Samstag, den 26. August 1939
Dienstnachrichten
Folgende Förster wurden zu Revierförstern ernannt: Beck, Gottlob, in Rotenbach beim Forstamt Neuenbürg; Carle, Eugen, in Bieselsberg beim Forstamt Liebenzell, Außenstelle; Schmid, Paul, in Rohnbach beim Forstamt Enzklösterle. — Studienrat Geywitz in Neuenbürg wurde an die Jsolde-Kurz-Ober- schule für Mädchen in Reutlingen versetzt.
Ealw erhält ein modernes Lichtspielhaus
Der neue Besitzer des Lichtspieltheaters Calw hat in den letzten Wochen mit dem Umbau des Badifchen-Hof-Saalbaus in ein neuzeitliches Lichtspielhaus begonnen. Die umfangreichen, große Mittel beanspruchenden Bauarbeiten sind inzwischen schon soweit gediehen, daß der Theaterraum in seiner neuen Gestalt zu erkennen ist. Der von einem der bekanntesten deutschen Theaterarchitekten und Bühnenbildner geschaffene Entwurf verwandelt den nüchternen Saal in einen mit vornehmem Geschmack ausgestatteten Lichtspielraum von künstlerisch vollendeter Geschlossenheit und edler Ausgeglichenheit der Formen und Farben.
Die unschönen Rundbogen, die seither der Akustik des Saales so abträglich waren, sind bereits verschwunden. Der mit schalldichten Wänden versehene Raum ist hierdurch schmäler geworden, hat aber eine bessere, geschlossenere Wirkung erhalten, die durch das Vorziehen des Balkons bis zu einer Tiefe von etwa einem Drittel des gesamten Theaterinneren und die Umgestaltung der Bühne die besondere Note bekommt. Der Eingang zum Lichtspielhaus wird an die Stirnseite des Saalbaus verlegt. Den Besucher empfängt ein Vorraum mit Kassenschalter und Garderobe, von dem aus Parkett und Balkon bequem zugänglich sind.
Das Haus erhält eine moderne Theaterbestuhlung; die Sitze sind — teilweise überhöht — so angeordnet, daß man von jedem der 365 Plätze (100 hiervon auf dem Balkon) einen ausgezeichneten, durch nichts behinderten Ausblick auf die etwas zurückverlegte Leinwand hat. In Innenausstattung und Farbe wird künstlerischer Geschmack walten. Auch die technischen Einrichtungen im verbesserten Vorführraum werden vervollkommnet, sodaß Calw ab 1. Oktober eine moderne Film-Kulturstätte besitzen wird, wie wir sie uns schon lange gewünscht haben.
Auf dem Marsch zum Führer
Von der von Bannführer Riebt geführten Marscheinheit Württemberg des Adolf-Hitler- Marsches.geht uns dieser Bericht zu:
Noch ist uns jenes malerische Bild des wunderschönen Marktplatzes von Schwäb. Hall im Gedächtnis, noch sehen Wir die zurückgebliebenen Kameraden und Kameradinnen auf der großen Treppe der alten Kirche bunt umrahmt von der Bevölkerung stehen, da haben wir schon den ersten Marschtag hinter uns, unser erstes Tagesziel, den Weg durch die fruchtbare Haller Ebene. Unser erster Quartierort hieß Groß- Altdorf. Wo immer auch unsere Marschkolonnen mit den leuchtenden Fahnen bei strahlender Sonne gesehen wurden, auf dem schweigsamen Marsch an den auf Feldern arbeitenden Bauern vorbei oder beim Hellen Klang der Hörner, und beim Gesang durch die Dörfer, immer wurden wir freudig begrüßt. Manch freundlicher Zuruf munterte uns auf und wir marschierten trotz Hitze und Müdigkeit noch straffer als bisher.
Wenige Kilometer vor unserem Quartierort
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„Auch ich hoffe es — in Ihrem eigenen Interesse. Fast wäre ich sogar geneigt, es zu glauben. Ich habe Sie zweimal in Situationen beobachtet, in die der frühere Reginald Denison sich kaum begeben hätte. Seit wann sind Sie musikalisch geworden, und seit wann haben Sie sich zum Retter kleiner Jungen uno ihrer Spielzeuge entwickelt?"
„Ach", sagte Roger, um irgend etwas zu sagen, „das waren Launen."
„Hören Sie, Mr. Denison", Vivians Stimme klang ernst'und eindringlich; sie wandte sich ihm nun voll zu. „Damals, als ich nahe daran war, mich mit Ihnen zu verloben, war ich bereit, viele Ihrer Schwächen zu über- sehen. Ja, ich glaubte, daß Sie mich aufrichtig liebten. Aber als man mir Ihre zynische Wette hinterbrachte —'
„Meine Wette?" warf Roger ein; im selben Augenblick erinnerte er sich an die Worte, die Vivians Begleiter im Hyde-Park fallen ge- lassen hatte. Er hielt es für das beste, abzuwarten, was weiter kommen würde.
"Ja, Ihre Wette" fuhr Vivian fort. „Es wurde mir erzählt, Sie hätten gewettet, daß halben Jahr meine Mitgift in Ihrer Dasche und in einem weiteren halben Jahr ich von Ihnen getrennt sein würde — geschieden durch mein Verschulden. Ich habe das damals qealaubt. denn einer Ihrer waenann
-4us 8tadt und Kreis Calw
Schwarzwalü-Wacht Seite S
holt uns der Fahrzeugpark, bestehend aus einem Personen und zwei Lastkraftwagen mit angehängter Gulaschkanone, ein. Das erste Essen unseres Kochs wurde gefaßt und nach einigen Stunden Rast, ausgefüllt mit Spiel, Sport und Baden, wurde der Rest der Marschstrecke zurückgelegt. Alt und Jung hatte sich auf dem Dorfplatz des Quartierortes zur Begrüßung eiuge- funden. Der Ortsgruppenleiter und der Bürgermeister gaben in Ansprachen ihrer Freude Ausdruck, uns als die Vertreter der schwäbischen Jugend beherbergen zu dürfen.
Neben dem Kriegerdenkmal stehen die Fahnen der 35 Banne. Sie stellen so auch äußerlich jene Verbindung her zwischen den Soldaten des großen Krieges und uns, ihren Söhnen — eine Verbindung, die längst in unserem Herzen lebt
und die auch an den Nummern unserer Banne symbolischen Ausdruck findet, weil es zugleich die Nummern stolzer Regimenter sind. Diese Gedanken bxingt der Marscheinheitsführer, Bannfuhrer Riedt, in seiner Erwiderungsansprache zum Ausdruck. — Am Abend fanden wir uns mit den Quartiergebern und der Dorf- juaend zu einem kameradschaftlichen Dorfabend zusammen, der ganz erfüllt war von der Heiterkeit und Freude, die uns auf diesem Marsch bewegt.
Kannst du nicht nach Nürnberg?
. . . dann bekunde nach außen hin, daß du trotzdem an diesem gewaltigen Bekenntnis Großdeutschlands zum Führer Anteil nimmst. Trage die Reichsparteitagplakette!
Haft Du dabei auch mttgeholfe«?
^eistunZen äer siI8V. im Oau Württemberg - ltokenrollern
Das ist der große und wunderbare Erfolg der nationalsozialistischen Staatsführung und der Spenden und Opfer, die wir im Geiste der Volksgemeinschaft 6 Jahre hindurch im Winterhilfswerk und durch Unterstützung und Förderung der NS.-Volkswohlfahrt gegeben und gebracht haben, daß die leibliche Not und die schlimmsten Folgen der Millionen-Arbeitslosia- keit im großen und ganzen beseitigt worden sind. Die NSV. kann sich heute mehr und mehr ihrer eigentlichen Aufgabe zuwenden: der Gesunderhaltung des deutschen Volkes, der Stärkung und Erhaltung seiner kleinsten Zelle, der deutschen Familie.
Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Fürsorge für Mutter und Kind. Der Führer selbst hat der NSV. diese große Aufgabe übertragen, die aufs engste verbunden ist mit dem Fortbestand und dem sozialen Glück unseres Volkes. Diese Aufgabe ist auch zugleich die Grundlage für eine gesicherte Zukunft unseres großdeutschen Reiches, das stark und kraftvoll im Innern ist und mächtig nach außen.
„Unser Volk muß gesund bleiben, mit seiner Gesundheit steht und fällt auch unser eigenes Dasein." Das ist ein Wort des Führers, das für jeden Volksgenossen bestimmt ist und ihn darauf hinweist, seine Lebensführung in gesundheitlicher Hinsicht mit den ihm aus dem Gemeinschaftsleben erwachsenen Pflichten in Einklang zu bringen. Und noch ein anderes Wort hat der Führer gesprochen, das uns noch stärker verpflichtet, weil es den Sinn unserer Lebensaufgabe enthält: „Für die aufwachsende Generation leben wir, für sie sind wir besorgt, und sie werden wir behüten und bewahren vor jedermann."
Das verlangt von uns die Absage an jede verantwortungslose oder eigennützige Lebensführung, das ruft uns aber auch die Pflicht ins Gewissen, die wir vor der Zukunft der eigenen sowie aller Kinder unseres Volkes haben, das fordert schließlich den selbstlosen Einsatz und das gern gebrachte Opfer für die Gesunderhaltung der aufwachsenden Generation. Es ist jedem möglich, dazu beizutragen und an dieser großen Aufgabe mitzuhelfen. Wir können heute Wohl von jedem Volksgenossen verlangen, daß er Mitglied der NSV. ist und den Beitrag, der seinem Einkommen entspricht, pünktlich und gern zahlt.
Durch die langjährige und treue Mitgliedschaft vieler Volksgenossen sind erst diese gewaltigen Leistungen möglich. Uber 400 000 Volksgenossen haben sich allein im Gau Württcmberg-
Hohenzollern in die NSV. eingegliedert. Durch ihre regelmäßigen Beitragszahlungen geben sie der NSV. eine ständige Einnahmequelle. Diese gewährleistet eine ordnungsmäßige Planung und dem Zweck bestimmten Einsatz der Mittel. Beides ist die Voraussetzung zu einer zielbewußten und erfolgversprechenden Arbeit.
Im vergangenen Jahr wurde das Beitragsaufkommen der NSV. im Gau Württemberg- Hohenzollern neben der Bestreitung der laufenden Ausgaben für folgende Zwecke verwandt:
In Tübingen wurde das früher einer studentischen Verbindung gehörende „Rothenburger Haus" von der Stadt gemietet und zu einem NSV.-Mütterheim eingerichtet. Hier können Mütter mit ihren Säuglingen Aufnahme finden. Das schon seit Jahren von der NSV. belegte NSV.-Mütterhenn Wild- b e rg, das bisher nur gepachtet war, ging durch Kauf in den Besitz der NSV. über.
In dem Schwarzwaldkurort BadWildbad wurde das ehemalige Panorama-Hotel von der NSV. käuflich erworben und zu einem Müttererholungsheim umgebaut. Mit der Fertigstellung ist noch im Laufe dieses Jahres zu rechnen. Damit besitzt dann der Gau Württemberg- Hohenzollern 3 eigene NSV.-Müttecerholungs- heime, neben der großen Anzahl von Privatheimen, die von der NSV. ebenfalls belegt werden.
Auch auf dem Gebiet der Jugend-Erholungspflege wurden neue Erwerbungen gemacht. Aus dem früheren Arbeitsdienstlager Serach bei Eßlingen, das durch Kauf ebenfalls Eigentum der NSV. wurde, wird zurzeit ein Jugend-Erholungsheim geschaffen. Auch das „Rothenacker-Waldheim" bei Markgröningen wurde zweckmäßig umgebaut und dient jetzt als NSV.-Jugend-Erholungsheim. Ein weiteres Jugend-Erholungsheim entsteht in Buchau am Federsee. In dem dortigen Schloß, wo auch das NSV.-Kindergärtnerinnen-Seminar untergebracht ist, wird durch einen großzügigen Umbau dieses Jugend-Erholungsheim eines der schönsten Heime dieser Art im Gau Württcm- Herg-Hohenzollern werden.
Schließlich wurde auch die NSV.-Gauschule, deren frühere Räumlichkeiten in Heidenheim jetzt die Polizeischule ausgenommen hat, nach Schloß Kapfenburg verlegt. Die alte Ordensritter-Burg wurde ihrer neuen Bestimmung gemäß vollkommen neu eingerichtet und ausgcstattet.
ten intimen Freunde trug es mir zu. Nun aber frage ich Sie auf Ehre und Gewissen: ist es wahr, was man mir erzählte?"
„Nein!" wollte Roger erwidern, „ne:::, ich bin nicht der, für den Sie mich halten." Er sprach es indessen nicht aus, obwohl ihn alles dazu drängte, unter den prüfenden, zweifelnden Blicken des schönen begehrenswerten Geschöpfes seine Doppelgängerrolle, die ihn, wie er immer mehr erkannte, als einen charakterlosen Zyniker erscheinen ließ, abzuwerfen und den wahren Sachverhalt zu enthüllen. Er erinnerte sich jedoch noch beizeiten, daß ein solcher Schritt Wohl überlegt sein mußte. Ts waren ihm mit dieser Rolle auch Pflichten zu- gefallen, rein menschliche sowohl wie dienstliche, die er nicht einfach von sich abstreifen konnte, nur um sich bei einem jungen Mädchen, das er kaum kannte, in ein besseres Licht zu setzen.
Würde es überhaupt ein besseres Licht sein? Er mußte dies bezweifeln, denn es war möglich, sogar wahrscheinlich, daß er Vivian als ein Mensch, der zum Betrüger an seiner ganzen Mitwelt, seinen Freunden und Verwandten, zuletzt auch an sich selbst geworden war, nicht minder verabscheuungswürdig sein würde als der Tote, dessen Namen er sich angemaßt hatte. Er mußte die Suppe, die er sich eingebrockt hatte, auslöffeln, so schwer es ihm auch im Augenblick wurde!
Es war ihm unmöglich, Vivian auf ihre Frage zu antworten. Obwohl er wußte, wie sie sein Schweigen auslegen würde, wandte er sich ab und starrte wieder zum Fenster hinaus. Wie zum Hohn brach eben die Sonne durch die Wolken und schien freundlich auf das dampfende Hügelland.
„Also doch", erklang es ernst und bedauernd von der anderen Seite des Abteils.
Ein langes Schweigen folgte. Erft nach geraumer Zeit begann das junge Mädchen ein
nichtssagendes Gespräch, um die immer drill- kender werdende Spannung zu brechen. Mühsam entwickelte sich eine schleppende Unterhaltung über belanglose Gegenstände.
Noch immer vermied es Roger, Vivian anzusehen. Er blickte nach den Wolken, die sich klar am Horizont abzeichneten.
„Sehen Sie", bemerkte er kläglich, froh, eine Ablenkung zu finden. „Wildgänse! Dort drü- ben am Waldrand!"
Ganz weit, fast am Horizont, zeichnete sich ein dünnes, kaum wahrnehmbares Dreieck über dem dunklen Grün des Forstes ab.
Vivians Blick war der Richtung von RogerS Arm gefolgt. Dann aber richteten sich ihre klaren Augen forschend auf das Antlitz des jun- gen Mannes und der Ausdruck ihres Gesichtes ging von verblüfftem Staunen allmählich in eine leuchtende, beglückte Heiterkeit über.
„Warum", fragte sie endlich langsam, jedes Wort betonend, „warum haben Sie mir nicht gleich gesagt, daß Sie nicht Reginald Denison sind? Das hätte vieles vereinfacht."
Roger erwachte aus tiefem, traumlosem Schlaf und blinzelte nach der Uhr. Er hakte länger als gewöhnlich geschlafen, und es war Zeit zum Aufstehen. Trotzdem traf er keine Anstalten dazu. Allmählich formten sicki unklare und verworrene Erinnerungen in seinem Kopf. .
„Vivian!" murmelte er traumverloren. Dieses Wort zerriß wie mit Zaubermacht dir Schleier, die sein Gehirn noch umfangen hiel- ten. Er vermochte wieder geordnet zu denken.
Wie war nur alles gekommen? Er hatte sich verraten! Frauenscharfsinn hatte die Maske, die er monatelang erfolgreich aufrechterhalten hatte, durchschaut.
Bei der Erinnerung an seine Unvorsichtig, keit lachte Roger hell auf. Wie hätte er aber auch in jenem Augenblick an die Kurzsichtig.
Die Errichtung von Kindertagesstätten, von denen jetzt über 500 Ernte- und Dauer-Einrichtungen im Gau bestehen, die neuen Gemeindepflegestationen, die Eröffnung von NSV.-Bahn- hofsoiensten in den größeren württembergischen Städten, dies aÜes erforderte weiteren Einsatz, von finanziellen Mitteln. Große Summen wui^ den auch dem Reich zur Verfügung gestellt zur Durchführung der vom Führer gestellten Sonderausgaben bei der Rückkehr des Sudetenlandes/ bei der Besetzung des Protektorats Böhmen und Mähren und bei der Heimkehr des Memelgebiets. ^
Wenn daher die NSV. in diesen Tagen nochmals kurz vor Beginn des Winterhilfswerks an alle Volksgenossen, die noch nicht in ihren Reihen stehen, den Ruf zum Erwerb der Mitgliedschaft richtet, so erwartet sie, daß auch die letzten der bisher abseits Stehenden sich in die große Selbsthilfegemeinschaft unseres Volkes einschließen. Auf diese Weise geben diese Volksgenossen der Gemeinschaft etwas zurück, was sie ihr nicht schuldig bleiben dürfen, weil auch sie Nutzen ziehen aus der gewaltigen Wiedererstehung unseres gesamten Volkes, und der Herbeiführung einer gesicherten Zukunft durch das Werk des Führers.
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Wetterbericht des Reichswetterdienstes Stuttgart .
Ausgegeben am 28. 8. ISSS, 21.80 Ubr
Voraussichtliche Witterung: Im ganzen vor« wiegend freundlich, warm und schwul. Im Sü- den und Westen zeitweise mehr bewölkt und leichte Gewitterneigung.
Voraussichtliche Witterung bis Sonntag: Immer noch verhältnismäßig warm und schwül, keine wesentliche Verschleckiteruna.
Höhenfreibad Stammheim: Wasser 20 Grad.
*
Nagold, 25. August. Am 8. Juli brannte daS Anwesen des Joh. Georg Rupps in Gaugenwald nieder. Der 17jährige Sohn Georg stand gestern vor dem Jugendgericht Nagold, das ihn wegen fahrlässiger. Brandstiftung zu 3 Wochen Gefängnis mit Aussetzung der Strafe auf 2 Jahre verurteilte.
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NS.-Fliegerkorps, Sturm 4/101, Trupp Calw und Flieger-HI. Änderung: Der Sturm- Omnibus fährt über Altenfteig, deshalb Antreten am Sonntag 6.15 Uhr Bahnhof Calw? Abfahrt 6.32 Uhr.
NSKOV.-Kameradschaft Calw. DerKame- radschaftsführer. Antreten zum Schießen, am Sonntag vorm, pünktlich 8.30 Uhr beim! Schützenhaus Calw. /.
Hitler-Jugend Bann Schwarzwald (401). L - Stellenleiter. Sportteilnehmer am, Reichsparteitag 1939. Sämtliche Teil«, nehmer des Sportkontingents für den Reichsparteitag 1939 treten am Sonntag, den 27. 8.', um 19 Uhr, in der Jugendherberge in Calw ich tadelloser Uniform und doller Ausrüstung anlj Wer nicht pünktlich erscheint oder nicht vor-, schriftsmäßig uniformiert ist, kann nicht mehr: mitfahren. Die bestimmten 20 Kameraden erhalten für Ausrüstung und Anfahrt genaue Anweisung. j
keit seines Stiefbruders denken sollen! Ueber- dies war ihm klar, daß Vivian schon vorher ernste Zweifel an seiner Identität aufgestiege« waren, und daß sein Hinweis auf die Wild- ' gänse, die nur sehr scharfen Augen erkenntlich sein konnten, einen Rest solcher Zweifel beseitigt hatte.
Er hatte Vivian lange verständnislos angestarrt, als sie ihm erklärte, er sei nicht Regi- nald Denison, und erst verstanden, wie sie darauf gekommen war, als sie ihn lachend zu der plötzlichen Schärfe seiner Augen beglückwünschte. Darauf hatte er dann Wohl oder übel alles Komödienspiel fallen gelassen und dem schönen Mädchen den ganzen Betrug seiner Scheineristenz gebeichtet. ,
Mit glücklichem Lächeln dachte er daran, wie, ihm ihr teilnehmender Blick über alle Schwierigkeiten dieses Geständnisses hinweggeholfew hatte. Sie hatte ihn von seinen ersten Worten an verstanden, hatte begriffen, was ihn in bedrängter Lage, geschwächt durch seinen schweren Unfall, zu seiner Handlungsweise veranlaßt und ihn gezwungen hatte, den Betrug auch weiterhin aufrechtzuerhalten.
Für alles hatte sie ein Wort der Entschuldigung gehabt; so oft er sich in Selbstanklagen ergehen wollte, versicherte sie ihm, sie hätte in seiner Lage das gleiche getan.
In einer knappen Stunde hatten er und sie einen weiten Weg der Annäherung durcheilt, und als der Zug sich schließlich London näherte, war er mit Vivian zu einem Grad von Vertrautheit gelangt, der sich erst nach Wochen, ja Monaten enger Bekanntschaft emstellt, so daß er den Mut hatte, zu sagen:
„Miß Vivian, ich stehe Ihnen in einer äußerst eigenartigen Lage gegenüber, in der eigenartigsten vielleicht, die^inen Menschen de. fallen kann: als Doppelgänger eines Mannes, dem Sie einstens Ihre Zuneigung geschenkt 1 haben. (Fortsetzung folgt)