Lberuehmen. Dt» reisrndru Haudwerkedmschr» wird statt des Stadt- »eldgeschenks Nahrung gegeben werden. Ob man hiedurch von der immermehr überhandnehmenden Last der Bettler erlöst wird, mag zu bezweifeln sein, denn diese wollen nicht bloS essen, sondern auch trinken. Die Arreste find immer so voll von Bettlern und Landstreichern rc., baß dir Behörden kaum mehr wissen, wo sie dieselben unterbringen sollen.
— Heilbronn, 1. Febr. Soeben, Abends 5 Uhr, wird der der Urheberschaft der hiesigen Brandstiftungen verdächtige Albert Barth von Tübingen hier eingeliefert. Derselbe hat bekanntlich am 27. Jan. auf dem Transport von Worms hierher in Großsachsepheim, wo ,r sich krank stellte und wo man ihn, bis der Polizeidiener einen Arzt hrrbeiholte, in der Partienstube eingeschlossen hatte, mittelst Sprengung der Thür das Freie erreicht, wurde aber heute in Karlsruhe festgenvmmen und sofort durch einen Polizeikoumissiir dieser Stadt hirher geliefert. Barth saß in der Krone in Karlsruhe, als ihu ein «inlretender früherer Knecht eines hiesigen Handlungshausee erkannte. Dieser entfernte sich sofort wieder und machte bei der Polizei Anzeige, »aS die Festnahme Barth'S zur Folge hatte. Seine Flucht hat den bisherigen nicht eben zwingenden Verdacht erheblich gesteigert.
— Biberach, 31. Jan. Ein Pächter, der kürzlich in der Nachbarschaft ein größeres Gut übernahm, ließ den auf 3600 Lentner geschätzten Heu- und Oehmd-Vorralh aus Vorsicht durch den Oberarms- geometer abstrchen und einen kleinen Stock probeweise wägen. ES ergaben sich nur 1750 Centner, je auf 2 ^4 angeschlagen; eine hübsche Ersparniß von 2500 ^4
— Gaildorf, 1. Febr. Nachdem sich am 3. Jan. Nachts gegen 11 Uhr der lebensmüde hiesige Schneider R. in seinemsBeite erschoß, kam am 23. Jan. der Fall vor, daß die 64jährige Wittwe W. vom tztixenhof, die einer Auktion in einem benachbarten Orte beiwohnte, auf dem Heimweg den Fuß brach, und die ganze Nacht hilflos in der strengen Kälte zubringen mußte, in dessen Folge erfror und nach langem Suchen am andern Tag Nachmittags 2 Uhr aufgefunden wurde.
der Fußbekleidung bezüglichen TheileS der Schrift möglichst anzueignew suchen. Mit dieser amtlichen Einführung des Mryer'schrn Schuh'» in der preußischen und wohl auch bald in der ganzen deutschen Armee ist dem berühmten Züricher Anatomen endlich die wohlverdiente Auer- kennung für sein unermüdliches Streben in dieser Richtung geworden.. Die erste Auflage seiner Schrift, in welcher er sein System de» natürlichen Schuhes ausstellte, erschien 1858; es dauerte also gerade. 20 Jahre, bis die Richtigkeit seiner Ansichten zur Geltung kam, und tausende von Füßen wurden in dieser Zeit noch verdorben und verkrüppelt.
— Berlin, 3. Febr. In der EundeSrathSsitzung vom 2. Febr. wurde daS Gesetz über die Tabaksteuer in Uebereinsttmwung mit den preußischen Vorschlägen angenommen. Die Anträge von Bayern und Baden auf Ermäßigung der Steuer auf inländischen Tobak von 24 auf 18 Mk. wurden in Anbetracht, daß sich daraus ein Ausfall von 2 Mill. Mk. jährlich ergeben würde, abgelehnt. Da« ReichSstrmpel- steuergesetz (Steuern aus Börsengeschäften und Lotterieloosen) wurde angenommen. 10 Mill. Mk. Reste aus der französ. Kriegskontribution werden an die norddeutseten Staaten veitheilt. Dorgrlegt wurde eia Gesetzentwurf bctr. die Ersparnisse an den von Frankreich für die deutschen OkkupalionStruppen gezahlten VerpflcgungSgeldern. Preußen und die von Preußen verwalteten Kontingente sollen erhalten 19,799,100 Mk. Sachsen 1,207,200 Mk. Württemberg 1,183,500 Mk, stimmt, liche deutsche Bundesstaaten, ausgenommen Bayern, als erste Rate 1,200,000 Mk. Bayern 3,374,100 Mk. Im Ganzen gelange» 26,763.000 Mk. an einzelne Kontingente des Reichsheeres für mili» tärpädagogische und humane Zwecke durch den Kaiser zur Vcrtheilung.
— Berlin, 4. Feb. Die Abendblätter melden, der Kaiser werde den Reichstag nicht in Person eröffnen; die Eröffnung finde Mittwoch Nachmittag 2 Uhr statt.
In Straßburg belustigten sich am 31. Januar mehrere junge Damen in einem FrstungSgraben mit Schlittschuhlaufen. DaS
— Spa ich in gen. Gestern Mittags wurde in Schörzingen ein, Eis brach jedoch» vier derselben hatten das Unglück einzusinken und allein wohnender 68 Jahre alter Mann, der sich selbst zu kochen ragten nur mit dem Kopfe über die Eisdecke hervor. Durch Soldaten, pflegte, vor seinem ein halbzubereitetes Mittagswahl enthaltenden welche ihnen Stangen reichten, wurden sie gerettet.
Herd mit theilweise verbrannten Kleidern und schweren Brandwunden Paris, 4. Febr. Nachrichten aus Schanghai vom 3. Febr. am Körper tobt aufgesunden. Allem nach liegt hier ein Unglücks- zufolge zerstörte eine Feuersbrunst das Frauen- und Kinderasyl zu
fall vor.
— Karlsruhe, 4. Febr. Anläßlich einer Interpellation betreffs der Tabaksteuer gab der Finavzminister folgende Darlegung des von der Regierung eingenommenen Standpunktes in dieser Frage: die Regierung sei nicht prinzipiell gegen die Erhöhung der Steuer, da das Reich und die Einzelstaaten derselben bedürften; indeß sei der Satz von 24 Mk. zu hoch und höchstens ein solcher von 18 Mk. zulässig ; falls letzterer nicht angenommen würde, stimme Baden gegen
Tientsin, wobei mehr als 2000 Menschen umzrkommen find.
Dom Kriege.
Wien, 31. Jan. Die Absichten, zur Reglung einer Anzahl Punkte der Friedenspräliminarien, welche inleinationale Fragen be» rühren. Konferenzverhandlungen herbeizuführen, gewinnen positiveren. Anhalt. Es scheint auch, daß man ruflischerscits gegen solche Konferenzen grundsäzlich nichts einzuweuden habe.
Berlin, 3. Febr. Der Times wird aus Wien gemeldet: das ganze Gesetz. Die Negierung werde die noch zu durchlaufenden ^ man besorge, Rußland habe von der Türkei die Abtretung der Flotte Stadien der Angelegenheit benutzen, um ihrer Auffassung Geltung i und die Zusicherung einer strategischen Stellung an den Meerengen zu verschaffen. — Das Haue billigte die Haltung der Regierung, erzwungen.
— Bru ch sol, 1. Febr. Heute stondiv vor dcw hiesigen Schöffen- St. Pe tersb u rg , 3. Febr., früh. Nus Adrianopel vom gericht die Metzger Greulich und Hirsch, angeklagt der Lebensmittel 31. Januar, Abends 6 Ubr, wird amtlich gemeldet: Die Friedensfälschung. Ende Nobemder v. I. wurden die hiesigen Metzger Zöller, Grundlagen sind von der Pforte angenommen und soeben vom Groß- Siegel, Veis, Hirsch und Greulich betroffen, Lebrrwürste in hohem Fürsten Nikolaus und den Bevollmächtigten des Sultans unterzeichnet Grade mit eingeweichtem Weck „gebindemiltelt" zu haben. Die ersten worden, ebenso der Waffenstillstand. Der Befehl zur Einstellung der Drei unterwarfen sich dem bedingten Strafbefehl; die letzteren Zwei > Operationen wird sogleich an alle Detachements sowie nach dem ergriffen den Rekurs.' Das Schöffengericht entsprach auch der Anklage ! Kaukasus entsendet. Alle Donaufestungen und auch Erzerum werden und verurtheilte Greulich zu 30 und Hirsch zu 50 <^4 Strafe.' ^von den Türken geräumt.
— Aachen, 31. Januar. Es kurfiren in der Stadt aufregende ! Wien, 4. Febr. Die Pol. Korr, meldet aus Bukarest: Starke
Gerüchte über eine Massenvergifiung durch arsrnilhvltigiS Kochsalz. Abthcilurgen russischer Matrosen passtren Bukarest nach Bulgarien. Thatsächlich sestgrstellt ist: Vor ungefähr acht Tagen erkrankten in Wien, 5. Febr. Deutschland, England und Frankreich haben die der Kölnstraße in zwei Häusern die sämmtlichen Einwohner, ohne österreichische Einladung zur Konferenz bereits zustimmend beantwortet, daß man eine bestimmte Ursache entdecken konnte. Appetitlosigkeit, Zeit des Zusammentritts noch unbestimmt. Die Feststellung drS
Leibschmerzen, aufgedunsenes Aussehen zeigten sich bei allen Patienten. Als nun in dev letzten Tagen noch zwei weitere Familien unter denselben Symptomen erkrankten, gcrielh der behandelnde Arzt auf den Gedanken, das Krchsal; chemisch untersuchen zu lassen, und siehe da, es wurde ein nicht unbedeutender Gehalt von Arsenik in demselben sestgrstellt. In dem betreffenden Epezereiladen, wo das Salz verkauft
Vermischtes.
In interessanten Aufsätzen über die Besteuerung des Tabaks in Deutschland erzählt vr. R. Schleiden, in Thüringen würden angeblich worden, wurde der Solzvcrrath versiegelt; die gerichtliche Unter-! jM. 20,000 Ctr. Runkelrübeublätter zu Tabak verwendet. Diese, sowie
Zeitpunkts erfolgt nach Beendigung der Adrianopler Verhandlungen in Betreff der Fnrdensgiundlagen. Votum, Schumla, und Varna bleiben in türkischen Händen.
suchung wird wohl das Nähere ergeben. Eämmtliche Erkrankte sind jedoch außer Gefahr.
— Berlin, 2. Febr. (Ter Meyer'sche Schuh.) Durch eine Verfügung vom 20. Dez. v. I. des k. preußische» Militär Oekonomie- Depaitement (Belleidungsabtheilnng) über die Nnfertigurgsweise der Mtlilär-Fußbekleidung, wird den Truppen empfohlen, die in Meyer »c Zeller'S Verlag (Fr. Vogel) in Stuttgart erschienene Schrift des Prof. Herrn. Meyer in Zürch .lieber die richtige Gestalt des mensch Uten Körpers" zu beschaffen und darauf zu holten, daß sich die Zu- s tveider (Sckmhmacherweister) den Inhalt des auf dir Anfertigung
Cichorienblätter und sogar Kartoffelkraut würden auch im Magdebur- gischen und in der Pfalz viel verarbeitet. Die in Süddeutschland ziemlich verbreiteten Vevey-Cigarren, welche zu 1 »14 62 bis 2 ^4 56 L. für 100 Stück verkauft würden, enthielten gar keinen Tabak, sondrm bestehen aus sorgfältig ausgewaschenen und dadurch ihres ursprünglichen Geruchs und Geschmacks entkleideten Kohl- und Rübenblättern, die dann in einer besonders zubereiteten Tabaksbrühe längere Zeit getränkt» getrocknet und verarbeitet würden. Schleiden erklärt ferner, daß Cigarren In keinem Lande so billig seien wie in Deutschland und daher rühre ihr ungemeiner Verbrauch.
chtä>er in «tat«.