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Schramme in» Gesicht. Als seine Frau das Blut am Kopfe ihres Mannes sah, stand sie auf. faßte an und warf drei Metzger, die ärgsten Kra- lkehler, zur Thüre hinaus. Kurz darauf kam die Gendarmerie.
— Ein ländlicher Freier in O. bei Kissingen hatte von seiner Schönen einen derben Korb erhalten. Da schrieb er an sie, er werde ins Wasser springen, wenn sie ihn nicht erhöre. Umgehend schickte ihm die Unbarmherzige eine Schwimmhose und zwei mit Luft gefüllte Schweinsblasen.
— Leipzig. 3t. Okt. Als verbürgt theilt die „L. Zig", mit. daß das Reichsjustizamt mit dem Rath unserer Stadt in Verhandlung getreten ist, wegen käuflicher Ueberlassung eine» Platzes im ehemaligm botanischen Garten für das Reichsgerichtsgebäude, und daß auch bereits ein Einver- ständniß erzielt ist. Der Preis soll sich auf 500,000 «k belaufen.
— Stettin, 28. Okt. Gestern Abend hat sich eine junge Schauspielerin von 20 Jahren, Frl. Lange aus Dresden. Mitglied des hiesigen Stadttheaters , durch einen Revolverschuß den Tod gegeben. Man vermuthet, daß die Nachricht von dem plötzlichen Hinscheiden des kgl. sächsischen Hof- schauspieiers Dsttmer am letzten Sonntage so erschütternd auf die junge Dame eingewirkt hat.
Kringel! bei P-iffau, 26. Okt. In der Wolssschedelmühle bei Büchlberg sind letzten Sonntag mehrere Personen nach gemeinsam eingenommenem Mittagessen unter Erscheinungen der Vergiftung erkrankt. Die Vergiftung ist durch einen Hirsebrei herbeigeführt worden, der anstatt mit Zucker allem Anschein nach mit Arsenik „gezuckert" worden war. Schon des Nachmittags stellten sich bei Allen, die davon gegessen hatten, fürchterliche Schmerzen ein; des andern Morgens fand man einen Knecht todt im Bett. Bis jetzt sind weitere 5 Personen gestorben und 9 schweben noch in größter Lebensgefahr. Die Leichen sämmtlicher Verstorbenen wurden an ine Anatomie nach München gesandt, um die Art der Vergiftung festzustellen.
Wien. Der größte Mann unserer Zeit ist — ein Russe, Namens Nikolai Simonow. Er erfreut sich nämlich einer Körperlänge von 7 Fuß 10>/z Zoll Wiener Maß und beabsichtigt mit derselben die Schaulustigen Wiens zu erfreuen, wo er dieser Tage eingetrosfen ist. Da man in den Gasthöfen mit Betten auf so lange Größe nicht eingerichtet zu sein pflegt, mußte man aus dem Boden zwei Matratzen an einander stoßen. um ihm eine Ruhestätte zu bereiten. Er hat als Unteroffizier den russisch-türkischen Feldzug mitgemacht uud verschiedene Kriegsauszeichnungen erhalten.
Aus Salzburg wird der N. Fr. Pr. gemeldet: Am 13. d. M. erhielt dar Postamt in Bregenz 14 Stück telegr. Anweisungen ö 500 fl. — 7000 fl., welche von dem Bankhause Prötsch in Salzburg ausgegeben waren und an einen gewissen Hochfilzer, adressirt Bregenz, Gasthaus zum Löwen, lauteten. Da in gen. Gasthause in Bregenz der Adressat nicht wohnte, wurden diese Anweisungen bis zum event. Eintreffen desselben in Aufbewahrung genommen. Am nächsten Tage kam ein elegant gekleideter Herr auf das bezeichneie Postamt, gab an, Hochfilzer zu heißen und Eigenthümer des angewiesenen Betrages per 7000 fl. zu sein. Da sich jedoch der Fremde nicht legitimiren konnte, wurde die Auszahlung der Geldanweisungen verweigert und der angebliche Hochfilzer auf seine amtliche Legitimation verwiesen, welche jedoch bis zur Stunde nicht erfolgt ist. Nun aber stellte sich dieser Tage heraus, daß der Fremde. welcher die Summe von 7000 fl. in Bregenz beheben wollte, in Augsburg als gefährlicher Betrüger. Namens Spielbüchler, entlarvt und verhaftet wurde. Bei demselben wurde eine Barschaft von 11,000 -iL vorgefunden, über deren rechtmäßigen Besitz er sich nicht ausweisen konnte. Spielbüchler gestand, daß er das Postamt in Bregenz um den Betrag von 7000 fl. beschwindeln wollte, und daß er eine ähnliche Manipulation auch bei einem Bankhause in Lindau versucht hatte.
Mailand, 1. Nov. Den 1. Nov. Abds. Heute Nachm, um 2 Uhr 'kam Garibaldi auf dem Zentralbahnhof mit seiner Familie an. Hun- derte von Gesellschaften mit ihren Fahnen, 8 Musikkörper. 2 > Fanfaren
Amtliche Dekanntmachungen.
Revier Liebenzell.
Holz-Verkauf
Freitag, den 12. Novbr., Morgens 9Ve Uhr, im Anker inErnstmühl aus dem StaatS- wald Hummelberg:
33 Stück Nadelholz V. Claffe sBau- und Gerüststangen) mit 4,02Fm., t. 60 Stück Kleinnutzholzstangen, 59 Rm. Nadelholzscheiter, 17 Rm. dto. Prügel, 6 Rm. Ab- sallholz, 560 St. gebundene Na- delreiswellsn und zu 280 Wellen geschätztes*ungebundenes Reis und Schlagraum.
Schasweide verpachtet wird, das Loos- ungrrecht. Dieselbe wurde nun am
2S Oktober
wieder auf 3 Jahre verpachtet. und werden dieselben aufgefordert, wenn' sie von ihrem Recht Gebrauch machen wollen.
innerhalb 8 Tagen hier bei dem Schultheißenamt Anzeige zu machen.
Den 3 November 1880.
Schultheißenamt.
Käm p ft
Privat-Anzeigen.
zu Mantel- und Jackendesatz empfiehlt Kürschner Deuschle.
Stammheim.
Schaf,veide-Verpachlung.
» Die Be-
der beiden .Hofgüter Dicke und Waldeck haben, falls die hiesige
Zuvermiethkn:
Meinen ganzen obern Stock an eine oder zwei Familien; die größere Wohnung mit 4 Zimmern könnte gleich bezogen werden, die kleinere mit 3 Zimmern bis Georgii, wenn gewünscht, auch bälder.
C. Serva.
erwarteten ihn daselbst, und eine Menschenmenge, wie man sie niemals sah und die das Vorwärtsschreiten gegen die Stadt sehr erschwerte. Die Pferde an dem für Garibaldi bestimmten Wagen wurden ausgespannt; begeisterte Freunde spannten sich selber vor und zogen mit vieler Mühe an dem Fahrzeug. Mit Garibaldi saßen im Wagen seine Frau Franciska und die Tochter Teresita. Eanzio» Frau. Garibaldi war rm Bettwagen in halb liegender Stellung und seine Gestalt war bis zur Brust mit Blumen bedeckt, die rechts und links von den Balkonen auf ihn nieder- flogen. Der Greis trug seine gewöhnlich phantastische Tracht: eine in Gold gestickte Mütze, ein rothes Hemd und einen weißen Mantel; in der Hand hielt er rin Taschentuch. da» er nur ganz leicht, halb zitternd, bewegte , während die beiden Frauen unaufhörlich gegen die stürmischen Ovationen mit ihren Tüchern dankten. Der alte Held sah sehr leidend au«, er hatte den Kopf gesenkt und bewegte ihn kaum. Man konnte sich auf Augenblicke in die schönsten Zeiten unserer nationalen Erhebung versetzt glauben — bis man sich zum Schmerze wieder sagen mußte, waS au» Garibaldi heute ge worden ist! _
Handel «nd Verkehr.
Württ. Notenbank. Jedes Forderungsrecht aus den früheren Fünfunddreißig-Gulden-Noten dieser Bank erlischt durch Verjährung mit dem 15. Dezember dieses Jahres. worauf Besitzer der etwa noch nicht eingeliefsrten Stücke zur Vermeidung von Verlusten aufmerksam gemacht werden._
Calw.
LandwirthschasUicher Pezirksverein.
Der „Schwäbische Bauernfreund," Kalender und Schreibebuch, herausgegeben von Fritz Möhrltn, ist vielen Landwirthen in den letzter, zwei Jahren ein so lieb gewordenes Hilfsmittel für ihre Aufzeichnungen und Notizen geworden, daß es ihnen willkommen sein wird, wenn der Verein auch für dar nächste Jahr wieder die billige Beschaffung dieses Schreibebuchs vermittelt. Je mehr unsere heutigen landwirthschaftlichen Verhältnisse auch den mittleren und kleineren Landwirth auf einen geschäftsmäßigen Betrieb der Landwirthschast Hinweisen, um so dringender wird für denselben das Bedürfniß genauerer Aufzeichnungen der wichtigsten Vorgänge seiner Wirtschaft. Und gerade hiezu ist das dem genannten Kalender beigsgebene Schreibebuch ganz vortrefflich geeignet, und es empfiehlt die K. Csntralstelle die Anschaffung desselben aufs dringendste.
Die Herren Oltsvorsteher, Lehrer oder sonstige Vereinsmilglieder, werden sreundlichst ersucht, sich für die Sache zu interesfiren und Bestellungen zu sammeln, die spätestens
am 1. Dezember,
bei dem Unterzeichneten einzureichen sind. Ein Ex. kostet durch Vermittlung des Vereins 24 L, sonst 30 L.
Calw, 2. November 1880. Der VereinSsecretär
E. Horlacher.
K. Standesamt Galw
Vom 29. Oktober bis 5. November 1880.
Geborene.
28. Oktober. Anna Maria, Tochter des Ernst Lorenz Lodholz, Schneiders hier.
29. , Eugen Otto, Sohn des Johann Martin Dapp, Kollaborators hier.
29. . Mathilde, Tochter des Jakob StSubli, Werkführers hier.
Gestorbene.
30. , Gottlob Friedrich, Sohn des Johann Gottlieb Mütschele, Hafners hier,
I Jahr alt.
31. , Karoline Heinrike Bertha, Tochter des Heinrich Beißer, Metzgers hier»
II Monate alt.
2. November. Mathilde, Rochier des Joseph Neumaier, Hilfswärters hier, IV,
Jahre alt.
3. . Wilhelm Friedrich, Sohn des Friedrich Gräßle, Schlossers hier, V«
Jabre alt.
Wries-Couverte
in Bank- und Pöstformat in verschiedenen Qualitäten, mir oder ohne Firma von 2. 60. pr. 1000 St. an, empfiehlt und stehen Muster zur Einsicht zu Diensten bei
Emil Georgii.
Haarkolilkii kürz.Istiil' 1881
werden zu bergamtl. Vertragspreisen mit 1—2>/e ^ pr- Ctr Provision geliefert undAufträge bisMitte November entgegengenommen durch die Württ. Kohlen-Gesellschaft von G. Groß A Eie. in Atattgart.
"Im Weißnähen
und im
Klei-ernähen
empfiehlt sich
Christof Widm an n's Tochter.
Calw.
Ein Arbeiter
findet sogleich dauernde Beschäftigung.
Gott! Funk, Schuhmacher.
Lke elrir»
in verschiedenen Formaten empfiehlt die A. Oelsch l ä ger'sche _ Buchvruckerei._
Einige Zkr. gute
SarkM«
verkauft
Schuhm. Kärcher _bei Bäcker Exner.
-LsrpfHkmg.
Dem geehrtesten Publikum von Stadt und Land mache ich die Anzeige, daß ich die Schleiferei von Herrn Tucbscheerer Müller übernommen habe, und mache die Herren Handwerker und Landwirthe aufmerksam, daß alles aufs Beste bei min geschliffen werden kann.
Chri st. Hütt, Schleifer. Ein kleines '
Lsgis
hat bis Lichtmeß zu vermiethen
Christian Waidelich, Fuhrmann.