Donnerstag, den 3. August 193S
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Direkt unanständige Bedingungen
OülterdämmerunA aucti in ?o1sn über den Krämergeist knZlands?
Posen, 2. August. Die Nichtgewkihrung der englischen Baranleihe an Polen gibt dem „Nowy Kurjer' — ganz im Gegensatz zu den übrigen polnischen Blättern — Anlaß, endlich einmal über den Wert der englischen Freundschaft nachzudenken. Unter Anführung von Zitaten aus dem „Dzien- nik Polski' schreibt das Blatt u. a.:
Dle von den englischen Finanzleuten bei den Unleiheverhandlungen gestellten Bedingung« eignen sich nur dazu, zurückgewiesen zu werden. Sie waren direkt unanständig. Sollte die Londoner Finanzwelt mit dem Direktor der Bank von England an der Spitze nur an die Vorteile der Kapitalanlage gedacht haben, ohne gleichzeitig die politischen Vorteile aus der Gewährung dieser Anleihe zu würdigen? Nein: Die Londoner Finanzwelt denkt sowohl an die wirtschaftlichen Vorteile wie auch an di« politische Konjunktur, aber sie möchte ihre Pläne lieber mit einem anderen als mit Polen verwirklichen. Die Finanzleute und die Pazifistenkreise sind ohne Gewissensbisse bereit, die „Interessen der schwachen und kleinen Völker' zu opfern, wenn sie nur im Verein mit einigen Großmächten die Welt für ihre Bänkierzwecke ausnutzen können.
Warum sollte auch Polen, so meint „Nowy Kurier' abschließend, einen zentralen Jndu- striebezirk aufbauen und selbst Kanonen Herstellen, wenn sie schon Vickers und Schneider Herstellen und man sie von ihnen mit teurem Gelbe erwerben kann!
schen Arbeiter hinaus, beschimpfte ihn und verbot ihm den Mund.
Zu aufreizenden Vorfällen kam es am Sonntag beim Sokolfest in Schollen. Der Mob trug ein« Puppe und rief hohnlachend des Wegs kommenden deutschen Volksgenossen zu: Das i st euer Hitler! Abends wurde diese Pupp« dann verbrannt.
Paris bestürzt
über die Nrainer-Berbattungen
Kl. Paris, 3. August. Die Massenverhaftungen der polnischen Polizei unter den Ukrainern Ostgaliziens haben in den maßgebenden Pariser Kreisen große Bestürzung hervorgerufen. Während di« offiziösen Blätter die Verhaftungen mit Stillschweigen übergehen, greift die übrige Presse dieses Thema sensationell auf. Man kann nicht umhin, zuzugeben, daß die Ukrainer schon seit 20 Jahren um die ihnen versprochene Autonomie kämpfen und daß die Unterdrückungsmaßnahmen der Polen die antipolnische Stimmung weitgehend gefördert hätten.
MA-Kampf in England gebt weiter
John Bull bei Roosevelt vorstellig
London, 2. August. Drei weitere ausge - wiese ne JRA.-Mitglieder würden von
Polizisten bewacht, in Holyhead an Bord eines nach Irland abgehenden Dampfers gebracht. Einer der Iren erklärte an Bord des Schiffes, daß die zur llete^ffützung der INA. im Ausland gesammelten Gelder von Anhängern in Nordamerika stammten. Ein anderer sagte, daß die britische Regierung sich sehr täusche, wenn sie glaube, durch die Ausweisungen die Tätigkeit der INA. in England unterdrücken zu können. Die Betätigung der INA. in England werde nicht eher Nachlassen, bis alle britischen Truppen aus Irland zurückgezogen seien. Das Blatt „News Chronicle" berichtet, es habe vom Hauptquartier der INA. in Dublin einen Brief erhalten, in dem mitgetcilt werde, daß die Terrorkampagne noch minde- stens für 2 V- Jahre durchgeführt werden könne, obwohl sie wöchentlich 1200 Pfund koste. Diese Summe sei aber sehr relativ, da die meisten Stellen sich ihre Gelder selbst beschaffen. In dem Brief werde weiter mit Vergeltungsmaßnahmen gegen britische Staatsangehörige in Irland für die Ausweisung verdächtiger Iren aus England gedroht.
Wie das Londoner Blatt „People' meldet, soll es der Spezialabteilung von Scotland Nard gelungen sein, die geheimen Kanäle zu entdecken, durch die das in den Vereinigten Staaten gesammelte Geld der INA. zugeleitet wird. Der britische Botschafter in Washington hat daher bei Präsident Noosevelt Vorstellungen erhoben und verlangt, daß die Führer der amerikanischen Freunde der INA. polizeilich überwacht werden.
Reu« brltWer Man-aWaKer?
Deutsche koIonialkorderunZ durcli den Vertragsbruch nicht berührt
Sämiger M-Alauver angevöbelt
Steine: Wurfgeschosse polnischer Soldateska
Danzig, 2. August. Drei polnische Zollbeamte drangen nach einer Meldung des ,,Danziger Vorposten' bei Sobbo- witz etwa 150 Meter weit auf Danziger Gebiet ein. Ein Warnungsschuß eines Danziger Beamten veranlaßte die polnischen Provokateure zur Flucht. Der neue Vorfall beweist, daß Polen nicht daran denkt, die Serie der Herausforderungen gegenüber Danzig abzustellen. Auf der Eisenbahnbrücke in Dirschau wurde ein fahrplanmäßiger Zug, der Danzig am Dienstag um 19.28 Uhr verlaßen hatte und in dem sich Danziger KdF.-Urlauber befanden, von etwa 15 polnischen Soldaten mit Kies und Steinen beworfen. Die Fahrgäste, die sich völlig diszipliniert und ruhig verhielten, wurden mehrfach getroffen.
Polnisches Pack wütet im Korridor
Betrunkene polnische Offiziere mißhandeln Deutsche
Posen, 2. August. In den Städten und Dörfern im Korridor mehren sich unglaubliche -Vorfälle. So wird jetzt in Schotten (Posen) eine Boykotthetze gegen Deutsche durch schwer- bewaffnete polnische Soldateska durchgeführt. Vor den deutschen Geschäften stellten sich polnische Soldaten mit Stahlhelm und aufgepflanztem Bajonett auf und verwehrten jedem den Zutritt. So erschienen in der deutschen Molkerei drei polnische Offiziere, von denen zwei schwer betrunken waren. Sie ließen sich von einem Angestellten Buttermilch heraufholen und als ihnen diese ausgehändigt wurde, gossen sie ohne jeden Wortwechsel dem Angeklagten die Milch ins Gesicht, stießen ihn zu Boden und traten ihn mit Füßen. Als zwei polnische Arbeiter dazu kamen und die besoffenen Offiziere auf die fchamlose Feigheit ihres Verhaltens aufmerksam machten, zogen diese ihre Pistolen, bedrohten nun di« drei Männer und schlugen sie ebenfalls. Einer der polnifchen Arbeiter lief sofort zu dem einige Häuser weiter im Quartier liegende» Oberst und meldete den Vorgang. Statt nun einzugreifen und dem widerlichen Auftreten Her Offiziere ein Ende zu bereiten, warf» er Oberst den Polni-
c i 8 so b e r i c k t ri e r K 8 - p r e 8 8 e
rb. Karlsruhe, 2. August. Ausländische Lehrerinnen und Lehrer, die in ihren Heimatländern Unterricht in deutscher Sprache erteilen, besuchten dieser Tage auf Einladung des NS.-Lehrerbundes den Gau Baden. Die Gäste fuhren von Heidelberg aus — hier sind bekanntlich an der Universität Ferienkurse für Lehrkräfte aus dem Auslande eingerichtet — nach Bruchsal und besichtigten die Hans-Schemm-Schule, einen gewaltigen Bau, eingerichtet nach neuzeitlichen Gesichtspunkten. Von Bruchsal aus ging dann die Fahrt kreuz und quer durch den Schwarzwald zum Bodensee.
Es war aufschlußreich, die Ausländer, die au8 den Vereinigten Siaaten, aus England, Frankreich und aus den nordischen Ländern kamen, über ihre Eindrücke erzählen zu hören. Aus ihren Gesprächen klang die Ueberraschung, Deutschland
London, 2. August. Als einzige Zeitung nimmt die „Times' von einer angeblich von der südafrikanischen Regierung veröffentlichten Notiz Kenntnis, in der die Abtrennung des sogenannten Caprivi-Zipfels von der deutschen Kolonie Deutsch-Südwest-Afrika und die Annektierung dieses Gebietes durch die südafrikanische Union bekanntgemacht wird. Tue Annektierung werde, so schreibt das Blatt weiter, damit begründet, daß es „infolge der geographischen Lage dieses Landstreifens notwendig sei, daß das Ministerium für Eingeborenenfragen die Verwal- tung dieses Gebietes übernehme'. Die „Times" gibt ferner in ihrer Meldung eine kurze Schilderung des Erwerbs dieses Gebietes durch das Reich und unterstreicht, daß Cecil Rhodes seinerzeit eine weitere deutsche Ausdehnung ostwärts verhindert habe.
Bei dem im Jahre 1890 von dem damaligen Reichskanzler Eaprivi erworbenen sogenannten Caprivi-Zipfel handelt es sich um einen schmalen, etwa 450 Kilometer langen Gebietsstreifen im äußersten Nordosten von Deutsch-Südwest-Afrika, der eine Verbindung der Kolonie mit dem schiffbaren Sambesi- Strome und damit mit dem Indischen Ozean herstellt.
Wenn die Meldung des Londoner Blattes zutreffen sollte, so würde Großbritannien damit einen neuen schweren Verstoß gegen das Völkerrecht und eine weitere eklatante Verletzung der Mandatsverträge begangen haben, die sich würdig der Verfchacherung des sranzösifchen Mandatsgebietes Hatah an die Türkei, die bekanntlich ebenfalls auf englische Veranlassung erfolgte, anreihen würde. Die deutsche Kolonialforderung, die sich auf alle geraubten Gebiete erstreckt, wird jedenfalls durch die etwaige vertragswidrige Annektierung dieses Teiles des deutschen Besitzes in keiner Weife berührt.
Englische EozialverbüItnW
London, 2. August. Ein Sonderkorrespondent des „Daily Telegraph" schildert die Unterbringung der Arbeiter, die zur Zeit für die wehrpflichtigen Rekruten in England Militärlager errichten, als vollkommen unzu-
ganz anders zu sehen als eine mißgünstige Zweckpropaganda es gezeichnet hatte. „Das haben wir nicht erwartet" war allgemein das anerkennende Urteil der fremden Lehrer.
Wieder vergeblich im Kreml
Eine Stunde Einkreisungsgespräche Moskau, 2. August. Die Einkreiserbespre- chung am Mittwoch im Moskauer Kreml nahm wieder mehr als eine Stunde in An. spruch. Wie man hört, war von englischfranzösischer Seite darum gebeten worden. Es soll vor allem die Frage der „indirek - ten Aggreffion" sowie die bevorstehende Ankunft der englisch-franzöfischen Militärmission in Moskau besprochen worden sein. Wie verlautet, werden die Verhandlungen in den nächsten Tagen fortgesetzt werden. Das Datum soll jedoch vorerst nicht festgesetzt sein.
reichend. Da in vielen Bezirken ausreichende Unterbringungsmöglichkeiten nicht zur Verfügung stünden, seien viele Lagerarbeiter völlig schutzlos jedem Wetter ausgesetzt. Viele von ihnen seien gezwungen, auf offenen Feldern oder auf Bänken in Straßen und Plätzen zu übernachten. Andere seien zu Dreien oder Vieren in einem Raum untergebracht. In Salesbury hätten 60 Mann wochenlang auf dem Marktplatz kampiert.
Setzt fürchtet England die Blockade
Schaffung eines Kriegsernährungsministeriums
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cg. London, 3. August. Im Unterhaus wurde ein Gesetz eingebracht, das die Schaffung eines Kriegsernährungsministeriums ermöglichen soll. Die Aufgabe der neuen Behörde ist in erster Linie die Durchführung der Lebensmittelrationierung im Kriegsfall. Der aussichtsreichste Anwärter für diesen Posten ist der bisherige Kanzler des Herzogtums Lancaster, Morrison, der jedoch erst im Ernstfälle ernannt werden soll. Weiter wurde im Unterhaus bekanntgegeben, daß das Flottenbau- Programm eine neue Ausdehnung erfahren hat. Der parlamentarische Unterstaatssekretär im Marineministerium, Shakespeare, teilte dem Hause mit, daß die Regierung den Bau von 107 Minensuchbooten und etwa 75 U-Boot-Jägern beschlossen hat, ein Pro. gramm, das erneut 11 Millionen Pfund ver- schlingen wird.
Churchill plaudert aus
Ligenbericlit cl e r w 8 - ? r e 8 s s
cg. London, 3. August. Die englischen Propagandaregisseure scheinen den Ehrgeiz zu haben, eine immer kläglichere Rolle zu spielen. Man erinnert sich in diesem Zusammenhang der plumpen Manöver, die King-Hall im Auftrag der englischen Regierung ausführte. Nun ist auch der unentwegte engfische Kriegshetzer und Einkreisungs - Enthusiast Winston Churchill daneben getreten. Die große, angeblich nur „kulturelle^ Werbezentrale Englands, der „British Council", hat kürzlich zwei portugiesische Journalisten in London freigebig traktiert und sie zuletzt sogar mit Empfängen bei Chamberlajn, Halifax und Churchill beglückt. Die beiden Portugiesen veröffentlichten nunmehr in ihren Blättern ihre Unterhaitung mit Churchill, was in London große Bestürzung hervorgerufen hat. Churchill sucht sich jetzt mit der Behauptung zu retten, die Unterhaltung sei „privater Natur" gewesen, er könne dieses Interview nicht anerkennen. Die nachträgliche Ableugnung dieser Unterhaltung hat ihren Grund. Churchill hat darin nämlich u. a. erklärt, England habe sich in bezug auf das Kolonialproblem schon entschieden, die Deutschen wurden nämlich nichts bekommen!
Damit hat Churchill seinen Auftraggebern in der amtlichen englischen Propaganda-Zentrale einen sehr schlechten Dienst erwiesen. King - Hall hat in seinen plumpen Briefen nach Deutschland bekanntlich behauptet, wenn Deutschland, den englischen Wünschen entsprechend, artig sei, werde es gerne von England seine Kolonien zurückerhalten. Und nun verrät Churchill, der es zweifellos genau weiß, daß England nicht daran denkt, Deutsthlarw jemals seinen rechtmäßigen Kolonialbesitz zu- rückzuerstatten.
«Das haben wir nicht erwartet"
l-ekrer aus dein Ausland besuchen das keick und ivideileZen DüZen
Koosevbll»
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^sgesruoUdUek unserer verlioer SeUriklleltuug vrH. Berlin, 3. August
Als am 28. April der Führer in seiner großen Reichstagsrede auf die sonderbare „Botschaft" Noosevelts die einzig mögliche Antwort erteilt hatte, wurde es sehr still um den Mann im Weißen Haus. Sein „Friedenstelegramm' lag in Atome zerfetzt am Boden und die Welt hatte durch den Mund des Führers erfahren, was es heißt, sich in die Äufbaupolitik eines fremden Staates zu mischen. Von Herrn Noosevelt hörte man nichts mehr und das war gut so. Das deutsche Volk war durch die Reichstagsrede hinreichend über die Ziele der USA.» Politik aufgeklärt.
Nun muß aber derselbe Präsident im eigenen Land, das ihm ja näher stehen sollte als jeder autoritäre Staat auf der ganzen Welt, eine Niederlage nach der anderen einstecken. Er begibt sich infolgedessen auf Pfade, die von ihm und seinen demokratischen Kollegen schon breitgetreten sind. Er versucht, seine Anhänger von den Schwierigkeiten im eigenen Lager abzulenken, um — wenn alles klappt — sogar mit einem Erfolg aufwarten zu können.
Dies ist sein neuester Versuch: Wie die halbamtliche amerikanische Nachrichtenagentur Associated Preß aus Washington mitteilt, will Noosevelt sich jetzt „unmittelbar" an die Bevölkerung Deutschlands, Italiens und Japans wenden und sie unterrichten, welchen Standpunkt die Ver. einigten Staaten bei einer Weltkrise einnehmen würden. Und zwar, so heißt es wörtlich in der Meldung, „geht man hierbei von der Annahme aus, daß es den Völkern von ihren Negierungen unmöglich gemacht wird, sich über die öffentliche Einstellung und die amt- lichen außenpolitischen Auffassungen in den USA. zutreffend zu unterrichten".
Soll man die Naivität oder die Unverschämtheit bewundern, die in dieser Ankündigung liegt? Ausgerechnet aus „GotteS eigenem Land" soll uns Deutschen Aufklärung kommen und ausgerechnet der Mann, der sich schon einmal die Finger verbrannt hat, will — wahrscheinlich zur „Erhaltung des Friedens" — als amerikanischer King Hall die deutsche Bevölkerung beglücken!
Warum sich der Präsident der Vereinigten Staaten in derartige Unkosten stürzt, ist uns unerfindlich, lieber die „amtliche Auffassung der USA.-Politik" sind wir genügend und besser informiert durch die Rede des Führers. Wir kennen die Ziele dieser P r o P a ga n d a ak ti o n und lächeln darüber. Mit den Argumenten, die Roosevelt auftischen wird, kann er weder unsere Meinung über die Einkreisungsversuche der angelsächsischen Länder ändern, noch daS Vertrauen zu unserer Führung erschüttern.
Ob er uns aber ein Bild von der „öffentlichen Einstellung" in den USA. geben würde, erscheint uns zweifelhaft, wenngleich^ dies ein Punkt wäre, über den wir gern, mehr wissen möchten. Da die Meinung des amerikanischen Volkes nicht gleichzufetzen ist mit den Anschauungen seines Präsidenten und mit dem, was die j üdisch versippten amerikanischen Presseleute tagtäglich als „öffentliche Meinung" hinstellen, dürfte sich dieses Thema wohl kaum zur Aufklärung in den autoritären Staaten eignen .
Ehe er an die Ausführung seines phantastischen Planes geht, sollte sich Roosevelt darüber klar werden, daß wir seine Absichten schon vor Beginn restlos verstanden haben. Wir möchten ihm ersparen, zum zweitenmal einsehen zu müssen, daß er besser geschwiegen hätte!
Ungeteiltes Lob für die „Su s«"
Holland in Heller Begeisterung
Nigenberickt cker I48-k're88S
ckK. Amsterdam, 3. August. Die Vorführung des Junkersgroßflugzeuges „Ju 90" hat in der niederländischen Presse ein geradezu begeistertes Echo gefunden. ,,Allgemeen Handelsblad' schreibt, daß gegen diesen modernen Luftriesen selbst das große amerikanische „Douglas . DER." - Flugzeug, dessen sich die Kon. Luchtvaart Mij. (KLM.) in ihrem Linienverkehr bediene, völlig verschwinde. Wenn man das Innere des Flugzeuges betrete, so könne man sich des Eindruckes nicht erwehren, einen Pullman- Wagen vor sich zu haben. Dieses gewaltige Erzeugnis der deutschen Flugzeugindustrie zwinge zu uneingeschränkte st er Bewunderung. Wenn man bedenke, daß die Luftflotte der KLM. in absehbarer Zelt völlig erneuert werden müsse, so kann die „Ju 90" als außerordentlich geeignet bezeich. net werden, um an die Stelle der veralteten Douglas-Flugzeuge zu treten. Der „Große Dessauer' habe sich während eines Fluges von Amsterdam nach London von der allerbesten Seite gezeigt. Das Flugzeug weise ganz hervorragende Kluge,gen- sch asten auf und biete einen ungewöhnlichen Komfort. Mt einer solchen Maschine zu fliegen, bedeute selbst für die routiniertesten Luftreisenden noch eine Sensation.