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Vom 26. August bis 2. Septbr. 1377. Gestorbene.
31. Aug. Anonyma, Tochter des Johann Dürr, Jpsers dahier.
31. , Anonyma, Tochter dcS Johann Göckeler,
Steinhauers dahier. -
— Calw, 2. Sept. Am Freitag, den 31. Aug., besuchte der hiesige Gewerbeverein unter Führung seines verehrten Vorstandes, Hr. Reallchrer Ram Spergel, die Kunst- und Gewerbeausstellung in Carlsruhe. Der Aufruf zur Betheiiigung an diesem Ausfluge hatte ein Ergcbniß, wie sie noch keiner, auch nicht der dringendsten Einladung zu einer Lereins-Versammlung zu Theil geworden ist, indem von 68 Mitgliedern sich 33 zur Theilnahme Unterzeichneten und 24 wirklich sich betheiligten. Ohne Zweifel wäre aber Calw bei dieser Gelegenheit in Carlsruhe noch viel stärker vertreten gewesen, wenn nicht auffallendrrweise 2 Tage vorher der ÄLrgcrverein, dem auch manche Gewcrbevereinsmitglieder angehören, ebenfalls einen Besuch der Ausstellung arrangirt gehabt hätte, und wenn andererseits der Ge- werbeoerein überhaupt diejenige Mitgliederzahl hätte, die er in Calw, das in weiten Kreisen sich des wohlklingenden RufeS einer gewerbereichen Stadt erfreut, haben könnte und haben sollte. Allein unbegreiflicherweise halten sich viele Gewerbtreibende bis jetzt fern von dem Vereine, weil sie, so gering auch der Jahresbeitrag ist, sich angeblich keinen Vortheil von ihrem Beitritt versprechen können. Und doch leistet der Verein mit seinen bescheidenen Mitteln mehr, als diese ihm cvnsequent fremd bleibenden Gewerbsleute vielleicht wissen: er läßt gute Zeitschriften rirculiren, hat eine jedem Mitglied zur Benützung zugängliche werlhvolle Bibliothek, gibt namhafte Reisebeiträgc an junge Leute aller Fächer, die sich auswärts weiter ausbilden wollen, sowie Beiträge an einzelne Mitglieder zum Besuche von größeren Ausstellungen (nach Carlsruhe hat jedes Mitglied einen Beitrag von 2 «Mi» sehr bedeutende Beiträge haben einzelne Besucher der Weltausstellungen in Paris und Wien bekommen), und endlich sucht er im Winter durch häufigere Versammlungen und Vorträge in denselben nützliche Kenntnisse zu verbreiten und das häufig nur schlummernde Interesse für bedeutendere gewerbliche ustd volkswirthschaftliche Fragen zu erwecken. Außerdem ist nicht zu vergessen, daß er das Medium des Verkehrs mit der K. Centralstelle für Gewerbe und der stets bereite Fürsprecher für alle an diese Stelle zu richtenden Wünsche und Bitten ist. Möchte darum diese kurze Darstellung der Vereinszwecke in denjenigen Kreisen, an die sie gerichtet ist, für den Verein diejenige Sympathie erwecken, die er mit Recht erwarten darf. Der Ausflug nach Carls- ruhe wäre gewiß für gar manchen Gewerbsmann verführerisch gewesen, aber — er war ja nicht Mitglied des Gewerbevereins, und ohne Beitrag hinzugehen, nein! — das leidet schon die Frau nicht! Und doch wäre jeder mit derselben aufrichtigen Befriedigung zurückge- kehrt, die alle Theilnehmcr an der Fahrt einstimmig und laut bekunden. Die Ausstellung in Carlsruhe ist aber auch in der Thal höchst sehcnSwerth. In der prachtvollen, erst diesen Sommer fertig gewordenen Festtzalle und in den weitläufigen angebauten Annexen füllt sie alle Räume fast nur zu sehr aus, und wird es bei starkem Andrange da und dort nicht ohne Stockung abgehen. Das Arrangement zeugt von vollendetem Geschmack und insbesondere ist das deutlich hervortretende Bestreben der meisten Aussteller anzuerkennen, ihre Ausstellung mit einem gewissen künstlerischen Dufte zu umgeben. Dieß gilt ganz besonders in den zahlreichen hocheleganten Zimmer Einrichtungen verschiedener Geschmacksstyle. Daß die Christofle und die Pforzheimrr Bijouterie in höchster Vollendung daS Kunstgewerbe vertetcn, daß die Oberländer Uhrenindustrie und das volltönende, eine ganze RegimentS- musik ersetzende Orchestrion nicht fehlen, daß die Maschinenfabrikation für alle Gewerbsbranchen im reichsten Maße eine Auswahl ihrer Produkte bietet, daß die Strohhutfabrikation des badischen Schwarz- Waldes vor Augen geführt wird, kurz, daß Alles und noch viel mehr M sehen ist, was mancher Gewerbsmann für seine Zwecke verwerthen
könnte und was manches Auge lüstern macht und manchen unbefriedigten Wunsch erregt, dieß soll nur zu weiterem Besuche anregcn und mancher jungen Hausfrau möchten wir von Herzen gerne eine vollständige Küchen- Einrichtung wünschen, wie sie in solcher Vollendung eben nur —'in einer Ausstellung zu finden ist. Aber auch für des Leibes Bedürfnisse ist in der Ausstellung trefflich gesorgt, wenn das Auge nach mehrstündiger Wanderung über diese zahllosen, bald in bunter Farbenpracht prangenden, bald in der einfachen und wohlthuenden Färbung edler Kunstformen auftretenden Produkte menschlicher Arbeit sich nach Ruhe und Erholung sehnt» und es scheinen die beherzigenswerthen Sinnsprüche, die rechts und links von der Restauration an den ausgestellten Wein- und Bierfässern prangen, zunächst ihren Eindruck auf diese nicht verfehlt zu haben. Sie sollen darum aber auch weiteren Kreisen nicht vorenthalten sein, und lauten:
Freie Wahrheit quillt aus Reben,
Wein ist Leben.
Was ist im edlen Gerstensaft?
Des Weines Geist, des BrodeS Kraft.
Ich will Bier, Du Schuft,
Und nicht Luft.
Also aus nach Carlsruhe! Wer keinen ganzen Tag versäumen kann, der kann recht wohl mit dem Zuge 12?» gehen, mit dem man etwa um i/z2 Uhr hinkommt. Der letzte Zug geht um ?5o und hat man also hinreichend Zeit, sich genügend umzusehen. Unbefriedigt wird gewiß Niemand zurückkehren.
— Calw, 3. Sept. Auch hier hat die Polizei, wie an vielen anderen Orten, ihre Aufmerksamkeit den Lebensmitteln zugewendet und am Samstag auf dem Wochemnarkl einen Korb unreifer Zwetschgen und 3 Körbe Butter confiscirt. Die Zwetschgen mußten unter polizeilicher Aufsicht zum Brennen ungeschlagen werden und die Butter wurde, weil die Ballen zu leicht waren, zusammrngeschnitten und dem Verkäufer zurückgegeben. Je eifriger und consequenter die Polizei in dieser Richtung ihre Aufgabe erfüllt, desto dankbarer wird ihr daS Publikum sein.
— Alten staig Stadt, 30. Aug. Ein hiesiger Rothgerber war mit seinen außerhalb seiner Werkstätte gelegenen Gruben beschäftigt. Dabei machte sich ein 2jähriger Knabe in feiner Weise zu schaffen» dieser gerieth aber in einem unbewachten Augenblick an einen mit Brettern bedeckten Aescher. Bon diesem entfernte er ein Brett und durch die Oeffnung ist dieser Knabe in den beinahe ganz anzefüllten Aescher gefallen und schon nach einigen Minuten als Leiche ans demselben gezogen worden.
— Leonberg, 29. Aug. Eine originelle und in Anbetracht ihrer Humanität nachahmunzswerthe Anzeige — vorausgesetzt, daß eS sich wirklich um einen .Guten" handelt, — liest man im heutigen .GlemSb.": .Etwas alter, aber noch ganz guter Most wird unentgeltlich an Solche abgegeben, die noch im Felde arbeiten. Wo- sagt die Redaktion."
— Leonberg, 29. Aug. Der Obstertrag an Aepfeln und Birnen übertrifft alle Erwartungen; auch Zwetschgen fehlen nicht ganz; aber die Preise sind hoch. Für den Sack (5 Simri) reifes Mostobst zahlt man 10 olk, für den Sack unreif gefallenes Obst 5 Die Freiherrl. v. Barnbüler'sche Gutsverwaltung in Höfingen verkauft am 1. Sept. Nachmittags 1 Uhr 150 Centner; am gleichen Tag, Morgens 10 Uhr, findet auf der Solitude ein Verkauf statt.