Freitag, den 1. September 1939

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Verbindung, wie sie Deutschland zustehen würden. ,

S.

Molotow geißelt -ie Kriessbran-Wter

Im Falle des Zurückfallens deS Korridors «in das Deutsche Reich erklärt sich dieses bereit, einen Bevölkerungsaus- tausch mit Polen in dem Ausmaß vorzunehmen, als der Korridor hierfür ge­eignet ist.

10 .

Die etwa von Polen gewünschten Son­derrechte im Hafen von Danzig würden paritätisch ausgehandelt werden mit gleichen Rechten Deutschlands im Hafen von Gdingen.

11 .

Um in diesem Gebiet jedes Gefühl einer Be­drohung aus beiden Seiten zu beseitigen, wür­den Danzig und Gdingen den Cha­rakter reiner Handelsstädte erhal­ten, das beißt, ohne militärische Anlagen und militärische Befestigungen.

12 .

Die Halbinsel Hela, die entsprechend der Abstimmung entweder zu Polen oder zu Deutschland käme, würde in jedem Falle eben­falls zu demilitarisieren sem.

1Z.

Da di« deutsch« Reichsregierung heftigste Be­schwerden gegen die polnische M i nderhei- tenbehandlung vorzubringen hat. die polnische Regierung ihrerseits glaubt, auch Be­schwerden gegen Deutschland Vorbringen zu müssen, erkiären sich beide Parteien damit ein­verstanden, daß diese Beschwerden «i »er international zusammengesetzten Untersuchungsrommission unter­breitet werden, die die Aufgabe hat, alle Beschwerden über wirtschaftliche und Physische Schädigungen sowie sonstige terroristische Akte zu untersuchen. Deutschland und Polen ver­pflichten sich, alle seit dem Jahre 1918 etwa vorqekommenen wirtschaftlichen und sonstigen Schädigungen der beiderseitigen Minori­täten wieder gutzumachen bezw. alle Enteignungen aufzuheben oder für diese und sonstige Eingriff« in das wirtschaftlich« Leben eine vollständige Entschädigung den Betroffe­nen zu leisten.

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Um den in Polen verbleibenden Deutschen sowie den in Deutschland verbleibenden Po- len das Gefühl der internationalen Recht, losigkeit zu nehmen und ihnen vor allem die Sicherheit zu gewähren, nicht zu Handlun­gen bzw. zu Diensten herangezogen werden zu können, die mit ihrem nationalen Gefühl unvereinbar sind, kommen Deutschland und Polen überein, die Rechte der beider­seitigen Minderheiten durch um­fassendste und bindende Vereinbarun­gen zu sichern, um diesen Minderheiten die Erhaltung, freie Entwicklung und Betäti­gung ihres Volkstumes zu gewährleiste», ihnen insbesondere zu diesem Zweck die von ihnen für erforderlich gehaltene Organisie­rung zu gestatten. Beide Teile verpflichten sich, die Angehörigen der Minderheit nicht zum Wehrdienst heranzuziehen.

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Im Falle einer Vereinbarung auf der Grundlage dieser Vorschläge erklären sich Deutschland und Polen bereit., die sofor­tige Demobilmachung ihrer Streit­kräfte anzuorden und durchzusühren.

16 .

Die zur Beschleunigung der obigen Ab- machungen erforderlichen weiteren Maßnahmen werden zwischen Deutsch­land und Polen gemeinsam vereinbart.

kssclitAnZnkkpakt eine LnlsckeiäunZ von iveltpolitiscker keäeutunA / Leine ke'inäsckaft mekr mit DenlZekIaiui

hielt Kriegskommissar Woroschilow ?'.7,e einstünhige Rede über die neue Gesetzesvorlage zur allgemeinen Wehrpflicht. Die Bestimmun­gen dieses Gesetzes laufen auf eine erneute Verstärkung der Roten Armee und Flotte hin­aus, die durch die weitere Herabsetzung des Einberufungsalters von 19 auf 18 Jahre bei gleichzeitiger Erfassung der ent« sprechenden Jahrgänge erreicht werden soll, ferner durch die Verlängerung der Militärdienstzeit, der aktiven Dienst­zeit für den gesamten Unteroffizierbestand der Roten Armee und der Truppen des Grenz­schutzes von zwei auf mindestens drei Jahre, durch die Aufhebung der meisten bisherigen Ausnahmebestimmungen für Militärdienst- pflichtige und durch die beträchtliche Herauf, setzung des dienstpflichtigen Alters für die ge­samte Reserve. Der Oberste Sowjet nahm dar- auf eine Entschließung an, wonach die Aus­sprache über die Gesetzesvorlage in beiden Kammern sofort ausgenommen werden soll. !

Moskau, 31. August. Am Donnerstag, kurz nach 19.30 Uhr Moskauer Zeit. d. i. 17.30 Uhr MEZ., trat der Oberste Sowjet im Gro­ßen Salon des Moskauer Kreml wieder zu- sammen. Auf der Tagesordnung stand die Ratifizierung des deutsch-russischen Nichtan­griffs- und Konsultatwnspaktes. In den Diplomatenlogen haben sich sämtliche in Moskau beglaubigten Missionschefs singe- funden. an ihrer Spitze der deutsche Bot­schafter Graf von der Schulenburg. Es feh» lennurdieBotschafterEnglands und Frankreichs.. Elfterer soll wegen eines Influenza-Anfalls das Bett hüten, letz­terer weilt in Paris.

Has Präsidium und die Mitglieder der Sowjetregierung, an der Spitze Stalin und Molotow, werden bei ihrem Erschei­nen von der Versammlung stürmisch begrüßt. Sogleich nimmt der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare. Außenminister Molo- t o w das Wort. Er kritisierte zuerst vernich­tend die englisch-französischen Paktbemühun­gen. deren Zwiespältigkeit und unaufrichtige Hintergründe er schonungslos aufdeckte. Eng­land und Frankreich sei es überhaupt nicht um die Schaffung eines effektiven Friedens­instrumentes bei den Verhandlungen mit Moskau zu tun gewesen, sondern nur um die Fiktion eines Paktes auf Kosten der Inter- essen der Sowjetunion.

Demgegenüber, so betonte Molotow, han­dele es sich bei dem Nichtangriffspakt zwi­schen Deutschland und der Sowjetunion um eine Entscheidung von größter weltpolitischer Bedeutung. Die Geschichte habe erwiesen, daß Feindschaft und Krieg zwischen den Völkern der Sowjet­union und Deutschland nicht zum Nutzen, sondern zum Schaden beider gereichten. Deshalb wollten beide Völker auch keine Feindschaft miteinander haben.

sondern sie brauchten friedlich« Beziehungen. Der am 24. August in Moskau abgeschlossene Nichtangriffspakt setzte der Feindschaft zwi­schen der Sowjetunion und Deutschland ein Ende. Die beiden allergrößten Staaten Europas hätten sich entschlossen, die Kriegs­drohung untereinander zu beseitigen und friedlich miteinander zu leben. Selbst wenn ein Krieg in Europa nicht zu vermeiden wäre, so würden infolge des deutsch-sowjeti­schen Nichtangriffspaktes die Maßstäbe der Kriegshandlungen begrenzt sein.

Deshalb herrsche nur dort Unzufriedenheit über den deutsch-russischen Nichtangriffspakt, wo die Kriegsbrand stifte« unter der Maskevon Friedens freun­den am Werke seien, die Sowjetunion orientiere sich in ihrer Außenpolitik trotz­dem unbeirrbar nach den Interessen ihrer Völker und zwar ausnahmslos nach diesen.

Der Nichtangriffspakt, der einen Um­schwung der europäische« Poli­tik darstell« und seinem Wesen nach nur dem Frieden diene, eröffne auch für die Sowjetunion neue Möglichkeiten und eine neue Entwicklung für ihr« eigenen Kräft« in der internationalen Arena. , ^

Nach Beendigung der Rede MolotowS, der mehrfach von stürmischen Kundgebungen der Abgeordneten und des Publikums unterbrochen wurde, faßte der Oberste Sowjet einstimmig folgenden Beschluß: 1. Die Außenpolitik der Negierung zu billigen; 2. den am,23. August in Moskau Unterzeichneten , Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und der Sowjetunion zu ratifizieren.

Berjtörkuug der Rote« Armee

Woroschilow vor dem Obersten Sowjet Moskau. 31. August. In der Sitzung des Obersten Sowjets am Donnerstagvormittäg

Danzig vom Rel» adgeMitten!

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Danzig, 31. August. Der privilegierte Durchgangsverkehr durch den Korridor ist völlig in Frage gestellt Bon den zwölf D-Zug-Paaren, die normalerweise den Korridor von Marienburg nach Berlin und umgekehrt durchfahren, sind nur noch drei vor­gesehen: DÄbei ist an keiner Stelle eindeutig zu klären, welche Züge nun tatsächlich Verkeh­ren werden. Auf Nachfrage bei der polnischen Staatsbahu wird erklärt, daß sie für den Ver­kehr dieser Züge keinerlei Garantie überneh­men könnte. Der Zugverkehr» onDav- zig «ach Gdingen, Karthaus oder Dirschau wurde jetzt völlig eingestellt. Damit entfallen auch die privilegierten Züge zwischen Marienburg. Danzig hat damit seine einzige Eisenbahnverbindung mit dem Reich verloren und ist auf Omnibus-Verbindung mit Ost­preußen angewiesen. Der Danziger Vorortver­kehr, der gleichfalls unter polnischer Regie steht, ist fast zum Erliegen gekommen, zumal die Polen ihr rollendes Material so gut wie ganz aus Danzig fortgeschafft haben. Durch die Einstellung des Zugverkehrs wird die Lebensmittelversorgung Danzigs auf das schwerste gefährdet.

Polen beweist durch diese Vertrags­brüche, daß seine Behauptungen, der Korri­dor bilde für das Deutsche Reich kein Verkehrs­hindernis, nichts als leere Phrasen sind. Wenn ein paar polnische Generale ihre Nerven ver­

lieren, ist jeder Verkehr durch den' Korridor! unmöglich.^Deutschland kayn jedoch,unter keinen 11 m ständem zulassen,daß die Verbindung mit seiner Provinz Oswreußen von dem Nervenzustand polnischer Militärs abhängt. ..

Srenzlan- von Polen überschwemmt

Lauen bürg, 31. August. Wie di« Pommersche Zeitung" meldet, treffen die Polen Vorkehrungen, um durch Stauun­gen des PiaSttitz - F lüsseS und des Zarnowitzer Sees weite Gebiete im nördlichen Pommern unter Wqsser zu setzen. Am Zarnowitzer See haben die Po­len bis zur Ostsee am Piasnitz-Flutz, der die Grenze im Lauenburger Kreis bis zur Ost­see bildet, das Wasser seit einigen Tagen bereits derartig gestaut, daß links und rechts der Grenze die Wiesen weithin überschwemmt und bereits ungangbar geworden sind. Auch im Süden des Zarnowitzer Sees, in der Höhe von Rauschendorf, versuchten jetzt etwa 2V polnische Soldaten auf polnischem Ge­biet, aber hart an der Grenze, den Piasnitz- fluß auch in diesem Gebiet zu stauen.

Litauen bekMiat setne ReuttalM

Vier Reservistenjahrgiing« einberufe«

Kowno, 31.. August.->Der litauische Mini­sterpräsident Cernius gab der Presse eine Erklärung über die Lage, wobei er auf die Spannungen hinwieS und bemerkte, daß Li­tauen in jedem Falte eine strikt neutrale Haltung einnehmen werde. Wie weiter amtlich mitgeteilt wird, hat Li­tauen die Einberufung von vier Nefervisten- jahrgängen durchgeführt, um eine bessere Sicherung seiner Neutralität für den Ernst­fall zu gewähren. An der Grenze sind die mi­litärischen Stützpunkte weiter ausgebaut und die entsprechenden Grenzstücke befestigt worden.

Polen bewitzelt Lltnuen

Weitverzweigte Spionage im ganzen Land

Kowno. 31. August. DaS Polnische Spitzel­wesen hat in ganz Litauen außerordentlichen Umfang angenommen. Nicht nur. daß jeder Reichsdeutsche und Volksdeutsche davon erfaßt ^wird. auch jeder Litauer, der irgendwie mit Deutschen in Verbindung steht, wird von diesen Spitzeln nicht aus dem Auge gelassen. Ferner, werden Li st e n ^ogen a n n t er Polensreundli§e«Litauer" aus der oberen Schicht aufgestellt: dabei handelt es sich hauptsächlich um ehemalige abgewirt­schaftete polnische Gutsbesitzer, in deren Händen vor der Landreform über 90 v. H. deS litauischen Grundbesitzes lagen. Trotz dieser Landreform blieben^ sie in Litauen, !wesi sie Polen keine Existenz fanden. Es ist wiederholt festgestellt worden, daß die Fäden dieser umfangreicheil Spionage bis in die offiziellen Kreise der polnischen Vertre­tung in Litauen hineinreichen und ihre Fühler vor allem auf Ostpreußen ausstrecken. Im Zusammenhang mit diesen Umtrieben sind Reichsdeutschen und Volksdeutschen Warnungen zugegangen, daß gegen sie Anschläge im Kriegsfälle vorbereitet worden seien. Daß sich diese polnische Hetz» und Spitzelaktion besonders jüdischer Elemente und vor allem jüdischer Emigranten in Deutsch­land bedient, sei nur nebenbei bemerkt.

Wieder drei Opfer polnischen Blutrausches

HanäZiunalen ZeZen ein Zeul8ek68 ^nive8en

Polnisches Gefecht mit Danzigs Grenzschutz

^ukmsr86k 6er Polen LN cier Lorri6or8pitze bei vanrißi vollzogen

Danzig. 31. August. An der Danzig­polnischen Grenze bei Steinfließ. in der Nähe von Zoppot, wo es bereits wiederholt zu pol­nischen Uebergriffen kam. ist in der Nacht zum Donnerstag wieder eine polnische Grenz st reife über die Grenze gekommen. Di« Streife wurde sofort von Danziger Grenzposten gesichtet. Die Danziger Grenz­schutzmänner eröffneten nach Anruf das Feuer, das von der Polnischen Streife im Schein von Leuchtkugeln erwidert wurde. Die Polen ergriffen schließlich die Flucht. Sie konnten sich auf polnisches Gebiet zurück- ziehen.Von den Danziger Grenzposten ist nie­mand verletzt worden. Ob es auf seiten der polnischen Grenzstreife Verletzte gegeben hat. konnte nicht festgestellt werden.

Die Grenzstelle ist in der sogenannten Korridorspitze, entlang der der Stadt Danzig sowie den Vororten Langfuhr. Oliva und Zoppot vorgelagerten Grenze, die von Danzig etwa neun und von Zoppot wenig mehr als einen Kilometer entfernt liegt, ist zum Teil nicht mehr mit Grenzbeamten be­setzt. Hier hat sich bereits der Aufmarsch Polnischer Truppen vollzogen, deren Postenketten überall auf den dem Danziger Land gegenüberliegenden Hügeln beobachtet' werden können. Wie die Flüchtlinge erzäh­len, werden auf den Gütern nicht nur die Pferde, sondern auch das Vieh requiriert,

das die Truppe, die aus dem gequälten Lande zu leben versucht, für ihre Proviantie- rung braucht.

PolensKriegsflotte" geflüchtet

Danzig, 31. August. Rach einwand­freien Beobachtungen deutscher See- und Luftstreitkräfte haben drei polnische Zerstörer im Laufe des gestrigen Tages die Ostsee beschleunigt verlassen. Sie wur­den zuletzt bei Skagen mit westlichem Kurs gesichtet. Damit hat der Hauptteil der pol­nischen Flotte, insbesondere die kampf­kräftigsten Fahrzeuge, jede Verbindung mit Gdingen aufgegeben.

iZv polnische Soldaten desertiert

Bukarest, 31. August. Am Donnerskagvor- mittag haben 150 polnische Soldaten in voller Ausrüstung die rumänische Grenze nördlich von Czernowitz über­schritten. Sie wurden dort von den rumä­nischen Behörden entwaffnet und interniert. Bei den Flüchtlingen handelt es sich neben Ukrainern, die es ablehnen, für Polen als Kanonenfutter zu dienen, um pol- Nische Volksangehörige, die die Zustände in ihrem Baterlande und beson. ders im Heer als unerträglich be­zeichnen.

Berlin. 31. August. Nach einem Bericht derBerliner Illustrierten Nachtausgabe" aus Lodz sind die ungeheuerlichen Gewalt­akte der Polen um eine unmenschliche Blut­tat vermehrt worden. Eine Horde bewaff­neter Aufständischer, die sich selbst die Be­zeichnung ..Ausrottungskommando" zulegte, überfiel in den frühen Morgenstunden des Mittwochs das kleine Anwesen des Volks­deutschen Matielsk in der Nähe von Pabjanice im Bezirk Lodz. Matielsk wurde von den Polen bereits vor vier Tagen zum Militär gepreßt und mit unbekanntem Ziel abtransportiert, so daß seine Familie, die Frau, der 15jährige Sohn Georg, die achtjährige Tochter Marie und der etwa 68 Jahre alte Vater der Frau Matielsk. Anton Solutzki. völlig schutzlos den Uebergriffen der Polnischen Horden aus­geliefert waren. So hatten bereits am Tage nach der Verschleppung von Matielsk meh­rere Aufständische das Anwesen heimgesucht, die kärglichen Lebensmittel der Familie und verschiedene Gebrauchsgegenstände ge­raubt und waren unter Drohungen ab­gezogen.

Als am Mittwochmorgen die Aufständi­schen. die zum Teil schwer angetrun­ken waren, mit lautem Johlen in das HauS einbrachen, flüchtete die Volksdeutsche Fa­milie in wahnsinniger Angst auf den Hof. um im Stallgebäude Schutz zu suchen. Die Unglücklichen glaubten hier verschont zu werden, während die Polen im Hause mit lautem Lärmen und in wilder Zerstö­rungswut tobten. Die Banditen hatten

jedoch den Zufluchtsort der Geflüchteten bald entdeckt und schoben einen auf dem Hof stehenden Ackerwagen vor die Stalltür, um jeden Fluchtversuch zu verhindern.

Dann warfen die Aufständischen meh­rere Handgranaten auf den Stall. Durch diese Wahnsinnstat wurden die Frau Matielsk, ihr alter Vater und die achtjährige Tochter getötet. Der 15jährige Sohn wurde nur leicht verletzt. Die Polen zogen ab, ohne sich um die Opfer ihrer sinnlosen Mordwut zu kümmern.

Goldene Lage für polnische Süden

Die Regierung gegenüber dem Preiswucher machtlos

Warschau, 31. August. Angesichts der im­mer mehr um sich greifenden Devisen- schiebungen erließ der polnische Finanz­minister eine Reihe von Verfügungen, die der Spekulation Einhalt gebieten sollen. Be­zeichnend für die Kataströphenstimmung der Polnischen Bevölkerung angesichts der auf dis Spitze getriebenen Kriegsvorbereitungen sind die sprunghaften Erhöhungen der Lebensmittelpreise Die Negie­rung ist machtlos. Die Höchstpreislisten, die die Regierung in allen Läden aushängen ließ, sind weiter nichts als ein Stück Papier, das der jüdische Preiswucher längst außer Kraft gesetzt hat. Verzweifelt sucht man ^ in einzelnen Städten, Maßnahmen gegen die zum Chaos treibenden Zustände in die Wege ! zu leiten. In Lemberg hat sich sogar eine ' Bürgermiliz gegen die Preistreiber gebildet..