Montag, den 8. Mai 1939

Schwarzrvald-WaLt Seite 8

?4irs Stadt und Kreis Calw

Stuttgarter Pimpfe musizierten in Calw

Das Pimpsrnkonzert ein musikalischer Höhepunkt.

Der Jungbann 401 hatte sich viel vorge- Iwmmen. Seine kurzfristige Einladung an den Stuttgarter Jungbann, mit seinem Orchester und mit seinen, Pimpfenchor nach Calw zu kommen, wurde von diesen sofort angenommen. So blieb für die Einheimischen nur wenig Zeit übrig, all die vielen Vorbereitungen noch zu treffen, um eine Veranstaltung in diesem großen Rahmen am vergangenen Samstag­abend in der Turnhalle der Truppführerschule des Reichsarbeitsdienstes durchzuführen. Dank dem Einsatz aller Pimpfe, wurde die organi­satorische Arbeit gut bewältigt. Es war soweit, und mit Befriedigung konnte Jungbannführer Glanzl die hier noch unbekannte jugendliche Stuttgarter Künstlerschar vorstellen. Mit kur­zen Worten betonte er den Willen der Hitler­jugend, kulturelles Gut der Nation weiter zu tragen und neues zu schaffen.

Das' Jungbannorchester unter Leitung von Jungvolkführer Pfohl und der Stuttgarter Pimpfenchor, geführt von Fred Kühlen­thal, spielten und sangen, wie es schwerlich er­wartet werden konnte. Orchester und Chor stell­ten eine Gesamtleistung auf, die einen überaus starken Eindruck hinterließ und von den vielen Zuhörern mit riesigem Beifall belohnt, von fachmännischem Ohr außerdem kritiklos anerkannt wurde.

Die zusammenklingende Bortragsfolge zur Aufführung kamen Werke alter und junger Meister zeigte eine erstaunliche Vielgestal­tigkeit. Bewunderung verdiente aber vor allem das technische Können, das Voraussetzung ist für ein solch stattliches Orchester und so eine herrliche Leistung reifen ließ. Die Sänger er­freuten durch frischen Vortrag, tadellose Aus­sprache und selten gesehenes Mitgehen mit ihrem Leiter.

Zu Beginn spielte das Orchester dieOuver­türe zur OverIphigenie". Es folgte der erste Satz von MozartsKonzert für Klavier und Orchester in T-dur". Der 15-jährige Reinhold Pirk zeigte sich als talentierter Pianist, der auf seinem Instrument keine Schwierigkeiten rennt. Der Pimpfenchor brachte fünf Lieder zu Gehör, deren Sätze Fred Kühlenthal, der Leiter des Chores, geschaffen hat. In den stillen Liedern griff der Chor hinein in die tiefsten Worte deutschen Liedgutes:Der Mond ist aufgegangen", dreistimmig a capella,Zum Lobe Gottes", einstimmig mit Flöte und drei­stimmiger Geigenchor undWanderers Nacht­lied", dreistimmig a capella. Der Chor wurde von zarten Weisen der Flöte begleitet. Zwei schwäbische Volkslieder erhielten starken Bei- sall. das letztereBei Luzern dem Rigi zua", dreistimmig mit Instrumenten, mußte wieder­holt werden.

Eine feine Solopartie spielte Herbert Groß- johannin einemKonzert für Flöte und Orchester in G-dur". Nun sang wieder der PiinpsenchorSoldatenlieder". Friedrich IilchersEs geht bei gedämpfter Trommel- klana", vierstimmig a capella, ließ am besten die dem Chor eigene Art der Liedauffassung und Wiedergabe fühlen. Mit drei LiedernBe­kenntnis zur Fahne", von denen besonders Wo wir stehen, steht die Treue" von Hans Baumann, erwähnt werden soll, verabschiede­ten sich die Sänger.

Frisch und lebendig brachte das Orchester Contre-Tänze" von Mozart zu Gehör. Mit der Ballettmusik ausZar und Zimmermann" von A. Lortzing, beendeten die Stuttgarter Pimpfe eine Feierstunde, die es verdient, in der Reihe der großen musikalischen Veranstaltun­gen unserer Stadt festaehalten zu werden.

Den Dank aller Zuhörer faßte Ortsgruppen­leiter Pg. Nick zusammen mit dem Wunsch auf ein baldiges Wiedersehen. Er forderte die anwesenden Eltern auf, ihre Jungen und Mädels dem neugegründeten Orchester der Hitlerjugend zuzuführen, damit endlich in Calw die Jugend ihr musikalisches Können in den Dienst der Allgemeinheit stellen kann. Jungbannführer Sch Mucker, Stuttgart, sagte herzlichen Dank für die gastfreundliche Auf­nahme seiner Kameraden. Am Sonntag- nachmittag gaben die Stuttgarter Pimpfe ein Konzert im Bad Liebenzeller Kurgarten.

DerCalwer Liederkranz" erfreute gestern vormittag die Insassen unseres Kreiskranken­

hauses durch ein wohlgelungenes Ständchen. Männerchor und Gemischter Chor sangen unter Stabführung von Hauptlehrer Collmer eine Reihe dankbar aufgenommener Lieder.

Morgen Wehrversammlnngen in Althengstett und Stammheim.

Am Dienstag, 9. Mai ist vormittags 8 Uhr Wehrversammlung in Althengstett, Gasthaus zum Hirsch" für alle Jahrgänge der Ge­meinden Althengstett, Neuhengstctt, Simmoz- heiin, Möttlingen, Ostelsheim. Nachmittags 14 Uhr ist Wehrversammlung in Stammheim, Turnhalle, für alle Jahrgänge der Gemeinden Stammheim, Gechingen, Dachtel, Decken- pfronn, Holzbronn. Es haben zu erscheinen alle gedienten Wehrpflichtigen des Beurlaubtenstan­des der Geburtsjahrgänge 1894 bis 1905 und 1908 bis 1917; außerdem alle Angehörigen älterer Jahrgänge, die sich freiwillig für den Wehrdienst weitcrverpflichtet haben.

M krett

Gauschulungsamt 5/3S/L

Betr. Allgemeiner Lehrgang in Waldmanns­hosen vom 18. Juni bis 1. Juli. Einberufungs­ankündigungen versenden und Lehrgangsteilneh­merbogen bis 15. Mai einsenden.

NS-Frauenschaft Deutsches Frauenwerk. Ortsgruppe Calw.

Tie Ortsfrauen schaftsleiterin. An: Dienstag, den 9. Mai um 20,15 Uhr Heimabend, anschließend wichtige Besprechung mit den Blockmüttern. Vollzähliges Er­scheinen derselben unbedingt notwendig. Deutsches Jungvolk. Fähnlein 1 und 2/401. Heute Montag 0,30 Uhr Antreten des gesam­ten Standorts auf dem Brühl. Unbedingtes Erscheinen notwendig.

Mannschaftsspiel mit ein ganz wesentlicher Faktor der Erziehung zur Kameradschaft.

Ein feuKtivanim April

Das Wetter des vergangenen Monats

Mit Genugtuung haben wir festgestcllt, daß der April seine sprichwörtlichen Launen in diesem Jahr etwas im Zaum gehalten hat» denn es hat zwar reichlich geregnet, aber eS lvar auch recht vorsommerlich warm. Aller­dings haben die einzelnen schwäbischen Ge­biete dabei ganz verschiedene Erfahrungen gemacht, wie die Uebersicht des Reichswetter­dienstes Stuttgart-Böblingen zeigt.

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Die Mittelwerte des Monats weisen sehr verschiedenes Verhalten auf. Der Luft- dru ck ist um etwa 0,8 Millimeter zuhoch. Auch die TemPeratur ist trotz der mehr­fachen Kaltlufteinbrüche übernormall Die Abweichung beträgt durchschnittlich 1 biß^ IVr Grad, sie steigt nach dem Bodenseegebiet zu auf 2 Grad an. Die Niederschläge waren im ganzen Norden des Bezirks am Zahl und Ergiebigkeit zu groß. Im Süden, und Südwesten dagegen, besonders wieder! im Bodenseegebiet, sind sie zu gering gewesen.! Die eigenartige Verteilung der Niederschläge! hängt mit der Lage der Störungsgebiete zu-" sammey, die im April vor allem den Nordew und Osten Süddeutschlands gestreift haben. Dieser Einfluß zeigt sich, wie im Niederschlag,! auch in Bewölkung und Sonnenschein. Die! Sonnenscheindauer ist im Norden nur wenig! unternormal, im Süden aber beinahe um ein Drittel größer, als es dem Durchschnitt entspricht. Ebenso ist auch die Zahl der aanß trüben Tage meist etwas zu hoch. Die Zah- der Frosttage ist ungewöhnlich gering und' Eistage sind (von den Schwarzwaldgipfelr»! abgesehen) nicht mehr aufgetreten. ^

Voraussichtliche Witterung: Anfangs noch! stärker bewölkt, aber höchstens vereinzelt leicht«) Regenfälle, später zunehmende Aufheiterung.^

Der Limdfrauentag in Wildbad

Erkalten kilkt Lparen" - ^uLLlellunß von kMIn-slLnd und ^8.-?r3uensck3tt

Das Hauptereignis des gestrigen Sonntags war in unserem Kreis der von Reichsnährstand und NS.-Frauenschaft in Wildbad abge- yaltene Landfrauentag. Im Mittelpunkt der aus dem ganzen Kreisgebiet überaus stark be­suchten Tagung stand eine Großkundgebung in der Neuen Trinkhalle, die ernsten Problemen unserer Landwirtschaft galt und nachhaltige Eindrücke hinterließ. Der Andrang war so ge­waltig, daß die Vorträge in die Wirtschafts­räume des Hauses und selbst auf den Trink­halleplatz übertragen werden mußten.

Eine vom Chor der HI. und der PL.-Kapelle unter der Leitung von Musikdirektor E. Arm- brust gestaltete MorgenfeierDeutschland heiliges Land" bildete den Auftakt der von Kreisleiter Wurster eröffneten Kundgebung, in deren Verlauf anstelle des Landesbauern­führers Arnold Pg. Dr. Kuhn, Stuttgart, und Pgn. Frau Aldinger von der Landes­bauernschaft Württemberg über wichtige land­wirtschaftliche Tagesfragen sprachen, während Gaufrauenschaftsleiterin Pgn. Ha in dlAr­beit und Arbeitswillen" zum Thema ihrer Dar­legungen gewählt hatte. Kreisbauernführer

SV Luftschutz-Laienhelferinnen in Deckenpfronn

In Deckenpfronn erhielten in den letz­ten Wochen 90 Frauen und Mädchen die Fach­ausbildung für Laienhelferinnen im Luftschutz. In drei Kursen, Welche unter Leitung der Luft­schutzlehrerin für Laienhilfe, Frl. M. Reich- mann, Calw, durchgeführt wurden, empfin­gen sie das nötige Rüstzeug in Form einer gründlichen praktischen und theoretischen Aus­bildung, um in der Stunde der Gefahr einsatz­bereit zu sein. Die Kurse fanden in der Ge­meinde nicht nur volles Verständnis, sondern auch wärmste Anerkennung. Dies zeigte sich vor allem in der Kursabschlußfeier am letzten Freitag, zu der sich neben den Kursteilnehme­rinnen auch der Bürgermeister u. a. führende Persönlichkeiten der Gemeinde eingefunden hatten. Ter Gemeindegruppenführer aner­kannte in einer Ansprache den Wert des Ge­leisteten und dankte der Luftschutzlehrerin für

Kalmbach überbrachte die Grüße des Reichs­nährstandes; Kreisfrauenschaftsleiterin Pgn. Treutle begrüßte die Frauen namens der NS.-Frauenschaft. Der Kreisleiter schloß die Tagung mit oem Appell an die Landfrauen, sich in härtester Pflichterfüllung und Opferbereit­schaft für Volk und Vaterland einzusetzen.

Aus Anlaß des Landfrauentages eröffnete die Kreissrauenschaftsleiterin am Sonntagfrüh in der Turnhalle eine gemeinsam von der Kreisbauernscyaft Calw und der NS.-Kreis- frauenschaftsleitung Calw veranstaltete Aus­stellungErhaltenhilftfparen!" Dem im kleinen Kreis stattgehabten Eröffnungsakt wohnten Landrat Dr. Haegele, Kreisorgani- fationsleiter Ruff, Ortsgruppenleiter Voll­mer und Bürgermstr. Kißling als Ehren­gäste an. In der sehr wertvollen Ausstellung tritt die NS.-Frauenschaft mit ihrem eigen­schöpferischen Schaffen vor die Öffentlichkeit. Richtungweisend ist in allein der Wille zum Mittun in der Erfüllung des Vierjahresplans. Die Ausstellung bleibt bis zum 10. Mai ge­öffnet.

Laienhilfe wie ihrer Helferin, Frau Stroh, für die aufgewandte Mühe. Viele Blumen und der aufrichtige Dank aller Kursteilnehmerin­nen waren der schönste Dank für die Mühe­waltung der Lehrkräfte.

Sport der Jugend

Am Sonntag, 14. Mai führt der Bannfach­wart für Handball des Bannes 401 in Calw auf dem Platz des Turnvereins Calw einen Handball-Lehrgang durch. Das Jugend- Handballspiel soll mit Beginn der neuen Run­denspielzeit in einen möglichst breiten Rahmen gestellt werden. Deshalb werden schon heute alle Gefolgschaft- und Fähnleinführer, sowie die Vereinsführer auf diesen Lehrgang aufmerksam gemacht. Das Handballspiel ist ein urdeutsches Kampfspiel. Es sollte noch viel mehr betrieben werden! Nicht die rohe Körperkraft kommt dabei zur Geltung. Nein, es verlangt soviel an Lauf­schnelligkeit und Körperbeherrschung, wie nicht leicht eine andere Sportart. Dabei ist es als

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VON

31. Fortsetzung

Dr. Fenn fuhr nach einer kurzen Pause fort: »Ich werde dem Kollegen ein Krankheitsbild und die Röntgenaufnahme senden, denn natür­lich muß er unterrichtet sein, ehe er sich zu einem so schwerwiegenden Schritt entschließen kann."

Charlotte nannte die Privatwohnung Karl Wagners.Bitte, senden Sie es durch Flug­post, Doktor. Ein anderer Brief dauert entsetz­lich lange."

Natürlich durch Flugpost, Miß Lenz."

Dr. Fenn erhob sich, und auch Charlotte stand auf.

Ich danke Ihnen, Doktor."

Ich wollte. Sie hätten mir für etwas zu danken. Miß Lenz, so aber...", er geleitete sie bis zur Tür.

Charlotte trat in das schmale Treppenhaus und blieb an einem hohen Fenster, das auf die Straße führte, stehen. Da unten zog das Leben vorüber, geschäftige Leute mit dicken Akten­mappen, lachende Mädchen, tollende Schulkin­der, würdevolle Inder mit Weißen Turbanen, schlendernde Gentlemen, die jedes Schaufenster betrachteten, fröhliche alte Herren, Damen, die vom Shopping kamen. Das alles lebte. Keiner von denen kannte den Tod. Hier oben war ein Todesurteil gefällt worden, und der Richter, der es ausgesprochen hatte, sagte, daß es keine Revision dagegen gäbe. Sie blickte auf die Uhr am Armgelenk und stellte fest, daß es noch viele Stunden waren, ehe sie Karl Wagner anrufen

konnte. Tagsüber war er in der Klinik, es war sehr zweifelhaft, ob sie ihn da erreichen konnte, erst am späten Abend war er wahrscheinlich daheim. Vielleicht auch legte er den Hörer so­gleich auf, wenn er ihre Stimme vernahm, mit einer Frau, die ihm das angetan, was sie getan, wechselte man Wohl kein Wort mehr. Aber es ging ja nicht um sie. Es war der Arzt Karl Wagner, den sie rufen wollte, und sie entsann sich, daß er es selbst gewesen, der in dem kleinen CafL am Schlesischen Bahnhof zu ihr gesagt hatte, daß man einem Hilferuf fol­gen müsse, unbedingt und sofort. Das würde sie jetzt ihm sagen, wenn er sie nicht anhören wollte.

.Hallo, Charlhll"

Sie hatte eben die Straße betreten. Eine graue Limousine hielt am Bordstein und Peter Storkow lächelte ihr zu. So fröhlich der Anruf klang, sie erschauerte. Eine Sekunde stand sie wie gelähmt, dann begann sie zu laufen, die Straße abwärts, Paffanten anstoßend und nicht auf die Wagen achtend, wenn sie einen Fahr­damm überquerte.

Die graue Limousine aber blieb ihr zur Seite, und Peter Storkow lächelte.

Er lächelte auch noch, als er dann zu ihr trat, die erschöpft an einer Hauswand lehnte. Am Zucken ihrer Halsader konnte er sehen, wie wild das Herz hämmerte. Sie ließ es ruhig geschehen, daß er sie zum Wagen führte.

Warum willst du mir nicht erlauben, dich heimzufahren, Charly? Wir haben uns lange nicht gesehen."

Sie antwortete nicht, aber sie rief auch nicht um Hilfe und sprang nicht aus dem Wagen, als er anfuhr.

Ich höre, du machst deine Sache gut" nickte er anerkennend.Nur möchte ich dich bitten, wenn ihr das nächstemal im Hydepark reitet, auf den Hauptwegen zu bleiben. Es gibt so leicht Gerüchte, und du darfst mir glauben.

daß mir an deinem Ruf alles gelegen ist. Auch war es überflüssig, in einem Taxi heimzufah­ren, wenn man nicht den direkten Weg nimmt."

Charlotte griff nach einer Zigarette. Es ko­stete eine große Ueberwindung, Storkow nicht zu unterbrechen, keine Frage an ihn zu stellen, aber sie schwieg. Schweigen war ihre einzige Waffe in diesem Kampf. Dennoch schien er wie­der ihre Gedanken erraten zu haben. Immer war es so gewesen.

Die Detektei Jackson hat es übernommen, dich zu beobachten und nötigenfalls dich zu schützen, Charly. Ich möchte unbesorgt um dich sein können. Sie macht es diskret für 2 Pfund am Tag, und du wirst nicht bestreiten, daß meine Informationen richtig sind. Willst du lieb sein und mir auch eine Zigarette geben,"

Sie schwieg, aber da der Wagen vor einer Straßenkreuzung hielt, konnte er das Steuer loslaffen und das goldene Etui greifen, das noch neben ihr lag.

Er ließ den Deckel aufspringen, griff eine Zigarette und plötzlich fiel sein Blick cmf die eingravierte Widmung.

Für Charlotte", las er, und darunter die InitialenH. K."

Wer ist das?"

Sie schwieg.

Gut", sagte er lächelnd,so werde ich eS an mich nehmen, bis du dich zu einer Antwort Lequemst." Er ließ das Etui in die Weste glei­ten und sah, daß die Fahrbahn frei war.

Charlotte dachte mit Entsetzen, daß dieS Etui und die Ringe an ihrer Hand das einzige waren, was sie besaß. Natürlich würde ein Wort zu Perch genügen, ihr Geld zu verschaf­fen, aber sie wußte, daß sie dies Wort nie spre­chen konnte. Zu Percy nicht und zu Phöbe Gloster auch nicht.

>,Es geht dich nichts an. von wem ich das Etui Habel" rief sie erregt.Aber ich schwöre

dir, daß ich, wenn du es nicht sofort hergibst, dem nächsten Polizisten zurufe, daß er dich verhaften soll! Glaube nicht, daß ich dich scho­nen werde!"

Peter Storkow lächelte.

Du hast etwas eigenartige Auffassungen vom britischen Rechtsleben. Charly.

Ich werde dich zum nächsten Policeman fah­ren und bin begierig, wie du ihm beweisen, willst, daß du mir dies Etui nicht zur Nufbe- ^ Wahrung anvertraut hast. Nicht wahr, du bangtest doch um den Verlust? Es ist ja so ein kostbares Andenken an Herrn H. K.l"

Gibst du es mir zurück. Peter?"

Nett, daß du dich wieder meines Vor­namens erinnerst. Natürlich erhälst du es zu­rück, sobald ich weiß, wer H. K. ist."

Eine Minute später stoppte er den Wagen, vor einem baumlangen, rotwangigen Bobbh/ der mit den Gesten eines prominenten Kapell-1 Meisters den Verkehr dirigierte fragte kurz/- nach einer Straße und erhielt ausführliche! Auskunft. Charlotte schwieg. Der Polizist la-/ chelte sie an und sie lächelte zurück. Auch Peter, Storkow schien überaus fröhlich, nur in sei,-!' nen Augen war wieder jene kalte Traurigkeit vor der sie sich fürchtete.

Als der Wagen sich Marble Arch nähert^ fuhr Peter langsam, um schließlich ganz stoppen.

Wenn du aussteigen willst, Charly?. ES iK, nicht mehr weit und vielleicht besser, wenn ich> dich nicht gerade vorm Hause absetze."

Darf ich vielleicht erfahren, warum du mfic auflauerst, Peter Storkow? Ich glaubte, wir hätten uns nichts mehr zu sagen."

Wir werden uns immer etwas zu sagen haben, Charly. Ich muß dir zum Beispiel sagen, daß du deine Rolle wunderbar sPielW Sicher bist du mir dankbar, wie?" i

Fortsetzung folaL ,