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Sergeant »t armes gewaltsam entfernt. Die Homeruler brachten ihm eine Ooalion dar. Auch Finigan wurde zur Ordnung gerufen uno suspendirt. Hierauf wurde mit 410 gegen 6 St. Suipendirung von 29 Homerulern und einigen andern Irländer, im Ganzen 36 Mitgliedern, beschlossen. Dieselben wurden einer rach dem andern genölhigt, den Saal zu verlassen. Hieraus begründete Gladstone seine Resolution gegen die Obstruktion.

Nach der Ausweisung Parnell's und seiner Genossen hielten dieselben eine dreistündige Beralhung ab. worin ein Manifest an die irische Be­völkerung redigirt wurde, welches dieselben auffocderl, jegliche Schritte gegen die Verfassung zu vermeiden, und zur Geduld ermahnt. Da« Mani­fest wurde bereits nach Irland versandt. Sämmtliche gestern suSpendirle Deputirte werden der heutigen Sitzung beiwohnen, da die Suspension nur für die jeweilige Sitzung gttlig ist.

London, 0. Febr. Letzten Nachrichten zufolge droht wieder ein Aschanti-Krieg «egen der von ven Engländern verweigerten Auslieferung eines eingeborenen Häuptlings, welcher als Flüchtling unter den Engländern lebt. Das wäre eine neue Vermehrung der Verlegenheiten Englands: Fenier. Basutos, Boeren. Afghanen und nun auch noch die Afchanli!

Tagtcsor0i»unitz

des K. Amtsgerichts Calw in der öffentlichen Gerichtssitzung

I. am Donner Pag, dcn 10. Februar 1861, Vormittag« 8 Uhr:

Rechtssache zwischen

1) tili Jakob BLuerle von Monakam, Kl. und Wilhelm Winter, Schäfer im Simmoz- heim, Brkl. Darliheiiösorderung retr.

2) Gebrüder Wcißdurger in Kochendorf, Kl. und I. G. Wörner, SpeiscwirthS-Ehe- leuten in Simmvzheim, Rckl. Waarensvrderung veir.

3) Karoline Depperl »> Frcudcnihal und Gen., KI. und Ferdinand Engel, lcd. Bäcker­gesellen von Simmozhemi, Beki. Ansprüche aus unehelicher Schwängerung bctr.

4) BcwciS-Einzug in der Rechtssache zwischen Michael Herrmann, Hrrschwirth von Olicnbronn, Kl. und oc« Lauern Gotilieb Rcnischler, von da, Bell. AbrcchnungS- fvrdciung betr.

Vormittags 19 Uhr:

5) Rechtssache zwischen Matthäus Pfro»,irrer von Ncuweilcr und Gen., Kl. und Gott- lieb Walker. Wrrih daselbst, Beki. Bürgschastsforderung berr.

II. am Frcilag, dcn II. Februar 1881, Vormittags 9 Uhr:

Rechtslage zwischen

1) Johannes Pseisser, NößleSwirth in Nothensol, Kl. und Rechtsanwalt Palm in Ealw, Bckl. Herausgabe von Urkunden beir.

2) Friedrich Walz. Gypser von Hotzbrvnn, Kl. und den Erben des »erst. Johannes Niethammer von da, Bekl. Rechnungs-Ablegung berr.

3) Margaretha Kepplcr von Würzbach und Gen., Kl. und Johannes Lutz von Som- _ menbardt und Johann Georg Lörcher von Spcßhardt, Bckl. Schadensersatz bclr.

Tages Äikemgkeiten.

> Cal«. 8. Febr.Tie Bosheit sitzet den Knaben im Herzen/ Und wenn sie ihm nicht in der Jugend auSgekrieben wird, so bleibt sie in ihm stecken bis in das ManncSalter, und nur allzu oft lesen wir von Beispielen, daß sie da oder dorr in irgend einer empörenden Werse zum Ausbruch gekommen rst, und daß sie sich in irgend erneu. Vergehen Lust gemacht hat, für welcher der Verstand vergeblich nach einem Sinn oder Grund sucht. Ein solch sinnloses Vergehen, das nur von starker Manaes- hand verübt sein kann, ist dis Beschädigung von zwei Gehäusen, in welchen die zur Controleuhr der Nachtwächter gehörigen Schlüssel an starten mes­singenen Ketten befestigt sind. Diese Kästchen sind bekanntlich an verschiedenen Häusern der Sladt in die Wand eingesügt, der Nachtwächter öffnet auf seinem Rundgange das eiserne Thürchen, macht mit dem in dem Kästchen befestigten Schlüssel eine Drehung in der an ihm hängenden Controleuhr, und am nächsten Morgen zeigt ein eingelegtes papierenes Zifferblatt genau die Minute an, in welcher der Wächter bei den verschieoenen Stationen gewesen ist. Än zwei solchen Stationen nun, an dem Kfm. Georgri'schen Hosthor und an der Ecke der Kratzensabnt find die Kästchen Sonntag Nachts zwischen 11 und 12 Uhr erbrochen und ist der darin hängende Uhrenschlüffsl durch Abreißen der starken Messingkctte entwendet worden. Der entwendete Gegenstand ist völlig weithlos und die einzige Folge ist, daß der Nachtwächter einige Tage lang an diesen Stationen keine Zeit markiren kann. Was soll man zu solchem ervärmlichen Unfug sagen? Man kann nur wünschen, daß der Thäter entdeckt werde, damit er die ganze Strenge der aus die Beschädigung öffentlichen Eigenihum» gesetzten Strafe kennen lerne.

Am letzten Freitag hat Hr. Notar Müller, der bekanntlich zum Ge­richtsnotar ,n Sulz ernannt ist. das Unglück gehabt, in Alt bürg beim Verlassen des Rathhauses die rechte Hand zu brechen. Der Bruch wurde sofort von Hrn. Hirschwtrth und Chirurg Lörcher in Altburg eingerichtet, und wird die für euren Beamten doppelt empfindliche Folge zunächst die sein, daß die Feder auf einige Wochen in den Ruhestand versetzt ist. Da» Befinden des Patienten ist übrigen« erfreulicherweise ein leidliche«.

Stuttgart, 8. Febr. Eine hiesige Familie befindet sich seit vorigen Sonntag in schwerer Sorge. Herr Fabrikant Theodor Linck (von der Firma Müller und Linck) hat sich am Nachmittag des genannten Tage», nachdem er Morgen» noch geschäftlich verkehrt, von Hause entfernt, um einen Spaziergang zu machen, und ist seitdem nicht mehr zurückgekehrt. Er halte seine Familie zu dem Spaziergänge anfänglich mitnehwen «ollen und sie nur mit Rücksicht auf die zweifelhafte Witterung zu Hause gelassen; zum Abendessen, das er Sonntag» stets im Kreise der Seinen einzunehmen pflegte, wollte er auch diesmal wieder daher« sein. Bei den nach jeder Richtung hin geordneten Verhältnissen, in welchen der Vermißte gelebt, kann nur angenommen werden, daß demselben ein Unglücksfall zugestoßen ist. Die alsbald angesielllen Nachforschungen haben bis jetzt noch kein Resultat gehabt. (Herr Linck ist auch in Calw bekannt, durch seine Be­mühungen, die hiesige Gaseinrichlung (mit Steinkohlengas) zur Aus­führung zu erhalten)

Berlin, 3. Febr. Großes Aussehen erregte kürzlich ein veröffent­lichter Schreiben, welches Feldmarschall Moltke an dcn Geh. R. Prof. Bluntschli in Heidelberg in Folge eines ihm überreichten »Handbuchs der Kriegsgesetze' gerichtet hat. Graf Moltke erwartet eine Verbesserung des KrisgSrechles nur von der allmähligen Milderung der Sitten, nicht von einem kodifizirten Kriegsrecht. Er hat wohl Recht, daß solche Kriegrgesetze im Kriege selbst vielfach bei Seite gesetzt werden; aber doch dürfte es von Wichtigkeit sein, daß die Heere und ihre Führer wissen, war nach dem gegenwärtigen Stande unserer Zivilisation für erlaub! und unerlaubt im Kriege gilt. Ter berühmte Stratege drückt seine Ansichten sehr entschieden au« und äußert sich unter anderem:Der ewige Frieden ist ein Traum und nicht einmal ein schöner Traum. Der Krieg ist ein Element der von Gott eingesetzten Ordnung. Die edelsten Tagenden des Menschen entwikeln sich in demselben: der Math und die Entsagung, die ireue Pflichterfüllung und der Geist der Aufopferung; der Soldat glvt sein Leben hin. Ohne den Krieg würde die Welt in Fäulniß gerathen und im Materialismus untergehen. Es liegt sehr nahe, würde aber sehr weil führen, das Für und Wider dieses Gedankens zu erörtern. Mehrere hiesige Blätter dc- kämpfrn die Ansichten Moltke«, wie das auch Geh -Rath Bluntschli, an den er sein Schreiben gerichtet hatte, in seiner Entgegnung nicht unterlassen hat. Em französisches Blatt aber nennt Moltke bereit» »Großmörder' oder »Massenmörder" undBarbar".

Brandfatte.

In Primisweiler, O.A. Tettnang, brach am 4. Febr. Morgens 8 Uhr Feuer aus. in Folge dessen 1 Wohnhaus fammt Scheuer gänzlich abdranrue. In Baienfurth, O.A. Ravensburg brach am 5. Febr. Morgens halb 9 Uhr Feuer aus, wodurch ein Wohnhaus fammt Scheuer vollständig zerstört wurde. In Enzweihingen O.A. Vaihingen brach am 5. Febr. Morgens 7 Uhr Feuer aus. in Folge Hessen 1 Wohn­haus etwa zur Hälfte ad brannte. Dasselbe entstand ohne Zweifel durch Feuerocrwahrlosung. In Backnang brach am 6. Febr. früh 3 Uhr in einer Bierbrauerei Feuer aus, wurde jedoch noch rechtzeitig entdeckt und bevor größerer Schaden entstand, bewältigt. Das Feuer entstand in der Malzdarre.

Die Wanderverftrmmlung -es landw. Vereins in Mottlingen.

(Fortsetzung und Schluß.)

In Württemberg, fuhr dann der Hr. Redner fort, wäre der durch den Frost angerichtete Schaden bald verschmerzt, wenn wenigstens di« übrig gebliebenen Bäume im Verhältniß leistungsfähig wären. Allein diese

Mein Herr.* rief Helene würdevoll.sagt Ihnen Ihr Mißtrauen nicht, wer ich bin? Wer ist wohl einer solchen Aufopferung fähig, als ich sie bethätigt habe? Der Zufall führte mich, die Hülflose, in Ihr Haus, und di« zu jener verdängnißvollen Nacht, in der Franz verhaftet ward. wußte ich nicht, daß Sie in irgend einer Beziehung zu dem Un­glücklichen stehen, ich wußte nur, daß ihn boshafte Menschen seines väter­lichen Vermögen« beraubt hatten. Ich verleugnet« die Gefühle meiner blutenden Herzens, ich bekämpfte den grausamen Schmerz über das Schick­sal des Verhafteten, und empfing scheinbar Ihre Huldigungen. Herr Si­mone. es wacht ein Gott über die Verbrecher, denn er machte mich zur Zeugin des Pacte», den Sie mit Ihrer Mutter geschloffen, er ließ mich erfahren, daß ich o wunderbare Fügung der Schicksals I daß ich der Preis war, um den Sie die Beweise Ihrer Sünde ausliefrrten, die Beweise, daß die Schwester dcn Bruder überlistet hat. Ich verband mich mit Ihnen zur Befreiung de« armen Franz, ich verleugnete ihn vor Ge­richt, damit man ihn für wahnsinnig halten sollte; mein Herr, solche Opfer kann nur eine heiße, treue Liebe bringen! Nicht eine Spionin des un­glücklichen Franz haben Sie ausgenommen, sondern seine Gattin!"

Robert ergriff krampfhaft die Lehne eines Sessels und stieß einen durchdringenden Schrei au«.

»Ich stellte List der List gegenüber," fuhr Helene fort. »Nicht des Besitze« wegen kämpfte ich mit Ihnen, denn ich liebe meinen Gatten auch als Bettler - aber sein Geist hat wirklich unter der Gewalt seiner Ge­schicke« gelitten, er hält mich für untreu und jammert über den Verlust seiner Gattin nur mit den Beweisen dessen, was ich für ihn erstrebt,

I kann ich zu ihm zurückkehren, nur dann wage ich mich ihm wieder zu nahen, wenn ick ihm die Gründe meiner Handlungen, die Opfer meiner Gattenliede darthun kann! Jetzt wissen Sie Alles, und die Gattin Franz Orbeck's verläßt Ihr Haus, um ihre heiligste Pflicht zu erfüllen!"

Helene wollte das Zimmer verlassen.

Bleiben Sie!" rief der todtbteiche Robert, indem er die bebende Hand nach ihr ausstreckte.

Meine Sendung ist erfüllt! Wollen Sie verhandeln, so wenden Sie sich an den Advokaten Ihres Vetters."

In diesem Augenblicke trat die erschreckte Kammerfrau ein. Helene, von einer tödtlichen Angst um ihren Schatz getrieben, stürzte au« dem Gemache. Aus dem Corridor holte sie das Geheimbuch aus dem Verstecke, verbarg es unter dem leichten Nachtmantel und eilte die Treppe hinab. Sie traf den Portier auf der Hausflur, der durch das Getümmel wach geworden war.

Oeffnen Sie!" befahl die bebende junge Frau.

»Mein Gott, was ist geschehen?" fragte der Portier.

Ich hole den Arzt, Madame Simont ist gefährlich krank!'

»Die Nacht ist kühl, Fräulein Sie sind leicht gekleidet!"

»Oeffnen Sie. um Gotteswillen!" '

Helene stürzte auf die Straße hinaus. Die Uhr der Kathedrale ver­kündete die zweite Morgenstunde, als sich ihr die Thür de« Advokaten öff­nete. Bewußtlos sank die junge Frau in die Arme ihrer Freundin.

(Fortsetzung folgt.)

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