Tages - Neuigkeiten.

Degerloch, 23. Jrn. Dem hies. Shulthsißen Gohl wurden im Juli 1883 von böswilliger Hand 253 Hopfenstöcke abgeschnitten. Er ist bis jetzt nicht gelungen, den Th'iter auszumitteln. Da angenommen wird, die That sei in Folge einer amtlichen Handlung aus Rache verübt worden, so Wurde dem Schultheißen Gohl bei der in Anwesenheit der Reg.-Raths v. Drescher am 9. Jan. d. I. vocgenommenen Rechnunasabhör von den bürgerlichen Kollegien mit allen gegen eine Stimme ein Schadenersatz aus der Gemsindekaffe in Höhe von 200 ^ bewilligt. Für die Entdeckung des Thäters ist eine Prämie ausgesetzt und es wird sich nun Jedes Mühe geben, den Thäter noch auszumitteln.

Tübingen, 23.Jan. Für die Eerichtuuzseines Aussichtsthurms auf dem Oesterberg sind jetzt über 3000 ersammelt. Dem in letzter Zeit aufgetauchtrn Plaue, einen Aussichtsthurm aus Eisen der geringeren Kosten wegen zu erstellen, tritt in der heutigenT. Ehr." Prof. Köstlin entgegen. Ein Eisenthurm sei vergänglich, und er möchte ihm auf der Kuppe des Oesterbergs keine gar lange Dauer prophezeien; sei er aber ein. mal unbrauchbar, so habe man dann nicht so gleich wieder Tausende von Mark, um einen neuen zu errichten. Ein Steinthurm dagegen stehe fest für alle Zeiten; solid bauen könne man ihn ohne zu schwere Kosten. Zu be­achten sei auch, daß ein Steinthurm ein Schmuck der Stadt und ganzen Gegend sei, was man einem Eisenthurm bei aller und gerade wegen seiner großen Zierlichkeit nicht nachsagen könne.

Reutlingen, 18. Jan. Wie dieSchw. Kc.-Ztg." hört, hat der Württ. Landesverein für Bienenzucht bei dem hiesigen Bszirksoerein und der städtischen Behörde angefragt, ob er im September d. I. seine Jahresver­sammlung, verbunden mit einer Ausstellung, zu "Reutlingen halten könnte. Es erfolgte zusagende Antwort.

Neresheim. Bei einem am 17. ds. im fürstlich Thurn und Taxis'schen Reviere Hochstadt abgehaltenen Treibjagen gelang es dem fürstl. Forstgehilfen Himmelstoß, ein ca. 2^ Ctr. schweres Wildschwein (Bache)-, das schon seit einer Reihe von Jahren sich in jener Gegend Herumtrieb, zu erlegen.

Gerabronn, 2t. Januar. Schon wieder muß aus hiesigem Be­zirk ein Brandfall gemeldet werden. Heute früh etwa von 3 Uhr au brannten 2 Scheuern auf der der fürstlichen Standesherrschaft Hohenlohe- Oehringen gehörigen Domäne zu Kreuzfeld, G.-B. Schrozberg, nieder, von denen die eine erst vor zwei Jahren an Stelle einer abgebrannten Scheuer erbaut worden ist. Der Gebäudeschaden belauft sich auf ca. 11,500 ^ Entstehungsursache des Feuers noch unbekannt.

Hamburg, 15. Jan. Geheimrath Neumayer, der Leiter der hie­sigen Seewarte, hat in einer Sitzung unserer Geographischen Gesellschaft Veranlassung genommen, sich über die in den letzten Monaten gewonnenen neuenAnschauungen hinsichtlich des Luftmeeres der Erde" zu äußern. An­knüpfend an die von dem Direktor Dr. Förster in Berlin gemachten Be­obachtungen an dem Barographen des Berliner Normal-Aichungs-AmteS führte er aus, daß durch Thatsachen der Beweis geliefert sei, daß der am 27. August auf Java stattgehabte Vulkan-Ausbruch sowohl nach ostwestlicher als nach westöstlicher Richtung eine überaus starke Fluthwclle im Luftmeere hervorgerufen habe, welche in einem Zeitraum von 36 Stunden 47 Mi­nuten, bei einer mittleren Geschwindigkeit von 670 englischen Meilen pr. Stunde, nach beiden Richtungen hin die Erde umkreist hat. Diese That- sache habe sowohl durch an Ort und Stelle gemachte Beobachtungen, als auch durch Rückberechnung konstatirt werden können. Auch in Süd-Georgien sei eine atmosphärische Störung wahrgenommen, welche sich bei einer Baro- meter-Amplitude, von 2,5 mm in einem Zeiträume von ^ bis 1 Stunde

geäußert habe. Diese Thatsachr sei für die Wissenschaft um so interessanter, als das zwischen Süd-Georgien und Java gelegene Gebiet ein rein ozeanisches sei, auf welchem die Fortpflanzung der Bewegung möglichst unbehindert stattfinden konnte. Auch die in den letzten Monaten beobachteten eigenartigen Morgen- und Abendröthen, sowie die merkwürdigen Farben-Eescheinungen an der Sonne und die schwarzen Niederschläge bei den Schneefällen seien aüs die Eruptionen auf Java zurückzuführen, insbesondere die an der hol­ländischen Grenze, sowie die in der Rheinprooinz beobachteten Niederschläge, von welchen Proben eingesammelt sind, umdemaächft chemisch' asiaWrt zu werden.

Bremen, 22. Jan. Als Abordnung zum feierlichen Empfang der Leiche Laskers kommen die Reichstagsabg. Eoerty, Baumbach. Livre. Barth und Wölfel hierher.

Wien, 23. Januar. Banquier Eifert ist gestern Abend um 10Vr Uhr, nachdem er das Bewußtsein schon am Vormittag verloren, schmerzlos gestorben; der Sohn Heinrich, dessen Tod ebenfalls heute NaW erwartet wurde, lebt heute Vormittag noch; doch ist keine Hoffnung aus seine Genesung mehr vorhanden.

Vermischtes.

In Paris blühen die Spielhöllen. Sie führen aber nicht diesen garstigen Namen, sondern sind Privatgesellschaften oder Clubbs, gegründet von Leuten mit klingenden Namen, die ihr Schicksal verbessern wollen, ruck die namentlich reiche Fremde gastfreundlich einführen. Schöne Frauen ruck Champagner dürfen nicht fehlen, nur nebenbei wird ein Spielchen gemacht. Es geht alles sehr fein und nobel zu, bis aufs Betrügen und Plündern.

DerPhiladelphia Demokrat" vom 8. Januar berichtet über Laskers letzte Tage:Lasker war schon längere Zeit kränklich und seit einigen Wochen klagte er sehr und trug sich mit Todesahnungen. Vor 14 Tagen wurde er ernstlich krank und der ihm befreundete Dr. Jakobi behandelte ihn. Er erholte sich jedoch so weit, daß er am letzten Sonntag im Dez. in der Jahresversammlung des Mount Sinai Hospitalvereins anwesend sein und eine Ansprache halten konnte. Am' Sonntag den 6. Jan. wollte er eme Vorlesung in der literarisch-musikalischen Abendunterhaltung der Akiba Loge halten. Lasker starb auf dem Heimweg von einem Gastmahl am Freitag den 4. Jan. Abends. Seine Leiche war am folgenden Tag im Hause de» Hrn. Richter, Nr. 282 Lexington Avenue, ausgestellt. Die Gattin von Hrn. Richter ist eine Base von Lasker. Das Ecgebniß der Sektion war Lungen­ödem, Erweiterung und verfettende Degeneration des Herzens, allgemeine Degeneration der Arterien, und war aus der Beschaffenheit der inneren Organe im Allgemeinen ersichtlich, daß das Usbel, an welchem Dr. Lasker gestorben, ein bereits lang andauerndes gewesen. Beim Oeffnen des Hirn­schädels entdeckten die Aerzte auf dem Gehirn zwei Flecken, welche deutlich bewiesen, daß der Anfang einer Gehirnerweichung schon eingetreten war. Der Verstorbene war 54 Jahre alt, 5 Fuß 8 Zoll groß und wog 190 Pfund.

Kgl. Standesamt Ealw.

Vom 16. bis 22. Jan. 1384.

Geborene.

16. Jan. Wilhelm, Sohn des Otto Marquart, EisenbahnhilfSwärterS.

Getraute.

22. Jan. Wilhelm Friedrich Schivammle, Glaser von hier, mit Sophie Wilhelmine Sab von hier.

Gestorbene.

20. Jan. Adolf Buck, Pflasterer, 44 Jahre alt.

21 , Heinrich Gustav Auer, Bäcker, 19'/» Jahre alt.

22. , Albert Eugen, Sohn des Georg Wackenhnth, Mechanikers, .2 Jahre alt.

23. . Georg Jakob Kleinbub, Schmiedmcisters Wittwe, Earoline qeb. Hummel, 78

Jahre alt. " ^ '

Langjähriges Nebel.

Viele Jahre litt ich an Verstopfung, brauchte häufig Mittel, welche jedoch meistens Krämpfe, zu starken Durchfall und Unannehmlichkeiten verursachten. Ich habe die Brand t'schen Schweizerpillen kennen gelernt und wegen ihrer vortrefflichen Wirksamkeit sollen dieselben in meinem Hause stets vorräthig gehalten werden. Beim Gebrauch «"selben spürte ich keine Schmerzen und anderweitige Beschwerden, nehme ich auch nur eine Pille so erziele ich ein ganz natürlich befriedigendeSMdursniß. Der Appetit ist bess» geworden und ich befinde mich wohl und'gesund bei Gebrauch dieser Pillen. Diese« möge ähnlich Le'dcnden zum Zeuqniß dienen. Ed. Ärundschsttel, Photoaravb. Düileldork Bolkerstr. 37 und Cöln am Dom. Erhältlich » »IS, 1 in den Apotheken. v II N

Man achte beim Ankauf genau darauf, daß jede Schachtel als Etiquett ein weißes Kreuz in rothcm Felde und den NamenSzug Rich. Brandt trägt.

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C al w.

Aus dem Nachlaß des Äommt am

Fuhrmanns Christian W a i del i ch von hier,

Montag, den 28. Januar 1884, ^

folgende Liegenschaft zum zweiten und letzten Mal zur 3 ar 2 gm., ein dreistockigtes Wohnhaus mit Hofraum,

32 gm., ein eivstockigtes Stallgebäude, 10,820 ^L.. ^

angekauft zu 4,000

Ä4 ur 74 gm. Acker am mittleren Schafweg,

Acker am Galgeuwasen,

in der großen Hmmaden,

daselbst.

am unteren grünen Weg,

angekaust zu, 500 '

Acker auf dem Mlickberm,. die Hälfte ay:

59

90

20

49

46

74

54

6

123

1

11 W.

Versteigerung: Scheuerntenne und

Brandvers. -Anschlag Anschlag 6.000

Anschlag 350 »k, Anschlag 600 AnsUag, 2P0 Anschlag 4M

M -4L,

»nsGW ioo

47 LI- 81 gm. Acker u.Stemvruch aus demMuckoerg, Anschl. 16 ar 74 gm. Acker am Hagelweg, Anschlag

18 sr 77 gm. Wiese auf der Schafscheuer, Anschlag

angekaust zu 130

R athsch r^i b er ei.

»er.

300

150

»4L.

Calw.

Bekanntmachung.

Denjenigen Gewerbetreibenden, welche Arbeiter, Gewerbegehilfen, Lehr­linge rc. beschäftigen, werden in den nächsten Tagen durch die Polizei-Offi­zianten die zu Ausführung des Reichs- aesetzes betr. die Kranken-Ver- sicherung der Arbeiter nöth- igen Erhebungs-Formulare zugestellt werden, und werden dieselben aufge- fordert, solche alsbald genau und ge­wissenhaft auszufüllen, so daß sie vom 31. ds. Mts. an wieder abgeholt wer- den können.

Stadtschultheißenamt.

S 4 »l d t.

Oberamts Calw.

Langholzverdllf.

Am Mon­tag, den 28. d. M., Vormit- ' tags 10 Uhr. werden im hi». - 7 ^ sigen Gemeindv-

wald Dittenberg verkauft:

46 Stück Eichen, zus. 43 Festmeter haltend, 48 Stück forchene SSa-

klüM 25 StüLLtcktholzstümaL.

Zusammenkunft im Schlag,! Ostelshqmzi d«, 22. JtM.! 1884.

GprveiGerath«