Dienstag, den 23. Mai 103g

Seile 2

deutsche Presse an der Seite ihrer faschisti- scheu Freunde. Wiederum kämpften beide in einer Front gegen die Pressehetze der Welt- demokratien, als das spanische Volk im bol­schewistischen Chaos zu versinken drohte. Die deutsche und italienische Presse standen in diesem politischen Ringen ebenso Schul­ter an Schulter, wie die deutschen und italienischen Freiwilligen an der spanischen Front! Als die westlrchen Demokratien sich der Errichtung des Großdeutschen Reiches mit einer schamlosen Hetze entgegenzustellen versuchten, haben wir den kämpferischen Ein­satz der faschistischen Presse mehr als einmal dankbar empfunden. Und jüngst erst hat wie. derum die deutsche Presse den faschistischen Kameraden nicht weniger schlagkräftig sekun­diert, als die Ordnung der unhaltbar gewor­denen Verhältnisse in Albanien ein Eingrei­fen gebieterisch forderte.

Und wie bisher, so steht die Presse beider Länder auch in Zukunft aus der Wacht, bereit, jedes Attentat gegen ihre nationalen Lebensrechte durch gemeinsamen Einsatz abzuwehren. Die Presse war es, die durch dieses Bündnis den Weg zum Herzen ihrer Völker bereitete. Und darum fühlt sie sich ihm auch besonders verbunden!

Hakenkreuz und Liktorenbündel sind die Symbole der Ordnung und des Friedens. Um sie in Europa zu garan­tieren, hahen sich Deutschland und Italien heute vereint um die Spitze ihrer geschliffe­nen Schwerter. Wir warnen davor, dieses Bündnis mit falschen Maßstäben zu messen. Seine Träger sind nicht das Italien von einst und das Deutschland von früher. Die Achse wurde geschmiedet im Feuer der faschi­stischen und nationalsozialistischen Nevolu- tion, sie wurde geformt von der Glut ihrer gemeinsamen Ideale und gehärtet mit dem Hammer ihres unbeugsamen Willens. Und das ist ein Stahl, der Schlägen zu trotzen und Siege zu erkämpfen vermag!

Subel um Stollens Außenminister

Empfänge und Ehrungen für Graf Ciano

Berlin, 22. Mai. Berlin stand am Montag völlig im Zeichen der historischen Unterzeichnung des deutsch-ita­lienischen Bündnispaktes. Die fa­schistischen Abordnungen wurden auf dem Wilhelmsplatz, wo die Menge das Eintreffen des Grafen Ciano erwartete, der sich um 10 Uhr in das Berliner Rathaus begeben hatte, überaus herzlich begrüßt. Der Jubel steigerte sich noch, als die Leibstandarte ^ Adolf Hit- ler und das Wachregiment Berlin vor der Reichskanzlei Aufstellung nahmen. Als der italienische Außenminister mit seiner Beglei­tung in den Hof der Neuen Reichskanzlei ein- fuhr, begrüßte ihn auf dem Wilhelmsplatz ein wogendes Meer begeisterter Menschen. Bald darauf verkündeten die aufgestellten Großlautsprecher aus dem Munde der Außenminister Italiens und Deutschlands den vollzogenen Staatsakt, die Unterzeichnung des deutsch»italienischen Bündnispaktes. Da kannte der Jubel keine Grenzen mehr, zumal sich um V-12 Uhr Graf Ciano und von Nibbentrop auf dem Balkon der Reichskanzlei zeigten.

Im Rathaus hatte sich Graf Ciano in das Goldene Buch der Stadt Berlin eingetragen. Oberbürgermeister Dr. Lippert hatte rhm als Ehrengeschenk der Reichshauptstadt eine Prachtvolle Vase der Staatlichen Por­zellanmanufaktur überreicht.

Zu Ehren des Außenministers Grafen Ciano gaben der italienische Botschafter und Donna Eleonora Attolico in den Räumen der italienischen Botschaft eine Mittags- tafel, an welcher der Führer, General- feldmarschall Göring und Gemahlin, Reichs, außenminister von Nibbentrop und zahlreiche führende Männer von Staat, Partei und Wehrmacht teilnahmen. Auch von italieni- scher Seite waren viele führende Persönlich, leiten anwesend.

Am Abend war Graf Ciano Gast im Hause von Nibbentrop. Aus seinem Weg nach Dahlem machte er eme Fahrt vom Hotel Adlon über die Ost-West-Achse, wo ihm die Menge ebenfalls begeisterte Huldi­gungen darbrachte.

Text -es deutsch-italienischen Bündnisses

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Der Führer an den König nnö Mussolini

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Berlin, 22. Mai. Der in der Reichskanz­lei Unterzeichnete Pakt zwischen Deutschland und Italien hat folgenden Wortlaut:

Freundschafts- und Bündnispakt zwischen Deutschland und Italien

Der Deutsche Reichskanzler und Seine Majestät der König von Italien und Alba­nien, Kaiser von Aethiopien halten den Zeit­punkt für gekommen, das enge Verhältnis der Freundschaft und Zusammengehörigkeit, das zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und dem faschistischen Italien besteht, durch einen feierlichen Pakt zu bekräftigen.

Nachdem durch die gemeinsame, für alle Zeiten festgelegte Grenze zwischen Deutschland und Italien die sichere Brücke für gegenseitige Hilfe und Unterstützung geschaffen worden ist, bekennen sich beide Regierungen aufs neue zu der Politik, die in ihren Grund­lagen und Zielen bereits früher von ihnen vereinbart worden ist, und die sich sowohl für die Förderung der Interessen der beiden Länder als auch für die Sicherung des Friedens in Europa erfolgreich be­währt hat.

Durch die innere Verwandtschaft ihrer Weltanschauung und durch die umfassende Solidarität ihrer Interesse« fest miteinander verbunden, sind das deutsche und das italienische Volk entschlossen, auch in Zukunft Seite an Seite und mit vereinten Kräften für die Sicherung ihres Lebens­raumes und für die Aufrechterhaltung des Friedens einzutreten.

Auf diesem ihnen von der Geschichte vor- bezeichneten Wege wollen Deutschland und Italien inmitten einer Welt der Unruhe und Zersetzung der Aufgabe dienen, die Grund­lagen der europäischen Kultur zu sichern. Um diese Grundsätze vertraglich seftzulegen, haben zu Bevollmächtigten ernannt: Der Deutsche Reichskanzler den Reichsminister des Aus­wärtige» Herrn Joachim von Nibbentrop; Seine Majestät der König von Italien und Albanien, Kaiser von Aethiopien, den Mini­ster für die Auswärtigen Angelegenheiten, Graf Galeazzo Cianodi Cortellazzo, die sich nach Austausch ihrer in guter und gehöriger Form befundenen Vollmachten über folgende Bestimmungen geeinigt haben:

Art.: I: Die vertragsschließenden Teile werden ständig in Fühlung miteinander bleiben, um sich über alle gemeinsamen In­teressen oder die europäische Gesamtlage be­rührenden Fragen zu verständigen.

Art. II: Falls die gemeinsamen Interes­sen der vertragsschließenden Teile durch in­ternationale Ereignisse irgendwelcher Art ge­fährdet werden sollten, werden sie unverzüg­lich in Beratungen über die zur Wahrung dieser Interessen zu ergreifende« Maßnah­men eintreten. Wenn die Sicherheit oder

andere Lebensinteressen eines der vertrags­schließenden Teile von außen her bedroht werden sollten, wird der andere vertrags­schließende Teil dem bedrohten Teil seine volle politische und diplomatische Unter­stützung zuteil werden lasten, um diese Be­drohung zu beseitigen.

Art. Hl: Wenn es entgegen den Wünschen und Hoffnungen der vertragsschließenden Teile dazu kommen sollte, daß einer von ihnen in kriegerische Verwicklungen mit einer anderen Macht oder mit anderen Mächten gerät, wird ihm der andere vertragsschließende Teil sofort als Bundesgenosse zur Seite treten und ihn mit allen seinen militärischen Kräften zu Land«, zur See und in der Luft unterstützen.

A r t. IV: Um im gegebenen Falle die schnelle Durchführung der in Art. III übernommenen Bündnispflichten sicherzustellen, werden die Regierungen der beiden vertragsschließenden Teile ihre Zusammenarbeit auf militärischem Gebiet und auf dem Gebiete der Kriegswirt­schaft weiter vertiefen. In gleicher Weise wer­den sich die beiden Regierungen auch über andere zur praktischen Durchführung der Be­stimmungen dieses Paktes notwendigen Maß­nahmen fortlaufend verständigen. Die beiden Regierungen werden zu den vorstehend in Abs. I und II angegebenen Zwecken ständige Kommissionen bilden, die der Leitung der bei­den Außenminister unterstellt sind.

A r t. V: Die vertragsschließenden Teile ver­pflichten sich schon jetzt, im Falle eines gemein­sam geführten Krieges Wassenstillstand und Frieden nur in vollem Einverständnis mitein­ander abzuschließen.

Art. VI: Die beideu vertragsschließenden Teile sind sich der Bedeutung bewußt, die ihren gemeinsamen Beziehungen zu den ihnen be­freundeten Mächten zukommt. Sie sind ent­schlossen, diese Beziehungen auch in Zukunft aufrecht zu erhalten und gemeinsam entspre­chend den übereinstimmenden Interessen zu gestalten, durch die sie mit diesen Mächten ver­bunden sind.

Art. VII: Dieser Pakt tritt sofort mit der Unterzeichnung in Kraft. Die beiden vertrags­schließenden Teile sind darüber einig, die erste Periode seiner Gültigkeit auf zehn Jahre festzusetzen. Sie werden sich rechtzeitig vor Ab­lauf dieser Frist über die Verlängerung der Gültigkeit des Paktes verständigen.

In Nrkund dessen haben die Bevollmächtig­ten diesen Pakt unterzeichnet und mit de» Siegeln versehen. Ausgefertigt in doppelter Urschrift, in deutscher und italienischer Sprache, die beide gleiche Geltung haben.

Berlin, den 22. Mai 1939.

Im XVII. Jahre der Faschistischen Aera.

gez. Joachim von Nibbentrop. gez. Galeazzo Ciano.

Berlin, 22. Mai. Aus Anlaß der Unter Zeichnung des deutsch-italienischen Freund schafts- und Bündnispaktes hat der Füh rer an Seine Majestät Victor Emanuel III., König von Italien und Albanien, Kaiser von Aethiopien, das nachstehende Telegramm gerichtet:

Soeben haben unsere beiden Außenminister als Bevollmächtigte den deutsch-italienischen Freund schafts- und Bündnispakt unterzeichnet. In die­ser geschichtlichen Stunde möchte ich Eurer Maje­stät meine tiefe Genugtuung darüber zum Aus­druck bringen, daß unsere beiden Völker in un­erschütterlicher Freundschaft und Schicksalsgemein­sehast miteinander verbunden sind.

Adolf Hitler.

König Emanuel hat Telegramm geantwortet:

mit folgendem

WM putscht Wien aus

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ZI. Paris, 23. Mai. Der Kalthoser Zwischen- fall hat in Paris und London ein recht merk­würdiges Echo ausgelöst. Man sollte anneh­men, daß der Tod eines deutschen Danzigers, herbeigesuhrt durch den Schuß eines polni- schen Konsularangestellten, Anlaß zu einer nachdrücklichen Warnung an Polen gewesen wäre, die Spannung nicht auf den Höhepunkt zu treiben. Statt besten läßt sich folgendes fest­stellen: Die französische und englische Presse verbreiten fast ausschließlich die unzutreffende Warschauer Darstellung, nach der der Fahrer des polnischen Konsulatswagensin Notwehr" gehandelt und den Angriff derMenge" (die aus zwei (!!) Deutschen bestand) abgewehrt habe. DerMatin" veröffentlicht neben sechs Warschauer Meldungen über den Kalthofer Mord nur eine aus Berlin datierte Meldung, in der der deutsche Standpunkt beachtet wird. Die französische Presse aebt sogar so weit, die

Polen offen aufzufordern, weiterhin st a r k" zu bleiben. Der ermordete Deut­sche wird alsNaziagitator" hingestellt und die Danziger Protestnote alsunverschämt" be­zeichnet. Die Kommentare der Pariser Presse kann man nur als Aufforderung zu weiteren Morden auffasten.

Außenminister B 0 nnethat in einer Rede vor ehemaligen Kriegsteilnehmern den Polen nochmals versichert, daß sie einen Pariser Blanco-Freibrief besitzen. Polen müsse wisse daß Frankreichs Freundschaft ihm unter allen Umständen gesichert sei. Polen kenne die Solidarität Frankreichs. Wenn solche Reden angesichts von Zwischenfällen, wie sie in Danzig durch polnische Ausschreitungen ge- schehen, gehalten werden, dann kann man sich nicht Wundern, wenn man in Warschau die Maßstäbe verliert und die eigene Kraft über­schätzt.

Gelegentlich der Unterzeichnung des Vertrages, der heute von unseren beiden Regierungen ge­schlossen wurde, ist es mir ein Bedürfnis, Ihnen den Ausdruck meiner herzlichsten Gefühle als Bundesgenosse und Freund gleichzeitig mit den aufrichtigsten Wünschen für Ihre Person und für das Gedeihen und die Größe Ihres Landes zu übersenden, das mit Italien verbunden ist durch das unzerreißbare Band einer tiefen Gemeinschaft, der Interessen und Entschlüsse.

Victor Emanuel.

Zugleich hat der Führer dem Duce das nachstehende Telegramm übermittelt:

Duce! In dieser geschichtlichen Stunde, in der unter dem begeisterten Jubel des ganzen deutschen Volkes der deutsch-italienische Frrundschafts- und Bündnispakt unterzeichnet wurde, ist es mir ein Bedürfnis, Eurer Exzellenz meine große Freude darüber zum Ausdruck zu bringen, daß die un­trennbare Gemeinschaft des faschistischen Italiens und des nationalsozialistischen Deutschlands nun­mehr auch in einem feierlichen Vertrage fest­gelegt worden ist. Die Welt wird daraus er­kennen, daß alle Hoffnungen auf eine Schwächung der Achse BerlinRom vergeblich sind. Deutsch­land und Italien, zu einem Block von 150 Millio­nen vereint, werden stets zusammenstehen, um das heilige Erbe der Zivilisation zu verteidigen und einen auf Gerechtigkeit gegründeten Frieden zu sichern.

Adolf Hitler.

Der Duce hat mit folgendem Telegramm geantwortet:

Heute, da der zwischen dem nationalsozialisti­schen Deutschland und dem faschistischen Italien geschloffene Bündnis- und Freundsthaftsvertrag die geistige und tatsächliche Solidarität, die unsere beiden Völker vereint, besiegelt, möchte ich Ihnen meinen herzlichen Gruß und die glühendsten Wünsche für Sie und für die Zukunft Deutsch­lands entbieten. Die unlösbare Vereinigung unse­res Willens und unserer Kräfte bildet die sicherste Grundlage für den Frieden und den Aufstieg der beiden Verbündeten Rationen, die für Gegenwart und Zukunft durch das feste Band der Treuever­sprechen aneinander geschmiedet find, die sie heute getauscht haben.

Mussolini.

V»K«8I^NII«l8i«Il»II

Vo» unserer kerlinsr Lcvriktleitunz

L. Or. Berlin. 23. Mai.

Der Führer saß zwischen den Außen­ministern Deutschlands und Italiens, als der Bündnisvertrag unterzeichnet wnrde. Seine Anwesenheit rückte die Bedeu­tung der Stunde ins rechte Licht und doku­mentierte vor aller Welt den gemeinsamen Entschluß Deutschlands und Italiens, in Krieg und Frieden vereint zu marschieren. In seinem Telegramm an den Duce umreißt der Führer die Aufgabe der Achsenpolitik und spricht von der Notwendigkeit, das heilige > Erbe der Zivilisation zu verteidi­gen und einen auf Gerechtigkeit gegründeten Frieden zu sichern. Mussolini seinerseits bestätigt in der Antwortadresse die geistige und tatsächliche Solidarität zwischen dem italienischen und dem deutschen Volke. Für Gegenwart und Zukunft sind die beiden ver­bündeten Nationen durch das feste Band der Treueversprechungen aneinandergeschmiedet.

Um jeder falschen Deutung der Böswilli­gen und Unwissenden vorzubeügen, haben die beiden Außenminister vor den Vertretern der Presse noch einmal den Friedenscharakter dieses Bündnisses unterstrichen. Der Ver­tragstext bestätigt die von lauterstem Frie­denswillen getragene Politik der Unterzeich­nermächte. Der Vertrag selbst ist auf die Dauer von zunächst zehn Jahren befristet und sieht sofortige gegenseitige Unterstützung und volle Soli.da-' rität im Konfliktsfall vor. Im Ar- t tikel 4 wird die Bildung ständiger Militär-' und kriegswirtschaftlicher Kommissionen un­ter Leitung der Außenminister festgelegt, wo­durch die Wirtschaft beider Länder zu einer großen Wehrwirtschaft zusammengefaßt wird. Von besonderem Interesse ist der Ar­tikel 5, dessen Bestimmungen jeden Separat­frieden einer der beiden Mächte ohne vor-' herige Verständigung ausschließt. Diese weit- tragende vertragliche Abmachung wird den demokratischen Kriegstreibern vor allem un­willkommen sein, denn in ihren Kombinatio­nen spielten Ueberlegungen in dieser Richtung eine besondere Nolle. Sie übersahen dabei das Wort Mussolinis bei der Völkerkund- gebnng auf den: Berliner Maifeld, nach dem inan mit einem wahren Freund bis ans Ende der Welt zusammen marschieren müsse. ^ Artikel 6 regelt die gemeinsamen Beziehungen ^ der Achsenpartner zu den befreundeten Na- ^ tionen lind in Artikel 7 endlich wird die - Gültigkeitsdauer des Vertrages und die so- ' fortige Inkraftsetzung festgelegt.

Auch die spitzfindigsten Juristen und die diplomatischen Ränkeschmiede des Westens . werden an diesem Vertragswerk zu ihrem lebhaften Bedauern nichts zu drehen und . zu deuteln finden. Der Friedenswille der autoritären Staaten macht Geheimklauseln, -> Einschränkringen und Vorbehalte jeder Art» überflüssig. Der deutsch-italienische Freund» ? schafts- und Bündnispakt war nur unter der ' Voraussetzung des unbedingten ge-? genseitigen Vertrauens möglich und darin unterscheidet er sich nicht unerheb- 7 lich von den Allianzen der Regenschirm- Politiker. t

Das Ausland hat inzwischen den Wort­laut des Bündnisvertrages zur Kenntnis genommen. Abgesehen von den abgefeimten Verdächtigungen, die ja zu erwarten waren, kommt in allen Kommentaren der gewal­tige Eindruck des Unterzeichnungsaktes zum Ausdruck. Sogar die wildesten Kriegs­treiber machen sich heute zum erstenmal mit dem Gedanken an eine deutsch-italienische Einheitsfront vertraut, nachdem sie sich bisher noch an dem Bestand der unverbrüch- ^

.en Freundschaft zu

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lichen deutsch-italienische zweifeln berechtigt glauot

Für einen gerechten Frieden

Berlin, 22. Mai. Im Anschluß an die Un­terzeichnung des Bündnispaktes gaben Graf Ciano und von Nibbentrop in Anwesenheit der italienischen Abordnung und Mitgliedern der italienischen Botschaft in Berlin sowie in Gegenwart der Presseabteilung der Neichs- regierung und der Mitglieder der Presseab­teilung des Auswärtigen Amtes Erklä­rungen vor der deutschen und der auslän­dischen Presse ab. Graf Ciano führte u. a. aus: Die beiden Länder und die beiden Völ­ker bilden nunmehr einen unzerstörbaren Block, der durch die Verwandtschaft ihrer Auffassungen, das Bestehen einer für immer festgelegten gemeinsamen Grenze, die Ge­meinsamkeit ihrer Interessen lind durch den vollkommenen Einklang ihrer Politik eng zu­sammengeschweißt ist. Wie in dem gemein­samen Wunsche nach Frieden, so sind unsere beiden Länder aber auch einig in dem Ent­schluß, zu verlangen, daß dieKnoten g e- löstwerden, die das Leben Europas im­mer noch fesseln,

Neichsaußenminister von Nibbentrop erklärte u. a.:Die Achse Nom-Berlin, vor Jahren schon entstanden aus der gemein­samen Abwehr Deutschlands und Italiens gegen die Nutznießer des Versailler Status quo und auS der Entschlossenheit beider Staaten, dem europäischen Kontinent einen gerechteren Frieden zu schaffen, hat wieder­holt ihre Feuerprobe bestanden.

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