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Lür§sr-SsssHsoLLkt.

Nächsten Samstag» den 3 November, Abends 8 Uhr,

findet bei Thudium die jährliche

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statt. Tagesordnung: ») Rechenschaftsbericht,

b) Kassenbericht.

e) Neuwahl des Vorstandes und Ausschusses,

6) Antrag de» Ausschusses wegen Veräußerung des Klaviers.

Zu recht zahlreichem Erscheinen ladet die Mitglieder freundlichst ein

Der Ansschuß.

Schuld- und Kürgscheiue, Zins-Quittungen

für die Württemberg. Staats-Schlüden- Zshtungs-Kasse und für Privaten, sowie

Quittungs-Formulare

für beliebige Zahlungen, empfiehlt zu gef. Abnahme

die A.Oelschläger'sche Buch« u. Steindruckerei.

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Am Samstag, den 3. November halte ich

Metzelfuppe,

wozu freundlichst einladet

A. Uprvk, K6sts.ur3.tsnr.

Einen schönen großen

Gvalsfttt

mit Borherd hat zu verkaufen

Hafner Mütschele.

Stuttgart. DerSt.-A* schreibt unterm 29. d. M.: Personenzug 130 ist gestern Nacht beim Abfahren von der Station Herbrechtingen in der Richtung nach Uim auf einige Güterwagen des behufs der Kreuzung mit Zug 130 auf der Station stehenden Güter, zugs 347, von welchen ein Theil über die von Zug 130 zu passirende Abfahrtsweiche hinausragte, aufzefahren. Eine Verletzung von Pasta» gieren kam nicht vor, dagegen wnrden einige Güterwagen beschädigt. Nach zwei Stunden konnten beide Züge ihre Fahrt fortsetzen. Unter- suchung ist bereits tingeleitet.

Stuttgart, 26. Okt. Auf das von Hackländer hiuterlastene Vermögen ist nunmehr in der Thal Beschlag gelegt worden. Die Sache ist sehr ernst» denn es handelt sich um eine voraussichtliche Strafsumme von über 100,000 ^ und an Erlaß derselben kann um so weniger gedacht werden, als ähnliche Prozesse gegen andere, meist in kleinen Verhältnissen lebende Leute angestrengt worden sind. So geht der unerquickliche Zwischenfall einem noch weit unerquicklicheren Nachspiele entgegen. Auch auswärtige Verleger, mit denen der Ver­storbene in Verbinduag stand, sind jetzt amtlich aufgefordert worden, genau zusammenzustcllen, was sie im Ganzen an Hackländer für Ho­norar gezahlt haben.

Stuttgart, 29. Okt. Am letzten Samstag wurde hier der 28 Jahre alte Waguergeselle Gottlieb Kuschwitz von Naßadel, Regier­ungsbezirk Breslau, wegen Bettels verhaftet, in dessen Besitz 272 51 Pf. baar Geld gefunden wurden.

Stuttgart, 30. Okt. Heute Nacht sind etwa 80 württem- belgische Steinhouergesellen mit dem Schnellzug vis Ostende nach London abgegangeu, wo sie gegen guten Lohn Arbeit finden. Die UeberfahrtSkosteu trägt der Unternehmer. Die Beköstigung und Wohn­ung erhalten die Steinhauer i» London vertragsmäßig gegen 2

Per Tag.

Ludwigsburg, 27. Okt. DieL. Ztg.' schreibt: Letzten Donnerstag Nachmittag wurde die Brüder, und KinderanstaltKarlshöhe* in Aufregung und Schrecken versetzt, woran Sinder und Erwachsene wohl längere Zeit denken werden. Einer von den erst in neuerer Zeit oufgenommenen Brüdern nämlich, an dem man übrigens in den ersten Tagen seines Aufenthalts in genannter Anstalt nichts besonderes bemerkt hatte, gab augenscheinliche Beweise von Geistesstörung zu erkennen. In einem solchen Anfalle stürtzte sich derselbe plötzlich auf die andern Brüder, verfolgte sie mit dem Messer, und nachdem sich dieselben in die Snstaltshäuser geflüchtet hatten, zertrümmerte er unter fürch terlichen Drohungen mit Steinwürfen ungefähr 50 Fensterscheiben, wobei namentlich die Kinder eines der Mädchenhäuser sehr gefährdet waren. Nachdem sich seine Kräfte erschöpft und er zu Boden geftürtzt, gelang es der Beherztheit einiger Brüder, seiner habhaft zu werden und ihm die Zwangsjacke, welche aus der Stadl herbeigeschafft worden war, anzulegen. Noch am Abende wurde er in den hiesigen Spital gebracht.

Bon der Reutlinger Alb. Ein Fall der Vergiftung durch Belladonna, der im Lauf dieser Woche in Genkingen vorkam, dürfte in gegenwärtiger Jahreszeit Eltern und Lehrer bewegen, die Kinder und Schüler mit der Tollkirsche bekannt zu machen und vor dem Ge­nuß dieser Beeren ernstlich zu warnen. Dieß schon deßhalb, weil ge> geuwärtig diese Beeren reif find und die Kinder viel im Walde sich aufhaltrn, umBüchele* aufzulesen. Ein Knabe von Genkingen, 3 Jahre alt, kostete in dieser Woche von dieser gefährlichen Frucht. Bald darauf zeigten sich an chm die bekannten Anzeichen der Vergift

tung durch Belladonna. Den Bemühungen des herbetgerufenen Arztes gelang es glücklicherweise noch, den Kleinen dem Tode zu entreißen. Eine weitere Gefahr droht unfern Kindern durch die sogenannte Kreuz­otter, die ebenfalls bei uns nichts Seltenes ist. Kam eS doch vor. daß einige Knaben, die barfuß waren, zwei Ottern tödteten, ohne zu wissen, daß dir eine derselben eine Kreuzotter ist.

Balingen, 26. Okt. Ein bedauernswerther Unglücksfall hat sich am Freitag Abend zwischen Zillhausen und Stockenhausen ereignet. Der Postbote aus letzterem Orte, ein 71jähriger aber noch sehr rüstiger Mann, der schon seit einer langen Reche von Jahren täglich seine äußerst beschwerliche Tour durch mehrere Ortschaften hierher und zurück aussührte, stürtzte zwischen oben genannten Orten, wohl im Dunkel der Nacht auf dem schon so oft zurückzelegten Weg irre geleitet, mit dem Botenranzen auf dem Rücken einen steilen Abhang hinunter und erlitt hiebet, namentlich am Kopf, so bedeutende Verletzungen, daß der Tod wohl sogleich rintrat. Seine Angehörigen, von dem langen Ausbleiben de» Verunglückten beunruhigt, brachen zu später Stunde auf, um ihn zu suchen, und fanden Nachts 12 Uhr durch den am Straßenrand liegenden Botenstock aufmerksam gemacht, den Leich­nam des Unglücklichen in der tiefen Schlucht. Gerichtliche Untersuchung ist zwar eingeleitet, doch dürfte dieselbe keine besonderen Resultate zu Tage fördern, da der Verunglückte im Besitz seiner Uhr und Baarschaft gefunden wurde und ein Verbrechen den vorhandenen Umständen nach überhaupt nicht wohl anzuvehmen ist.

Ulm, 27. Okt. Ein Bauer von Senden, bäurischen Bezirks- amtS Neu-Ulm, hatte letzten Samstag auf dem hiesigen Wochenmarkt an einen Händler ein nicht unbedeutendes Quantum Butter verkauft. Als man die Ballen anfschnitt, zeigte eS sich, daß uur außen eine dütlne Schichte richtiger Butter, innen aber eine Mischung von sog. Lnollenkäse war. Derselbe Bauer kam heute wieder mit ein paar Ballen auf den Markt. Beim Durchschneiden zeigten diese die gleiche Beschaffenheit» wie die vor acht Tagen verkauften, die Polizei nahm deßhalb den Verkäufer fest, welcher sich nunmehr wegen Betrugs iu gerichtlicher Haft und Untersuchung befindet.

Biberach, 28. Okt. Unsere Gegend hat gestern ein Merk« zeichen verloren, was vornemlich bei alten Leuten schlimme Erinnerungen erweckte. Das BenzenhauS, ein einsamer Hof auf den Höhen gegen Südost gelegen und 1 Kilom. von der Heinrichsburg entfernt, ist gegeu 5 Uhr Nachmittag» niedergebrannt. Zur Zeit, als die berüchtigte Räuberbande des schwarzen Veri das Oberland brandschatzte, war e» ein beliebter Sammelplatz jener Bande. Ueber die Entstehung de» Brandes ist vorerst nicht» Näheres bekannt.

AuS Baden, 29. Okt. In Pforzheim scheint die noch im vorigen Jahre so lebhaft ausgetretene Agitation gegen die Staats- kontrole für Gold» und Silberwaareu sich iu ihr Gegentheil umge« wandelt zu haben; die Mehrheit der dortigen Fabrikanten hat jetzt gegen ein thatsächlich wirksames Kotrolgesetz nicht» mehr einzuwenden.

Lahr, 27. Okt. Die am letzten Samstag aus dem hiesigen Wochenmarkte in Szene gesetzten Taschendiebereien wurden heute fort» gesetzt. Einem Dienstmädchen wurden 20 aus der Tasche gestohlen.

München. 27. Okt. Der katholische Pfarrer Günther von Pettstädt bei Bamberg ist wegen der in einer Predigt gethanrn Neu« ßerung,Ein Liberaler kann und darf nicht gewählt werden; wer ihn wählt, versündigt sich schwer,* vom Schwurgericht in Obrrfranken eines Vergehen» wider die öffentliche Ordnung nach Z. 130 » de»