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Nr. 11/Sette?
deni zuzuschieben. Dr. Stahmer, der Verteidiger Görings, fragte den Zeugen über Einzelheiten der Luftangriffe auf Löwen, wobei der Zeuge aus- fagte, daß die Bibliothek vor und nach dem Artilleriebeschuß durch die deutsche Luftwaffe bombardiert worden sei.
kllilosopliio uncl kiirolvrktli« clvs Verlireclien!;
Nürnberg, 8. Februar. Der Anklagevertreter Edgar Faure behandelte in seinen weiteren Ausführungen die Unterdrückung des Rechts der Rede- und Versammlungsfreiheit in den besetzten Ländern Westeuropas, die Bücherverbote und die Bücherzensur, ferner die Reglementierung des Films und die rigorosen Strafbestimmungen für die Rundfunkschwarzhörer.
Im Anschluß daran wurden Proben der Nazi- Propaganda vorgeführt und zwar ein Ausschnitt aus einem Film gegen das Freimaurertum, ein besonders typisches Beispiel für die grobe Lllgen- kampagne der Nazis auf weltanschaulichem Gebiet. Auch Beispiele der nazistischen Plakatpropaganda wurden — durch Diapositive — gezeigt. Herr Faure begnügte sich damit, als Schlußbild die Fotografie der Kirche von Oradour in Frankreich zu zeigen, in der die SS. Hunderte von Müttern mit ihren Kindern verbrannt haben.
Am Nachmittag behandelte der Ankläger Faure die von den Nazis in Westeuropa begangenen Verbrechen gegen die Juden. Er führte aus, daß der Nationalsozialismus eine Philosophie des Verbrechens sei. Es dürfe daher nicht wundernehmen, daß sich die Vertreter dieser Philosophie zur Durchführung ihrer Ziele auch eine Bürokratie des Verbrechens geschaffen hätten, an deren Spitze die SS. standen. Die von Hitler aufgestachelten Instinkte des Antisemitismus haben zur Ausrottung von Millionen und Abermillionen von Juden geführt, und es ist erschütternd zu sehen, wie sich in den Köpfen vieler Nazis der von Hitler, Streicher und Genossen immer wieder propagierte Gedanke festgefressen hat, daß dieIuden keine Menschen mit Anspruch auf menschliche Behandlung seien. In den Dienst der Ausrottung der Juden stellte sich aber nicht nur die Polizei, die SS., der SD. und die Gestapo, sondern auch das Auswärtige Amt und die Wehrmacht, wie die Zusammenarbeit dieser Stellen in den besetzten Gebieten beweist.
Zur Beglaubigung dieser Ausführungen verlas der Anklagevertreter zahlreiche Dokumente, die meisten namentlich gezeichnet van dem SS.-Obersturm- führer (und wegen seiner Verdienste um die Vernichtung der Juden bald zum SS.-Hauptsturmfllh- rer beförderten) Dannecker, dem Chef des Büros, das in Frankreich die Judenfrage im Sinne Adolf Hitlers „regelte". Bis zum Frühjahr 1943 waren aus Frankreich 50 000 Juden in die Ostgebiete deportiert worden, die meisten nach Auschwitz in die Gaskammern und Verbrennungsöfen. Das „Liefersoll" war aber doppelt so hoch und konnte nur deshalb nicht so rasch erfüllt werden, weil die Wehrmacht alle verfügbaren Transportmittel für die Munitions- und Truppenbeförderung benötigte. Besondere Heldentaten sind die Besetzung jüdischer Kinderheime und die Deportierung der darin untergebrachten Kinder, deren jüngstes nicht einmal drei Jahre alt war, und die alle erbarmungslos, mit ihren älteren Leidensgenos- sen, in die Marter- und Todeslager des Ostens verschickt wurden.
Den Schluß der Verhandlung bildete ein Bericht des Anklägers über die nazistische Schreckensherrschaft in Dänemark, mit der Verlesung eines Protokolls über die sogenannten „Ausgleichsmorde", die Hitler persönlich befohlen hatte. Für jeden deutschen Soldaten, der im Kampf der Widerstandsbewegung fiel, sollten nach Hitlers Geheiß fünf dänische Bürger erschossen werden.
Eine weitere Mitteilung Faures betraf die Glllck- wunschbriefe Hitlers an nationalsozialistische Meuchelmörder in Dänemark, die dem Gericht in beglaubigten Fotokopier» vorliegen und von denen auch hie anderen Angeklagten Kenntnis haben mutzten. „Jedes dieser Verbrechen", so schloß der Ankläger Faure, „spiegelt wider den teuflischen Deist der Lehre Adolf Hitlers, die verdammt werden mutz, verdammt mit all' diesen Männern, die sie mit ihm erdacht und Jahr für Jahr während ihrer Herrschaft in die Tat umgesetzt haben."
Klans settxväliiselie
Die schwäbischen Gedichte des Sebastian Blau. Ausgcwählt, befürwortet und heraus- gegcbcn van Joses Cberle, verlegt bei der Deutschen Verlagsanstalt in Stuttgart.
Dam Rattenburger Josef Eberle ->!>»» S e - bastian Blau ist im „Schwäbischen Tagblatt" schon öfters'die Rede gewesen. Ich freue mich, Alt- Neues von ihm anzeigen zu dürfen. Das witzige Spiel, das der Dichter schon im Titel mit seinem Pseudonym und seinem wirklichen Namen treibt, führt er im launigen Vor- und Nachwort weiter, worin Josef Eberle als Herausgeber zum Dichter Sebastian Blau nachträglich Stellung nimmt, die Grundsätze der Auswahl und Ausgabe rechtfertigt und Wesenszüge seines Schaffens darlegt. Die hu- morige Schizophrenie paart sich mit z. T. ganz ernsthafter Philologie, insofern der Herausgeber wie ein zünftiger Germanist und Dialektforscher die Gestaltung des Mundartlichen begründet. Der neue Band ist'in der orthographischen Kennzeichnung des Dialekts strenger als die zwei alten, nun ersetzten Bändchen „Küqelfuhr" (1933) und „Feierobed (IM), aber für den Nichtschwaben waren diese leichter zu lesen.
Manchmal kann man zweifelhaft sein, ob die wahre Herzensmeinung des Dichters mehr in der Brust des Sebastian oder des Josef beschlossen liegt. Die Liebhaber der alten Bändchen werden dem Versasser jedenfalls dankbar sein, daß er als sein eigener »dvocrnns klislroli gelind verfuhr, nicht llu* zuviel des Alten ausmerzte und im wesentlichen nur „Anekdötchengruust" ausschied. Wenn ich recht verglichen habe, hat er immerhin 14 Gedichte des ersten und 2 des zweiten Bändchens geopfert und dafür 20 neue beigesteuert, darunter den feinen Zyklus des „Wegge'taler Kripples", in dem mm auch das alte Dreikönigsgedicht eingeordnet ist. Die neue „Niedernauer Idylle" werden Freunde des einstigen Tübinger Stndentenlebens mit Behagen lesen und formal die Verbindung des vornehmen Hexameters mit „dem reinsten Hochdeutsch, dessen ein Schwabe fähig ist," genießen.
In einem Falle jedoch muß ich entschieden vom Zensor Josef Cberle an den Dichter Sebastian Blau appellieren: es ist nicht zu billigen, daß er ans dem Feierobed da« Gedicht .En dr guate' alte'
Die deutschen Oevverlcsetiaklen
General de Gaulle hat anläßlich seines Besuchs in der französischen Besatzungszone folgendes ge- sagt: „Wir sind nicht hier, um wegzunehmen, sondern um wieder aufzubauen und bei der Wiedergeburt behilflich zu sein." In diesem Sinne hat die Militärregierung gehandelt, als sie 4 Monate nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus die gewerkschaftliche Freiheit wieder- hergestellt hat, als Fundament für den Aufbau eines demokratischen sozialen Systems. Die neue Gewerkschaftsbewegung ist dazu berufen, eine wichtige Rolle zu spielen. Aus diesem Grunde durfte der Wiederaufbau der Gewerkschaften nicht überstürzt, sondern mußte sorgfältig vorbereitet werden. Man wollte von Grund aus aufbauen. In den anderen Besatzungszonen ist mit der Schaffung der Gewerkschaften von oben her begonnen worden. In der Pfalz haben sich bereits über 50 000 Arbeiter um die neuen Gewerkschaftsorganisationen geschart. Es sind über 150 gewerkschaftliche Gründuiigsversammlungen innerhalb der Bc- satzungszone abgehalten worden. Sobald die örtlichen Organisationen normal funktionieren, wer- den Zusammenschlüsse gestaltet werden. Eine hierarchische Gliederung der Gewerkschaften kann erst im Laufe eines dritten Stadiums unternommen werden» insbesondere erst nach Bekanntwerden der Beschlüsse des Weltgewerkschaftsbundes.
Mit der Frage der Wiederherstellung der Gewerkschaften ist aufs engste die Frage der Betriebsräte oder Betriebsausschüsse verknüpft, deren Einflußbereich auf wirtschaftlichem Gebiet künftig sehr ausgedehnt sein wird. Die Entnazifizierung, welche gegenwärtig nicht nur auf dem Berwaltungsgebiet, sondern auch in privaten Industrie- und Handelszweigen durchgeführt wird, soll es den Gewerkschaftsorganisationen ermöglichen, an der Leitung und dem Gang der Unternehmen viel größeren Anteil zu haben. Diese Beteiligung wird sich in je nach dem Einzelfall verschiedenen Machtbefugnissen auswirken: sie kann sich vom beratenden Einfluß bis zur Leitung von unter Zwangsverwaltung stehenden Betrieben erstrecken, die den zuständigen Betriebsausschüssen anvertraut wird.
Berlin. Auf dem Berliner Gewerkschaftskongreß sind mehrere Entschließungen angenommen worden, die sich für eine Vereinigung der
neue Oesiei'i'Sieti
Ousclie kür Or. 6ruber
München. Die Sozialdemokratische Partei Oesterreichs hat, wie der „Südd. Zeitung" aus Wien mitgeteilt wird, der gesamten Presse des Landes eine parteiamtliche Erklärung zugehen lassen, daß sie es in aller Form künftig ablehne, Grenzforderungen gegenüber Bayern zu unterstützen. Der Bundesminister für Aeußeres, Dr. Gruber, von dem die Forderung auf Abtretung des Berchtesgadener Landes ausging, wurde van diesem Standpunkt der österreichischen Sozialdemokratie unterrichtet. Damit dürsten die Voraussetzungen für die Aufrechterhaltung freundschaftlicher Beziehungen zwischen Oesterreich und Bayern gegeben sein.
Vrkeilsckienstpllicjit
Wien, 4. Februar. Die österreichische Regierung hat einen Gesetzentwurf ausgearbeitet, wonach alle Personen beiderlei Geschlechts ohne feste Anstellung arbeitsdicnstpflichtig sind. Die Altersgrenze ist auf 30 Jahre festgelegt. Verheiratete Frauen und Familienmlltter werden zu keinerlei Arbeit herangezogen. Für ehemalige Mitglieder der Nazipartei ist die Altersgrenze jedoch auf 40 Jahre hinaufgesetzt. Das Gesetz soll nur für eine Dauer von 6 Monaten gültig sein. Zuwiderhandelnde werden mit Geldbußen belegt und durch Entziehung der Lebensmittelkarte bestraft.
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Wien. Der ehemalige Finanzminister der Regierung Seyß-Jnguart ist zu lebenslänglichem Zuchthaus, zur Aberkennung der Ehrenrechte und zur Einziehung seines Vermögens verurteilt worden. Außerdem wird er jedes Jahr am 13. März, dem Jahrestag des Anschlusses, in einer Kerkerzelle eingesperrt werden.
SPD. und KPD. aussprechen, sowie die Schaffung eines neuen Betriebsrätegesetzes, die Vereinheitlichung der Sozialversicherung, die volle Gleichberechtigung der Frauen in rechtlicher und lohn- politischer Hinsicht fordern. Ferner wurde die Wirt- fchastliche Einheit Deutschlands und die Beseitigung der Konzerne, die Schaffung neuer Tarifverträge und die Bekämpfung des Schwarzen Marktes verlangt.
Seit gestern erscheint in der britischen Zone die erste deutsche Gewerkschaftszeitung.
Stuttgart. In Stuttgart fand eine Kartcllkon- serenz des Kcwerkschaftsbundcs für Nordwürttemberg statt, die sich mit dem endgültigen Aufbau des würt- tcmbergischen Gewerkschaftsbundcs befaßte. Die Konferenz erlebte eine freudige Ueberraschung, als in ihr in Begleitung von Major Vingham, dem Vertreter der Militärregierung, ein Vertreter der amerikanischen Gewerkschaften, Herr Brown, von der „American Federation os Labour" erschien, der die Grüße seiner Gewerkschaft überbrachte und sich dann eingehend über den Stand der Gewerkschaftsbewegung und über die Lage der Arbeiterschaft erkundigte.
XVik-rlor in Ootliu
Die Vertreter der SPD. und KPD. in Gotha wollen bei ihren Vorgesetzten Parteiinstanzen beantragen, die Konferenz über den Zusammenschluß der Arbeiterparteien in Gotha tagen zu lassen, als dem Ort, von dem aus die alte sozialdemokratische Partei Deutschlands ihren Anfang genommen hat.
allen
^uüüicllken in klar I18^.-2one
Stuttgart. Generalleutnant Clay gab auf einer Pressekonferenz bekannt, daß in der USA.- Zone im Frühjahr auf dem Land und im Sommer in den Städten Wahlen abgehalten werden sollen. Mitglieder für den Verfassungsausschuß werden im Herbst- bestimmt. Die Spinnereien der USA.-Zonen werden mit Baumwolle beliefert, die Kohlenproduktion habe zugcnommen. Der deutschen Bevölkerung können nur dann Lebensmittel in Aussicht gestellt werden, wenn die Vorräte nicht ausreichen. 500 000 Tonnen Lebensmittel würden in den nächsten Monaten nach Deutschland geliefert werden.
Verkelirswinisterium kür Württemberj-Knilen
Das Staatsministerium hat, einem Beschluß des Länderrats folgend, für Württemberg-Baden ein Verkehrs Ministerium errichtet. Das Ver- kehrsministerium bearbeitet alle Fragen der Binnenschiffahrt, der Eisenbahn, der Post und des Straßenverkehrs. Der bisherige Postminister Otto Steinmeyer ist zum Verk'ehrsminister berufen worden.
8tuttK»rter kraueuverssinmluiiKeu
Rund 5000 Frauen haben in drei großen Versammlungen der Stuttgarter Arbeiterausschüsse eine Entschließung gefaßt, in der die Alliierten Regierungen um möglichst baldige Freilassung der Kriegsgefangenen in allen Ländern gebeten werden.
kkvnte kür L^.-Hinterblielrene
Stuttgart. Nach einer Vereinbarung mit dem württembergischen Wirtschaftsministerium erhalten in Stuttgart die Hinterbliebenen der in den Konzentrationslagern Verstorbenen bis zu einer endgültigen Regelung eine Rente nach der Personenschädenverordnung. Voraussetzung ist einwandfreier Nachweis, daß es sich um einen politischen Fall handelt.
ülsngkslldrückce viscker stergestelkt
München. Die große Mangfallbrücke, die für den Eisenbahnverkehr von Bedeutung ist, und während der letzten Kriegstage zerstört wurde, ist wieder hergestellt worden. Von den sieben über die Brücke führenden Gleisen sind sechs wieder befahr- bar. — Die beschädigten Gleisanlagen im Eisenbahnbezirk Rosenheim sind zu 50 Prozent wieder betriebsfähig. Mit der endgültigen Beseitigung al-
ks gibt ^len-eben, llie vor »ich eelt>5t lieber». 11», »lull llie k»io>er; llenv nur kirb «elbki lieben beillt «lie »alleren biUiken.
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llnll llsnn llie Uslißierigen, llie eläiilliß Oelll, llliren nnll tleniiio-e begebren nnll niemals bekrie- lligt «inll.
llnll llsnn gib» es llie llänber, llie llem 8cbvs- ckren sutlsnern nnll ibn mit t-evgll oller Hi snr- yliinllern, nnll nackri» xireieben sie nm llie kkänser ller Viiven nnll Vai.-en.
llnll es gibt llie blörller, llie nnr »nl klevslt- toten sinnen. Lie »»gen: ibr seill nnsere llrüller, nnll töten lliese ungenannten ktriiller. soballl sie »rgvobnen, llak jene ibren Xliuicbten entgegen- steben konnten, llnll mit ibrem lllnt srbreiben sie (lesetze.
llnll «iblietiliib llie Tnrebluamen. llie vor llem llösen »ittern nnll ibm llie Ilsnll küssen in ller kollnnng, llallnreli seiner llnterllrneknnx 2 U entgehen. I^enn ein Onuebnllliger »ul ollentlieber Ltralle »ngegrillen virll. geben sie sebnell in ibre Häuser nnll sebliellen llie Tür »In
-XII lliese blenurlien beben l riellen. Lieberbeit nnll I-reibeit in ller Veit verniebtet. Ibr verllet »Iso Treibeit, Likberbeit nnll b'riellen nur rurück- gevinnen, nenn ibr obne llnterlsü preßen lliese lVkenscben kämyst! kk. k^. Damennar.« ^1762—1854)
ler Schäden an den Gleisanlagen ist bis Oktober dieses Jahres zu rechnen.
Oer Proreil xegien llie korkumer Lriegs- verkrecllier
Frankfurt. In Ludwigsburg hat am 6. Februar der Prozeß gegen die Borkumer Verbrecher begonnen, 18 deutsche Zivilisten und Soldaten, darunter ein Kapitänleutnant und der Bürgermeister der Stadt Borkum. Die Angeklagten haben im August 1944 auf der ostfriesischen Insel Borkum 7 amerikanische Flieger getötet. Die 7 überlebenden Besatzungsmitglieder eines notgelandeten Bom. benflugzeuges waren von einer Flakeinheit gefan- gen, entwaffnet und dann durch oie Stadt geführt worden, wo sie von Zivilisten geschlagen und beschimpft wurden, bis sie zusammenbrachen und von den jetzt vor Gericht stehenden Soldaten erschossen wurden. Der Prozeß findet im Krönungssaal der alten Ludwigsburger Schlosses statt.
Verhaktet
Nach einer Meldung des „Südwestdeutschen Nachrichtendienstes" ist in München Franz Josef von Hohenzollern-Sigmaringen verhaftet morden, der in der SS. eine führende Rolle hatte. Es ist ihm ein Zwangsaufenthalt zugewiesen worden.
„Oie Tockesmüblen"
München. Von der Militärregierung ist der Besuch des Konzentrationslagcrfilms „Die Todesmüh- len" den Einwohnern zur Pflicht gemacht. Zur Kontrolle werden Berechtigungsscheine für den Be. zug von Lebensmittelkarten abgestempelt. Wer diesen Stempel nicht Nachweisen kann — außer den bettlägerigen Kranken — läuft Gefahr, keine Lebensmittelkarten zu bekommen.
Oie Oederreste cker „Klauen Division"
Berlin. Die deutsche Polizei hat im Distrikt der russischen Besatzungszone eine Bande ehemaliger spanischer Legionäre von der „Blauen Division" festgenommen. Seit der Niederlage der Wehrmacht an der Ostfront terrorisierten sie di« ganze Gegend.
Oa» kargeick kaiin XnnennderßanZ
Tübingen. Die Abteilung „Banken und Versicherungen^ der Landesdirektion für Wirtschaft in Tübingen teilt mit, daß entgegen anderen Meldungen bei Reisen aus dem französischen Besatzungsgebiet in ander« Zonen beliebig viel Bargeld mitgenommen werden kann.
Zeit" mit dem „nix wia nuf" de» alten Vagabunden unterm Galgen gestrichen und damit schwäbische Rezitatoren um eine todsichere Programmnummer gebracht hat. Also, liebwerter Josef Sebastian, übe Gnade, setze in einer neuen Auflage dies Anekdötchen wieder ein, dessen Urgestalt ich einmal in einer alten deutschen Schwanksammlung begegnet bin; deine Versfassung ist unvergleichlich besser und könnte jede Anthologie schwäbischen Humors zieren, warum also nicht deine eigne?
Damit der Leser aber auch eine Kostprobe der neuen hesinnlichen Dichtung erhalte, setze ich als Gegenstück zum ersten Gedicht (dem ich seinen Titel „Hoamet" wieder geben würde) das vorletzte Hierher:
Descht alle» dei'...
Eucks a', des Land em Eonneschei':
Fruuchtselder, Wiese', Berg ond Wald ond Menget a' dr Sommerhald — descht alles dei'!
Haösch? Haalet selle hoalich Sprach vom Neckar dann am Miihlewuhr ond vo' dr alte' Kirche-n-Uhr et en dr noch?
Ond schmeckst dcan Schmack vo' Kaaz ond Holz,
vo' Tannenodle' ond vo' Heu,
vo' reiscm Koan ond Obst ond Wei'?
Bist et druf stolz?
Sag, regt sc ebbes en dr denn?
Speirsch, wia drs warm oms Heaz rom wund ond wias de zo deam Bode' zuht mit alle Senn?
s ka' gar et anderst sei' als so, bist selber jo e Stuck devo'...
Ond später legt nia' de drei' nei' — nah bist mied sei'...
?rot. vr. O. Wsinrslad
Den ersten Nachkriegs > Literaturpreis der Stadt München hat der als katholischer Geistlicher und Erzieher in München lebende 67jährige Peter Dörf- l e r erhalten. »
Der Schriftsteller Hans Dominik, der durch seine technischen Romane vor 20 Jahren bekannt wurde," ist in Berlin gestorben.
Paul Hindemith arbeitet an einer neuen Oper
" ..Johanni» Kepl»»".
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Xu seinem 60. KednrtsksA sin 11. kebrnsr
Wer sich in'sechs Jahrzehnten seines Lebens ganz der Sache der Musik verpflichtet hat, wird zu solchem Tage kaum ein Wort über seine Person vernehmen wollen. So mögen diese Zeilen nur bedeuten: den Ausdruck des Dankes und der herzlichen Wünsche jener Freunde, Schüler und Hörer, die in sichtbar-unsichtbarem Kreis sich heute um Carl Leonhardt versammeln, und einen Hinweis auf das, was als hohes Leitbild und bewegende Kraft sein Leben geformt und erfüllt hat.
Die früheren Jahre waren erhellt durch die Namen Huge Riemann, Arthur Nikisch, Josef Pem- baur, Karl Straube. Namen nicht nur, sondern Be- gegnungen mit dem Vorbild. Karl Muck wurde ihm Wegweiser in die Dirigentenlaufbahn und Vorbild lebendiger Wagner- und Brucknerinterpretation. Die in diesen Meistern repräsentierte gewissenhafte Forschung, überzeugende geistige Kraft und befreiende künstlerische Vollmacht, dazu das Hineinwachsen in die Tradition der Meininger Hofkapelle mit dem entscheidenden Erlebnis von Wagners Tristan und Beethovens Siebter Symphonie gaben ihm stets erneuten Antrieb zur unabdingbaren Perantwortlichkeit musikalischen Wirkens: als musikalischer Assistent der Bayreuther Festspiele, als Kapellmeister in Hannover (1912), wo er zugleich an der Staatlichen Musikhochschule tätig war, ferner als Dirigent des Stuttgarter Philharmonischen Chors, des Lehrergesangvereins und nunmehr als U n i v e r s i t ä t s m u s i k d i r e k t o r in Tübingen.
Den Schöpfungen Hans Pfitzners („Armer Heinrich" und „Palestrina") hat Carl Leonhardt einst in Mitteldeutschland Pahn gemacht, ehe diese Werke auf großen Bühnen erschienen. In zyklischen Rundfunksendungen dirigerte er Händel, Mozart und Schubert; in den Gebieten der Kammermusik, der Sinfonie und der großen Kirchenmusik bildete ihn die Praxis zu einem schlechthin umfassenden Kenner. Kann es verwundern, daß er, abseits der üblichen Programme, immer wieder auf das zu Unrecht vergessene Erbe des unvergleichlichen Gluck hinwies? Im Innersten aber bewegte und begleitete ihn, beunruhigend und beglückend, die Gestalt und da» ilkrmächtnt» Beethoven».
Aus diesem Bannkreis nie entlassen, seinem inneren Wert hingegeben, vermag Carl Leonhardt die Beethovensche Musik als Einheit von Geist und Form so darzustellen, daß es mit urkräftigem Behagen die Herzen aller Hörer zwingt. Wer von der Gefahr des Künstlers weiß, sich selbst um billigen Ruhmes willen vor das Kunstwerk zu stellen, der wird ermessen können, was es bedeutet, ohne Schwanken die Werktreue höher zu achten als die imponierende Geste, und der Objektivität recht zu geben gegen den Effekt des Modischen.
Die Kraft, in lebendiger Zusammenschau Idee und Erscheinung des musikalischen Kunstwerks zu begreifen, hat Carl Leonhardt durch das unablässige Bemühen gewonnen, sich heimisch zu machen im weiteren Bereich der Kunst- und Geistesgeschichte, der Germanistik und Philosophie. Möge er ihm vergönnt sein, noch lange im Dienste jener großen Kunst zu leben, die uns eint, wenn wir sie gemeinsam bewundern, verehren und verstehen.
!K»ns>-»ll Hierher
Das Hochschulinstitut für Musikerziehung in Trossingcn, bas unter der Leitung von Pros. Ernst-Lothar von Knorr feit Ende 1048 Teile der Hochschule für Musik in Stuttgart und der Hochschul« für Musik in Frankfurt zusaminenfaßt und weiter- führt. hat für die französisch besetzte Zone seine staatliche Anerkennung erhalten. Damit ist es den Studierenden möglich, im französisch besetzten Württemberg ihre Prüfungen in Einzclsächern und Schulmusik abzulegen.
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In der Nähe von München wird eine rabbi- nisch-theologische Lehranstalt errichtet. Leiter ist Dr. Ezechiel Ruttner.
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Die Forslingenieurschule in Rosenheim hat ihr» Vorlesungen wieder ausgenommen. Es ist dies di« einzige Hochschule dieser Art in Europa.
Die Schule für Textilindustrie - Ingenieur« in Chemnitz, die den Betrieb am 1. Oktober 1948 wieder ausgenommen hat, beabsichtigt, Spezialkurs» für Arbeiter durchzuführen. Zurzeit besuchen 880 Schüler diese Schule.
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In den großen Städten der russischen Zone werden jetzt überall Volkshochschulen eingerichtet.
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