stadion zu Helsinki mitmachen werden. Darauf soll sich der deutsche Sport vom ersten Tag des neuen Jahres ab einstellen. Organisatorisch und im Lei- stungsaufbau ist noch viel zu tun, wobei nicht übersehen werden darf, daß freiem Schalten und Walten manchmal Grenzen gesetzt sind

In organisatorischer Hinsicht brachte das Sportjahr 1947 noch keine Entscheidung über die endgültigen Formen des Wiederaufbaus. In den einzelnen Zonen ist das Stre- ben nach fachlicher Gliederung in vermehrter Weise her- vorgetreten. Neben diesen fachlichen Strömungen behaup- ten sich nach wie vor die Landessportverbände in den Ländern der Westzone. Von Vertretern dieser Richtung wird ein Zentralverband, eine deutsche Sportunion, mit einem Spartensystem für die einzelnen Sportgebiete ver- waltungsmäßig als Vorteil angesehen. Daß diese deut- sche Sportunion dem NSRL unseligen Angedenkens zum Verwechselu ähnlich sieht, sei nur nebenbei bemerkt.

Bei uns in Südwürttemberg kann von verbandsmäßiger Gliederung noch nicht gesprochen werden, da der Auf- bau verwaltungsmäßig vom Landesbeauftragten und den einzelnen Landesspartenleitern getragen wird und seine entsprechende Untergliederung auch in den Kreisen fin- det. Rein äußerlich ist also eine gewisse Aehnlichkeit der organisatorischen Grundlinien mit den Landessportver- bänden in den anderen Ländern festzustellen.

Solange die Bildung von Fachverbänden für das ge- samtdeutsche Gebiet noch nicht durchführbar ist, hat man als Bindeglieder zwischen den einzelnen Zonen Arbeits- ausschüsse geschaffen. Diese Arbeitsausschüsse oder Ar- beitsgemeinschaften regeln in fachtechnischer Beziehung die Einhaltung der internationalen Bestimmungen für alle vier Zonen einheitlich, führen Wettbewerbe und Meister- schaften durch und arbeiten vorbereitend an der Wieder-

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rungen

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aufnahme eines internationalen Sportverkehrs und für den Wiederanschluß deutscher Fachorganisationen an die internationalen Fachverbände. Die Hoffnungen gehen da- hin, neben der Wiedereinführung deutscher Meisterschaf- ten auf den verschiedenen Gebieten im Olympiajahr 1948 auch die ersten internationalen Kämpfe wieder durchfüh- ren zu können. Es darf auch in diesem Zusammenhang noch einmal daran erinnert werden, daß gerade Würt- temberg das Fenster nach draußen wieder aufgestoßen hat und dank der Bereitschaft der Schweizer Fußballer und Turner die Begegnungen in Plochingen und in Feuer- bach zu einem ersten freundschaftlichen Treffen über Grenzen hinweg gestalten konnte,

Fußball

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Süddeutsche Oberliga Viktoria Ergebnisse vom Samstag: VfB. Stuttgart Stuttgarter Aschaffenburg 1: 2; Rot- Weiß Frankfurt FSV. Frankfurt 1: 3: Kickers 3: 5; VfL. Neckarau Englische Fußballmeisterschaft: Blackburn Rovers ge- Arsenal 0: 1; Li- gen Chelsea 1: 1; Bolton Wanderers Charlton Athletic 2: 3; Manchester United ge- verpool Wolverhampton gen Burnley 5: 0; Middlesborough Wanderers 2: 4; Sheffield United Portsmouth 1: 2. Die hohe Niederlage des Tabellenzweiten Burnley ist wohl auf die Ueberanstrengung durch die Spiele an den Weih- nachtsfeiertagen zurückzuführen.

Die argentinische Fußball- Nationalmannschaft errang durch einen 3: 1- Sieg über Uruguay den Titel eines süd- amerikanischen Fußballmeisters.

Handball

Altensteig

Calw Nagold Wildberg Hirsau Wildbad Clmbach Birkenfeld Ostelsheim Rohrderf

Kreisklasse Calw

7

72:26

14: 2

6

63:28

13: 3

69:33

12: 6

27:43

6: 6

47:36

16:22

6: 8 3: 5

8:27

3: 7

10:14

2: 4

1

-

16:40

1

12:71

2:10 1:12

7

8896845566

1153425255

111111

Boxen Weltmeister Joe Louis wird nach seiner neuesten Er- - nun doch im Sommer 1948 seinen Titel aber- klärung mals gegen Joe Walcott verteidigen, während der Plan eines Kampfes gegen den Welthalbschwergewichtsmeister Gus Lesnevich dadurch gegenstandslos wird. Drei Städte: Los Angeles, Chikago und Philadelphia bewerben sich um den Titelkampf, nach welchem der Meister sich endgültig aus dem Ring zurückziehen will.

Wintersport

Schwedens National- Eishockeymannschaft unterlag dem Racing Club de France mit 2: 8 in einem am Neujahrs- tag in Stockholm ausgetragenen Treffen.

Kurze Sportnotizen

Der Fußballklub in Büsingen, der deutsche Enklave im Kanton Schaffhausen, die in letzter Zeit wiederholt die Aufmerksamkeit auf sich lenkte, wurde vom SFAV. aus- nahms- und probeweise als Mitglied aufgenommen.

Garmisch- Partenkirchen soll noch mehr als seither ein Sportzentrum internationalen Ranges werden. Diesem Ziel soll das neugegründete Sportkomitee dienen, das alle Sportkräfte des Platzes und der Umgebung zusammen- faßt. Die Anregung dazu geht vom Lt. Col. van Bus- kian, dem Militärgouverneur von Garmisch- Partenkirchen aus, der den Ort ebenso leistungsfähig sehen möchte, wie irgendein Sportzentrum der Welt.

sieht man jetzt starke Spuren der Verwüstung. Auch die Erdrutsche waren erheblich, an einer Stelle im Glaswald wurden 1000 cbm Erdreich herabgerissen. Der Gemeinderat Alpirsbach beriet in einer außer- ordentlichen Sitzung über die notwendigen Hilfs- maßnahmen.

Der Kreis Horb wurde weniger betroffen, da- gegen hat das Hochwasser im Bezirk Sulz bedeu- tenden Sachschaden angerichtet, weil viele Wohn- stätten unter Wasser standen. Auch die Stromver- sorgung war gestört und der Straßenverkehr unter- brochen.

Im Bezirk Rottweil- Schramberg sind geringere Schäden entstanden, zwischen Schiltach und Wolfach wurden zwei Brücken weggerissen. Der Wasserstand der Donau war am 29. Dezember bei Tuttlingen 4,05 Meter. Die Donautal- Durchfahrt war gesperrt. Im Kreis Sigmaringen war das Gelände bis zu 50 Zentimeter überschwemmt, doch sind auch hier keine größeren Schäden entstanden. Das Dorf Strasberg mußte teilweise geräumt wer- den.

Im Kreis Balingen wurden ebenfalls durch die Kellerüberflutungen beträchtliche Schäden an Kartoffel- und Obstbeständen angerichtet. Die Beera erreichte bei Nusplingen einen Hochwasserstand von zwei Metern. Auch in der Gegend von Ebingen und Tailfingen sind durch Ueberschwemmun- gen Sachschäden entstanden. Der obere Stadtteil einem Meter über- von Tailfingen war bis zu schwemmt. Auch die untere Vorstadt von Ebingen wurde stark in Mitleidenschaft gezogen.

Der Neckar zeigte bei Plochingen 5,05 Meter Wasserstand. Der Ort Wernau war abgeschnitten, denn dort bildete der Fluß einen riesigen See. Das Flüchtlingslager Schwertmühle mußte geräumt wer-

den.

Innenminister Renner weilte im Ueberschwem- mungsgebiet und ließ sich auch später dauernd über die Lage berichten. Die Polizei hatte überall Dauer- alarm und war am Jahresende stark beansprucht. Seit 1919 haben wir um die Weihnachtszeit ein derartiges starkes Hochwasser nicht mehr erlebt.

Lehrmeisterprüfungen für Köche und Kellner Die Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Han- delskammer Reutlingen, Ravensburg und Rottweil beabsichtigt im Laufe des Jahres 1948 erstmals Lehrmeisterprüfungen für Köche und Kell- ner durchzuführen, sofern sich eine genügende An- zahl von Teilnehmern meldet. Zugelassen werden können Anwärter, die eine ordnungsgemäße Be- rufsausbildung in einem dieser beiden Lehrberufe, sowie eine mindestens fünfjährige praktische Tätig- keit in einem dem Lehrmeisterberuf entsprechen- den Beruf nachweisen können und deren Wohnsitz oder Beschäftigungsort in der französisch besetzten Zone Südwürttembergs und Hohenzollerns liegt. Anmeldungen sind bis spätestens 15. Januar 1948 bei einer der genannten Kammern einzureichen.

Kirchendiebe festgenommen

Waldshut. Der Kriminalpolizei ist es gelungen, die Diebe festzunehmen, die bei Einbrüchen in ver- schiedenen Kirchen der Stadt und der Umgebung Altardecken, Kerzen, Glühbirnen, Kelche und an- deren wertvollen Kirchenzierat gestohlen haben. Es handelt sich um drei beim Tunnelbau Schluch- seewerk beschäftigte Arbeiter.

Prozeß Summer vertagt Kempten. Vor dem Landgericht begann am 30. Dezember der Prozeß gegen den Direktor des Hochlandkäsewerks Heimenkirch, Georg Summer, und den Kaufmann Hans Grevenstein aus Aachen, die beschuldigt werden, 7350 kg Käse ver- schoben zu haben. Summer machte während der Verhandlung völlig neue Aussagen, die den Staats- anwalt veranlaßten, das Gericht um Vertagung zu bitten, um Gelegenheit zu haben, neue Ermittlun- gen in Aachen anzustellen. Das Gericht gab den Antrag statt.

Quer durch die Zonen

Das Glockenschiff„ Breslau" ist kurz vor Weih- nachten mit 245 Glocken für Südbaden und Hohen- Die Leiche zollern in Karlsruhe angekommen.

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eines neugeborenen Kindes weiblichen Geschlechts wurde im Bahnhofsabort in Ravensburg gefunden. Wegen Raubmordes wurde ein von der Polizei gesuchter 22jähriger lediger Arbeiter aus Bayern in In der Nähe von Ra- Villingen festgenommen. dolfzell wurde ein Milchauto vom Zug erfaßt. Alle vier im Führerhaus befindlichen Personen wurden getötet. Bei Stockach ist ein verheirateter Schuh- macher aus Worndorf ermordet und beraubt wor- den. Als Täter wurde ein 22 Jahre alter Mann aus Das in der Nähe Herne in Westfalen verhaftet.

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von Freudenstadt gelegene, seit 1938 nicht mehr im Betrieb befindliche Sägewerk wurde ein Raub der Flammen. Man vermutet Brandstiftung. Die Unter- suchung ist im Gange.

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Verschiedenes

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