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Da- Programm umfaßt ziemlich die gleichen MmMn, dem kürzlich in Herrenalb gegebenen Konzert sosüvM- fall fanden. Herr Lutz selbst ist als Meister Ln Okgß und wird,,derselbe von tüchtigen GesangskräftenMuL.HAu stützt. Das Konzert findet in der neuen scWi ß«schznÄtei>> Kirche- statt, die mit einer ausgezeichneten Orgel ausgeMtr^M^WkWchrn die hiesigen Kunstfreunde auf den bevorstehend» Genuß aufmerksam mit dem Bemerken, daß das Konzert so rechtzeitig beendet fein wird, daß der um 6 Uhr in Birkenfeld abgehrndr Zug bequem zur Rück­kehr benützt werden kann. '

Stuttgart. DerSt.-A.* enthält eine Verfügung des Mi­nisteriums des Innern, betr. die Anordnung neuer Abgeordnetenwahlen für die OberamtSbezirke Kirchheim, Orhringen und Rottweil, wonach dieselben am Donnerstag den 4. Oktober d. I. in allen Abstimmung«, bezirken gleichzeitig vorzuurhmen find.

tutlgar t,4. Sept. Vom Wochrnmarkt. D)ilhelmSplatz. Mvstobst: 220 Säcke, «« 4. 40. bis 4. 50. per 50' Kilo. LeonhardtSplatz. Kartoffelmarkt: 150 Säcke, M 3 bis ^ 3. 20. per 50 Kilo.

Nürtingen» 3. Sept. In voriger Woche kam bei dem! hichgrn Obrrqmt. zur Anzeige, daß in Aich-' in einem " '

ein elMrigeS, ^WLstMges Mädchen aüfgefülldeu worden sei, welches, »ur, mit einem schmutzigeu'Helpd bekleidet, und Lußwllch wie inuuchch ganz verwahrlost, einen Stein als Kopfpolster

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such der Ausstellung und einen bedeutenden Honigabsatz unterstützt wirb. " In Brüx (Böhmen) erschlugen zwei Knaben von 11 und 12 Jahren die Tochter eines Tischlers mit Hopfenstangen, und in Sabesel erschoß ein lOjähriger Knabe nach vorausgegangenem Streite ein» 9jährigen anderen Knaben I

Paris, 4. Sept. Heber den Tod ThierS' wird heute folgendes nähere bekannt: Nach dem Frühstück hatte ThierS noch einen Spaziw- gang auf der Terrasse von Saint Germain gemacht, obgleich er sich schon unwohl fühlte. Er fühlte sich plötzlich erkältet, da- Blut stieg ihm heftig zu Kopfe uyd er klagteES ist mir wirklich zu schlecht, wir wollen nach Hause gehen.* Frau ThierS und Fräulein DoSne, ThierS' Schwägerin, führten ihn an beiden Armen. Da er fühlte, daß das Uebelbsfinden sich steigerte, ließ.er den Dr^Le Wd kommen, , der 4hm kn -Et.' Germain M besuchen! pflegte. Der AHk drkannte den'Zaständ Äs gefährlich und ordnete Wittel an zur Erleichterung des Gehirn«. Telegraphisch wurde, Dr. Barth von hier nach St. Germain berufen. Ins Bett gebracht, fiel der Kranke in

_ . eine Art von Schlafsucht. Wohl

"K - r> l r , - - - --- - -_ Hatte ^ ndch Äne Vorstellung dessen, was um ihn her vorgieng. aber

Habs, 'uud schon längere Zeit von seinen Eltern mit Wissen Anderer l keine Ahnung, daß seine letzte Stunde herannahe. Er lag still und den Lag über dort eingrsperrt werde, die Nacht aber aus einem Stroh-j schweigsam. Als Dr. Barth ankam, erkannte er ihn nicht mehr.

lager in dem natürlich nicht heizbaren Bühnenraum zubringen müsse. Die ringeleitete Untersuchung bestätigte dseß, in Folge dessen dieser Fall von Nnmenfchlichkeit der Staatsanwaltschaft übergeben wurde.

Rottenburg, 3. Sept. Heute Nachmittag verunglückte ein bei Pflegeeltern untergebrachtes vierjähriges Mädchen, das sich an «men eben abfahrenden, mit Frucht schwer beladenen Wagen auf der dem Fuhrmann entgegengesetzten Seite anhieng, unter die Räder kam, die ihm den Kopf so schwer streiften, daß es nach wenigen Augenblicken «ine Leiche war. Niemanden trifft auch nur der geringste Borwurf.

Kirchheim, 5. Sept. Heute früh 2^/a Uhr brach in der mechanischen Baumwollweberei von Rudolph Scküle (Firma Kolb und SchÜle) Feuer äUs, welchrs das zweistöckige Webereigebäude ganz verzehrte. DiefNebeugebärrde konnten gerettet werden. Schaden an Gebäude und Maschinen gegen 100,000 Entstehungsursache bis jetzt nicht bekannt.

Biber ach, 4. Sept. Bekanntlich wurde am 16. Juni d. I. unsere berühmte, weithin sichtbare, 321 Jahre alte Linde durch einen Gewittersturm umgerissen. Der gewaltige Stamm des gefall­enen Riesen sollte vom Verschönerungsverein wieder aufgerichtet, mit einer Plattenform und Galerie versehen, als Aussichtspunkt dienen und diese durch eine Stiege zugänglich gemacht werden. Dem Projekte haben ein paar leichtsinnige Buben dadurch ein Ende gemacht, daß am letzten Sonntage der Stamm angezündet wurde.

Ellwangen, 3. Sept. Der vor acht Tagen aus dem Ober- amtSgefängniß in Crailsheim entflohene Bursche Carl Hirsch aus Hohenberg, hiesigen Oberamts, ist durch einen hiesigen Briefträger, der durch einen Brief, postlagernd Ellwangen, auf denselben aufmerk­sam wurde, aufgegriffen und mit Hilfe des Stationskommandanten wieder hinter Schloß und Riegel gebracht worden. Das verdroß den Burschen sehr, denn alsbald machte er sich an die Arbeit, wieder in's Freie zu kommen. Er bohrte am Ofen, mittelst einer auö diesem entnommenen eisernen Stange ein großes Loch und war nahe daran, durch dasselbe zu schlüpfen, als der Oberamtsdiener diese Bohrarbeit bemerkte. Hirsch wurde nun geschlossen, jaber sowohl die Handschelle, wie die Wandkette zertrümmerte er, und nun wurden ihm die Hände auf den Rücken gefesselt. Heute ist derselbe dem Oberamtsgericht übergeben worden.

Pforzheim, 5. Sept. Zu der mit der Generalversammlung beS Vereins für Bienenzucht im Großherzogthum Baden am 9., 10. und 11. Sept. d. I. im Garten des Herrn Fr. Todt hier stattfindenden Ausstellung von Bienen, Bienen-Wohnungen, .Gerüchen und «Produkten ist bereits mit den Vorarbeiten begonnen und verspricht die Ausstell­ung eine äußerst interessante und reichhaltige zu werden, da dieselbe nicht nur von nah und fern mit Gegenständen aller Art beschickt werden wird, sondern auch die Mitglieder des Pforzheimer Bezirks­vereins ihren alten Ruf in Verbesserungen und Neuerungen in der Bienenzucht zu erhalten bemüht sein werden. Anstatt der dabei bis­her üblichen Verloosung vow Bienengeräthschaften re., woran sich das Publikum stets stark bethelligle, die glücklichen Gewinner aber häufig, well sie nicht Bienenzüchter waren für sie weniger verwendbare Ge­genstände erhielten, wird diesmal ein Honig- und Wachsmarkt in der Weise abgehalleni, daß auf den auf diesem Markte gekauft werdenden Honig und Wachs Prämien gesetzt werden, so daß die Käufer solcher

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Alle Mittel blieben erfolglos. Um 6 Uhr 10 Minuten trat der Tod ein, sanft, ohne Zuckung. Die Nachricht von dem Tode ThierS' machte überall den timten Eindruck. DieRäpublique Franyaise' beklagt den großen Verlust Frankreichs und der Republik:Die Lebensfackel dieses berühmten Mannes erlosch in dem Augenblicke, wo Frankreich seiner noch so sehr bedurfte und wo es sicher war, ihn an seinem Platze zu finden; dieß war für das Land die Quelle des großen und begründeten Vertrauens in den Erfolg der republikanischen Sache, die ThierS zu der seipigrn gemacht. Frankreich nimmt in wenigen Wochen seine Geschicke selbst in die Hand, es wird das Wort erhalten und es wird abstimmen, als wenn Thiers noch dabei wäre.' Der Geist eines solchen Mannes geht nicht mit zu Grabe, er erfüllt die­jenigen, welche sein Werk forlzusetzen berufen sind. ES fehlt niemals einem Volke, das frei zu sein entschlossen ist, an Männern.' AuS Tours, wo der Marschall sich demnächst hinwenden wirb, meldet man, daß der dortige Gemeinderath ebenfalls keinen Kredit Wc dessen Em­pfang bewilligte. Ein Mitglied beantragte zwar einen Kredit von 10,000 FrcS., aber kein einziger seiner Kollegen unterstützte den An­trag, der somit ohne Debatte durchstel.

Vom Kriege.

AuS dem Bericht desGolds* über den Kampf um den Schip' kapaß am 21. entnehmen wir folgende Episode (wobei dem Leser an­heimgestellt bleibt, so viel abzuziehen, als er will): Die Attake in der Nacht vom 21. auf den 22. wurde auf eine originelle, höchst ein­fache und scharfsinnige Weise zurückgeschlagen: als es dunkel geworden war, legten unsere Ingenieure Dynamitminen an die Stellen, welche die Türken zu passircn hatten, wenn sie am nächsten Tage die Attake erneuern wollten. Die Türken erneuerten sie wirklich und, wie es sich erwies, waren die Minen erfolgreich gelegt und explodirten noch besser; ein ganzes Bataillon, 600 Türken, flogen in die Luft, wobei natür­lich die Hinteren Reihen in Furcht geriethen und zurückwichen.

London, 4. Sept. Eine Depesche derDaily News' auS Poradim vom 31. August konstatirt hinsichtlich der letzten Kämpfe bei Plenum, daß der Angriff Osman Paschas aus die russischen Positi­onen von Kgalewitza und Pelisat, aus welchem sich die furchtbarste Schlacht des ganzen Krieges entwickelte, (?) allenthalben mit dem Rückzuge der Türken endigte. Die Russen gewannen sämmtliche früher verlorenen Positionen wieder und verfolgten die Türken eine Strecke weit mit Kavallerie. Bei einer Stärke von 20,000 Mann verloren die Russen etwa 1100, während der türkische Verlust sich auf 2000 Tobte und Verwundete beziffert. Nach einem Telegramm der Daily News* aus Gorni Stuben haben die Russen zwar nicht ihre frühere Vorpostenlinie wieder gewonnen, aber ihre Verschanzungen behauptet.

Zara, 1. Sept. Türkische Truppen überschritten gestern bei Kadinabukoa die österreichische Grenze bis auf zwei Kilometer landein­wärts, trieben österreichischen Unterthanen gehöriges Rindvieh weg, zün­deten einen Heustadel an, in welchem sich 2000 Kilogramm Heu be­fanden, ließen eine Gendarmerie- und Jäger-Patrouille, welche ein weißes Tuch schwenkte, bis auf 1000 Schritte ruhig herannahen und empfiengen sie sodann mit Gewehrschüssen. Glücklicherweise wurde Nie­mand beschädigt.

S. O el schlSaer in«alw, (Hiezu Nro. 38 des Unterhaltungsblatts.)