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Württembergische Privat-Feuer-Versicherungs-Vesellschast.

Unter Bezugnahme auf die im Staat» Anzeiger. Schwäbischen Merkur und anderen größeren Blättern erlassene Bekanntgebuna über die Beschlüsse der am 26. April d. I. stattgefundenen Gesellschafts-Versammlung nehmen wir Anlaß, noch besonder» darauf aufmerksam zu machen, daß nachdem nunmehr der Reservefond die statutenmäßige Höhe erreicht hat und da» Gesellschaft- Ver­mögen 7,686,027 Mark 52 Pfg. beträgt, die bisherige Bestimmung de» Art. 127 der Statute»/ wonach neu eingetretene Mit­glieder erst au» der sechsten Jahresprämie Dividende erhalten konnten. aufgehoben und dahin abgeändert worden ist,

daß alle vor dem 1. Juli eine» Jahres Eintretenden an der Dividende dieses Jahres theilnehmen, wenn sie, ohne in­zwischen ausgetreten zu sein, zur Zeit der Vertheilung Mitglieder bleiben, und daß unter derselben Voraussetzung die in der zweiten Hälfte des Jahre« Eintretenden an der Dividende des nächsten Jahre» sich betheiligen.

Mitglieder, welche vor dem 30. Juni 1877 eingetreten sind und ihre Versicherung ununterbrochen fortsetzen, haben An­spruch auf die Dividende des Jahre« 1877.

Nach diesen Beschlüsse» erlangt jedes neueintretende Mitglied sofort Dividenderecht, so daß, wer vor dem I.Juli eintritt, schon an der Dividende dieses, wer in der zweiten Jahreshälfte eintritt, an der des folgenden Kalenderjahres Theil nimmt.

Nach den statutenmäßigen Bestimmungen wird fortan jedem Versicherten an seiner dritten Jahresprämie Di« vidende abgerechnet, beziehungsweise baar vergütet.

Den bekannten Vortheilen der Gegenseitigkeit ist durch diese Ausdehnung des Dividendenrechtes eine weitere schwer wiegende Vergünstigung beigefügt und dadurch die hie und da gehörte Klage über zu späte Betheiligung an der Dividende beseitigt.

Die Dividende aus den Ueberschüffen des Jahres 1877 wurde wie seit Jahren wieder auf Vierzig Procent festgesetzt und beginnt deren Vertheilung, bezw. Gutschrift mit dem 1. Juli d. I.

Rechenschaftsberichte mit näherer Begründung der gefaßten Beschlüsse liegen bei den Unterzeichneten zur Einsicht bereit.

Talw,

Liebenzell,

den 23. Mai 1878.

Agent: Lmll kieorKH.

IT»u.

Darlehen.

2100 und 750 «iL sucht gegen aus- gtzeichnete Pfandficherheit

Berwaltungsaktuar _ Zieg le r .

Ueber die Sommermonate jeden Sonntag

HtzLeorMW.

Bestellungen werde ich zu jeder Zeit besten» ausführen.

B. Zluhan, Condit or.

Unterzeichneter verkauft einige neue

Ssphas

Achtungsvollst _ Carl Ri epp .

Den Ertrag

von Morgen ewigen Klee am obern grünen Weg hat zu verkaufen

Sreger, Bäcker.

sehr billig

Den Grasertrag

von meinem Gütle, 2 Morgen bei der Schaafscheuer und l'/s Morgen an der Steinrinne habe ich zu verkaufen.

_ M. Kümmerte.

Dt« -Lrkag

von 1 Morgen ewigen Klee oberhalb der Säusteige, hat zu verkaufen,

G. Eßig, Metzger, _ im Biergäßle.

Den Grasertrag

von 22/4 Morgen auf dem Calwer-Hof und 21/2 Morgen in der Weidenstaig, und 1 Morgen der Schafscheuer hat zu verkaufen

M. Beßlers Wittwe, _auf dem Calwer-Hof.

Den Futterertrag

von V 2 Morgen Klee und r /2 Morgen Gras beim Calwer Hof verkauft

Lorch, Schuhmacher.

Den Grasertrag

von 2 Morgen Platz hat zu verkaufen _ WeSerie, Pflästerer.

Den Grasertrag

von einem Almandstückle beim Windhof und von V 4 im Kappellenberg verkauft. _ Haydt, Metzger.

D« Grastrtrag

von 2 Morgen Wiesen hat zu verkaufen Ri epp, beim Oehlenderle.

K Standesamt Ealw.

Vom 20. bis 26. Mai 1878.

Geborene.

21. Mai. Jakob Gottlieb Weber, Sohn des Jakob Weber. WcinftLrtners.

23. » Elara, Tochter deS Fr. Wöhrle, Fabri­

kanten hier.

Getraute.

23. Mai. Essig, Earl, Metzger, und Marie Stotz, beide von hier.

26. . Gustav Walz, Holzmacher und Katharine

Dorothea Zizmann, Wittwe.

Gestorbene.

25. Mai. Amalie Sophie Frohnmayer, 3 Jahre alt, Tochter des Wilh. Frohnmayer, Metzgers.

Die an der erste» Klasse des ReallyceumS in Calw erledigte KollaboratorS- strlle ist von der K. Kultministcrial-Abtheilung sür Gelehrten- und Realschulen dem Schullehrer Dapp in Nürtingen übertragen worden.

Bri dem Schwurgerichtshof Tübingen haben im ll. Quartal folgende Geschworene zu fungiren: Hrigelin, E., Revirrförstrr von Liebenzell. Herrman, Joh., Stadtschultheiß von Neubulach. Lutz, I. G., Bauer und Gemrinderath von Oberreichenbach. Pfrommer, C.» Metzger von Calw Staelin, E., Kaufmann von Calw. Stanzer, Ehr., Gemeinderath von Möttlingen.

Wildbad, 23. Mai. Herr Stadtschultheiß Mittler hier hat letzten Montag vor acht Tagen den bürgerlichen Kollegien die Cr- klärung abgegeben, daß er bis 1. Oktober d. Js. sein Amt nieder­legen werde. Die Kollegien beschlossen, ihm einen jährlichen Pension«- gehalt von 2000«/4 auszusetzen. Es steht uns also wahrscheinlich noch im Laufe diese- Sommers die Wahl eines neuen Stadtoor- stands bevor.

Von der oberen Nagold, 21. Mat. Das N. Tagbl. berich­tet: In Oberhaugstett war in voriger Woche rin Bauer und einige Holzhauer mit Holzfällen in dessen Wald beschäftigt, als eine starke Tanne unter den kräftigen Axthieben plötzlich zu weichen begann. Auf den Warnruf der Arbeiter wollte die 16jährigr Tochter des Bauern aus dem Fallkreis der Tanne eilen, verspätete sich aber durch Zurückseheu und wurde unter den Arsten ÄS Leiche hervorgrzogen.

S tuttga rt, 22. Mai. Die bisherigen Besucher der Gmünder

Ausstellung wird es interesßiren zu erfahren, daß die Kosten derselben schon vergangene Woche gedeckt waren. Was in der laufenden Woche inrl. nächsten Sonntag dazu kommt, ist als Reinertrag anzusehen, der möglicher Weise zu einem Fond für das junge Museum benützt wird.

Rosenheim in Oberbayern, 20. Mat. Dem unverantwort­lich leichtsinnigen Spiel mit einer Schießwaffe fiel gestern Nachmittag wieder ein Menschenleben zum Opfer. In einem WirthShause nahe bei Törwang schlug ei» dort eingekehrter Grenzwächter scherzweise sei» Gewehr ans die Kellnerin an: »Wart, ich erschieß Dich!* Die Kell­nerin schlägt das Gewehr zur Seite, der Schuß entlädt sich und tödtet einen in der Nähe befindlichen Bauer.

London, 22. Mai. Man meldet der »Fr. Z.": Nach einer Meldung deS Kopenhagen« Korrespondenten de« .Globe' paffirten gestern Nacht zwei ungepanzerte russische Kriegsschiffe, aus Kronstadt kommend, heimlich den Sund, angeblich mit der Bestimmung nach Amerika. Russische Agenten besichtigten Dampfer in Schweden, einige derselben sind bereits gekauft.

K 0 nstantin 0 pel» 23. Mai. Auf der Hohen Pforte ist heute Nacht ein Brand auögebrochen. Der größte Theil der Hohen Pforte ist vollständig niedergebrannt. Nur das Großvezirrat und ein Theil des Ministeriums des Aeußern blieben erhallen. Die Ministerien der Justiz, des Innern, des Unterrichts, sowie die Räumlichkeiten de»^

Staat-raths wurden zerstört. Die Archive wurden nicht besch ädigt.