Anreise nvrctS: Die ctnIvaMcir MiMmeterzcilc 7 9tvta.. Tcrttcil-M>U,,»eter t» Nvf. Bei Wiedcrbolun« oder Mengen« obsibkiifi wird entlvrecheiider Rabatt gewährt. Skblutz der Anreigen- aniialniic voruiütaaS 7.30 Udr. iritr kcrnnnindlich aufgegebene Anzciac» kann keine Gewülir übernommen werden. Erfüllungs­ort: Calw. (Äcfchöftöstellc der Eibwar.zwald-Wacht. Lederttrabc 25.

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Calw im Schwarzwald

Dienstag, den 2. Januar 1940

Nr. 1

Englische Spione in RnWnr verhnftet

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Kopenhagen. 1. Januar.Politiken" meldet aus Moskau, daß dort eine Reihe von Ausländern verhaftet worden sei. die sich als deutsche Reisende oder Kaufleutc ausgegeben haben. Die Verhafteten seien Agenten des englischen Geheimdienstes gewesen. Die Spionage für England treiben sollten.

F Nachdem Rußland cs abgelehnt hat, für die britischen Kriegstreiber die Kastanie» aus dem Feuer zu holen, ist >n London die Wut und Ver- ürgerung groß. Nachdem also lue ofsizicUen eng­lischen Vertreter >n Moskau durch die Vordertür hrlkauskomplimentiert wurden, versuchen jetzt die inoffiziellen Vertreter John Bults, die berüchtigten Kriegsbrandstifter des britischen Geheimdienstes in Moskau, durch Hintertüren hereinzuschlüpfe», um in anderer Form als die ..Offiziellen" Londons ihr verbrecherisches Spiel zu treiben. Sie sind

aber ebenso schnell unschädlich gemacht worden. Die Wut der Londoner Kriegshetzer ist freilich begreiflich denn in den letzten Tagen sagte die Moskauer ..Praivda" zivar Schmeichelhaftes über Deutschlands Errungenschaften in der Indu­strie. brandmarkte dagegen erneut das schänd- liche Treiben ver Plutokratien. Dieses Blart schrieb nämlich, der Krieg versetze der Wirt­schaft Großbritanniens einen Schlag nach dem ander», weshalb in den breiten Massen Englands die Unzuiriedenheit immer mehr wachse. Und so etwas kann das selbst eingekreiste angeblich so mächtige und reiche England natürlich nicht er­trage».

^n den Neujahrsartikeln der Moskauer Presse wird übrigens die Willkttrherrschastdcs Finanzkapitals in den sogenannten demo­kratischen Staaten, die Unterdrückung der Vvlks- massen in England und Frankreich im Namen der imperialistischen Ziele einer verschwindenden Minderheit der Kriegshetzer und Börsianer sowie die zunehmende Verelendung der werktätigen

Masse in Westeuropa au den Pranger gestellt. Z» Aeußerunge» der ausländischen Presse über mirr- schastliche Schmierigkeiten Englands zitiert die Prawda" den Satz, den der englische Minister Samnel Hoare vor dre, Jahren ausgesprochen hat: ..Wenn w:r alle unsere Ueberseezusuhren ver- lieren würden, würde die Rohstoffreserve sür die Industrie drei Monate reichen. Aber inso'.ge des Fehlens von Lebensmitteln würden wir alle bereits nach sechs Wochcn Hungers ster - den." Das ist richtig, schreibt die ..Prawda". England hängt mehr denn irgendein anderes Land von der Einfuhr ab. Es ist deshalb nicht erstaunlich, daß die Methoden der Seeblockade, deren Initiator England ist. sich als eine zwei­schneidige Masse erweisen. Die Ein« und Ans- fuhr Englands geht zurück. Die Preise der Be­darfsartikel steigen ständig. Der Steuerdruck nimmt zu. Lebensmittelkarten werden eingesührt. Mit anderen Worten, der Krieg versetzt der Wirt­schaft Großbritanniens einen Schlag nach dem anderen.

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Moskau. 1- Januar. Wie von japa­nischer Seite in Moskau verlautet, wurde am Samstag während einer mehrstündigen Unterredung zwischen dem japanischen Bot­schafter in Moskau. Togo, und Außenkom- missar Moiotow eine Vereinbarung in der Fischcreisrage erzielt. Danach soll in diesen Tagen die provisorische Fischereikonvention, die im Frühjahr 1S3S abgeschlossen wurde, zunächst verlängert werden, um das Ein­treten eines Vertragslosen Zustandes bezüg­lich der japanischen Fischereirechte in den sowjetischen Territorialgewässern zu ver­meiden. Gleichzeitig werden jedoch die Ver­handlungen weitergeführt, durch die ein langfristiges Fischereiabkommen erreicht wer­den soll, das das seit einigen Jahren von Fall zu Fall erneuerte Provisorium endgültig ablöscn würde.

Gleichzeitig wurden zwischen Molotow und dem japanischen Botschafter die Fragen besprochen, die mit dem Projekt einer Neufestsetzung der gesamten Grenzlinien zwischen der Sowjetunion und der Aeußeren Mongolei einer­seits und Mandschukuo und Japan andererseits verbunden sind. Diesem Projekt kommt für die Beilegung aller früheren Konfliktstoffe zwiscksen beiden Seiten die allergrößte Bedeutung zu. Be­kanntlich hatte die Sowjetunion schon im Jahre 193-1 einen diesbezüglichen Vorschlag an Japan gerichtet, der aber im Verlauf der letzten Jahre infolge des Autze'nandergehens der beiderseitigen Standpunkte niemals in die Tat umgesetzt wer­den konnte. Nunmehr erfährt man. baß von japanischer Seite schon Anfang Dezember neue Vorschläge bezüglich der Neufestsetzung der Grenzlinien in Moskau überreicht worden und

In der Unterredung zwischen dem rnsfikckie» Nnßenkommisiar und dem japanischen Botschafter überreichte Molotow die Stellungnahme der Sowietregieriing ni den japanische» Vorschlägen Die Sowsetreaieriing erklärt sich im Prinzip mit dem Inhalt der japanischen Vorschläge eini'er- standen. die ani die Schaffung einer gemischten Kommission ans Vertretern der vier in Frage kommenden Staaten hinanslänst: üe behält sich jedoch vor. einige Verbessern«aennd Zusätze zu dein savan-'cher. P an noriiUch'aa->n.

insbesondere wird die Bezahlung der letzten Rate' des Kaufpreises sür die o st ch i n e s i s che B a h n durch Mandschukuo an die Sowjetunion mit Genugtuung verzeichnet. Mandschukuo hatte es im Hinblick aus eigene Schuldsorderunge» an die Sowjetunion seit dem Frühjahr 1938 abgelehnt, die fällige lebte Summe für die ostchinesilche Bahn an die Sowjetunion zu zahlen. Durch daS gegenwärtige Abkommen werden die Forderungen der Sowjetunion an Mandschukuo und diejenigen Mandschiikiios an die Sowieinnion gegeneinander aufgerechnet, wobei Maiiü'chiiknn die Verpflich­tung übernommen hat, eine Nestsumme - von 5,8 Millionen den bis zum 4. Januar 1940 aus

bas Konto der sowjetrussische» Botschaft in Tokio einzuzahlen. Die Sowjetunion hat sich ihrerseits verpflichtet, diese Summe zum Ankauf von japa- ni'chen und mandschurischen Waren zu verwen­den Damit sind die mit dem im Jahre 1935 er­folgten Verkauf der ostchinesischen Bahn an Mandschukuo verbundenen Fragen endgültig er­ledigt. Die offiziöse Verlautbarung der TASS, bezeichnet die Abmachung alspositiven Schritt" auf dem Wege der Bereinigung der zwi'chen Japan und der Sowjetunion schweben­den strittigen Fragen und darüber hinaus auch der Entw'ck'ung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern.

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Berlin. 1> Januar. Am 1. Januar traf das 16 700 Bruttoregistertonnen große Mo­torschiffS t. Lou is" der Hamburg-Amerika- Linie nach siebenmonatiger Abwesenheit in Hamburg ein. Damit ist das letzte der fünf großen Passagierschiffe der Hamburg-Amcrika- Linie im Nordamerikadienst unter Führung seines Kapitäns Gustav Schröder in seinen Heimathafen zurückgekehrt.

A Die Engländer erleben eine Enttäuschung nach der anderen, auch zur See: das große deutsche Motor-PassagierschiffSt. Louis" ist glücklich jn seinen Heimathafen zurückgekehrt War schon die Heimkehr unserer stolzenBre­men" die Weltsensation der anAändischen Presse, so wird dieser neue Fehlschlag der Marine Sei­ner Brilischen Majestät die Zeitungen aller Län­der zwingen, wiederum die Tatkraft und Tüchtigkeit deutscher Seeleute an zu- erkennen. Wie im Fall der Bremen" hatte sich auch hier eine Mente englischer Kriegsschisse an die Spur des deutschen Motorschiffes gesetzt. Und

nun sollte man glauben, dirSt. Louis" sei mi: ihren 16 000 Tonnen für die englische Kriegs­flotte kein Fischerkahn, der unbemerkt durch ihren eisernen Exportring schlüpfen könnte. Chur- chill hatte sich stark gemacht und in seiner Groß- mäuligkeit im Unterhaus erklärt, jedes deutsch- Handelsschiff sei von den Meeren verjagt, nicht ein einziges Schiff könne mehr den rettenden deutschen Hafen erreichen Nun hat schon wieder eines dieser Schisse und dazu noch ein ziemlich sichtbares, die Blockade durchbrochen.

Wir können uns vorstellen, daß die Wut und Enttäuschung der Engländer darüber ungeheuer ist. Man muß sich klar sein, was diese sichere Heimkehr für^daS englische Prestige bedeuten muß. Nun wird sicherlich »m den für Englands Seegeltiing und seine gesamte Blockadepolitik niederschmetternden Eindruck so weit als möglich abzufchwächen. Mr. Churchill eine neue faule Ausrede erfinden, da das Märchen von dem .rit­terlichen U-Boot" im Falle der Bremen" nur unbändiges Gelächter in aller Welt ansgelöst hat Aber es wird alles nichts nützen: die Blamage der Engländer ist vollkommen!

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Damit ist mm erstenmal seit vielen Jahren eine arnndsäbl!>4,e Verst""dist>>ng über das so bedeutsame Problem der Nenfests"ß»ng der fernöstlichen Grenzen zwischen Moskau und Tokio erreicht.

Ein halbamtlicher Kommentar der TASS, hebt die große Bedeutung dieser Abmachungen hervor

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Stuttgart. 1. Januar. Gau'citcr Ncichs- statthalter Murr hat zum Jahreswechsel nachstehendes Telegramm an den Führer ge­richtet:

Namens der Bevölkerung des Gaues Württcmberg-Hohciizollern und auch in mei­nem eigenen Namen bitte ich Sie, mein Füh­rer. zum Neuen Jahre die aufrichtigsten Glück- und Segenswünsche entgegenzunehmen. Im Rückblick aus daS zu Ende gehende Jahr gedenkt unser Volk zugleich dankbar und stolz der entscheidenden politischen und mili­tärischen Erfolge, die Deutschland dank Ihrer genialen Führung wiederum verzeich­nen darf. Wenn trotz Ihrer heißen Bemühun­

gen um den Frieden die Kanonen sprechen, so weiß unser Volk, daß die englischen und französischen Kriegshetzer eben den Krieg wollten. Der Kriegswillc dieser plutokrati- schen Kriegsverbrecher schweißt aber unier Volk nur noch fester zusammen und findet es entschlossen, bis zum Siege sein Lebensrecht zu verteidigen. Die schwäbische Bevölkerung, tapfer und treu im Frieden wie im Kriege, wird dabei im besonderen nach dem Worte Schillers handeln: Nichtswürdig ist die Na­tion. di« nicht ihr alles freudig setzt an ihre Ehre. Heil mein Führer!

Gauleiter Murr Reichsstatthatter ia Württemberg."

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Krise um Krise und Erjolg um Erfolg des abgelouseiien Jahres ließ Reichsmiiiister Dr. Goebbels in seiner großen Rundsunkanspiache zum Jahreswechsel noch einmal in knappen poin­tierten und treffenden Foruuilierungen ersteben, lind er konnte am Ende seiner Ausinlnnngen nichts Gültigeres und Schöneres über dieses Jahr

1939 aussagen, als daß es ein deutsches Jahr in der Geschichte Europas ge­wesen sei und das größte und stolzeste Jahr des nationalsozialistischen Regimes dazu

Der Reichsmiiiister brauchte üch uichl dabei in kübne gedankliche Konstruktionen »nd theore­tische Schlüsse zu verlieren »i» den Beweis sür die Wahrheit seiner Worte anzukreten. Er ließ d>e Tatsachen sprechen Und ihr Gewicht wirkte überwältigend Die Erinnerung an den deutsche» Einmarsch i« Böhmen »nd Mäbren die Rückgliederung des Memelgebieies den Blitzsieg im Osten und den überaus erfolgreichen und glückliche» Beginn des englilchen Krieges wurden bei den Worten von Dr. Goebbels wieder groß und lebendig. Welches Jahr der deutschen Ge­schichte hätte so viel große, stolze Tage auszuwer- sen. wie die inhaltsschweren zwölf Monate, die hinter uns liegen.

Noch steht das große Jahr der Entscheidung

1940 bevor. Die Ereignisse des Jahres >939 lie­ßen Deutschland wieder als Großmacht in Erscheinung treten. Dadurch daß Deutschland das Schicksal Böhmens und Mährens in leine Hände nahm, dadurch daß es Polen niederzmang und Rußland die Hand zu einem Bündnis reichte, machte es sich den Rücken frei Stärker als je zu­vor konnte es dann als Antwort arif die Unver- nunst der Demokratien die große Wendung nach dem Westen vollziehe» Wenn das schwere Jahr 1940 von jedem deutschen hoffnungsvoll begonnen werden kann, dann hat 1939 zu dieser Gewißheit und zu diesen Erwartungen die Grundsteine ge­legt.

Das eben begonnene Jahr wird dennoch wie Dr. Goebbels ohne falschen Optimismus und obne Schönfärberei betont ein hartes Jahr werden, in dem wir den Sieg nicht geschenkt bekommen. Jeder an der Front »nd in der Heimat wird Mit­arbeiten »nd mitkämpfen müssen um ihn zu ver­dienen, Bei diesem großen Enllche-diings- kamps des deutschen Volkes aber, der noch in seiner ganzen Schwere bevorsteht wird die Er­innerung an das deutsche Jahr 1939 immer wie­der Ansporn und Glanbensspender sein.

BrjMe Vomber über §vl!imb

Auf dem Rückflug von der Deutschen Bucht Berlin. 2. Januar. Bei den Aufklä- rungsversuchen. die die Briten gestern gegen die deutsche Rordseeküste unternahmen, setzten die deutschen Abwehrmaßnahmen io früh­zeitig ein. daß die britischen Flugzeuge, ohne irgendeine Angriffshandlung einleiten zu können, den Rückflug antreten mußten. Hier­bei ist in drei Fällen festgestellt worden, daß die Briten, wahrscheinlich um den Flug über offenes Master abzukürzen, aus der Deut­schen Bucht in niederländisches Hoheitsgebiet einslogen. Damit hat sich das britische Konto von Reutralitätsverletzungen um drei weitere Fälle erhöht.

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Rundfunk-Ansprache zum Jahreswechsel

Madrid, 2. Januar. In oer Silvesternacht hielt der Candillo eine Rnndnuikaniprache. in der er sich zunächst eivdcingl-ch mit Spaniens ewi­gen Feinden, den Jude». Freimaurern und französisierenden Aii'kiärern, anseinaiidersetzte. Spanien werOe jedoch seine,, Weg unbeirrt ge­hen und jeden Widerstand beneite»m-'n.

Anschließend ging der Candillo mit außenpoli­tische Probleme, iiisbelondere den riirvpäi- lchen Krieg über, der gleichfalls eine Folge der Regime in de» kapitalistischen Ländern sei, in denen der Klassenkampi gezüchtet werde, der anstatt sür die Menichensrechrit zu kämpien diese unterdrücke. Nicht Spanien oder die totali­tären Staaten schränkten die Mensctienrechlc ein. sonder» die sogenannten Demvtralien. Schließlich erinnerte Franco a» die Absurdität deS von England verkündeten KriegS- grund es. Dir Aunvärtseimvicktiing einer Na­tion im Nahmen ihrer historischen Million sei niemals ein gerechter Grund gegen diese Krieg zu sichren, ebensowenig die Beibehaltung eine- Zustandes. der nur einen gewissen Teil der Ra­tionen bevorzuge.