534 -

Neues in der Bibliothek.

1) Auf eigenka »üßen. Erzählungen für Deutschlands Töchter. Mit einem Anhänge:Berufsarten für die Töchter gebil­deter Stände." Von Emma Laddey.

2) Au» Italien. Sieben Monate in Kunst und Natur. Von Alfred Graf Adelmann.

3) T. W. Hegginson, Geschichte äer Vereinigten Ktaaten von Nord-Amerika in populärer Darstellung.

4) Die schiffbrüchigen oder 20 Monate auf einem Riff der

l AuckMdsinseki, nach-dem Buchte von Rapnal.

5) Die spimrstllbe, ein-Volksbuch für das Jahr 1377.

6 ) Eäuarä Atörike. Awtzi Vorträge über ihn von Julius Kliaiber.

7) Der Diamant, von Dr. Kl eefeld.

8 ) Fabrikant oder Meister? Eine Geschichte aus dem Leben, erzählt von H. Wießner.

8) Die Küchffelür dsr Makäenser.

10 ) Alte Geschichfeit au^i dem speffnrt.

me

Tagen geschloffen. Sie. hinterläßt ein unerquickliches Andenken, kaum verhaltene Verfolgungssücht in Glaubenssachen, ein Bei-««., durch Zuästmittel aller Art die Hintansetzung der kirchlichen FoAi^zu hintertreibem' endlich' ein fortgesetztes Bitten um Verbesserung der .seriellen Jagender Geistlichen kmntMneten. sie als.zxitwidrig. Noch m letzter Stunde mußte M.Mtrmchls. vud Kultusminister, Dr. v. Gerber,, mit Entschiedenheit gegen die Einführung der Ausschließung vom Adendmahle als Kirch'enzuchtmiitel'avkaüipfen. '

Berlin, 10. Nov. D>e Genz°indejust>z wusde von her Justiz- fommission des Reichstags mit 27 argen 1 .Stimme,abgelehnt.

Wien, 9. Nov. (Allgem. Ztg.) Zuverlässige neue Meldungen bestätigen die Fortsetzung der russischen Rüstungen. In St. PeterS- duig ist Vorsorge getr-ffen . 40,000 .Mann und 6000 Pferde über die gewöhnliche Garnisonsstärk äufnchmen zu können. Täglich gehen ' von dort Züge mit Mannschaft und Munition nach dem Süden ah.

Peso, 4. Nov. Wie auS Kaschau demPest. Loyd" berichtet wird, ist dort gestern Nachmittag 21/4 Uhr die Pulvermühle (zpm viertenmale seit zwanzig Jahren) in die Luft geflogen. Die Felder in der.Nstbe der Pjflvermühle sind mit Triimchern bedeckt, fünf Ar-

Böblingen, 9. Mo. Gestern Pormittags wurde Kronen-.^ster Md mit inchze Lujt geflogen.

wirth Held von Schönaich, der Morgens mit seinem Gewehr auf die . ^ großes Unglück hat sich letzten Montag

Schuß in die Seite und die an dieser Stelle gänzlich verbrannten! sturven omi namria) m eiucu, -cviuckcu^, wo itch Li- Mofi^ Kleider lassen auf einen UnglücksfaÜ' schließen. ^ gährung eine große Quantität Kohlensäure entwickelt hatte, den Er-

Böblingen, 10. Nov. Vor 14 Tagen hatte ein von Ehningen ^ckungstod. Die beiden Letzten wollten je ihren verunglückten Vor- gebürtiger Mahn, im Alter von 38 Jahren» welcher als Taglöhner ganger retten und wurden so ein Opfer ihrer Nächstenliebe.

in einer hiesigen Bierbrauerei arbeitete, das Unglück, in den siedenden Am Dienstag fanden in Athen zur Feier

Bierkessel zw, fallen. Am ganzen Körper verbrüht, wurde der Verum ^r Rückkunft des Königs kriegerische Demonstrationen statt. Bewaffnete -lückte sofort ins Krankenhaus gebracht, wo ihn gestern der Tod von ^^Men zogen mit Fackeln vor den Palast und riefen:Es lebe feinen unsäglichen Schmerzen erlöste. der König! es lebe die Armee, es leben die Rüstungen!" Der König

Cannstatt, 9. Nov. Weil es wirklich beständig schneit und ^"^rtete:Ich kehrte mit vollem Herzen zurück, um zu euch zu man deßhalb die frisch gewaschene Wäsche nicht im Freien trocknen st^n, hoffen wir auf Gottes Beistand, wohin wir auch gehen." kann, hm man gestern viele Tafeltücher, Servietten und Letbweißzcpg Belgrad, 10. Nov. Oie serbische Regierung theilte offiziell der Herrschaft und der Dienstboten des hiesigen Hotel Burger int Werth! den Vertretern der Großmächte mit, daß die Türken trotz der Peters- von vielleicht 700 ^ aus dem Boden über der Wagenremise zumlburger Konferenzbeschlüsse im Kriege Explosionsgeschosse verwendet Trocknen aufgehängt. Als man aber heute früh darnach sehen wollte, haben. Eine Tscherkessenablheilung plünderee vorgestern trotz der Waf- war das Meiste gestohlen. Der Dieb hatte sachkundige Auslese ge- fcnruhe Tabakovat. Ein serbischer und ein türkischer Vertreter erhielten halten, das Bessere mitgenommen, das Arltere hängen gelassen. Seine in der Demarkationskommisstoü je eine konsultative Stemme.

That soll ihm erleichtert worden sein durch unsicheren Verschluß der Aus Serbien. Das Elend, welches der serbisch türkische Kriexr

Räumlichkeiten. Im frischgefallenen Schnee fanden sich die Spuren von Kaßstapfrn, welche mötzticheriveise aas die Entdeckung des Thäters führen könnten. -

Sigmaringen. 9. Nov. Ein gräßliches Unglück hat sich heute Mittag bei Schmeien auf der im Bau begriffenen Bahnlinie vonHjch. njch'LÜingrÜ Kitzelragen. ' Es'finden dort viele Felsenspren­gungen stätt und^bli' einlr solchen verzählte'sich der die Arücit leitende Aufseher um einen Schuß, gab also das Zeichen zum Wiederbeginn und als sich die Mannschaft dem Arbeitsplatz auf wenige Schritte genähert hatte, gieng der letzte Schuß los, tödtete 3 Mann augen­blicklich, verwundete 3 weitere sehr gefährlich, daß man an ihrem Aufkommen zweifelt und außerdem sind noch 4 andere mehr oder minder verletzt. Von hier aus wurde sofort ärztliche und andere Hülfe abgesendet und begab sich der kgl. Regierungspräsident Herr Graf gleichzeitig an Ort und Stelle um das Erforderliche vorzukehren. Die Verunglückten gehören sämmtlich der italienischen Nationalität an.

Den 10. Nov. In Betreff des großen Unglücks beim Eiscnbahnbau ist ergänzend nachzutragen, daß dasselbe in dem Tunnel, welcher das Dvnauthal mit dem Schmeihathal verbindet, sich ereignete, wo eine Pülverkiste mit 1012 Pfund Pulver explodirte, gerade als ein« Hrbeiterrotte die andere ablöste. Die Gewalt des Luftdrucks war eine so heftige, daß am entgegengesetzten Ende des Tunnels die im Rlchl- stollen beschäftigten Arbeiter zu Boden geworfen und thcilweise auch verletzt wurden: Anfänglich suchten die Betheiligten glauben zu machen, baß nur ein Sprengschuß die Veranlassung des Unglücks gewesen sei, weil ihnen verboten ist, so viel Pulver in die Nähe des Arbeitsplatzes zu 'nehmen. Die Zahl der Verletzten beträgt 12 außer den 3 Todten.

Pforzheim, 11. Nov. Bonden falschen Münzen, welche

in neuester Zeit in den Verkehr gebracht worden sind, erscheint eine Sorte von 50-Pfennigstücken als ganz besonders gefährlich, weil diese Falsifikate dem Aussehen und dem Klange nach sehr schwer von den echten Stücken zu unterscheiden sind. Nur durch ihren weichen und fettigen Griff machen sich die tadellos geprägten mit der Jahreszahl 1875 und dem Münzzeichen versehenen 50--Pfennigstücke ver­

dächtig: Die Einkerbung am Rande ist anscheinend gleich beim Guß hergestellt und nur an der Stelle, an welcher das Giesloch der Horm einsetzt, nachgearbcitet. Dieß ist das augenfälligste Kennzeichen.

lPs- B.)

AuS Sachsen, 8 . Nov. Die ev. Landessypode wird in diesen

hervorruft, ist unbeschreiblich. Zwischen Paracin und Deligrqd und in den Bergen zwischen ersterem Orte und Zajcar befinden sich 11000 Männer, Weiber Upd K)tzde^ hkiyqhs nqckt und bstch- ftäblich verhungernd. Dr. 'Ziemänn, der Agent derManchester Gesellschaft", ist von einer Barmherzigkeits-Mission bei diesen armpn Flüchtlingen zurückgekchrt. Er fand sie beim fürchterlichsten Wetter ohne Obdach und Schutz. Todte und stcrbcnde Kinder lagen in Lumpen gehüllt umher.

Von'Nisch, 4. Nov. telegraphirt der Spezialkorrespondent der N. fr. Pr.": Ein vom 1. Nov. giltigcr zweimonatlicher Waffenstill­stand, über dessen Details vorläufig nichts bekannt ist, war die Ursache, daß Deligrad, welches so» der lut schen Helleres bereits besetzt war, wieder geräumt und Kmschewatz, dessen Okkupation am Donnerstag erfolgen sollte, nicht besetzt wurde. Der Waffenstillstand dürste der türkischen Heeresleitung um so unwillkommener sein, als gerade in diesem Moment Osman Pascha Befehl erhielt, über Banja ins Morawothal vorzurücken, um im Vereine mit der Hauptarmes die stark demoralisirten Serben zu vernichten.

Vogelschutz. Der unerbittliche Winter ist auch bst uns einge­zogen Uttü yal unsere Beege mit cuier zivae noch dünNlN, über doch gleichmäßigen Schneedecke überzogen, oie nnv neben den Pflichten für unsere bartbedränaten Nebenmenschen, die gegenwärtig einer sehr schlim­men Zeit entgegengehen, auch zu Maßregeln für die armen oarüenoen Vögel ernstlich mahnt. Die Hegung und Fütterung der Vögel im Wenter ist aber nicht bloS eine moralische Pflicht für uns, nein, sie ist sogar eine nateonalökonomische Pflicht geworden und dieß um so mehr, als die Feinde unserer Bodenkultur, die schädlichen Insekten, immer mehr und mehr überhand nehmen. Wenn unsere Gebildeten den Vögeln nicht den Umfang ihrer großen Thätigkeit im Haushalt der Natur zugestehen wollen, den sie verdienen, so liegt der Grund hie­von in der verhältnißmäßig viel zu geringen Zahl derselben, die na­türlich in gleicher Weise abnehmen muß, wie eine kurzsichtig geleitete Ausdehnung der Bodenkultur fortschreitet. Solange also bedauerlicher Weise vielfach die nöthige Einsicht noch fehlt, einem hereinbrechenden Uebel mit natürlichen Mitteln entgegenzutreten, wird es immer Sache Einzelner sein, dqs Merk der Erhaltung unserer Vogelwelt im Winter kräftig in die Hqnd zu nehmen und die Darbenden nach Möglich? keit zu schützen und zu nähren.

Kedattiou»L>ruck und Verlag von H. O elschlLger in Calw.