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Zeitgemäßer Nachtrag
Zu der Hymne „Heil dir im Siegeskranz" : Wo in der weilen Weit Kaiser an Eüren ari
Herrscht ein so starker Hclv,
Siegreich wie du!
Des Thrones Herrlichkeit, Tugend und Tapferkeit Demant und Perlen gleich Schmücken dich reich.
Kaiser an Ehren groß Ruh' in des Volkes Schooß Vom Kampfe aus !
Wie wir den Rauschebart Haben vor Arg' bewahrt So dir gehuldigt sei Furchtlos und treu!
— Ealw, 21. März. Nach einem hier eingetroffenen Telegramm unseres ReichStagSabgeordneten Hrn. Jul. Staelin bar der Reichs, tag gestern den Bau des LandwehidienstgebäudeS in Calw genehmigt.
— Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu verfügen geruht: Sigel, kar. Major z. D., unter Enthebung von den Funktionen als Bezirkskommandeur des 1. Bataillons (Calw ) 1. Landwehrregiments Nr. 119 und Ertheilung der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Grenadier, regiments Königin Olga Nr. 119, in die Kategorie der zur Disposition gestellten Offiziere zurückversetzt unter Verleihung des Ritterkreuzes l. Klasse des Ordens der Würitembergischen Krone.
— Stuttgart, 18. März. Die im Staatsanzeiger Nr. 64 und in anderen Blättern, enthaltene Nachricht, wornach die israelitische Oberkirchenbehörden an die Rabdinate des Landes eine Ver fügung in Betreff der Verwerflichkeit der Wuchergeschäfte erlassen haben soll, ist uns von zuverlässiger Seite als Erfindung bezeichnet worden. Die Red. des St. A. bemerkt dazu: Wir hatten die Mit- theilung von einer Seite erhalten, an deren Zuverlässigkeit wir nicht zweifeln zu dürfen glaubten, haben indeß anläßlich der vorliegenden Erfahrung das Korrespoadenzverhältniß mit dem Einsender gelöst.
— Ueber die Trichinosis entnehmen wir dem N. Tagb l. Folgendes: Nachdem in jüngster Zelt auch in Württemberg, zu Crailsheim und zu LudwigSburg Erkrankungen in Folge von Genuß von trichinen- haltigem Fleisch vorgrkommen und zum Gegenstand der TageSunter« Haltung geworden sind, dürfte es von Interesse sein, Einiges über diese unheimlichen Gäste im menschlichen Körper zu erfahren, wie es in einer populär gehaltenen, im vorigen Jahr erschienenen Schrift be- richtet wird. Die Trichinen liegen, 2—3mal spiralförmig zusammen- gerollt, in dickwandigen, cilronenförmigen oder elliptischen, sehr kleinen Bläschen meist einzeln, doch auch zu zwei oder drei ringeschlossen, im Fleische der Schweine. Bet Katzen und Kaninchen finden sie sich auch in Drüsen. Wird trichinenhalliges Fleisch nicht vollständig durchkocht oder durchbraten genossen» so wird da? Bläschen verdaut, sein Inhalt, der Wurm, wird frei und begattet sich. Nach 6 Tagen gebären die Weibchen in ganz immenser Anzahl fadenförmige lebendige Junge, die sich sofort auf die Wanderung begeben, den Darm durchbohren und in die Muskeln, da« Fleisch, im ganzen Körper einziehen. Hier setzt sich die Trichine fest, rollt sich spiralförmig zusammen und um sie her bildet sich die spindelförmige oder cttronenartige Kapsel, die dann mit bloßem Auge zu erkennen ist. Die Krankheit, die durch diesen Schmarotzer erzeugt wird, zeigt beim Menschen zunächst die Erscheinungen gestörter Verdauung. ES stritt Appetitlosigkeit, Ekel, Uebelkeit, auch Erbrechen auf. Dem folgt Mattigkeit, bann Schmerz in Armm und Beinen, begleitet von Fieber. Im Gesicht, sowie an Armen und Beinen entstehen wassersüchtige Anschwellungen, und mehr oder minder heftige Athembeschwerden durch Einwanderung der Thiere in die Athmungsmuskeln quälen den Kranken. Im weiteren Verlauf werden die Gliederschmerzen unerträglich, die Muskeln bretthart. Von der vierten Wache an tritt in der weitaus größeren Zahl der Fälle Besserung ein, es folgt allmälige Genesung. Die eingekapselten
Trichinen bleiben ohne störenden Einfluß. In schweren Fällen kann schon nach einer Woche durch Fieber, Erschöpfung oder hinzutretend» Lnngenerkrankung der Tod bedingt sein. Der sicherste Schutz gegen die Erkrankung liegt in vollständigem Durchkochen alle» dessen, was vom Schweine kommt.
— Berlin, 14. März. Bezüglich der Kleidung der Konfirman» binnen hak der Ausschuß der BezirkSsynode Hannover, veranlaßt durch dir vielfachen Klagen über übertriebenen Luxus, ein zu beherzigendes Schreiben veröffentlicht, in welchem er den Eitern gegenüber die Bitte ausspricht, sie möchten sich einer größeren Einfachheit b-fleißigen. Nur zu oft putzen dir Mütter, statt auf größte Einfachheit in der Kleidung der Töchter zu sehen, diese aus alle Weise heraus und wecken dadurch nicht nur Putz- und Gefallsucht, in den Herzen ihrer Kinder, sondern auch nolhwendig das Gefühl des Neides in den Kindern unbemittelterer Eltern.
— Berlin, 18. März. Die GeschäftsordnungSkommission de» Reichstags beschloß heute, nur die Bestimmungen über die Entziehung deS Wortes einer Revision zu unterziehen und von emec allgemeinen Revision der Geschäftsordnung Umgang zu nehmen.
Wien, 1?. März. Da« Erscheinen des Monarchen an der Unglücksstätte scheint außer der Ermuthigung der zahllosen Unglücklichen noch eine andere, nicht beabsichtigte Wirkung gehabt zu haben. Dir Ungarn, dir ihre »Königin" nahezu vergöttern, vermißten dieselbe an der Seite ihres Gemahls. Jetzt wird e« mehrfach ausgesprochen, daß man in Ungern erwartet hatte, von Tag zu Tag die Nachricht zu empfangen, daß die »Königin" auf die Kunde von dem schrecklichen Unglück das Jagdvergnügen in Irland uufgeben und sofort heimkehren werde. (Wie seitdem bekannt geworden, steht die Heimkehr bevor.)
Wien» 17. März. Der Kaiser Hot bei der Besichtigung Szegedins geäußert: „Ich sehe, daß das Elend viel größer ist, als dir Zeitungen eS beschrieben haben. Szezedtn wird aber wieder erstehen schöner als früher."
Wien, 17. März. Die »Deutsche Ztg." schätzt den Schaden welchen allem der Staat durch die Zerstörung Szegedins erleidet, auf 10l/z Millionen Gulden. Die Schäden des Staats-, Theiß« und Alfölddahn werden gleichfalls bedeutend sein. Die Bcnachtheiltgung der Pester Bank- und KaufmannSwelt durch den Ruin so vieler A;» schäftsleute in Szegedin wird ebenfalls nicht niedrig veranschlagt »erden können. Die verlorene Saat in dem UeberschwemmungSbe- zirk wird, nach der »Presse", aus 10 Millionen Gulden zu schätzen sein. Dazu kommt dann Vieh und Ackergeräthe. — Von den für die unglückliche Stadt eingangenen Gaben sei noch die Spende de» Barons v. Hirsck, erwähnt. Derselbe übersandte dem HilsSkomite die Summe von 250,000 Frcs.
Kopenhagen, 19. März. »Dagen» Nyheder" zufolgr antwortete die deutsche Regierung auf eine Anfrage der dänischen Regierung, Deutschland betrachte die nordschleswigsche Frage durch den Traktat vom 11. Oktober 1878 für definitiv erledigt.
Rußland. Das geheime russische »sozial-revolutionäre Exekutiv* Komite" setzt seine mörderische Thätigkeit unter den russischen Gendarmen und Polizisten fort. Am 7. d. M. wurde in Odessa der Gendarmeric-Oberst Knoop in seiner Wohnung von unbekannter Hand erwürgt. Neben der Leiche fand man einen Zettel, auf dem mit rothen Lettern geschrieben stand: »Ans Befehl des soztal-revolutio« nären Exekutiv-Komite's! So muß und wird es allen Tyrannen und deren Helfershelfern ergehen!"
Hed aktiv n Druck und Derlag v«u S. Oelschlägcr in Calw. Hiezu eine Beilage u. Rro. 12 de« Unterhaltungsblattet