Berlin—Magdeburger Bahn dürsten auch dir Verhandlungen «>t den Rheinischen Bahnen zum Abschluß gebracht sein. Außerdem wird dir Vorlage sich auf die von dem Minister Maybach schau früher allgekündigte Absicht eine» umfassenden Netze« von Sekundär- bahnen in alle« LandeStheilen beziehen.
— Berlin, 11. September. Eine Falschmüuzerbande, welche die Anfertigung und Verausgabung unwerthiger 1», 2- und 5 Markstücke in großartigem Umfange betrieben hat, ist von der Kriminalpolizei dingfest gemacht worden. Da» Haupt der Bande ist ein Zimmergeselle Bachmann, der in seiner in der Eisenbahnstraße belegenen Wohn- ung die Falschmünzerwerkstatt etablirt hatte.
— Berlin, 12. Sept. Der ReiqstagSabgrordnete für den 15. Wahlkreis des Königreichs Württemberg (Slaubeuren, Ehingen, Müvsingen) Oberfinanzrath v. Schmid hat dem Bureau de« Reichs- tage» Anzeige gemacht, daß er in Folge seiner Berufung in den Bundesralh sein Mandat für den Reichstag niederleg«, v. Schmid gehörte der deutschen Reichspartei und deren Vorstand an.
Pest, 11. Sept. Der ehemalige Miuister de« Innern und hervorragendes Mitglied der Deal-Partei Paul Rajner, wachte am 9. d., Nachmittag« um 3 Uhr, auf seiner Besitzung Lonto durch Selbstmord seinem Leben ein Ende. Die Motive der Thal sind noch nicht aufgeklärt. Rajner war Junggeselle und lebte in rangirten Verhältnissen; während der letzten Tage soll er wiederholt darüber geklagt habe«, wie lange doch das Leben daure.
London, 8. Sept. In Kings County (Irland) hat es fest Samstag unaufhörlich geregnet; in Folge der großen Ueberflulhung ist viel neuer Hafer foctgeschwemmt und auch sonst viel Eigenthum beschädigt. Auch in der Umgegend von Monmouth ist durch gestern und heute gefallenen starken Regen die Getreideernte beschädigt.
London, 12. Sept. Daily New« melden aus Rangun vom 11. Sept.: Da« gesammte Personal der englischen Gesandtschaft »er- ließ Mandoloy aus Besorgniß vor Gewaltthätigkeiten seitens deS Königs von Birma.
London, 12. Sept. Offizielle Berichte meldm die Ankunft englischer Truppen in Shutargardan und bestätigen, daß die Haltung de« Emirs von Afghanistan während deS Aufstandes eine freundschaftliche, der Aufstand aber mit Vorbedacht ottzinisirt war. Der Bizelönig glaubt, der Aufstand werde bald unterdrückt sein, und forderte bis jetzt keine Truppenverstärkungen. Die Truppen sind derart diSponirt, daß General Robert- mit 6500 Mann in drei Brigaten unter Maffiy Macpherson und Baker gegen Kabul marschirt. Da« Land zwischen Shutargardan und Thull wird durch 4000 Mann unter Gordon» der Khyberpaß durch 6600 Mann besetzt. — .Standard* meldet: .Afghanische Priester predigen den heiligen Krieg gegen die Engländer.
Bombay, 11. Sept. ES geht das Gerücht, daß der Emir von Afghanistan von den aufständischen Afghanen getödtet worden sei. Ein anderes Gerücht besage, der Emir habe sich selber entleibt. Eine anderweitige Bestätigung dieser Gerüchte liegt noch nicht vor.
La ho re, 10. Sept. Die Brigade des General« Massiy rückt in größter Eile gegen Kabul vor, um sich mit den Truppen de« General« Robert« zu vereinigen. Mau hofft, daß der allgemeine
Vorm arsch gegen Kabul in 14 Tagen begin nen werde. _
Bernäischtes.
lieber das Lusblasen der Petroleumflammt erläßt ein sachkundiger Industrieller folgende Mahnung: „Wenn es richtig ist, daß unter Hundert Ntunundneuvzig die Lampe von oben auSblasen. so ist es eben so richtig, daß diese NtM'undneunzig der gleichen Gefahr auSgr- setzt sind, die dem Hundertsten wirklich pasfirt: sich mit Petroleum zu perbrennen. Wenn der Oelbehälter weiter hinunter leer ist. so ist nämlich zu riskiren, daß der leere Raum in Folge der Wärme he« OelS mit Ga«, ganz letcht wie Leuchtgas, gefüllt ist; trifft eS tzun, daß der Docht im Brenner etwas zu schmal und die Röhre nicht ganz auegifüllt ist, so hläst man die Flamme durch den offenen Raum hinunter, das Ga« sängt Feuer, zersprengt den Oelbehälter und das übrige heiße Oel fangt Feuer, ergießt sich über Kleider, Möbel und ZimMerböden uad da« Ende ist, was die Zeitungen fast alle Wochen aus allen Theilen des Landes zu berichten haben.
— Will man eine Petroleumlampe ohne Gefahr auSiöschrn» so drehe man den Docht auf die Höhe der Röhre hinunter, aber nicht weiter, sonst riskirt man, daß die Flamme in den Oelbehälter kommt und wieder eine Explosion verursacht; dann bläst man sie von unten durch die Zuglöcher einfach au«.
"Liner jungen heirathslustigen Wittwe stellten sich zwei junge und bildschöne Herren als Fretcherber vor. Sir gefielen der Wittwe beide Süd nur die Äahl war schwer» bis der eine Anwerber zu Guustep de« andern .verachtete, Die angeboteoen Cigärten lehnten die jungen Hern« Ach tküd äb und .haken sich einen stütz aü«, der eine al»
«tevatt»»« Druck und Vrrlag vo» S.
Bräutigam, der andere für seinen edeln Verzicht, und man wurde ziemlich handelseins. Leider wurde doch nicht- aus der Parthiex denn die Herrchen waren kaum au« dem Hause, so wurden sie al« zwei muthwillige Mädchen entpuppt, die sich verkleidet hatten. Die Geschichte ist in Nordhausen pasfirt.
Ein Strllegesuch seltener Art enthält ein amerikanische« Blatt mit folgenden Worten: .Ein junger Mann sucht eine Stelle als Schwiegersohn in einem ruhigen wohlhabenden Hause.*
Stylprobe aus der guten alten Zeit. Gesuch eines Volks- schullehrers: .An die löbliche Gemeinde! Nachdem der Unterzeichnete durch seine nächstens erfolgte Heirath mit Levpoldine Lamm, Pächters- tochtrr allhier, ein schönes Stück Rindvieh ins Hans bekommen wird, bittet derselbe um gütige Erweiterung der Schnllokalitäten durch einen großen Stall» nämlich für die erheirathele Kuh und allenfalls später ! nachkommendes Rindvieh, wozu für die ländliche HauSwirthschaft int engen Familienkreise und bet der schon im elterlichen Hause anerkannten guten Viehzucht seiner AuSerwähllen alle Aussicht vorhanden ist.
Ungarische Blätter erzählen: Auf dem St. Peter Markte kaufte ein Jude aus der Gemeinde K. von einem Bauer eine Kuh u« 65 Gulden und erlegte sofort den Preis, dann bat er ihn, die Kuh nach Hause zu treiben, da sie ohnehin in demselben Orte wohnen. Der Bauer war's zufrieden und behielt auch den Viehpaß. Am Abend wollte der Käufer die Kuh holen, der Bauer aber sagte: vorher mußt Du den Preis von 65 fl. zahlen. — Es kam zum Prozeß, den der Jude verlor» weil er nicht beweisen konnte» daß er die 65 fl. erlegt habe. Als der Jude sortgrgangen war» sagte der Sluhlrichter zu dem Bauer: Na, seid Ihr zufrieden? Ich habe den Juden bestraft. — Freilich bin ich's! — Aber ich weide doch auch etwas dabei verdienen? — Ja, 10 fl. will ich Ihnen sogleich geben^ wenn es nicht zu wenig ist. — Und damit reichte er dem Stuhl- richlrr eine Zehngulden-Nole. Dieser prüfte die Not- und sagte: ! Freund, wo habt Ihr diese Note her? Sie ist fatsch, dafür er- ! haltet Ihr wenigstens 2 Jahre Gefänglich. — E>» der Hund von einem Juden hat mir ja sechs solcher Noten und einen Fünfer für die Kuh gegiben! — So? — der Richter ließ den Bauer fest- nehmen und übergab ihn dem Criminal. die Kuh aber wurde dem Käufer übergeben.
Nachtrag zum Sommerfahrtenplan.
Calw-Horb Freudenstadt.
Morg.
Pers.Z
Vorm.
Pers.Z.
8 «7
Abd«.
P-rs.Z.
I.20
7»
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Calw Abg.
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„ „ Freudenstadt „
Freudenstadt Ank.
430
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538
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35
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1»
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Freudenstadt-Böblingen-Calw.
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Pers.
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Zug-
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nach Calw Abg.
in Calw Ank.
nach Böblingen Abg.
in Herrenberg Ank.
in Böblingen „
454
53S
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545
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238
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625
723
9«
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1627
Calw-Stuttgart.
Pers.Z.
P-rs.Z.
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Zug-
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Schashausen „
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Zuffenhausen Ank.
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Stuttgart Calw.
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Zug-
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5-5
543
(,4S
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7l7
735
11**)
1123
1253
15
127
145
345
ä?
510
520
540
557
95
g2l
10"
1027
1044
11.
*) An Sonn-, Fest- und bürgerlichen Feiertagen fährt dieser Zug ohne Wagenwechsel nach Stuttgart, mit AbgLng in Zuffenhausen 7", Ankunft in Stuttgart 7".
An Sonn-, Fest- und bürgerlichen Feiertagen fährt dieser Zug ohne Wagenwechsel von Stuttgart nach Calw, mit Abgang in Stuttgart 10 ".
In der Richtung Calw-Pforzheim und Pforzheim-Calw tritt ! keine Verättderung bin,
Oelschtüger m Calw.