Knabe Hatte-Mhrdessen ans die Mine gemacht, var «r unbkdrnjrnd am Kopfe beschädigt und lies, »ie wenn nicht» gesehen wäre, dem Zage auznter entgegen. Die v«r Schreck fast M sich girathene Mutter formt« ihrpr Sohn wohlbehalten in ihre rme! schließen, möchte aber diese« Lrlehniß nicht so bald au» ihrem ^rdikchtniffv verlieren.
— jAlm, )0. Jan. Die ,U. G.* schreibt: gestern Abend zwischen 7 und 8 yhr wurde der auf der Durchreise befindliche Matrose E. Willjaw» pp-Belgrad, welcher auf dem Postamt poch eine Anzahlung wachen wgllte und sich auf de« Bahnhofplatz bei einer Weibsperson nach^ dem Postgebäude erkundigt«, von zwei in deren Nähe befind- ljchep Burschpi au den Glöcklergrabxn hinter der DeutschhouSkpserne gffätzrt, Wchdst gröblich mißhandeltj, so »aß mehrere Dchyundpugen mi deff,n sthpf fichihar wäre», und sriuer Laarschaft im Betrage von SO Mk., welche er in seiner Uwhängtasche hatte, sowie seiner silbernen Eyiinderuhr beraubt. Die b,tr. WiMperso». sowie einer ihrer Zuhälter wurden heute früh von unserer Polizei ermittelt u»d wegen Ber» dacht» de» ausgesvhrten Raubes festgenowmrn.
Mer den ASstsg Victor S«a»«elbringt dir »Dorfztg« nachstehende Notizen: Sein L^ol» entschjktzMnqtjonqler Fürst pnd als streng conftitutioneller König «rd ^n alle» Lonartrm gesungep. Er war überall persönlich dgHi und v?o eh dir Politik erlaubte, voran und da» Gfück hat ihm Hakei in seltener Weise geholfen. Kür kür Grab hat man dir Aufschrift vorgeschlagen: „Er eroberte mit frsVvrr Hilfe (Napoleon und Preußen-Deutschland) dir Hälfte seine» Lande» (Lombardei, Venetien, Rom), die andere (Sizilien und Neapel) schenkte ihm einer seiner Unterthanen (Garibaldi).*
Von unbestreitbarer Häßlichkeit in seiner äußern Erscheinung, war er einer der liebenswürdigsten Menschen, er selber sagte einmal scherzend: Der Häßlichste jn Italien bin ich zum Glück nicht, das ist mein Sohi (Humbert). Dafür ist Humbert« Gemahlin Marguerita die schönste Italienerin. Der traditionellen Grandezza, die mit der Herrscherwürde verbunden sein soll, hatte er gjinzlich ohgeschlyorep, ohne sich i iz, großen Dipgep etwas zu vergeben. Er war kein Genie, pbrr sin-MaZn von gesundestem Menschenverstand upd sein Hauptvorzug, daß er grundgescheidte Leute an sich hexauzog, und fich ihnen — München, 10. Jan. Lei der bekannten Doktorbäurin in/unterzuvrdnen verstand. Er wurde von seinen Italienern abgöttisch
Mariabrunn Hphgn fich nach dem „Bayer. Kurier* für nächsten Sommer zu« Su kauf ent halte beretz» 800 Russen, fast ausschließlich höhere Offiziere, darunter: der durch die Operation vor Plewno tzefarmt ge- wordene General Fürst Jmeritinsky, angemeldet. Auch General Lolleben, der im verflossene), Sommer schon zu« dritten Male die Doklorbäuesip kppstztzW, Wizd für nächsten Sommer wieder in Mariabrunn erwartet.
stkopi. 10. Jan. Jn einer Nachtfitzuvg beschloß der Gemeinde- rath chrstimmjg die Resolution, es wünsche dir Nation» daß da» Grab de» ersten Königs in Rom sei. Er bewilligte vorläufig für ein Denkmal 100,600 Francs. Deputirte des Parlament» unterschrieben eine Petition, worin Humbert um die Beisetzung .seihe« Vaters im P«theyv-gebet«! wird'. __
Ivo« »kriege.
Wie n, 10. Jan. Die Presse meldet auS Pera vom 9. d.: Ar Minister dz» ÄuSWättjM, Server Pascha, hat dem diplomatischen Korps amtlich mitgetheist. daß die Pforte beschlossen habe, bei Rußland direkt um Waffenstillstand uachzpfuchen, und daß Renk ^Pascha mit einem Mitglied« de» KrtegSrathe« sofort-ya^h MtztzeffH her zp( stimmenden Antwort aus St. Petersburg iv -ha» htiMsthr Hau^ MarUrr fich begeben wczdc.
Konstantinopel, 10. Jan. An die russischen Höchstkom »andirevden, die Großfürsten Rstolan« und Michast, ist von hier guS ha» Ersuchen gerichtet worden» sie möchten Ort und Zeit zu einer Begegnung mit den türkischen Oberkommandant» bestimmen, um eine Besprechung wesen eine« Waffenstillstände« zu ermöglichen.
St. Peter »bürg, 10. Jan. Aus Lowtscha Hz» K. d. r General RadrDy yahm am s9. nach hartnäckigem Kampfe die ganz? Schipkaarmer, bestehend aus 41 Bataillonen, 10 Batterien, einem Kavallerieregiment unter Ressel Pascha gefangen. MirSky vkkupirt Lasanlik, Skobrleff Dorf Schipka.
K on ft o n tinvpcl, 11. Jan. Die Agei-ce Havas meldkl: Die Russen sind in Zeni Sagra und Talar-Bazaidsch'k eingrrvckt. Die Eisenbahnlinie nach Jamboli ist bedroht. Adriavvprl wird von der Bevölkerung verlassen. — Dem 'gestrigen Ministerrathe wohnte Mukhtar Pascha bei.
Konstantinopel 11. Jan. Die hiesigen Blätter bestätigen, daß die Rüssen den Balkan bei Äedschidere und Jchtiman überschritten, Kazanlyk besetzt und dir Garnison desSchipkopaffes abgeschnitten haben.
Wien, 11. Jon. Die Polit. Korresp. meldet aus Belgrad vom 11.: Nach 6 Tage dauernden heftigen Kämpfen haben die Serben vorgestern und gestern unter sehr beträchtlichen Verlusten Goritza, V'nck und alle die Festung Nisch beherrschenden Höhen? erstürmt. Jn Folge dessen hat Nisch heute Morgen kapitultrt und find die serbischen Truppen am Mittag in die Festung eIngerückt.
Eetltnje, 11. Jan. (Offiziell.) Gestern Nachmittags 2 Uhr ergab sich die Festung Antivari bedingungslos dem Fürsten von Montenegro.
London, 18. Jan. Die Pforte zeigte dem hiesigen Botschafter an» der mit Rußland ab.u'Llitktlide t,Lüime!ne Waffenstillstand sollte fich auch aus Rumänien, Serbien, uud Montenegro erstrecken.
Konstantinopel, 12. Jan. Die russische Antwort auf das Waffenstillstandsgesuch der Pforte erfolgte durch Telegramm des Großfürsten Nikolaus an den türkischen Obrrkommandanten. Dieselbe hebt hervor, daß in diesem Augenblick von Waffenstillstand nur dir Rede sein könne, wenn auch die FriedenSgrvndlagen festgrftellt seien. Der Großfürst zeigte ferner a», die Unterhandlungen seien direkt mit ihm zu führen. _
^edäktion^Dnr^Mi^Vcrlä^von^^^elUHNige^r^sä!»!^
verehrt; dasselbe soll weniger gelten von Hmnbert als »on dessen Gemahlin; sogar die Republikaner und Verschwörer (Mazzint) er- klhetui: Die Monarchie Victor Emanuels einigt, hie Republik spaltet Italien. Seine Popularität dankte der König nicht einer Herablassung, der man den Zwang ansgh.^dsrziEinuprzMchLen Wesen. Er war häßlich, aber sein ganzes Wesen vnll «ästig« ^Männlichkeit; er war untersetzt, breitschultrig, sein mächtiger Schnyrr- und Backenbart seit Jahren stark ergraut. Ein«»pprjügliche.tHg«ifHtft war sei» persönlicher Muth, den er svwihl bei'seiner MrbliNgS«fch aftiyung. der Gemsen- und Steinbock-Jagd -im Gebirge, wie auch auf dem Schlachtfeld zu zeigen vielfach Gel-genheit halte. Jn seinen Lebensgewohnheiten war er sehr einfach und anspruchslos. Seine Mahlzeit bestand aus einem Fleischgericht, am liebsten Wildpret, Früchten unk einer Flasche Lgndwein. Zum Gutschmejsser war er picht geboren^ seine Verachtung der Kochkunst erregte die Verzweiflung derHofkvche. Ja seinen Schlösser» in Turin, Floren; und Rom benutzte er immer nur ein paar Zimmer» weist zu ebener Erde. Er rauchte »ls italienischer Parriot^Cavoura* — jene entsetzlichen Cigarren, dhe 5 AMefimi Irchizer) da» Stück kosten» und die reine Lust Jtalstn- vsrßänstkn.
Man sah ihn Häufig in den Straßen in Turin, Mailand, Genua, Florenz Md Rom; er ging gewöhnlich allein und incoxnito, in unscheinbarer bürgerlicher Tracht. Es kannte ihn freilich jede» Kind, mau that ihm aber den Gefallen und stellte fich, als kennt man ihn nicht. In Turin waren in früherer Zeit seine abendlichen WgviMmgm, oft in die ärmlichsten und entlegensten Gassen, Gegzn- MaUd heS EladlgesprächS. Victor Emanuel spielte bei solchen Abend- spaziergängen den modernen Harun rtzi Raschid, ich Kberzeugte fich mit eigenen Ohren von der Stimmung des Bvlks und ckuch mit eigene» Augen von der frisch aufblühenden Schönheit der — LapdeStöchter. Seine eifrige Bewunderung der Frauen gab ihm einmal Gelegenheit, licn Namen Ke (-alantuowo wörtlich zu verdienen. Ein Oberst war eifersüchtig auf seinen Monarchen, er erbat sich eine Audienz und forderte srlvrr. Abschied. Der König forschte nach den Gründen und der Oberst hielt nicht damit zurück. „Sie glauben Ihre häusliche Ehre durch mich verletzt, sagte Victor Emanuel, ich will Ihnen Ge- nuythuvng geben*. — Sprach'«, nahm zwei Pistolen i»on der Wand und hielt dem Obersten eine hin. — „Ick kann auf meinen-König nicht schießen*, sagte der alte Soldat. — „Dann umarme» Sie mich» Herr Generali* rrrf der König — und der Beförderte that rS mit feierlicher Rührung. — Nicht Übel ist die Geschichte! von dem neugierigen Engländer, der Abends in Florenz um da« Schloß des König» herumschlich. um Geheimnisse über das häusliche Leben des König» aufzuschnappeu. Er steht an einer Seitenthüre einen Herrn lehnen, der seine Cigarre schmaucht, und fragt ihn, wie man e« anzufangm habe, des Königs Privatzimmer zu sehen. Komme« Sie nur herein, sogt der Unbekannte, führt ihn in da« Z'wmer, zeigt ihm alle«, heißt ihn Platz nehmen, bietet ihm eine Cigarre an und schüttelt thm zum Abschied die Hand. Erst draußen ging dem Engländer ein Licht auf, daß er mit dem König geplaudert.
Obwohl von der Kirche m «cht und Bann geryan, war Victor Emanuel doch stets ein, strenggläubiger Katholik, aber unzugänglich jesuitischen Einflüssen. Nichts fiel ihm persönlich schwerer, als gegen den Papst da« Schwert zu ziehen und ihm Rom zu nehmen, er unterwarf sich nur dem nationalen Rufe seines Volkes nach Rom. Er war in zweiter Ehe morganatisch mit der Tochter eines Tambour-MajorS, der nachmals zur Gräfin Mirasiori erhobenen Gräfin Rosine, vermählt, ließ fich aber nur kirchlich, niemals vom Standesbeamten trauen. Seine Kinder aus dieser Ehe führen den Grafentitel.