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Donnerstag, den 8. Juni 1938

Englands» " Freundschaft

^us 3obn Kulis Lpanlen-Xonlo: In 20 In Zen 39 Zckitko mit XrieASmulerial

k! i g e o d e r i c I, t äor kl8-Presse

CA. London, 8. Juni.Das Handeln Enz« lands auf dem Gebiet der internationalen Be­ziehungen ist nickt nur die Politik gewordene Konsequenz, sondern dient dem Wohl der Menschheit im allgemeinen und im besonderen dem Glück Spaniens, dem die ganze liebevolle Sorge Englands in seinen schwersten Stunden gegolten bat." So ungefähr müßte ein Mensch denken, der nach jahrelangem Aufenthalt irgendwo im Urwald zum erstenmal wieder die Times" liest, um sich aus ihren Zeilen ein Bild von der britischen Spanien- Politik der letzten Jahre zu machen.Eng­land hat stets während des Bürgerkrieges eine uneigennützige Politik getrieben, die sowohl mißverstanden wie lächerlich gemacht worden ist", so schreibt dieTimes" und fährt fort: Zwischen Großbritannien und Spanien be­steht eine lange Tradition der Freundschaft. ."

Es ist den Engländern als besondere Gabe von der Vorsehung in die Wiege gelegt, Heu- cheln zu können und dabei selbst an das zu glauben, was sie anderen im Gegensatz zu har­ten Tatsachen weismachen wollen. Heute steht John Bull mit breitem Lächeln da, als wollte er sagen:Na, lieber Franco, wir haben es la endlich geschafft" und gestern noch scheffelte England mit vollen Händen seine Unter­stützung in das Lager der Roten, deren Ziel die Zerstörung Spaniens war.

Aber heute ist in England wenigstens alles das vergessen. Dabei ist es noch nicht all­zulange her, daß die BezeichnungRebellen" für die nationalen Truppen aus oer britischen Presse verschwand, es ist noch nicht Vergesserl, daß sich an der spanischen Nordküste sowohl wie im Mittelmeer Kriegsschiffe unter dem Union Jack zwischen nationalspanische Kano- nenboote und deren Prisen legten, die den Roten Nahrung und Waffen bringen woll­ten. Bis zur letzten Stunde hat London d'.e Blockade Francos illegal angesehen und unter dem Schutz seiner Sch iffsgeschütze die Fracht in die Mittelmeerhäfen geleitet, die den Noten die Kraft gab, immer wieder den Sieg der Ordnung hinauszuzögern und die Herrschaft des Schreckens aufrechtzuerhalten.

Während Frankreich seine Zufuhr an Men­schen und Material in ungehemmtem Laus über die Pässe der Pyrenäen leitete, hatte Lon­don die Unterstützung über den Seeweg in der Hand. Leider wird sich niemals feststellen lassen, welche Ausmaße diese Zufuhr angenom­men hatten, denn nachdem Franco gesiegt hat, wird England sich hüten, hierüber Material zu veröffentlichen. Ein winziger Aus­schnitt der Lieferungen ist das Mate- rial, das Francos Truppen er­beutet haben. Aber schon dieses zeigt, daß die heute schamhaft verborgene Weste John Bulls recht umfangreiche Flecken aufweist. Der Anteil des britischen Kriegsgerätes wird in einer Liste des erbeuteten Mate­rials bis zum 1. August 1938 wie folgt an- gegeben: 4 Geschütze, 47 schwere MG., 4l0 leichte MG.. 3530 Gewehre, 1500 Schuß Artil­leriemunition und über 9 000 000 Schuß Ge­wehrmunition.

Wesentlich wichtiger sind die Aufzeichnungen nationaler Agenten über die britischen Schiffe, die Kriegsmaterial nach Rotspanien gebracht haben. Nach der Aussage der Schiffspapiere be­stand ihre Ladung durchweg aus Lebensmitteln oder Kohle. Was aber in Wirklichkeit in den Laderäumen steckte, zeigt die Ladung des vor Gibraltar aufgebrachten DampfersSilvia", besten Fracht ebenfalls als Kohle dekla­riert war. An Bord des Schiffes fand man u. a.: 6131 MG., 20 306 570 Schuß MG.- Munition, 40 741 Bomben 8,1 Zentimeter, 7 298 000 Gewehr-Patronen, Kaliber 7,92, 4981 Mausergewehre und Karabiner 7,92, außerdem eine Fülle von Lafetten, Ergän­zungsladungen, Zündern, Ersatzteilen, Trag­gestellen und Ladevorrichtungen zu diesem Material. Das ist ein einziger Fall.

Nun vermag man sich einen Begriff zn machen von der Größe der Lieferungen, wenn man die Liste der Dampfer durchsieht, die Rot- spanien laufend versorgt haben: vom 30. April bis 20. Mai 1938 zum Beispiel also in 20 Tagen fuhren 39britrscheSchiffe nach roten Häfen, außerdem eine ganze Reihe von britischen Gesellschaften gelcharterter Schiffe, die unter griechischer oder anderer neu­traler Flagge Rotspanien-Häfen anliefen.

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Eine Bilanz, die eine absolut andere Sprache spricht, als die heucklerischen Worte oer Times". Zu dieser handfesten Einmischung in den spanischen Bürgerkrieg kommt jene mora- lische Unterstützung, die britische Ver- bände und Organisationen, Parlamentarier und Geistliche und last not least die bri­

tische Presse den Roten gewährte, die mit einem nicht abreißenden Strom von Falschnach - richtenundEntstellungendie öffent­liche Meinung ihres Wirkungsgebietes in einem Sinne unterrichteten, der nicht der Wahrheit entsprach, sondern allein den briti­schen Interessen, drezulOOProzentauf der bolschewistischen Seite lagen. England hat stets während des Bürgerkrie­ges eine uneigennützige Politik getrieben", wie sie aussah, beweisen diese Auszüge aus dem Spanien-Konto John Bulls.

Wirtsümstsverhandlutigen mit Susoflawien

Verschiedene Abkommen unterzeichnet

Berlin, 7. Juni. Die Wirtschastsverhand- lungen des deutsch-jugoslawischen Negie­rungsausschusses, die während der letzten Wochen in Köln stattfanden, sind am Mitt­woch mit der Unterzeichnung ver­schiedener Abkommen undProto- kolle abgeschlossen worden. Die Bespre­chungen wurden in freundschaftlichem Geiste geführt und brachten ein für beide Teile be­friedigendes Ergebnis.

Die Vereinbarungen regeln die wirtschaft­lichen Beziehungen zwischen dem Protektorat Böhmen und Mähren und Jugoslawien brs zu dem Zeitpunkt, in dem das Protektorat in das deutsche Zollgebiet einbezogen wird. In diesem Rahmen wird sich auch durch eine Steigerung der Bezüge des Protekto­rats eine Verschlechterung des Verrech­nungsverkehrs vermeiden lassen, weil gleich­zeitig die Ausfuhr des Protektorats nach Jugoslawien in erforderlichem Umfange ge­sichert worden ist.

London entsendet Vertreter na» Moskau

Lkamberlain entküilt 6en beraussoiüernZen (Übarakter äer Kinkreiser

London, 7. Juni. Ministerpräsident Ch a m- berlain teilte im Unterhaus mit. daß die Negierung einen Vertreter des Außenamtes nach Moskau entsende, um den dortigen bri­tischen Botschafter über die Haltung der bri­tischen Regierung zu allen offenen Punkten in den englisch-russischen Verhandlungen zu informieren Für den Augenblick gab er be­kannt, daß die britische Regierung mit Moskau über die Hauptziele völ­lig e i n i g sei und die Sowjets davon über­zeugt habe, daß sie bereit seien, ein Abkom­men auf der Grundlage voller Gegen­seitigkeit abzuschließen. Der Minister­präsident gab zu, daß die Stellung gewisser Staaten eine Schwierigkeit bilde und zwar diejenigen, die keine Garantie zu erhalten wünschten. Es sei offensichtlich unmöglich, Staaten die Garantien aufzuerlegen, die dies nicht wünschten.

Chamberlain fügte eine Mitteilung hinzu, die den unerhört herausfordernden Charakter der Einkreisungssucht klar heraustreten ließ: er beabsichtige nicht, die militärische Unterstützung, über die die drei Mächte sich einigen könnten, auch im Falle eines tat­sächlichen Angriffes auf ihre eigenen Gebiet«

Polen unterbindet kleinen Grenrverkebr

^bsctinürunZ 6er Volksäeulsobon Ostoborseblesions vom IVIullerlsnä

genügt zum Entzug

Kattowitz, 7. Juni. In der letzten Zeit werden von den Polnischen Behörden in Ost­oberschlesien die Möglichkeiten für Volks- deutsche, im Kleinen Grenzver­kehr den reichsdeutschen Teil Oberschlesiens zu besuchen, in rücksichtsloser Weise einge­schränkt. Diese Einschränkung erfolgt seit einiger Zeit völlig planmäßig durch Ableh­nung der Ausfertigung neuer Grenzausweise und den Entzug der Grenzkarte aus völlig nichtigen Gründen., so daß schon heute der größte Teil der Volksdeutschen vom Kleinen Grenzverkehr ausgeschlossen ist.

Rücksichtslos setzen sich die polni­schen Behörden über alle verwandtschaft­lichen Beziehungen der Volksdeutschen, die durch die seinerzeitige Zerreißung Ober­schlesiens nach Versailler Muster besonders zahlreich sind, hinweg. So können Kinder ihre Eltern und Eltern ihre Kinder schon seit langem nicht mehr besuchen und sogar Männer, die nach jahrelanger Arbeits­losigkeit in Ostoberschlesien nunmehr endlich im Reich den Segen der Arbeit wieder ver­spüren, können den Besuch ihrer Frauen und Kinder in vielen Fällen nicht mehr erhalten, weil diesen von den polnischen Behörden grundlos und unter den nichtigsten Vor­wänden Grenzausweise verweigert werden. Besonders werden von diesen Schikanen die sogenannten Grenzgänger betroffen, denen die Gefahr droht, daß ihnen die Grenz­karten entzogen oder nicht mehr neu ausge­stellt werden und sie so ihren Arbeits­platz in Deutsch-Oberschlesien wieder verlieren müßten. Es häufen sich auch die Fälle, daß Volksdeutschen beim Ueber- schrelten der Grenze die Ausweise ohne An­gabe von Gründen entzogen werden. Schon

deutschen Organisation der Grenzkarte.

Diese unberechtigten und brutalen Maß­nahmen der untergeordneten polnischen Be­hörden bedeuten nichts anderes als die völ­lige Abschnürung der Volksdeut­schen von ihrem Mutterlands nachdem die geistige und kulturelle Verein­samung der Volksdeutschen durch das Ver­bot der deutschen Zeitungen und der Boykott deutscher Filme bereits eine vollzogene Tat­sache geworden ist.

Mißhandelt, weil er deutsch sprach

In Lipine (Oberschlesien) hatten einige Polen gehört, wie sich der 21 Jahre alte Hüt­tenarbeiter Karl Zembik mit seinem Bru­der, der ihm während der Arbeitspause war­mes Essen brachte, in deutscher Sprache un­terhielt. Sie holten schleunigst noch weitere Polen zu Hilfe und fielen dann, zehn Mann stark, über ihn her als er sich auf dem Heimweg befand und schlugen ihn der- art, daß er euren Arzt aufsuchen mußte. In Kattowitz nahm ein Haufen von 30 Polen ein Führerbild, das in der zu ebener Erde gelegenen Wohnung des Volks­deutschen Karl Haase gesehen worden war, zum Anlaß, ihrem Haß freien Lauf zu lassen. Sie drangen in die Wohnung ein, bedrohten die Familie und rissen das Bild von der Wand, mit dem sie verschwanden.

Hohenlohe-Werke unter Zwangsverwalkung

Die großen JndustriewerkeHohen- lohe in Oberschlesien wurden wegen nicht rechtzeitiger Zahlung der fiskalischen Ab­gaben. die sich auf 30 Millionen Zloty be­laufen. unter gerichtliche Zwangsverwaltung

zu beschränken. Man könnte sich Fälle vor­stellen, in denen eine der drei Regierungen sich in ihrer Sicherheit indirekt durch die Aktion einer anderen europäischen Macht be­droht fühlen könnte (!).

Der Vertreter des Außenamtes, so schloß der sich anscheinend als Polizeipräsident Europas betrachtende Redner, werde nach Moskau gehen, um die Verhandlun­gen zu beschleunigen. Es werde aber kein Regierungs Mitglied sein, son­dern ein Beamter.

Wie in diplomatischen Kreisen verlautet, Wird der Leiter der Zentralabteilung des eng­lischen Außenministeriums, William Strang, als Sonderbeauftragter der britischen Regie­rung nach Moskau reisen. Strang werde am Donnerstag in London von Warschau zurück­erwartet und sich wahrscheinlich am Freitag im Flugzeug nach Moskau begeben. Er werde dort äls technischer Berater des briti­schen Botschafters in Moskau fungieren.

Churchill deck! die Korken auf...

Das Neuyorker BlattHerald Tribüne" bringt aus London einen Artikel Chur­chills, der vor allem die militärische Seite der Einkreisungsmachenschaften der Plutokratien enthält. Der altbekannte Ein- kreifungsfachmann macht darin aus seinem Herzen keine Mördergrube, indem er sagt, die Allianz mit Sowjetrußland sei notwendig und die Forderung Moskaus, daß das Bünd­nis die baltischen Staaten und Finnland einschließe, sei wohl begründet, denn die Tapferkeit der deutschen Armee darf nicht unterschätzt werden! Churchill enthüllt noch mit zynischer Offen­heit den Wunschtraum aller Einkreiser, der einzigartigen Qualität der deutschen Solda­ten eine brutale Uebermacht entgegenzusetzen, was er schamhaft mitgleichzeitigem Druck vieler Länder" umschreibt ...

pfeifen ist eine Aahöfttchkett

Instruktionen run» HSnigskesueb in VSil,

Ein Königsbesuck in einer M u ste r d e m o k r a t i e scheint eine äußerst heikle Angelegenheit zu sein. Seit Monaten bereitet man sich in den Vereinigten Staaten in der verschiedenartigsten Weise auf die Tage ! or, die das englische Königspaar jetzt rn Washington und Neuyork zubringen wird. Spezialisten für Etikettefragen gaben den Auserwählten" Nachhilfestunden im Hofknicks. Komitees arbeiteten Fest­empfänge, Zeremonien und Dekorationen ans. Wochenlang bombardierte man die Oeffentlich- keit mit Instruktionen, wie sie sich schicklicherweise zu Verhalten habe.Pfeifen wäre eine Unhöflichkeit", lautete eine dieser taktvollen Parolen. Amerikanische Geheimpoli­zisten, G-Männer, Neuyorker Stadtpolizei, Scotland Nard sind zu Zehntausenden aufgebo- ten worden. Sicher ist sicher und vor allem in einem Ordnungsstaat L la Roosevelt, von dem die autoritären Staaten nach seiner Mei­nung allerlei lernen könnten, namentlich, was die Zivilisation, die Sicherheit und die Frei­heit anlanqt.

Jeder Zuschauer hat in den Durch- fahrtsstraßen des Königsvaares bewe­gungslos stehen zu bleiben. Sämtliche Fenster müssen geschloffen sein. Von allen Ge­bäuden und Hauseingängen, an allen Stra­ßenecken und Pfeilern der Autohochbahn, auf allen Dächern stehen schwer bewaffnete Polizisten. Was nun, wenn es einem Zu­schauer emfallen sollte, den königlichen Be­suchern zuzuwinken? Wird der Verbrecher sofort gefesselt und verhaftet oder erst durch einen Gummiknüppel unschädlich gemacht? Diese gehässige Frage stammt nicht etwa von uns, sondern sie wurde in dem amerikanischen World Telegramm" gestellt. Immer­hin sind das bedeutsame Probleme, wie sie merkwürdigerweise nur in der vollkommensten aller Demokratien aktuell sein können.

So leid es uns tut, Mr. Roosevelt, da sind wir vielgelästerten Nazis und Faschisten doch bessere Menschen. Als der Duce Deutschland besuchte, als Ungarns Reichsverweser und Jugoslawiens Prinzregent nach Berlin kamen, als der Führer in Italien weilte, war es die einzige Sorge der Ordnungsorgane, den Kraft­wagen der Gäste eine Fahrbahn durch die jubelnden Menschenmasseu freizuh alten. Aus allen Fenstern, von allen Dächern rief und winkte man ihnen zu. Sehen Sie, Mr. Roosevelt, das ist ebenfalls einer der vielen Unterschiede zwischen uns und Ihrer Demokratie. Aber Sie werden immer­hin gewisse Gründe haben, die Sie zu diesen drakonischen Sicherheitsmaßnahmen veran­laß ten . . .

Der Führer in Fallersleben

Stadt des KdF. -Wagens. 7. Juni. Am Mittwoch stattete der Führer uner­wartet dem im Bau begriffenen Volks­wagenwerk Fallersleben einen Besuch ab, um sich vom Fortschritt der Ar­beiten am Werk zu überzeugen. Rach ein­jähriger Arbeit ist hier bereits ein Riesen­werk unter Dach. Auch die Stadt des KdF.- Wagens, die der Unterbringung und Ansicd- lung der Werksangehörigen dienen soll, hat bereits große Fortschritte zu verzeichnen. Die Führung durch die Anlagen hatte der Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, begleitet von dem Konstrukteur des KdF.-Wagens, Prof. Porsche und Direktor Werl in, übernommen. Der überraschende Besuch des Führers löste bei der Arbeiterschaft große Freude und Begeisterung aus.

Der Stabschef auf Besichtigungsreife

Im Rahmen seiner Besichtigungsreisen wird der Stabschef der SA.. Lutze, vom S. bis 13. Juni die SA.-Gruppen Ostland und Südmark besieh- tigen und dabei Memel zur Vereidigung von 5000 Memeler SA.-Männern. Danzig, Graz und Klagenfurt besuchen.

Moskaus..Minbellbkdmgungtn

Die »?ru>vclA" über äen briliseb-soivjetrussiscben kubbsnüel

Moskau, 7. Juni. In einem offiziösen Ar. tikel nimmt die sowjetrussischePrawda" zum ersten Male seit der Rede Molotows vom 31. Mai wieder zum Stand der britisch­französisch - sowjetrussischen Paktverhandlun­gen Stellung. Offenbar um die bisher be­obachtete Reserve möglichst wenig lüften zu müssen, verfällt diePrawda^ aus den Kunstgriff, die sowjetischen Forderungen durch sorgfältig ausgewählte Zitate aus der eng- lischen und französischen Presse Vorbringen zu lassen. Für diese Sekundantendienste eig­nen sich die bekannten Pariser und Londoner Einkreisungsblätter allerdings auch vorzüg­lich. DerPrawda"-Artikel formuliert dann dieM i n d e st b e d i n g u n g e n". die Mos- kau mit seiner Antwortnote zur Schaffung derVerteidigungsfront" in Europa über­mittelt habe, folgendermaßen:

1. Abschluß eines Esse kt i v p a kt es zum gegenseitigen Beistand gegen die Aggres­sion zwischen England. Frankreich und der Sowjetunion.

2. Hilfeleistung seitens der Sowjet­union kür die fünf Länder, die bereits durch

das englisch - französische Untersttttzungsver- sprechengarantiert" feien (gemeint sind Polen, Rumänien, die Türkei. Griechenland und Belgien).

3. Garantie der Hilfeleistung seitens Eng­lands, Frankreichs und der Sowjetunion für die drei bekannten baltischen Staaten" (Estland, Lettland und Finn­land).

4. Abschluß eineskonkreten" Abkommens über die Methoden. Formen und Ausmaße der Hilfeleistung (gemeint sind natürlich militärische Abmachungen).

Damit ist durch die offiziellePrawda" zum erstenmal der Inhalt der Sowjetant- wort, die in London und Paris so großes Kopfzerbrechen verursacht hat. klar ausge­sprochen. In einer für die Engländer recht peinlichen Weise spielt also Moskau jetzt die geforderteGarantie" für die balti­schen Staaten gegen seine Mitwirkung an der eventuellen Unterstützung für die be­reitsgarantierten" englisch - französischen Schüblings aus.

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