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Calw.

Ktkailillmilchulig, betr. dev Ausbruch vou ZchaftSude.

Unter den auf der Markung Weltenschwann, Gemeinde Altburg, laufenden Schafen des

Michael Pfrommer,

Matthäus Stahl,

Martin Keck und Michael Rentschler ist die Räude ausgebrochen.

Den 20. März 1884. K. Oberamt.

Flaxland.

Politische Nachrichten.

Deutsches Reich.

Reichstag. Sitzung Dienstag, 10. März. Präsident v. Leve - tzorv eröffnet die Sitzung um 12 Uhr 20 Min. Am Tische des Bundes- rathes v. Caprivi, v. Burchard, v. Bötticher. Das Haus tritt in die Tagesordnung ein: I. Erste Berathung des Gesetzentwurfes betreffend die Bewilligung von Mitteln zu Zwecke der Marineverwaltung. Abg. Rickerl (Freis. Part.) ist mit dem Prinzip der Vorlage einverstanden und bedauert nur, daß nicht die Form des Nachtrags-Etats für dieselbe ge­wählt worden ist. Staatssekretär v. Burchard sucht an einem Präsedenz- falle nachzuweisen, daß die Form des Nachtragsetats weder zulässig noch zweckmäßig sei. Beim Ankauf des Hauses für das Reichs - Eisenbahn - Amt wurden die Mittel (168,000 Thaler) mittelst besonderen Gesetzes gefordert.

Abg. Graf Holsteig (Konservativ) spricht mit warmen Worten für die Vorlage. Wir haben in Deutschland keine Kriegspartei, aber wir müssen zeigen, daß ein Sieg gegen uns nicht zu erfechten ist. Abg. von Benda (Nat.-Lib..) stimmt im wesentlichen mit dem Abg. Rickert über­ein , das Präzedenz, welches der Herr Staats-Sekretair angeführt, treffe nicht zu, dort handelt es sich um eine einmalige Ausgabe, hier aber um dauernde Ausgaben. Chef der Admiralität v. Caprivi will die Form­frage, die ja doch nur von nebensächlicher Bedeutung sei, nicht näher er­örtern. Die geforderte Ausgabe für unsere Marine sei nöthig, wenn diese ihre Aufgabe erfüllen soll. Abg. vr. Hänel (Freist): Man scheint von der linken Seite Opposition gegen die Vorlage erwartet zu haben. Die Linke werde stets bereit sein, die zur Aufrechterhaltung das Ansehen unser Wehrkraft erforderlichen Mittel zu bewilligen. Abg. Meier-Bremen (nat.-lib.) hofft, daß durch Verbesserung unseres Torpedo-Wesens auch die Mannschaften zur Küstenbewachung in Kriegsfällen vermindert werden können.

Die Vorlage wird hier auch der Budget-Kommission zur Vorberathung überwiesen. II. Der Gesetzentwurf, betr. die Herstellung und Verzollung von Zündhölzern wird nur in erster Lesung erledigt, die zweite Berathung aber von der Tagesordnung abgesetzt, nachdem die Abgg. Baumbach (Freist) Sonnemann (Völksprt.) und vr. Barth (Freis.). dies ge­wünscht und sich namentlich gegen die Zollerhöhung ausgesprochen hatten, für welche der Staatssekretair v. Burchard eintrat. Schluß 2'/z Uhr.

DieFrankst Ztg," hat sich von der Meinung, daß des Reichs­kanzlers Reden ihre Anziehungskraft bereits verloren haben, bekehrt; sie läßt ihm für seine Rede über die Unfallversicherung Gerechtigkeit widerfahren. Sie erwartet von derselben einen bedeutenden Eindruck und bekennt von einzelnen Theilen derselben vollständig befriedigt zu sein, ganz besonders von den Ausführungen über die soziale Aufgabe des Staates.Die bloße Ne­gation, sagt das Blatt, ist zu bekämpfen, und wer die Vorschläge der Re­gierungen verwirft, muß seinerseits versuchen, ihnen bessere gegenüberzustellen. Jeder Versuch, der gelungene, wie der mißlungene, gibt ersprießliche Lehren und führt weiter; wer kein Lehrgeld bezahlt, lernt auch nichts. Auf Ge­bieten , wo die Welt erst auf Grund von Erfahrungen klug werden muß, halten wir Kompromisse für geboten." Daß aber die politischen Parteien sich überlebt haben, bestreitet das Blatt ganz entschieden und erklärt, den alten, vorparlamentarischen Absolutismus demjenigen des Fürsten Bismarck, der dem Parlament nur ein Veto für Gesetze zuerkenne, immer noch vorzu­ziehen.

der die Veranlassung war, daß er bis jetzt zu einem ungetrübten Liebesglück nicht gekommen. Er hatte ein ausdruckvolles, scharf markirtes Antlitz, ein feuriges, wenngleich etwas stechendes Auge, eine hochgewölbte Stirn gesun­den. Das tadellos geformte Profil verrieth die romanische Abkunft, und doch war es dem scharf beobachtenden Kaufmann, als gebe ein gewisser auf Hinterlist deutender Zug sich in diesem Antlitz kund, wie denn auch die Er­scheinung des jungen Mannes in ihrer Gesammtheit den Eindruck des Scheuen, Unsicheren machte. Als er gelegentlich in zurückhaltender Weise gegen die Gattin sich hierüber aussprach, stieß er jedoch auf sehr energischen Wider­spruch. Anna nahm den leidenden Geliebten, der sich nicht vertheidigrn konnte, mit solchem Feuer in Schutz, daß er deutlich einsah, wie alle seine Vernunftsgründe vergeblich seien gegen die Allgewalt dieser Liebe, die auch nicht das kleinste dunkle Fleckchen auf dem Charakter des geliebten Mannes

wissen wollte. .

Mit Genehmigung des Gatten hatte Frau Werner dem ,ungen Mu­siker einen tröstenden Brief geschrieben, der ihn zwar nicht sogleich zu über­spannten Hoffnungen berechtigen. wohl aber ihm Vertrauen für die nächste Zukunft einflößen konnte. Unmittelbar darnach hatte Werner die Scheidungs­klage eingereicht. Gegenseitige Abneigung war als Grund angegeben.

Einige Tage später verließen sie die Stadt, ohne daß von Seiten der jungen Frau der geringste Verdacht gemacht worden wäre, den Geliebten ihres Herzens noch einmal vor der langen Trennung wieder zu sehen.

Ihr nächstes Reiseziel waren die Bäder von Swinemünde.

Die mancherlei Gemüthsanstrengungcn der letzten Zeit waren nicht ohne Nachtheil für die Gesundheit des jungen Ehemannes geblieben. Er

Tages - Neuigkeiten.

Calw, 21. März. Diesen Vormittag um 10 Uhr passirte ein mit fünf schweren Langholzstämmen beladener Wagen die steile Stelle vor dem Hause des Hrn. Carl Rühle in der Vorstadt. Nach den Angaben des Fuhrmanns soll der Radschuh vom Rad abgewichen sein, wodurch der Wagen sich gegen § die dortige Barrwre schob, diese abdrückte und sammt den Pferden, letztere k unter sich begrabend, über die kl. Mauer stürzte. Es schien als wären die Pferde vollständig erdrückt oder zermalmt, doch gelang es mit vieler Mühe, -> die armen, schreckliche Töne von sich gebenden Thiere zu befreien. Der Zu- > fall, daß gerade eine Holzbeuge unterhalb der Mauer gesessen hatte, auf der einige Stämme eine Auflage gefunden zu haben scheinen, hat denselben das Leben gerettet. Außer mehreren starken Hautabschürfungen ließ sich bis jetzt noch kein weiterer Schaden an ihnen konstatiren. Schon lange ist es der Wunsch der dortigen Hauseigenthümer, daß Abweissteine angebracht werden möchten und nebenbei das Pflaster der Straße nach der Seite der Mauer etwas erhöht werde, da dieser Fall nicht vereinzelt dastehe. Trotzdem können an dieser Stelle überladene Fuhrwerke bei geringer Vorsicht (was hier der Fall gewesen zu sein scheint) Unglücksfälle von größter Tragweite herbeiführen.

Stuttgart, 20. März. Nachdem seit dem letztmaligen massen­haften Erscheinen von Maikäfern ein Zeitraum von 3 Jahren verflossen ist, liegt die Vermuthung nahe, daß das heurige Jahr wieder ein Maikäfer- > Flugjahr werden werde. Um den hieraus für die Feld- und Walderzeugnisse ! drohenden Beschädigungen zu begegnen, hat das K. Ministerium des Innern Vorschriften an die Oberämter bezüglich der Vertilgung der Maikäfer er­gehen lassen. Der betreffende Erlaß ist im Amtsblatt des Ministeriums des Innern Nr. 6 enthalten.

Dem Franks. Journ. wird aus Stuttgart unterm 19. ds. geschrieben: Es will fast scheinen, als ob sich Verbrecher und Schwindler aller Art das sonst so friedliche Stuttgart als Operationsfeld auserkoren haben. Nach den gräßlichen Raubmorden ist heute ein Schwindelcoup größeren Styles zu verzeichnen. Zu dem hiesigen Pfandleiher Rost kamen heute -

Vormittag zwei elegante, französisch redende Herren, die erzählten, in Monaco ^

ihr Geld verloren zu haben, jetzt keine Mittel zur Rückreise nach Frankreich j

mehr zu besitzen und R. um ein Darlehen auf verschiedene Schmuckfachen, ein Brillant-Bracelet, Boutons und Nadeln, ersuchten, die sie als Eigenthum i

ihrer Gattinnen, die mit ihnen im Hotel Marquard wohnten, bezeichnten. I

In längstens 8 Tagen würden sie die Sachen von Paris aus wieder ein­lösen. Der Pfandleiher gab den Herren in der That ein Darlehen von

2200 Mark auf die Gegenstände. Als R. die Sachen, nachdem die Kunden

ihn verlassen, nochmals durchsah, nahm er wahr, daß die Steine sehr flach und körperlos waren, was ihm zuerst durch die wirklich kunstreiche Fassung verborgen geblieben war. Er sah ein, daß man ihngemacht" hatte und eilte spornstreichs auf die Polizei. Ein Inspektor begab sich mit ihm ins Hotel. Das Zimmer der Betreffenden war verschlossen und wurde erst ge­öffnet, als die draußen Stehenden sagten, es sei der. Kellner, der Einlaß begehre. Im Zimmer saßen vier Herren.vor großen Koffern mit Schmuck­sachen, die sie zu sortiren schienen. Befragt, wer sie seien, gaben sich die vier Herren für Reisende einer Juwelierfirma in Paris aus. Sie ver­wickelten sich aber dabei in allerlei Widersprüche, auch sah mqn nichts von den Frauen, so daß man sie verhaftete. Ob man es in den Leuten, die sich Levy, Bloch u. s. w. nannten, lediglich mit Schwindlern zu thun hat, die darauf ausgehen, Brillanten, deren geringer Werth durch vortheilhafte Fassung auch dem Kennerauge auf den ersten Blick verborgen bleiben muß, zu übermäßig hohen Preisen an den Mann zu bringen, oder ob ihre Waaren gar von einem Juwelendiebstahl herrühren, konnte noch nicht festgestellt werden.

Der Pfandleiher hat sein Geld wiederbekommen. Der Werth der Schmuck­gegenstände, welche die Kunden in den großen Koffern mit sich führten, darf auf Hunderttausend Mark geschätzt werden. Auf alle Fälle dürfe der Vor­fall geeignet sein, die Geschäftswelt auf das Konsortium, das vermuthlich in anderen Städten auch fchongearbeitet" hat, aufmerksam zu machen.

Von der Alb, 18. März. Das Schneeführen trug den Fuhrleuten von Erpfingen, Undingen und Genkingen 1500 und mehr Mark ein, da viele Tübinger Brauer und sonstige der Umgegend in den letzten 10 Tagen in täglich 3040 Fuhren ihren Schnee von der Alb beziehen mußten. In

wollte versuchen, sich in der kräftigen Seeluft zu erholen. Wohl hätten sich die Gatten, nachdem sie sich offen ausgesprochen, schon jetzt in aller Gemüths- ruhe trennen und in der Erwartung der gerichtlichen Entscheidung ein ein Jedes seinen eigenen Weg einschlagen können, allein in dieser Beziehung war wieder die junge Frau zu gewissenhaft. Nicht, bevor der richterliche Ausspruch sie dazu ermächtigte, wollte sie den Gatten, der ihr Alles zum Opfer gebracht, verlassen, bis dahin aber ihren Pflichten in den kleinsten Einzelheiten Nachkommen.

Bei der eigenthümlichen Lage der Sache schienen jedoch die Gerichts­verhandlungen sich bedeutend in die Länge zu ziehen. Tag um Tag ver­ging, ohne daß einer die sehnlich erwartete Entscheidung gebracht hätte. Dagegen folgten Vorladungen und peinliche Vernehmungen, da man die Gründe, welche die Gatten angaben, als unzureichend erachtete. Die Lage der Letzteren gestaltete sich dadurch mit jedem Tage reicher an Verlegenheiten und kleinen Unbequemlichkeiten, und wenn auch im Großen und Ganzen Alles seinen friedlichen Verlauf nahm, so mochte doch mancher stille Seufzer dem verborgenen Wunsche entspringen, daß eine baldige Entscheidung diesem unerquicklichen Zustand eine Ende machen möchte.

Schon begann das Laub der Bäume sich zu färben und, von rauheren Stürmen gejagt, durch die Luft zu tanzen. Auch die See nahm ein trüberes Colorit an. Die Kurgäste verließen die Bäder und mit jedem Tage wurde die sonst so belebte Gegend einsamer.

(Fortsetzung folgt.)

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