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»Hof« Tübingen ngin am Donnerstag Zur Verhandlung
Das Departement der JustizweMtnstkHt im heul Tagesordnung sLr dia-Lerhapdlungen de« K. kchwurg im dritten Lmartal 1N7. ^Hirnach beginnen die St»
HM 27. Hcpt. und endigen am Samstag, den IS.
— Postbvch für WSrltrmbkrg. Auf 1. Der. d. I. wird ein sein den Herren Öbrrpostrevisor Bacmeister und Psstmeister Niederhvfer Hier mit Genehmigung mr K. Postdirektion bearveitetes Postbuch für Württemberg erscheinen/ das kückstig'alljährlich auf jene Zeit heraus, ^egebin werden soll. Dasselbe wird eine übersichtliche Darstellrchg -er Brief' und Fahrposttoxen innerhalb DeutAhlands, des Gebitts Äs allgkuuiven PoKmreins und des PostvrreinsauSlavdeS nebst er- «urnnven'W^neckkcknßen, 'und ats^Äiihastg 'nochleinen Wechselstempel- fteuer- und Telegraphentarif enthalten. In elegantem Umschlag, mit «inem Umfang von etwa 1H0 eh« gedruckten Weiten wird es nur 1 kosten. Wir empfehlen das Mviß ganz zettgemäße UmkivWicn, Mst'wckcheS demnächst eine Subskription eröffnet wdrden soll, der Auf- 'Olerksamkeit unserer'Äser.
'»aatsanzeigcr bieMnM "Flaschen süßer UützSUvUne, 'Mvlgga, M irbri ru . -Portwein,
Mädchen von einer Futtrrschneidmaschine. erfaßt und. yltttz doibei den Lob. -— Bei einer am 15. d. im Sindemnger Lömd gthaltelien iJagd wurden 3 Wildschweine betroffen, denerr es gelang, dem Jagd- Aub zu entrinnen. '
— Cannstatt, 19. Sept. Gestern Abtnd verunglückte in der Deckerffchen Maschinenfabrik ein erst vor 8 Tilgen daselbst eingetrelener Arbeiter. Derselbe war mit noch 2 anderen Arbeitern auf deui Lauf- ' ktahn beschäftigt, bekam dort Schwindel und eine Ohnmacht, -stüttzte
trotz des vorhandenen Geländers vom Laufkrähn herunter und war augenblicklich tobt. .Leider ist der Verunglückte Färnilienvatex, und hinterläßt neben'der'Aran 4 rinmündige Kinder, der- Verunglückte ist hiesiger Bürger ünd'' siia/ lMmgärtner.
— Cannstatt, 19. Sept. Gestern Nachmittag Uhr ereignete sich bei Obertürkheim das Unglück, »aß baS"Mkjährtge Kind eines dortigen Bürgers, der unter der Baynline auf, lesneu» Lande arbeitete, von dem von Zürich kommenden Schnellzug Verfahren' wurde und in Folge der erhaltenen Verlegungen 'cim Kopfe um's Leben kam.
— Heilbronn, 18. Sept. (Vom Wochenmarkt.) Bei lebhaftem Verkehr stellten sich auf dem heutigen Markte die Preise bei den Kar- toffeln auf 2 -4L 20 L bis 3 -4L und bei^Mostobst auf 4-4L 50 L bis 5 -4L 60 per Ztr.
Champagner rc. versteigert werden. Diese Auktion wurde polhWth. verhindert, da eine Son dem gerichtlichen Sachverständigen vorgenÄ- »enezUntzHichnziy der -p-chWen Weine eMhn hatte, daß dieselben em stark iptritüshaltigis, dürch derschitdiliti Eher parfümirte» Gemisch von Waffer und schlechtem Zuckersyrup waren. Das Gericht eükannte auf versuchte Täuschung den kaufenden Publikums und verurtheilte dp Angepagten zu 4 Mmmt Gesäogniß und 600-M Geldstrafe.
—Ä" bes Köln ist Äm BWd des )W. das Bahnhofgebäude
der Mrgisch-MärkiWn Bühn abgebrannt. Wstr Entstehungsursache wird die Explosion einer Erdöllampr angegeben. Der Verkehr wurde nicht. gestört.
Zürich, 13. Sept. Am 6. d. machten 2 Engländer nslt 3 renommirten Führern eine Expedition auf den Lyskamm im Wallis. Am»anderen Tag'fand man die Leichname aller Füufe von einer »Ne> rächte', einer ntedergestürtzten Felsmaffe verschüttet. — Der Mb an dem.Jühalt des.Psstfnrgons in.Lürch, aus dem ca. 69Ms>-Fr.
— Böblingen, 18. Sept. In AidtliWMTovrde lin Bimst»' -entwende t « u r d e n»--ift entdeckt. Er wollte bei einem Bankier in"Londoi>
,eineck der mit/entweüdeten amertkan. Eisenbahnbonds verkaufen, den» -Mbitcketn von der Polizei nach Laudon tsl«graphirt worden. wäre». Der Dieb wurde »griffen, verwrigette aber zunächst ^ede Auskunft Wer stcke-Person. «Er will den Bond von einem» Freunde erhalte» haben den er nicht Nennt. Er ist verhaftet. __^_
Dom Kittetze.
Berlin, 18. Sept. Die Post schreibt: Unter vielen überraschenden Erscheinungen der gegenwärtigen Leit ist: kaum, eine überraschender, als die außerordentliche Unkenntlich, worin ziemlich ganz Europa, vor allem das am meisten interefsirte Rußland, hinsichtlich der Stärke- der Türkei sich befunden hat; denn es ist ganz unmöglich, daß die Türken erst seit der Kriegserklärung die Organisation und Ausrüstung geschaffen hätten,-welch« sie jetzt-in Stand setzt, den Russen stegreich die Spitze zu bieten. Diese Unkenntlich der Verhältnisse entschuldigt nun freilich die Russen durchaus nicht, erklärt aber die sonst unbegreiflichen^ Vorgänge auf dem Kriegsschauplatz. Hiezu tritt, daß in einem- gewissen Augenblick, ungefähr in der Zeit des . Balkan- Übergangs ein außerordentlicher-Umschwung in beiz Haltung der tittillschev Truppen eingetreten ist.
Konstantinopel, 18. Sept. (Offiziell.) ' Dis Regierung
durch
^ erklärt die Nachricht von der Räumung des Schipkapasse Gebrochenes Obst, Luiken, wurde das Russen für unbegründet. Die Brigaden von Solch Pascha und Ml daS Simri zu 3 ^ verkauft. I Pascha seien, nachdem sie die den Nikvlaiberg besetzt haltenden Russe»
— Pfullendorf (Baden), 12. Sept. Ueber das bereits gemeldete vernichtet haben, nach sechsstündiger Okkupation der russischen Positiv» Unglück in Linz »fährt man folgendes Nähere: In dem Dorfe Linz aus strategischen Gründen in ihre früheren Stellungen zurückgekehrt.
stürtzte gestern kurz vor Feierabend der neügebaute, 140 Fuß hohe K'rchthurm ein. Die Fahne war schon auf demselben ansgepflanzt zum Zeichen, daß er vollständig aufgerichtet sei. Es sollte eben noch der Schlußstein auf den Thurm aufgezogen werden, als die schreckliche Katastrophe eintrat. Ein Lehrjunge, welcher unten im Thurme die Riffe zumachen sollte, sah, daß diese immer größer wurden und rief den oberen Arbeitern zu, sie sollen herunter, der Thurm ftürtze ein, doch während er hinaussprang, fielen schon die Balken herunter und der ganze Thurm stürtzte unter schrecklichem Getöse ein. Von den noch anwesenden Arbeitern war einer sofort todt und acht wurden schwer verwundet. Den Zimmermann, welcher zuoberst aus dem Thurme war, schleuderte es über die Straße hinunter, wo er augenblicklich todt blieb; ein anderer Arbeiter fiel zuerst aus das Kirchen- dach und dann herunter. Das Jammergeschrei der Unglücklichen unter den Trümmern war entsetzlich, bis sie hervorgebracht werden konnten. Aerztliche Hilft von Pfullendorf und Wald, sowie eine barmherzige Schwester wurde telegraphisch herbeigerufen. Der Tröm- merhaufen ist so hoch wie die Kirche selbst und fiel auch auf das Gewölbe des Chors, so daß die Kirche schwerlich mehr benützt werden kann.
— Die chemische Untersuchung der vom Polizeipräsidium zu Berlin in verschiedenen Geschäften entnommenen Proben von grmghlenem Zimmt und'Pfeffer hat ganz eigenthüniliche Ergebnisse geliefert. Beim Zimmt hat sich nämlich, wie das Berl. Tagebl. mittheilt, herausgestellt, daß demselben im Durchschnitt -etwa 16 Proz. mineralische Stoffe, vornehmlich Eisenocker, und nebenbei auch Maismehl beigemischt, und außerdem die schlechteste, vielleicht schon zur Gewinnung des Kassia- öls, verwendete Rinde» wenn nicht ganz, so doch zum größten Theil verwerthct worden ist. Bei der Untersuchung des Pfeffers hat sich ergeben, daß etwa 20 Pro;, desselben nicht wirkliche Bestandtheile von Pfeffer waren, sondern Sand, Thon, Knochenmehl und theilweise sogar Holz. Die bezüglichen Fälle sind der Staatsanwaltschaft zur weiteren Verfolgung übergeben worden.
— Berlin. Zum Thema Weinverfälschung liefert das nachstehende Uttheil des Kreisgerichts zu Eberswalde (Reg.Bez. Potsdam) einen interessanten Beitrag. Laut Anzeige sollten von einer Firma mehrere
on stantin op e l, 18. Sept. Ungeachtet der letzten blutigen Niederlage der Russen bei Plewna soll, den neuesten Nochrichten Os- man Paschas zufolge, der Kampf noch sortdauern. — Suleinm telcgraphirt: Nach der Einnahme der Position des Nikolaiberges greift» die Türken nunmehr die letzten russischen Positionen des SchipkapaffeS an. Der Kampf dauert fort. — Ein weiteres Telegramm Suleiman'S meldet: Eine in den Hain-Boghazpaß entsandte RekognoszirungS- Abtheilung bestand ein Gefecht mit russischen Truppen, welche geschk- gen wurden und 200 Mann verloren.
Konstantinopel, 19. Sept. (Nachts.) Ein Telegramm Suleimav's vom 18. Sept. bestätigt die durch die Russen erfolg!! Wiedereinnahme der Befestigungen von Sveti NikolaS, die blos W Stunden von den Türken besetzt waren. Die Türken wurden « Russen, welche Verstärkungen erhielten, heftig angegriffen, und umM Sveti Nikolos wieder räumen, und sich hinter die ersten VerschanzunW zurückziehen. Der türkische Verlust beträgt 100 Tobte und 200 Ver- wundete, der russische Verlust 1000 Manu.
Die Erfolg?, deren sich die Montenegriner zu rühmen vermögen, können leider nicht die traurige Lage des Landes ändern. P. A. Bastlcikow, der Bevollmächtigte des Slawischen HilfSkomites, schildert dieselbe in einem Briefe an Aksakow folgendermaßen^: „Die Noch i» Montenegro hat bereits ihren Höhepunkt erreicht. Die Hälfte des Ackerlandes, dessen ohnehin nur wenig vorhanden ist, bleibt unbestellt, und der Rest, auf dessen Produktion die ganze Hoffnung gesetzt wurde, ist durch die herrschende Dürre total unproduktiv gemacht morde» Das Elend der Bevölkerung ist herzzerreißend. Die Montenegrinei haben gegenwärtig keine Kleider und gehen halbnackt herum; die Be? mundeten, welche die Spitäler verlassen, kommen in der> SpitalwäW (Hemd und Hose) heraus. - EH smeinem letzte« Besuche begegnete rch in dem Innern der Nahia vielen Männern, welche kein Hemd hattw, aber jetzt, jetzt besitzt auch nicht eine einzige Frau dieses StückiWäsche- — W icn, 9. Septbr. Nach einer Meldung der Presse ist die ser^ bische Kriegsaktion, in Folge der russischen Mißerfolge und der Abneigung der großen Serbenpartei gegen den Krieg definitiv ausge- geben. Das Ministerium wird formell die Kriegsfrage vor dtt Skuptschina bringen, deren Ablehnung als gewiß anzusehen ist. „
Redaktion, Druck und Verlag von S. O el schlag er in Calw.