Polen wehrwirWastliK bereits vernWet
Oie gesamte Zckwerincjuslrie Polens arbeitet selion für Oeutseblanä
ren vielleicht dvch bereit, die Nolle des folgsamen Kindes zu spielen, eingescharrt werden muß. Nnd darum die englische Hetze mit dem Stichwort „Deutschland strebt nach der Weltherrschaft".
Wer in Wirklichkeit die Weltherrschaft auszuüben sich anmaßt, hat England gerade jetzt wieder einmal bewiesen. Mit seiner Blockadeerklärung ist es. wie im Weltkrieg zu einer Kriegführung übergegangen, die die uneingeschränkte Absperrung Deutschlands von der See zum Ziel hat. Damit wird erneut der Versuch gemacht, uns a u s z u - hungern, das heißt, die Krieasmittel werden auch gegen Frauen, Kinder und Kranke rücksichtslos eingesetzt. Diesmal macht sich die englische Regierung gar nicht mehr die Mühe, ihren Maßnahmen das Mäntelchen der Londoner Deklaration von wog umznhängen. die auf der von England selbst einberufenen Seekonferenz seinerzeit als „im wesentlichen den allgemein anerkannten Grundsätzen des internationalen Rechts entsprechend" angenommen wurde. Bon deutscher Seite ist niemals daran gezweckelt worden. daß England in einem zukünftigen Kriege an seiner jahrhundertealten See- kriegspraris festhalten würde. Aber anders als im Weltkrieg wird England diesmal einen Gegner finden, gegen den diese Maßnahmen nicht nur unwirksam sein werden, sondern der imstande und willens ist. seinerseits mit wirksamen Mitteln zu antworten.
MitMittekn.dkeimstandesind, die angemaßte ..Weltherrschaft" Englands ins Wanken zu bringe n I! LI.
Wir braucken keine fremden Wellen
Schon wieder eine Pariser Lüge geplatzt
Berlin, N. September. Nachdem die bisher polnische Sendcanlage Kattowitz (Welle 395,8 Meter, 758 kHz) am 5. September und die südwestlich von Warschau in Raszhn stehende Sende, anlaae Warschau l (Welle 1339 Meter. 234 kHz) am 8. September von deutschen Truppen beseht worden ist, ist von deutscher Seite für die beiden von den Polezz sehr erheblich beschädigten Sendeanlagen ein provisorischer Betrieb eingerichtet worden.
Der Sender Kattowih wird in deutscher und Polnischer Sprache betrieben, der Sender War- s ch a u k in polnischer Sprache. Beide Sender gelten als deutsche Sender.
Ein französischer Rundfunksender hat die Behauptung aufgestellt, ein deutscher Sen- 8er habe auf der Welle deS Senders Luxemburg Nachrichten über die deutsche Armee gesendet. Hierzu muß festgestellt werden daß Deutschland sich im Gegensatz zu gewissen anderen Ländern streng an den Luzerner europäischen Rundfunkvertrag gehalten und keine Welle be- nutzt hat, die sich nicht in seinem Besitz befindet oder durch Besetzung von feindlichen Gebieten ihm zugefallen ist.
Stokowski dementiert selbst!
Niederträchtig« Hetze zusammengebrochen
Washington, II. Sept. Die in zahlreichen amerikanischen Zeitungen veröffentlichte Zweckmel- düng, daß der in Amerika sehr bekannte Philhar- moniedirigent Stokowski in der Nähe von Paris in einem Flüchtlingszug (?) von deutschen Flugzeugen bombardiert worden sei, mußte heute von Stokowski selbst dementiert werden. Stokowski befindet sich in Wirklichkeit in Hollywood.
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* Man ist vom amerikanischen Journalismus schon allerhand gewöhnt, in Sensationsmeldungen sind sie immer Meister gewesen, aber daß sie einen in Amerika befindlichen Musiker in Frankreich bombardieren lassen, das ist doch der Gipfel! Natürlich soll die ganze Meldung nur der Hetze gegen das böse Nazi-Deutschland dienen, besten Flieger ausgerechnet einen Flüchtlingszug mit Bomben beleben, wobei allerdings nicht gemeldet wird, wie die Flieger gerochen haben, daß es sich um Flüchtlinge handelte. Selbstverständlich war dabei der Zweck der Ueoung. die Tränendrüsen der Leser der amerikam- schen Presse in Bewegung zu setzen. Das Dementi des Dirigenten Stokowski wird die amerikanischen Journalisten auch wenig kümmern, der Zweck ist erreicht: etwas hängen bleibt doch!
Wiebrraufbali in Mstmeußen
Bahn, Post und Licht bald wieder in Betrieb
Danzig. II. Sept. Wie wir aus Bromberg er- fahren, gestattet der mit deutscher Gründlichkeit durchgeführte Wiederaufbau die Inbetriebnahme der zerstört gewesenen Eisenbahnlinie von Sch n e idemüh l nach Bromberg schon in den nächsten Tagen. Die Wasserversorgung der Stadt Bromberg ist bereits wieder sichergestellt, während an der Wiederherstellung der Elektrizi- täts- und Gaszufuhr noch mit großer Beschleunigung gearbeitet wird. Der Fernsprechverkehr zwischen Danzig und zahlreichen Städten in West- Preußen ist bereits wieder hergestellt.
Der NDA erteilt Auskunft
Liste der Opfer des Bromberger Blutsonntags
Berlin, 12. September. Auf Grund verschiedener Anfragen wird mitgeteilt, daß es bisher noch nicht möglich war, eine zuverlässige Liste der in und bei Bromberg ermordeten Volksdeutschen aufzustellen. Mit der endgültigen Fertigstellung der Liste kann bis gegen Ende dieser Woche gerechnet werden. Alsdann wird der Volksbund für das Deutschtum im Ausland, Bundesgeschäftsstelle Berlin W 30, Martin-Luther-Straße 97, auf Anfrage Familienangehörigen Auskunft erteilen. Bon Anfragen bei anderen Dienststellen ist daher abzusehen?
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G Durch die Besetzung des ostoberschlesischen Industriegebietes und das Industriegebiet von Tombrowa hat Polen säst seine gesamte Schwerindustrie verloren. Das ist an sich ohne weiteres begreiflich, denn in Polen werden nicht weniger als sieben Zehntel des Bodens landwirtschaftlich ausgenutzt. Polen stand erst im Begrifs, an Hand eines sogenannten Fünszehn-Jahres-Planes seine Industrie auszubauen, vor allem durch die Erschließung des Sandomirgebietes, wobei sich aber die Kapitalarmut empfindlich bemerkbar machte. Hilfesuchend wandte man sich an das Ausland. Wenn endlich England die so lange versprochene und doch immer wieder verweigerte Baranleihe von 8,5 Millionen entwerteter englischer Pfund bewilligte, so nützt Polen diese papierne Beihilfe jetzt so gut wie nichts mehr. Es kann ja nichts mehr kaufen, seine letzten Zufuhrwege sind ebenso abgeschnitten, wie die wehr- wirtschaftliche Versorgung aus dem eigenen Reichtum an Rohstoffen und Erzcugungsstätten. Dafür hat Grobdeutschland eine wehrwirtschaftliche Leistungsfähigkeit hinzngenommen. das selbst bei den außerordentlich hohen Ziffern unserer bisherigen Erzeugung stark ins Gewicht fällt und aus den bisherigen oberschlesischen Randgebieten einen neuen grotzindustriellen Mittelpunkt ersten Ranges macht, wie er bisher durch die immer wieder veränderte staatliche Aufteilung niemals als großschlesische Einheit in Erscheinung treten konnte.
Die ausgesprochene Randlage der gesamten polnischen Industrie — die „polnische Brezel" nach Pilsudskis Ausdruck — ist Polen bereits in den ersten zehn Tagen des deutschen Vormarsches zur Katastrophe geworden Was seit Bestehe» des oberschlesischen Industriegebietes niemals der Fall gewesen ist der gesamte Kohlen, und Erz- vereich dieses Gebietes befindet sich zum erstenmal in einer Hand, in der Hand, der mit größter Klugheit, Sorgfalt und Tatkraft vorgehenden deutschen Wehrwirtschaft, die genau weiß, was sie an diesen Gebieten an Leistungskraft und Er- zeiigungsfähigkeit hinzugewonnen hat. Sind doch jetzt 95 v. H- der Steinkohlenförderiing Polens in unserer Hand.
Aber es ist nicht nur dieser engere Bereich OberschlesienS — bisher auf drei Staaten verteilt — in den Bereich deutscher Nutzung gelangt sondern unsere Truppen haben bereits die Hand auch auf die meisten übrigen Jndustrie-Erzeu- gungsanlagen Polens gelegt. Mit dem Vorstoß nach Warschau ist der Nest der gesamten Me- tall.-und Fertigwaren-Jndustrie in de» deutschen Machtbereich gelangt, nachdem auch der mittel- polnische Textilbezirk von Lodz erreicht wurde. Es spielt dabei gar keine Rolle, daß wir erst ein Drittel des Staatsgebiets Polens Wehrwirtschaft- lich in unsere Hände bekommen haben, da in den andern Gebieten zwar fruchtbare Böden und Holz-
reiche Wälder vorhanden sind, nicht aber eine nennenswerte Industrie.
Von großem Werl ist vabei die Tatsache, daß das bisher polnische Ostoberschlesien einschließ, lich des früher tschechischen Olsagebietes und des vor dem Kriege russischen Bezirks bis Dombrowa heute bereits wieder mit vollen Touren arbeitet, daß auf allen Schächten die Kohlen- und Erzsörderung wieder ausgenommen ist. und daß trotz des ungeheuren Wirrwarrs, den die Polen zurückließen, sogar das engmaschige Ver- kehrsnetz bereits wieder zu arbeiten beginnt. Nnd was das alles für Deutschland heißt auch in wirtschaftlicher Hinsicht, dafür ist die jüngste große Rede des Generalseldmarschalls Göring Beweis genug. Nennen wir nur einige wenige Zahlen. Die Förderung der Kohle hat 1938 in Polen mit 40 Millionen Tonnen eine beachtliche Höhe erreicht. Davon entfielen allein aus das ehemalige preußische Ostoberschlesien fast zwei Drittel nämlich 28.8 Millionen Tonnen. Kein Wunder, wurden doch bei dem Raub nach Deutschlands Zusammenbruch gerade die wertvollsten Teile Oberschlesiens Polen zugeschanzt, vor allem gilt dies für da? mächtige, noch wenig ansgebaute Kohlengebiet von Rvbnik mit seinen von Deutschland aufs modernste eingerichteten Gru- ben, wie der Donnersmarckhütte. Bei diesem grotzschlesischen Kohlenblock, der bisher noch niemals zusammengeschmolzen gewesen ist. kann man getrost die Jahresförderung aus 90 Millionen Tonnen beziffern, während Deutsch-Oberschlesien bisher zur Gesamtkohlen- sörderung Deutschlands mit 190 Millionen Tonnen nur rund 26 Millionen Tonnen beitrug. Sehr beachtlich ist auch der Anfall der Nebenprodukte.
Polen hatte daneben einen beachtlichen Teil seiner Kohleförderung ins Ausland ausgeführt (11.7 Millionen Tonnen). Das großschlesische Gebiet umfaßt auch eine sehr erhebliche Eisen- und Stahlerzeugung, die jetzt ebenfalls erstmals in einer staatlichen Hand liegt. Die deutsche Gesamterzeugung steigert sich setzt in Roheisen um 11,2 v. H., in Rohstahl um 12,7 v. H. und in Halbzeug um 10,7 v. H.
Diese gewaltigen Erzeugungszifsern waren die Kraftquellen für die gesamte polnische Industrie. Durch diesen Ausfall ist alle übrige Erzeugung Polens vollkommen lahmgelegt. Dieser wehrwirtschaftliche Zusammenbruch Polens wird daher die militärische Niederlage nur noch vollkommener machen.
Keine Blumen kür den Andrer
während der Dauer des Krieges
Berlin, II. Sept. Die Adjntantur des Führers gibt bekannt: Der Führer wird für die Dauer des Krieges auf seinen Fahrten keinerlei Blumen entgcgcnnehmen. Die ihm von der Bevölkerung zugedachten Blumen sollen den Soldaten der deutschen Wehrmacht gegeben werden.
I knsliuui..vepivMisi"
ß U Das britische ..Insormationsministe» Z rium", dem die Veröffentlichung des deut- s schen Weißbuches scheinbar aus die Nerven ß gegangen ist. versucht sich in einer Der- ß lautbarung vom lO. September reinzii- ß waschen, bringt aber mit seiner Darstel- ^ lung nichts Neues. Es geht daraus oiel- ß mehr einwandfrei hervor, daß die Natur ß der deutschen Forderungen der britischen ß Negierung Ende August bekannt war. ß Wenn die englische Verlautbarung betont. Z natürlich hätten diese Forderungen nach ß Warschau nur zuJnsorinattons- ß zwecken und in sehr allgemeinen Z Wendungen mitgeteilt werden können, ß so gibt sie damit selbst zu, daß Großbritan- Z nien in keiner Weise bereit mar, aus Polen Z mäßigend einznwirken und daß es seine k Pflichten als Vermittler gröblich vernach- ^ lässigte.
E Ties gilt um so mehr, als in Politisch ^ unterrichteten Kreisen schon am 30. August ß auch über die Einzelheiten der deutschen Z Forderungen kein Zweifel mehr bestehen Z konnte, nachdem von deutscher offiziöser
- Seite in den letzten Wochen der Krise ^ immer wieder die Lansing-Note vom 5. No-
- vember 1918 ld. h. die 14 Punkte Wilsons) Z als Grundlage für die Behandlung der s Danzig, und Korridor-Frage bezeichnet s worden war. Die deutschen Vorschläge, so s wie sie dem britischen Botschafter in der s Nacht vom 50. auf den 31. August mit-
- geteilt und erläutert wurden, sind in der
- Tat nichts anderes, als eine den praktischen s Bedürfnissen entsprechende Ausarbeitung ß des in den 14 Punkten enthaltenen Wil- s sonschen Gedankens.
s Für das schlechte Gewissen Englands ist Z es übrigens bezeichnend, daß die sogenannte
- „Richtigstellung" mit keinem Wort auf die ß Nolle der britischen Regierung bei der An- s ordmmg der polnischen Generalmobil- z machung vom 30. August eingeht, woraus j die bekannte Veröffentlichung des „D ailv s Telegraph" seinerzeit ein bezeichnen- ß des Licht geworfen hatte.
Die Demokratien macken sick lackerlick
mit ihren Wunschträumen über den Westwall
Reuyork, 12. September Im .Ilew ?jork World Telegram" macht der offenbar gut unterrichtete Publizist Jack Fast er die in den letzten Tagen aufgestellten Behauptungen der französischen und englischen Propaganda über Fortschritte vor dem Westwall lächerlich. Der Westwall sei die ..mächtigste Befestigungsanlage, die Menschenhand je- mals erbaute". Deshalb stellten Grenzübsr- schreitungen auch keineswegs eine Durchbrechung des We st Walles dar. Ileberhaupt erscheine zweifelhaft, daß der im Gegensatz zur Maginot-Linie außerordentlich bewegliche Westwall jemals durchbrochen werden könne; in Tagen, Wochen und Monaten schon gar nicht. Die motorisierten Einheiten Frankreichs würden durch Tankfallen aller Art m i t Sicherheit vernichtet und ihre Infanterie auf einer Breite bis 50 Kilometer jeden Zentimeter einem verheerenden Feuer ausgesetzt sein. Die Franzosen hätten den schwierigsten Feldzug ihrer Milnärgeschichte eröffnet, der kaum erfolgreich beendet werden könnte.
in
RSKK-Obergruppenführer Paul Lein, der Führer der NSKK-Motorgruppe Sachsen, erlag den schweren Verwundungen, die er als Oberleutnant der Reserve in einem Panzerregiment im Abwehrkampf gegen Polen erlitten hatte.
//-Obersturmführer Ernst Bahls, der Ordonnanzoffizier beim Führer, starb nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 24 Jahren. Bei der gestrigen Trauerfeier im Garten der Kaserne der Leibstandarte „Adolf Hitler" wurde ein großer Lorbeerkranz des Führers niedergelegt.
Die Zahl der polnischen Flüchtlinge, die sich auf lettisches Staatsgebiet begeben, geht bereits in die Tausende; vielfach äußern sie tiefe Verbitterung über England, das Polen bis heute in keiner Weise geholfen hat.
Massenverhaftungen von Kommunisten werden aus allen Teilen Frankreichs gemeldet; für die Verteilung von kommunistischen Flugblättern wurden Strafen bis zu vier Jahren Zuchthaus verhängt.
Der niederländische Verteidigungsminister äußerte vor Offizieren der Luftwaffe den Wunsch, daß jedes militärische Flugzeug der Kriegführenden. das die holländische Neutralität verletzt, entweder zum Landen gezwungen oder abgeschossen werden soll.
Lettland hat gestern eine Teilmobilmachung be» schlossen und die Jahrgänge 1914 bis 1916 ein- berufen.
Das britische Ernähriingsmimstcrium hat alle Zuckervorräte in England beschlagnahmt: alle eintreffenden Schiffsladungen mit Kühl- und Gefrierfleisch werden requiriert.
Die Türkei wird sich, wie ihr Ministerpräsident erklärte, aus dem gegenwärtigen Konflikt heraus- halten; zwischen Deutschland und der Türkei bestehe kein Anlaß zu einer Verwicklung.
Die Regierung der USA. hat nach der Kriegs- erklärung Kanadas an Deutschland die Anwendung des Neutralitätsgesehes und Waffenembargos auch auf Kanada ausgedehnt, so daß die von England. Frankreich und Australien in den USA. bestellten 700 Kampfflugzeuge auch nicht mehr über Kanada geliefert werden können.
Eine große antienglische Straßenkundgebung veranstalteten die in Peking ansässigen Japaner unter der Parole „Verjagt die britischen Seepiraten!" und „Verjagt diese heuchlerischen S«»t- lemenl"
l, a 8 e b e r l e d t unserer verliuer 8 e b r i k t I e l t u o g
ll. Or. Berlin, 12. September.
In diesen Tagen ist die erste und letzte große Schlacht nn deutsch-polnischen Streit im Gange, nachdem es sich bei den im Lause der vergangenen Woche durchgeführten Operationen um mehr oder weniger umfang, reiche Einzelaktionen bzw. Rückzugsgefechte versprengter Polnischer Heeresteile handelte. Eine Massierung zahlenmäßig starker polnischer Truppenkontingente ist erst durch die Umzingelung im Raume Radom. Kielce, Kucno eingetreten. Die Polen sehen sich dadurch vor die Notwendigkeit gestellt, entweder den Kampf auszu nehmen oder zu kapitulieren. Die dritte Möglichkeit des Ausweichens wurde ihnen durch die überraschenden strategischen Züge der deutschen Heeresleitung verbaut.
Wir dürfen im Vertrauen auf die Schlagkraft unserer Waffe dem Ausgang dieses entscheidenden Ringens ruhig entgegensehen. Hermann Görings Worte vor den Nü- stungsarbeitern gaben der Welt ein klares Bild von der militärischen Lage aus dem östlichen Kriegsschauplatz. „Wir können hoffen", so sagte der Generalfeldmarschall. „daß 14 Tage nach Beginn des Kampfes die ganze Sache erledigt ist und daß in weiteren wenigen Wochen überhaupt die letzte Näumungsarbeit durchgeführt wird. Wir schätzen, daß der gesamte Feldzug bis zur letzten Aufräumungsarbeit noch nicht einmal vier Wochen gedauert hat."
Herr Weygand. der Generalissimus der französischen Armee, der sich, von Ankara kommend, mit der Absicht trägt, über Bukarest nach Polen zu reisen, wird sich sehr beeilen müssen. Man weiß, daß der französische Generalstabschef den Polen schon einmal beistand, als die Note Armee vor den Toren Warschaus aufmarschierte. Dem „Wunder an der Weichsel" verdankte der neugegründete Polnische Staat seinen weiteren Fortbestand. Diesmal sieht es eher danach aus, als würden die Polen an der Weichsel ein„blauesWunder" erleben. Die militärischen Qualitäten Weygands in allen Ehren, aber hier wird selbst der fähigste Feldherr nichts mehr retten können. Sofern Weygand wirklich die Absicht hegt, sich mit der Polnischen Regierung zu treffen, so sollte er besser noch einige Tage in Bu - karest bleiben. Die ersehnte Begegnung ist ihm dort jedenfalls sicher, während er jetzt von Lemberg nach Brest-Litowsk und von dort vielleicht in die Rokitno-Sümpfe reisen müßte, um die ihrer ehrgeizigsten Pläne beraubten ehemaligen Machthaber Polens zu sprechen.
Ueber ein Kurzes werden die Londoner Kriegspolitiker die tröstliche Genugtuung haben, bis zum letzten Polen gekämpft zu haben. Alsdann steht der französische Bundesgenosse bereit, um für England seine Regimenter und Divisionen gegen den Westwall zu schicken. Die englische Regierung bekennt sich auf Grund dieser hoffnungsvollen Auspizien mit Recht noch lange nicht als geschlagen, trotzdem sie -sich der militärischen Unterlegenheit ihres Landes gegenüber Deutschland klar bewußt ist. Großbritannien hat bis znm letzten Polen gekämpft, es wird in gleicher Weise bis zum letzten Franzosen kämpfen., Wenn sich die Regierung Chamoerlain auch auf politischen Gebieten nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, so wahrt sie doch in diesem einen Punkte mit eiserner Konsequenz die Traditionen der britischen Macht- und Hegemoniepolitik.
Damit nun nicht von befreundeter Seite der Vorwurf erhoben wird, England halte sich bei den militärischen Auseinandersetzungen sehr im Hintergrund, betreibt London unterdessen mit Feuereifer den Blockadekrieg. Mit dem Schwert, das weiß man, wird man Deutschland nicht auf die Knie zwingen. Mit der Waffe des Hungers jedoch, glaubt man, dies Ziel erreichen zu können. Es erübrigt sich, in oen eindeutigen Feststellungen Hermann Görings zu diesem Thema noch einige Worte anzufügen. England hat auch auf diesem Gebiete die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Schon die allernächste Zeit wird beweisen, daß Deutschland sich nicht nur in der Abwehr des Blockadekampfes begnügt, sondern seinerseits sehr Wohl einige Trümpfe in diesem Kampf ausspielen kanm Man vergesse nie, daß der Führer in seiner Reichstagsrede ankündigte, Deutschland werde jeden Schlag mit einem' Gegenschlag beantworten.
Man begeistert sich in London zwar an den Sympathie- und UnterwürfigkeitÄrklärungen, die am laufenden Bande von indischen Potentaten und afrikanischen Schattenfürsten abgegeben werden, aber insgesamt verlieren die demokratischen Aktien doch mehr und mehr an Kurswert. Die politische Entwicklung nimmt Formen an, die keineswegs mit den hochfliegenden Plänen der englischen Haßpolitiker übereinstimmen. Wir denken nur an die Reservisteneinberufungen in der Sowjetunion und an die Verstärkung der russischen Westgrenzen. Solche Ausfälle wiegen selbst die platonischen Kriegserklärungen überseeischer Dominions nicht entfernt auf und die düsteren Mienen an der Themse sind im Laufe der letzten Tage noch um einige Schatten finsterer geworden.