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lenkina Fabrik-Zwangsarbeit von gleicher Dauer, Löwenthal 1( jährige Fe« stungs-Zwangsarbeit. die Nathanson 6jährigs, dis Witanjew 4jährige Fabrik- Zwangsarbeit, die Malinoffskaja Verbannung nach Todolsk mit Verlust aller Rechte, Bulanoff deßgleichen ohne Verlust der Rechts. Bei Wey«ar und der Kolenkina wurde« Milderun qsgründe bewilligt _
Laresordnnnfl
des K. Amtsgerichts Calw zu der öffentlichen Verhandlung am. Dienstaa, den 1. Juni d. I, Bormittags 8 Uhr, über F o r st st r a f s a ch e n.
i». Name der beschädigten Wald-Eigenthümcr bezwse. Ort der Thal.
Staatöwald Almand, Revier Hirsau.
Wrilderstädier Gemeiudewald Hägenich, Markung Möttlingeu. '
Unicrrcichenbacher Gemcindewaid.
s. Namen der Angeklagten:
1) Johann Georg Klink, Schmid rou Unter- hrugstett,
2) Derselbe,
3) Ühriftian Schray, Zimmermann von da,
4) Adam Schnürte, Wagner von da, bi Jakod Bickie, 15 I, a>, von Untcrreichen-
- bach,
6) Cbristian Bohnenberger, 13 I. a., von da,
7) Mschael < urkhardt. von da,
8) Johannes Bohnenberger. Flößer von da,
5) Christian Braun, Kutscher v. Timmozheim, i Simmorheimer G-rechtizkeitswald.
10) Peter Rcpphuhn von da. s
Vormittags 10 Uhr:
11) Marie Bolz, 13 I. a. von Aichelberg, Staatswald P.obsthalde, Revier Hofstett.
12) Katharine.Federmanii, 14 I. a. von da, ebendaselbst.
13) Friedrich Schwämmle, 19 I. a. v.Teinach, )
14) Jakob Schwämmle, 15J.a. von Tcinach, : Jakob Rentschle: von Schmieh.
15) Heinrich Zerweck, 18 I. a. von da. '
Nachmittags 2ftz Uhr:
^ ^ Wcitdeestädtcr Gemeiudewald Köpfle, Mar
16) Danrel Wurst, Bäcker von Motllmgcn. Mdttlingen
stlachmittazS 3 Uhr:
17) Philipp Proß, 16 I. a. von Oitenbro.an,
18) Johann Jakob Talmon, 16 I. a. von NeuyengsteN,
19) Sebastian Lpauseil in Liebenzell.
20) Geoig Hoch, 13 I. a. in Calw,
21) Johann Hoch, Schäfer daselbst,
22) Johann Diilui,
23) Ulrich Vuy,
24) PHüpp Proß,
25) Johann Proß.
26i Gottlieb Rcinbaro, .
27) Jakod Welk ' *
28) Gottlieb Bertsch zse. 22—26v. Ollenbrorn
Am Mittwoch, den 2. Juni 1:80, Nachmittags 2-/^ Uhr:
1) Michael Gioßmann, Lagllihnec von Martinen ooS,
2) Jakob Roller von Dennjächt
3) Barbara FaaS von Tann, 12 I. a. i
4) deren Balcr Mariin Faas von da, !
5) Magoaecna OeljchlLger von Deniijäch!, /
13 I. a.,
6) deren Later Maitui Oeischläger von da, !
7) Jakeb FaaS von Unlcireichcnbach,
8) Feiedrich Dottling von da, 17 I. a. /
9) Karl Wahl von da. 18 I. a., .
10) Johannes Schwarz, W gner von da. Z
Nachmittags 3 Uhr:
11) August Grßler von Unierreichenbach, 13 I- c>.r
12) Friedrich Döllliug, Maurer von da.
13) Johannes Finkbciuer von Zainen, Gcm.
Maisenbach OA. Neuenbürg.
i
Staatswald Ottenbronnerberg, Revier Hirsau, ebendaselbst.
SiaatSwalo Stcineberg, Revier Liebenzell. Calwer Stadtwald
Llaatsnald oberer Badwald, Revier Lieben-
;ell.
Gemeindewald und Markung Martinsmoos. Skaatswalo- Unteres Löhne, Rev. Llebenzill.
Unteres Maile, Ncv. Licbcnzcll.
Siaatdwatd:
S!a -towald : DbereS Maile, Nev. Licbenzell
Staalswald: benzell.
Unterer Tannberg. Revier Lie-
Staatowald: Unteres Mai'e, Revier Lieben-
Siaakewald: Weckenhardt, Revier Hirsau.
Tages-Nsuigkeiten.
— Schmied, 25 Mar Vorige Woche wurae auf hiesiger Markung bis größte Enbe um den Preis von 2-5 IL verkauft. Dieser Preis für ein S-Ück Ho!; wird bei den joweritgett hieftgeri Waldbesitzern woh! nicht mehr Vorkommen, wenn sie ihr Liter nicht auf 500 Jahre dringen.
— Neuenbürg, 25. Mai. In Wil'cbad Hai sich a« 24. d. M. an dem Weg nach dem Eberhardsplatz- ein Kurgast erschossen; sein Leichnam wurde von eurem Studire.-den aus Tübingen aafgesunden Es hal sich her Kukgiftslll, daß der Verstorbene ein p nsion-rter Offizier aus Karlsruhe und schon längere Zeit gemütd-kccnk gewesen ist
— Leouberg, 25. Mai. Heute Nachmittag 1 >/z Uhr kam plötzlich die Nachricht, daß es im hiesigen Waide beim Frauenkreuz brenne, welche Nach« richt sich leider desrätigle; ca. 8 Morgen der Markungen Leonbrrg und Mag slavt sind vom Brande buroffen und ist aucd -rn kleiner Theii der getrock- ncten eichenen Äi»dur biichädigt morden. Alle Wahrnehmungen lassen auf Brandstiftung schließen.
— Stuttgart, 28. Mai. Nach Privatmittheilunzen aus Friedrichs Hasen hat sich das Befinden oes dort zu seiner Erholung weilenden Ministers Herrn v. Srck neuerd.ng-L derart gebessert, daß das Gehör sich bei ihm wieder vollsiäi di-z eingestellt hat. Nur das U:brl rer Schlaflosigkeit ist noch nicht ganz besiegt. Es dürfte noch Monate dauern, ehr Herr v. Sick seine amt- liche Thäligkeil wieder wird übernehmen können.
— An der Behauptung mehrerer Blätter, daß beim Einbruch im K. Geh. Kabine! zahlreiche und werthvo-e Orden gestohlen worden seien, ist nicht ein wahres Wort, vielmehr wurde der Dieb bei seiner nächtlichen Arbeit gestört und überhaupt nichts entwendet. Sichere Anzeichen sprechen dasür, daß nur kin Ticb, - ich! mehrere, in die stillen, nicht besonders bewachten Gemächer der K Akademie eingedrungen ist und dort den Pult erbrochen hat, iu welche« er die Schriftstücke durchnnanderwühlke. Ec bediente sich bei seiner Arbeit eines Wachsstockes, der de:« man erliche 5 angrbrannte Zündhölzchen fand.
— Heldenher«, -6. Mai. Heute früh, als der Zug 121 Ulm-Äalen passirt--, ging aus der Her»aiingrr Straße in der Nähe von Giengen ein Pferd durch, sitzt; an einem Wezüdcrgang sawmt dem Wagen über die Barriere und sprana mit größter Schnelligkeit gegen den ersten Personenwagen, welch
che Spuren davontrug; das Pferd wurde jedoch so zurückge- man hätte glauben können, es sei um dasselbe geschehen. Es
sprang aber rasch wieder auf und neben dem Zug her, und als es von diesem überholt war, hinterher, bis an die Station Giengen, wo er am Trottoir angehalten wurde.
— Heidelberg, 25. Mai. Da, Unglück, welches eine Anzahl hiesiger Studenten ans dem Bodens.e betroffen hat, wird ein ernstes Nachspiel haben. Wie von den Betheiligten versichert wird, hat der Gondelier den Studenten ein Boot vrrmiethet. welches nicht vorschriftsmäßig erprobt und bezüglich der höchsten Trsgfähigkeit amtlich taxirt war. Das Boot war schlecht gebaut, indem es Hintes tiefer giena als vornrn, und außerdem ließ der Gondelier statt der fünf Personen, für welche da« Boot höchstens tragfähig war, acht Personen einsteizen. Düse zwei Umstände erregten kurz nachdem das Boot in Bewegung war. die Besorgmß der Insassen. Sie wollten, um nicht fegen d-n Wind'steuern zu müssen. das Land in der Nähe des „Konst. Hofes" (ehemals Badhotel) erreichen und arbeiteten aus Leibeskräften diesem Ziels zu. Indessen bemerkten sie alsbald die Nutz'osigksit ihrer Bemühungen. In Folge der schweren Belastung und des schlechten Baues der Gondel füllte sich dieselbe von hinten anfangs langsam, dann immer schneller mit Wasser; die Größe der Gefahr stand Allen vor Augen -- sie sahen des Schiff lang s«m sinken! In dieser Voraussicht entkleidete sich die Gesellschaft^ um sich durch Schwimmen zu retten So erwartete man den Untergang der Gondel. Die zwei Verunglückten waren nicht vorher über Bord gesprungen, sondern mit den Andern in's Wasser gekommen; der jüngere Bruder (Offizin) hate alsbald mit Athemnoth zu kämpfen, der ältere eilte ihm zu Hilfe, um rhn zu reiten und dabei verschwanden beide.
! —Konstanz, 19. Mai Noch der „Züricher Post" gerieth am zweiten Pfingstfeiertage das Damp sch'ff „Schaffhausen" out siiner Fahrt von No- manshorn nach Lindau in Brand. Das Schiff führte ungefähr 130 Pasta, giere, darunier viele Frauen und Kinder. Das Feuer schlug bereis aus re» Luken zum Verdeck heraus Dis Ge-stesgegenwart des Kapitäns, d-r seine Kaltblütigkeit iu dieser bedrohlichen Lage bewahrte und der Aur-doner der Schiffsmannschaft war es zu danken, daß man des Feuers bald Herr wurde. Die Ursache des Brandes ist vermuthlrch in der Feuerung des Krst-ls u suche».
— Konstanz, 25. Mai. Nack beinahe 5!ägigem Suchen ist es gelungen, die Leihen der beiden Brüder Krönig zu heben. , Gestern Abend zwischen b und 7 Uhr wurde die Leiche des älteren Bruders, des Studenten Hans, und heute Vormittag kurz vor 11 Uhr diejenige des jüngeren, des Sskondelieute- nantr Richard, orrfgefunden. Beide Le chen, die einstweilen in eas städtische Krankenhaus verbracht wurden sind, sollen nach Berlin überführt werden. Dis Theilnshme der hiesigen Einwohnerschaft an der schwrr heimgesuchten Familie ist eine um s» inniger« und herzlichere, als dieselbe bereits sieden hoff-mngs- voll« Söhne theile im Kriege, rheils durch Unglück verloren hat.
-- Frankfurt, 20. Mai. Ein jüngerer Thejthaber eines hiesigen hochgeachteten Bank- und Wechselgefchäfter ist mit Hinterlassung von 80^,000 Schulden, vir von Ausbeutung durch Wucher herrnhren, entwichen. Der Betreffende soll für verhältnißmäßig kleine Darlehen große Äekiägs in Wcchsel- eccepten gegeben haben welche schließlich, da die Verlegenheiten schon mehrere Jahre zurückdstiren, zu so ungeheuren Summen cinschwollcn. Als Hauptgläubiger des Marne« werden genannt: Alexander Maycr, Kaufmann Heß, Jos-pH Nußbaum, Seligmaun, Rosenthal.
— M.ünchen, 21. Mai. Der von den „Times" nach OberaKmergau gesendete Spkzia'lo:respondrnl wollte nach dem Schluß der ersten Passionsvor- steüung in Oberawmergau ein Telegramm mit 6000 Worten adieuden; da indessen die Korrespondenten noch vieler anderer Zeitungen umfassende Telegramme abzusinsen hatten, so ließ der Times Korrespondent nur dis Hälfts seines Telegramms aus Oderammergau und die andere von Murnau, wohin er sich sofort mil einem Zweispänner begab, abgehen. Die Telegrammgebühr nach London beträgt 0 per Wort, so daß das Telegramm der „Times" 1^00 «1L gekostet hat
- München, 22. Mai. Während des Feldzuges 1870 gab der Soldat Schlosser d-s 6 Ins Regiments seinem Un-e-ofsiz-er eine Ohrfeige und wurde deßhalb zum Tod« und später zu 20jähr>gem Gesängniß verurthsiit. Der Rest der Strafe (i l Jahre) ist ihm nun von Sr. Maj dem König geschenkt worden.
— Berlin, 20. Mai. Die T>mes erzählt folgendes (wahrscheinlich er> sundene, bei der Unverfrorenheit amerikanischer Geschäftsleute jedoch immerhin nicht ganz unglaubliche) Geschichtchen: Vor Kurzem traf ein Amerikaner in Berlin ein und richtete an den Fürsten BiSmarck ein Schreidsn, worin er in seiner Eigenschaft als Abgesandter einer sehr großen amerikanischen Zeitung den Fürsten um besten M'tarbeiterschaft ersuchte. Er stellte fein Blatt dem Kanzler wöchentlich einmal zur Verfügung „dehuss unkontro'.icter V-röffenr- üchung eines Artikels von beliebiger Kürze oder Länge" und bot, selbst wenn der Ariiket nur 20 Zeilen lang wäre, ein Honorar von 2500 Dollars, das heißt 130,000 Dal!, per Jahr, wobei er sich bereit erk ürte, 2« 0 000 Dollars im voran» als Entschädigung zu depouiren, falls die Zeitung dl« M'.Lkhei« lungen de« Fürsten nicht zum Abdruck« bringen sollte. Fürst Bismarck lachte herzlich über diesen Antrag, den er mit der Bemerkung ablehnte, daß seine zahlreichen Beschäftigungen ihm nicht erlaubten, neue anzunehmsn.
— Berlin, 20. Mai. Eine Millionen - Erbschaft, eine richtige, vollwer- thige Nachlass,nschoft. ist in Berlin am dritten Pfingstfsiertage im Hotel du Nord. Unter den Linden, zur Vertbe lung gebracht worden. Aus dem Nach- > laß eines einst aus Danzig auszewauderten Kaufmanns, der Jahrzehnte lang s in englischen Fabrikstädlrn sehr glücklich operirt hatte, ist der Betrag vo>> sechs Millionen Mark zur Ausschüttung gekommen. Dis Summe von dreihunderttausend Pfund Sterling, gleich sechs Millionen Mark, war bei einem Bankhaus« Berlins angewiesen worden, und zur Vertheilung waren die Te- stamenlscxrkutoren selbst — Freunde des Verstorbenen — von London hichec gekommen. Die Erben, die zum größeren Thnl in Danzig, zum kleineren Tyeil in Berlin domiMren, währen-d der Wohnsitz einer Erbin in Königsberg ist, waren in voller Zahl, die verheiratheten Erbinnen mit ihren Gatten,