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Brasilien und Argentinien im Film.

Am Dienstag abend wurde im Saale des Bad. Hof ein Propagandafilm der Hamburg-Amerika-Linie gezeigt, der den Beschauer nach Brasilien und Argentinien führte, in jene großen Staaten Südamerikas, die infolge ihrer geringen Be­völkerungsdichte für die Einwanderung Deutscher die günstig­sten Aussichten bieten. Kapitän Mayr leitete mit einer Schil­derung der schweren Schäden, die die deutsche Schiffahrt durch den Vertrag von Versailles erlitten, und des Aufschwungs, der trotzdem mit Macht wieder eingesetzt hat, sowie einem kur­zen Rückblick über Größe, Bodenbeschaffenheit und wirtschaft­liche Bedeutung der vorgenannten Staaten die Filmvorfüh­rung ein und begleitete dieselbe mit Erklärungen und wissens­werten Aufschlüssen. D'r Film führt den Zuchauer zunächst über den Atlantischen Ozean nach Bahia. .Von hier aus tritt man eine Flußfahrt in die Tabakgebiete Brasiliens an. Rio de Janeiro ist das zweite Reiseziel, von dem aus die Fahrt weiter nach der Kaffeestadt Santos und nach dem Industrie­zentrum Sao Paulo geht. In Sao Paulo wird ein zweiter Ausflug ins Innere Brasiliens angetrcten, der mitten in den brasilianischen Urwald führt. Hier rodet der Einwanderer mit Axt und Säge den Urwald, baut in der Rodung sein erstes Holzhaus, bestellt sein erstes Feld und bringt seine erste Ernte ein. Von diesen ersten mühsamen Anfängen bis zur voll er­blühten Siedlung wird die Kolonisationsacbe,t des Einwan­derers in eindrucksvollen Bilderreihen gesch-cderi. Argentinien wird in eineni zweien Tel des Films behandelt. Schon der Hasen Buenos Aires mit seinen mächtigen Getreidesilos und grchen Gesrlcrfleischhallen deutet auf die volkswirtschaftliche Grundlage des Landes, auf den Getreidelt,u und die Vieh- zuclst hin, die, nachdem die Hauptstadt tn zahlreichen lebeudioen Bildern gezeigt worden ist, eingehend dargestcllt werden. Tie besonderen N erte dieses inhallsreichen Films liegen in der unbemöntclken Schilderung dessen, was den Auswanderer drüben erwartet. Wer sich eine.: getreuen Einblick in das Leben und die Kultur von Brasilien und Argentinien verschos­sen oder wrr sich diese Länder als neue Heimat ivählcn will, kann sich durch den Film im voraus mit den Verhältnissen und den anfänglichen nicht ganz leichten Arbeitsbedingungen bekannt machen. Damit erfüllt der Film eine spezifische Auf­gabe des Aufklärung?- und Kulturfilms und wird deshalb viele Freunde unter allen gewinnen, die sich eine klare An­schauung der beiden größten und zukunftsreichsten Länder Südamerikas verschaffen wollen.

Wetter für Freitag und Samstag.

Ueber Süddeutschland liegt jetzt leichter Hochdruck. Unter seinem Einfluß ist für Freitag und Samstag vorwiegend trocke­nes und ziemlich rauhes, jedoch zeitweise bedecktes Wetter zu «rwarten.

Bom Landtag.

SCB Stuttgart, 11 . Nov. Dem Vernehmen nach tritt der Landtag am Donnerstag, 19. November, zu einer Vollsitzung zusammen.

STB. Stuttgart, ii. Nov. Auf Grund eines einmütigen Be­schlusses der sozialdemokratischen Landtagsfraktion hat ihr Vor- fkkender folßeiweS. Kchreitzeiz,^sn,,das PMjdrunz,. dßs Handtag» "gerichtet: Die" Fraktion"halt zum Zweck der Beratung der we- Mn dsx Verschlechterung der Wirtschaftslage zur Sicherung der Existenz der Arbeiter und Angestellten erforderlichen Maßnah­men den alsbaldigen Zusammentritt des Landtags für drin­gend erforderlich. Sie bittet daher, die Vollversammlung des Landtags so rasch als möglich ein-be rufen. zu wollen.

Der ALg. Dr. Strobel und die übrigen Mitglieder des Bauernbundes und der Bürgerpartei haben bezüglich der Lage der Landwirtschaft folgende Große Anfrage an das Staatsmini- ,sterium gerichtet: „Die Landwirtschaft ist infolge der llnverkäuf- lichkeit ihrer Produkte, der drückenden öffentlichen Lasten und des schreienden Mißverhältnisses zwischen den Preisen für land­wirtschaftliche Erzeugnisse und den Preisen für Bedarfsartikel ,in einer unerhörten Notlage. Was gedenkt das Staatsministe- irium zu tun, um die Landwirtchcrft Württembergs vor dem Zu­sammenbruch zu bewahren?"

*

STB. Waldremnach OA, Neuenbürg, 11 . Nov. Bei der Orts- vorsteherwahl wurde Derwaltungskandidat Heinrich Kachler von Eundelsheim OA. Neckcrvsulm mit 241 von 297 Kiltig abgege­benen Stimmen gewählt.

^-r-S. Hohenheim, 11. Nov. Gestern nachmittag verzeichneten die Instrumente der hiesigen Erdbebenwarte ein ziemlich star­kes Fernbeben. Die Herdentfernung beträgt 8000 bis 900» Km. Die größten Ausschläge innerhalb der mehrt re Stunden dau­ernden Aufzeichnung erfolgten zwischen 3 Uhr 50 und 4 Uhr 03 Minuten.

SCB. Kirchheim a. N-, 11- Nov. Aus Kirchheim am Neckar wird gemeldet, daß vier Wohnungssuchenden etwa ein Dutzend freier Wohnungen zur Verfügung stehen, so daß die Zwangsbe­wirtschaftung der Wohnungen ausgehoben werden kann.

STB. Frcudenstadt, ii. Nov. Aus dem Herbst gehts lang­sam dem Winter entgegen. Gestern weiße Flocken, eine Weile lustiges Schneetreiben, am heutigen Martinstag sind in der Frühe die Wege trocken rom Frost, und der erste Rauhreif zeigt sich an Bäumen und Büschen. Winternebeldämmerung lagert über der Landschaft. Das Thermometer ist über Nacht unter den Gefrierpunkt gesunken.

STB Bopfingen, 11. Nov. Am letzten Sonntag entstand auf der Kirchweihe in einem Easthof in Trochtelfingen eine Schlä­gerei aus geringfügigem Anlaß. Der einzige Sohn des Mühle­besitzers Eötz zur Wiesmühl« wurde von halbwüchsigen Burschen in Trochtelfingen so schwer mißhandelt, daß wohl die schlimm­sten Folgen eingetreten wären, wenn sich nicht ein beherzter Mann von Bopfingen handgreiflich und tatkräftig ins Mittel gelegt hätte. Schwer verletzt mußte Eötz in die elterliche Be­hausung verbracht werden.

Bopfingen, 11. Nov. Nach später Heimkehr vom Tanzboden fand der als arbeitsscheu bekannte 26jährige Raver Hammer, Sohn des Schlossers Franz Xaver Hammer, sein Elternhaus verschlossen. Unter Schreien und Toben chlug er Fenster und Türe ein und versetzte seinem aus dem Hause tretenden Vater mit einem schweren Prügel mehrere Hiebe auf den Kopf. Der Vater sank sofort bewußtlos zusammen. Der her­beigeholte Arzt leistete sofort erste Hilfe. Am Montag vormit­tag gegen 11 Uhr starb der Schwerverletzte ohne das Bewußt­sein wieder erlangt zu haben. Der Tote, der vor kurzem sei­nen 50. Geburtstag feiern konnte, war ein arbeitssamer Mann. Er hinterläßt eine Frau und 13 größtenteils unversorgte Kinder. Der Täter ist verhaftet.

STB. Balingen, 11. Nov. Die Dampfwalze der Amtskörper­schaft Balingen, di« gegenwärtig die Staatsstraße nach From­mem bewalzt, beabsichtigte, in diesem Orte Wasser zu fassen. Auf der schlüpfrigen Straße versagte plötzlich die Steuerung, die Walze geriet ins Rutschen und fiel in den neben der Straße fließenden Burenbach. Der Führer konnte sich im letzten Augen­blick durch Abspringen retten.

SCB. Bollingen OA. Blaubeuren, 11. Nov. Am Sonntag abend gegen halb 6 Uhr kam der 23 Jahre alte Josef Deitzler in di« Wirtschaft zum Röhl«. Da Deißler als streitsüchtiger Mensch bekannt war, wurde ihm des öfteren sck-on die betref­fende Wirtschaft verboten. Er drang aber dennoch in die Wirt­schaft und so kam es zu Streitigkeiten. Nachher wurde Deißler aus der Wirtschaft hinausgeworfen, worauf die Streitigkeiten auf der Straße weiter gingen. Deißler zog fein am Samstag neu gekauftes Steckmesser und stach den 27 Jahre alten Joses Egle in -die Herzgegend, der tot zu Boden sank. Der Erstochene war die treue Stütze seiner betagten Eltern.

Aus Geld-,

Volks» «ud Landwirtschaft.

Berliner Briefkurse.

1 holl. Salden 1692.1

1 franz. Franken 167,6

1 schweiz. Franken 810,6

Börsenbericht.

Stuttgart, 11. Nov. Die Börse lag heute wieder recht schwach und es gab erneut Kursrückgänge. Nur am Schwan­kungsmarkt konnten einige Besserungen verzeichnet werden.

Prod,kt«»börj« »nd Marktberichte des Landwirtschaftliche« Hanptoerbande» Württemberg «nd Hohenzoller« «. B.

Berliner Produktenbörse vom 11. November

Weizen märk. 221-224; Roggen mark. 135—138; Sommer­gerste 184—208; Wintergegte 148—160; Hafer märk. 160—169; Weizenmehl 27—31,25; Roggenmehl 20-22L5; Wetzenkleie 11,20—11,30; Roggenkleie 9—9,20; Viktoviaerbsen 23—31,50; kleine Speiseerbsen 22—24; Futtererbsen 18—20; Peluschken 16 . bis 18; Ackerbohnen 19—22; Wicken 20—25; blaue Lupinen 11,50—12,50; Rapskuchen 14; Leinkuchen 21—21,20; Trocken- schiritzel 7,60-7,80; vollwertige Zuckerlschnitzel 19^0—19,50;

Torfmelasse 9,20—9,40; Speisekartoffeln weiße 1,50; rote 1,60; gelbfleischige 2; Kartoffelflocken 12,70—12,90; Tendenz: bese» stigt.

Calwcr Vieh-, Pferde- und Schweinemorkt.

Bei dem am Mittwoch, den 11. November abgehaltenen Viehmarkt waren insgesamt 234 St. Rindvieh zuacführt. Da­runter befanden sich 25 O.h'en. 45 Stiere. 96 Kühe, 35 Kal- bnnen. 33 Rinder. V.za'Ot wind: für Ochsen 630—770^, für Stiere 45»—570 ,R., für K'che 380— 560 .Ri, Kalbinnen 400-500./'. Rinder 220—280 .R. je Pro Stück. — Auf dem Schweinmarkt w ren 129 Stück Läuftr »nd 300 Milchschweine -»geführt. Bezahlt wurde für Läufer 90—lsO .Ri, fürMilch- schweine 53—88 .Ri je pro Paar. — Auf dem Pferdemarkt waren nur 3 Stück geringer Qualität zugcführt.

Heilbronner Schlachtvieh,narkt.

Heilbronn, 11. Nov. Zufuhr: 8 Bullen, 68 Rinder, 13 Kühe, 40 Kälber, 120 Schweine. Erlöse: Bullen 1. 48 bis 50. 2. 44—48, Rinder 1. 50-53, 2. 44-43, Kühe 1. 25 bis 32. 2. 14-21, Kälber 1. 78-81, 2. 72-76, Schweine 1. 98 bi. 101, 2. 90 - 96 ..R. Marktverlauf: belebt.

Teure Zuchtsarren.

Die Farrenhaltungsgenosienschaft in Diepoldshofen hat in der Schweiz einen Zuchtsauen um 3200 -4t gekauft; Lhristmann in Schmidsfelden kaufte einen solchen um 6000 ,« und Steiner auf Schloßgut Laufheim einen erst 8 Monate alten Farren um 640 0-4t. Bei solchen Preisen soll jemand noch jagen, in der Schweiz rentiere sich die Viehzucht nicht!

Schweinepreise.

Herbertingen: Milchschweine 35—45, Mutterschwxine 240 bis 283 R. — Kißlegg: Ferkel 40 -4t. — Riedlingen: Milchschweine 32—40, Muttcrschweine 240—260 R. — Schussenricd: Ferkel 40 bis 45 -4t. — Lorch: Milchschweine 40—45 .4t. — Nördlingen: Saugschwcine 25—32, Läufer 55—75 -4t. — Schwenningen: Milchschweine 27—32 ^l. — Tuttlingen: Läuser 55—60, Milch­schweine 26—34 -4t für das Stück.

Fruchtpreise.

Aalen: Weizen 12—13; Roggen 10.50; Gerste 10,20—11,50; Haber 8,75—8,80 -4t. — Heidenheim: Kernen 11,70; Weizen 11; Roggen 9; Gerste 9,80; Haber 8,40 «4t. — Leuikirch: Weizen II bis 13; Roggen 9—10,75; Gerste 10; Haber 9—10; Dinkel 8,25 Mark. — Riedlingen: Weizen 11,30—14,40; Gerste 9—9,50; Ha­ber 8,60 M für den Zentner.

*

Die örtlichen Kleinhandelspreise dürfen selbstverständlich nicht an den Börsen» und GrobhandelSpreisen gemessen werden, da für jene noch die sog. wirtschaftlichen Ver- kehrStosten tn Zuschlag kommen. D. Schrift!.

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- Stadtgemeinde Calw.

Gemeinderatswahl bete.

Im Laufe de» heutigen Tags wird die Post den in dt« Wählerliste (Wahlkartei) aufgrnommenen Wahlberechtigten

Wühlerpostkarten

zustellen. Die Wählerpostkarten wollen am Wahltag mlt- lgedracht und deshalb inzwischen gut anfbewahrt werden.

Die Wahlberechtigten, welche kelnr Karle erhalten und am 6. Dezember 1925 wählen wollen, mästen spätesten, am Samstag, den 14. November 1925 dl, mittag, 1 Uhr auf dem Ralhau» Zimmer Nr. 1 ihre Aufnahme in dir Wahl- kartet beantragen bzw. gegen ihre Nichlaustiahme Be- schwerde elnlegen, andernfalls dllrfen sie zur Wahl nicht zugelasten werden.

Talw, den 12. November 1925.

Stadtschultheißenamt: Göhner.

Stadlgemeinde Calw.

Milch-Derkaufspreis.

Durch Vereinbarung mit den Milchhändlern wurde der Derkaussprei, für 1 Liter Milch ab Montag, den 16. d,. Ml». U« 2 Pfg. herabgesetzt.

Bel den Verhandlungen wurde die Erwartung aus» gesprochen, daß sich die Erzeuger mit den Händlern in den Preisnachlaß teilen.

Calw, den II. November 1925.

Stadtschultheißenamt: Göhner.

Sil« Mt

»erden auf 1. Hypothek

auszuilehmen gesucht.

Von wem, sagt dir ive- Wktittilli dr. Pi.

auch in kleineren Posten gegen gute Sicherheit von Landwirt aufzunehmen ge­sucht. Nähere» in der Ge- lchästrstelle W.

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von 5 ptg. SN.

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Achtung!

Derjenige, welcher am Ealwer Markt im Gaststall zum „Rößle" absichtlich oder nicht die Schweine verwech­selt hat, wolle sich melden, andernfall, soll er kein Glück noch Ruhe haben.

Philiup Lörcher, Oberkollwange».

Blumenkohl, Rosenkohl, To­maten, Meerrettich, Weißkraut, Rot­kraut, Wirsing

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im „Bürgrrstiidle" am 12. November 1925.

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in Tuben. Oosmetikum bei prostbeulen von sicllerer Vkirkunx O. küK1»to^v»Ie1

Rötenbach, den 11. November 1925.

Todes -Anzeige.

Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvaier

Ulrich Elans

i« Alter von 72 Jahren durch einen sanfte» Tod in dem Herrn entschlafen ist.

3m Namen der trauernden Htntrrblirbrnen:

Familie Friedrich Elans.

Beerdigung Freitag Nachmittag 2 Uhr in Zavelstei».