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Lolw >m Schworzwald

TNonlaq. den 20 . März 1939

Nr. 67

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Ginzivarttger Empfang -es Führers

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Ligenderlcki <l e r kk8 Presse

rck. Berlin, 2V. Mörz. Zu einem über­wältigenden. unvergeßlichen Erlebnis gestal­tete sich am Sonntagabend der triumphale Einzug des Führers in die Reichshauptstadt. Mit einer unbeschreiblichen Freude und Be­geisterung hat das ganze deutsche Volk die Fahrt des Führers nach Prag und durch die Länder Böhmen und Mähren verfolgt, die tiefe Dankbarkeit, die jeden Deutschen in die­sen Tagen erfüllt, kam bei der Ankunft des Führers in Berlin in den unvorstellbaren Jubelstürmen zum Ausdruck, die ihm auf seiner Fahrt vom Görlitzer Bahnhof durch die Straßen der Arbeiterviertel des Berliner Ostens bis zur Reichskanzlei umtosten.

Die Feststraße ist ein einziges wogen­des Fahnenmeer. Fahnen hängen aus allen Fenstern. Fahnen wallen von den Fas­saden der Häuser herab. Fahnen wehen auf den Dächern. Mit frischem Grün sind die Häuser bekränzt. Girlanden schwingen sich von Fenster zu Fenster und spannen sich über die Straßen. Festlich ist vor allem das Bild der großen Plätze, die der Führer aus seiner Triumphfahrt berühren wird. Aus dem Bahnhofsvorplatz wehen an langen weißen Masten riesige Hakenkreuzbanner. Tie Säulen der Bahnhofsfront sind mit gold- dnrchwirkten Tannenairlanden umwunden. Mächtige Fahnenbabnen ziehen sich vom Dach bis auf die Straße. Eine unüberseh­bare woqende Menschenmenge nmsäumt den Platz. In den Hinteren Reihen haben sindiae Berliner mit Leitern. Stühlen und Bänken ..Tribünen" errichtet.

Das Gefühl froher Erwartung steigert sich von Minute zu Minute. Strahlendes Licht ergießt sich jetzt durch die Häuserschluchten der Feststraße. In wahren Strömen von gleißender Helligkeit fließt e§ silberhell durch die Schneeschauer, die immer dichter »nd weißer niedergehen. In allen Fenstern strahlen unzählige Glühbirnen auf und fügen sich über den Köpfen der Menschen zu einem einzigen, blitzenden Lichterspalier zusammen. Auch die Eingangshalle und die Front des Görlitzer Bahnhofs ist in ein Lichtermeer ge­taucht. An den Häusern ringsum ist kein Fenster, das nicht dicht besetzt wäre. Kein Vorsprung, kein Erker, kein Gitter, keine Laterne, an denen die Menschen nicht wie Trauben hängen.

Die Spannung und Erwartung ist seht aus den Höhepunkt gestiegen. Nur wenige Minuten noch und der Führer mutz eintref- sen. Aus dem Bahnhofvorplatz haben je eine Ehrenkompanie des Wachregiments, der Luftwaffe und eine Hundertschaft der Schutz­polizei Aufstellung genommen. Daneben sind die Ehrenformationen der Gliederungen der Bewegung angetreten.

Um 19.30 Uhr traf der Sonderzug des Füh­rers auf dem Görlitzer Bah-hof ein. Zu sei­ner Begrüßung hatte sich das ganze Reichs- kabinett, an seiner Spitze Generalfeldmar- si*>all Göring. die führenden Männer der Partei und ihrer Gliederungen, hohe Offiziere der Wehrmacht und die Spitzen der Stadt Ber­lin eingefunden.

Hermann Göring

richtete folgende Ansprache an den Führer:

,.Mei Führer! Vor einem Jahr empfing Sie die. Neichshauptstadt >m großen Jubel zum " st enmal. E>ue gewaltige Tai war vollbracht. Sie hatten Ihr engere Heimat dem Reich zurück­geholt. Sie hatten Ihre Truppen in Ihre Heimat geschickt, nicht als Eroberer, sondern als Befreier. Der Erste aber, der mit diesen Truppen >n das befreite Land einrückte. sind Sie selbst ge- wese», mein Führer. Und als Sie dann >n die Reichshauptstadt zurückkehrten war dies vielleicht der glücklichste Augenblick Ihres Lebens. Sie hatten dem Deutschen Reich Ihre Heimat ge­bracht.

Und nur wenige Monate vergingen. Zum Zweiten Male klopfte das Schicksal. Und Sie mein Führer, haben das Schicksal verstanden. Zum

zweiten Male sandten Sie Ihre Truppen, um deutsches Land zu besreien. Und wieder waren Sie. mein Führer, der Erste unter Ihnen. Sie kehrten zurück unter dem Jubel Ihrer Reichs- Hauptstadt. Das mar ein stolzer Tag für Sie. Nur wenige Monate trennen uns von diesem Ereignis und wiederum hat das Schicksal gerusen und wie­der haben Sie den Ruf verstanden.

Diese drei Entscheidungen, mein Führer ich weiß cs. sind aus einem ungeheuer tapferen und gläubigen Herzen gekommen. Und jetzt kehren Sie zurück und haben nicht nur deutsche Brüder von einst ins Reich heimgeführt.

Sie haben dem ganzen Volk auch die Sicher­heit, de» Frieden, die Herrlichkeit die Größe und die Auferstehung des Deutschen Reiches gebracht. Das, mein Führer, ist der stolzeste Augenblick Ihres bisherigen Lebens.

Wieder waren Sie bei den Truppen als Erst er und als Ihre Standarte, vom eisigen Winde ge­peitscht über dem Hradschin aufgezogen wurde, entstand das ganz große gesicherte Deutschland

Zum dritten Male, mein Führer, empfangen wir Sie jetzt in der Rcichshuuptstadt. Und ich soll für das ganze Volk sprechen und soll Ihnen Dank sagen. Wie sollen wir Ihnen un'e- ren Dank au 8 d r ü ck e nf Das ist unmöglich, mein Führer. Aber statt des Dankes nehmen Sie heute namens des ganzen deutschen Volkes einen

heiligen Schwur, der uns nicht Phrase ist. den Schwur:

Das Gewaltige, das Große, das Sie mit ein­zigartiger Tapferkeit geschaffen haben, nie mehr zu lassen mag kommen, was kommen will. Und wenn alles Große auch Neid und Mißgunst Her­vorrust. so stehen wir darüber. Denn es ist un­möglich. daß über einem so heldenhaften Soldaten ein n'cht heldenhaftes Volk steht. So wie die Füh­rung ist das Volk. Sie. mein Führer, habe» die­ses Volk frei und »bieder ehrlich gemacht, tapfer und groß. Und das zu halten und zu bewahren, ist in dieser Stunde der Schwur aller Deutschen. Unser Führer Sieg-Heil!"

Feierlich und weihevoll erklingen dann die Lieder der Nation. 21 Salutschüsse donnerten in den Nachthimmel, als der Führer auf dem Bahnhofsvorplatz erschien. Durch die märchen­haft geschmückten Straßen Berlins und eine Kopf an Kopf sich drängende begeisterte Men­schenmenge ging die Fahrt dann zur Reichs- ka-

Nach der Ankunft in der Reichskanzlei harrte auf dem Wilhelmsplatz noch stunden­lang eme nach Zehntausenden zählende Men­schenmenge. um den Führer noch einmal zu sehen und ihm zu danken.

Die Me-igk von einer besaiteten Kamel!

kn1iü8lunL über csie k?eäe äc>8 ?rem>prmini8lsr8 6llamb?rlain

Rom, 19. März. Mit größter Aufmerksam­keit verzeichnet die italienische Presse die Reaktion in den Demokratien, wobei vor allem die ungewohnt aggressive Sprache des englischen Premier­ministers als spmptomatisch hervorgeho­ben wird. Tie Ausführungen in Birmmaham erinnerten, wie der Direktor der ,.T r i - b u n a" erklärt, an die faselnden Angriffe eines Churchills, der sich zur Zeit des Buren­krieges anders vernehmen ließ. Ohne irgend­wie aus die Ursachen der Entwicklung einzu­gehen. ohne zu beachten daß die Tschechen heute in einer weit günstigeren Lage seien als vor der willkürlichen, geaen Deutschland gerichteten Grenzziehung in Versailles, habe der englische Premierminister in dieser Histö­rchen Tat die ohne die geringste Opposi'ion oder daran direkt interessierten sich vollzog, nur eine Geste der Willkür und der Gewalt gesehen. Dieses ungerechte Urteil habe offen­bar nur einen Zweck, nämlich Deutsch­land ins Unrecht zu setzen um eS moralisch verurteilen zu können. Italien lehne ein solches leichthin gefälltes Urteil, dem die völlige praktische Machtlosigkeit zur Feite stehe, unbedingt ab.

Gegenüber derartigen hochtrabenden Fest­stellungen. mit denen man vor der Welt die

Niesenrüstungsgeschäste Englands rechtferti­gen wolle, müsse man betonen daß die Pre­digt von einer stark belasteten Kanzel erfolge. Die Demokratien versuchten eben immer, sich selbst als die einzigen Tugendhaf­ten hinnistellen. um so leichter unge­straft sündigen zu können. Was Eng­land anbelange, so brauche man mir ein kleines Beispiel an-mühren. »m zu erkennen, wie Großbritannien in Wirklichkeit vorgehe. Die sogenannte Verfassung Maltas in der Großbritannien seinen Untertanen den Gebrauch der italienischen Sprache verbiete, ihren Sitten Gewalt antue und ihre Ge­fühle beleidige, zeige nochmals, daß die Me­thoden des Burenkrieaes bei den großen Demokratien in Ebren stünden. Auch an wei­teren Beispielen fehle es nicht.

Wozu aber so fragt das angesehene Blatt abschließend noch weiter nach logi­schen Argumenten suchen, wenn doch die Uebersatten und überreichen Mächte zum Grundprinzip haben. den jungen und zu neuer Macht erstandenen Kräften sed"s Le­bens- und Entfaltunasrecht in krassester U n- moral. in widerlicher und blinder Ver­stocktheit zu verweigern?

SeutIM AbMmig

Englische und französische Proteste in Berlin zurückgewiescn

Bcrlin, 20. März. Der englisch« und der französische Botschafter haben aus Anlaß der Aktion, die von Deutschland zur Herstellung von Ruhe und Ordnung in Böhmen und Mäh­ren und damit zur Befriedung Mitteleuropas durchgesiihrt worden ist, eine Demarcheim Auswärtigen Amt gemacht, um gegen eine angebliche Unrechtmiißigkcit des deutschen Vorgehens zu protestieren. Wie verlautet, ist den beiden Diplomaten von amtlicher Seite mitgeteilt worden, daß die Reichsregierung nichtind Lage sei, solche Proteste cntgegcn- ,«nehmen, da diese jeder politischen, rechtlichen und moralischen Grundlage entbehrten.

Der deuts-be Botschafter in London, von Dirksen, ist am Samstag zur Berichterstat­tung nach Vrrlin berufen worden. Er hat London am Sonntagnachmittag um 2 Uhr ver­lassen und sich nach Berlin begeben. Der eng- lisch« Botschafter in Berlin, Sir Nevil

Henderson. traf am Sonntagnachmittag in London ein und begab sich sofort ins Foreign Office, wo er von Außenminister LordHa­li f a x empf^-<zcn wurde.

MMlz mm imitzn Milielkuvova

dm. Genf. 19. März. Der Bundespräsi­dent der Sck>weiz Etter hielt am Samstag eine Rundfunkrede, in der er zu den Ereig- nisten der letzten Tage Stellung nahm. Der Bundespräsident sprach die Hoffnung aus. daß die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Schweiz und denjenigen Ländern, die nunmehr dem Großdeutschen Reich eingeglie- dert bzw. wirtschaftlich einverleibt seien, sich auch unter den neuen Verhältnissen gut ent­wickeln möchten. In politischer Hinsicht werde die Schweiz durch die Veränderungen im Osten nicht betroffen. Die Schweiz iei ein neutrales Land, das zu allen Opfern be­reit sei. um keine Unabhängigkeit zu erhal­ten. Daher könne die Schweiz den welt­geschichtlichen Ereignissen mit ruhiger Sicher­heit entgegensehen.

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kerlin rüstete rum k^mpkanß ües küdrers. kliek aus üem Lürlitrer kalintiok auk ckeu mit b»l>- neu gesctimuekten Vorplstr (Weltbild, Z.-M.»

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Tie britische Regierung hat sich bemüßigt gekühlt zusammen mit der Regierung der Tritte,, Republik einen formelle,, P ro­te st schritt gegen die Errichtung des Reichsprotektorats über Böhmen und Mäh­ren zu unternehmen. Sie ha» einen Tag vorher ihre» Botschafter .zu Berichterstat» tungszwecken" »ach Hause beordert, wobei sich die informierte Londoner Presse der Mühe uiilerzog. dieser Rückberusung des britischen Diplomaten den Eventualanstrich einer .kalten Abberufung" nach dem Muster gewisser bahnbrechender Neuerungen in der nordamerikanischen Diplomatie zu geben. Sie hat darüber hinaus.wisten lasten, daß sie das neuerrichtete Reichsprotektorat vor­läufig nicht anerkennen wolle. Sie hat damit den Ruhm kür sich in Anspruch genommen, »um drittenmal innerhalb drei Jahren in den gleichen, für das Prestige Großdri- taa -ens überaus gefährlichen Fehler ver­fallen zu sein.

Großbritannien hat die schweren Dread­noughts der Nichtanerkennung im abessi- nt scheu Feldzug gegen Italien ausfahren lasten. Es hat die Flagge gestrichen. England hat die nationalen Freiheitsarmeen Spa­niens aut die gleiche Stuke mit Ausrüh­rern und Mordbrennern gestellt und ihrer gerechten Sache die Anerkennung versagt. Das stolze England ist heute sroh. daß seine um 2'/r Jahre verspätete Anerkennung in Burgos wenigstens zur Kenntnis genommen worden ist.

Wenige Wochen später hat London offen­bar eine ähnlich günstige Gelegenheit ent-

Mabrib zur Uebersabe bereit?

Paris, 19. März. Nach einer Meldung aus Madri hat der roteStaatsrat" Besteiro in einer Rundfunkrede angekündigt, daß er ent­schlossen sei, sofortVerhandlungen" mit Gene, ral Franco auszunehmen. Er erklärte, daß der Bertxcidigungsrat" zum Frieden bereit sei und daß er weiteres Blutvergießen für sinnlos ansehe.

Expreß Poranny" veröffentlicht einen Be- richt aus Moskau, wonach der dortige tsche­chische Militärattache Oberst Forsky in die Rote Armee übergetreten ist.