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Ein Logis
mit 2 oder 3 Zimmern ist an «ine stille Familie zu vermiethen.
Wo? ist zu erfragen bei der Expedit, d. Blattes.
Ein ordentliches, in den häuslichen Geschäften erfahrenes
findet bis Martini eine Stelle.
Nähere Auskunft ertheilt __ D. H erion.
Obstbäume-Verkauf.
Wegen Neuanlegen eines Theils meiner Baumschule verkaufe ich
Samstag, den 4. November, Mittags 1 Uhr.
einige hundert Apfel« und Birnbäume von 50 L—1per Stück, 100 St. Nußbäume von 1 Ve Meter Höhe, bei Abnahme von 10 Stück von 20 L
an per Stück.
Sämmtliche Bäume eignen sich, der hohen Lage der Baumschule wegen auch für das rauheste Klima ; der Verkauf findet in der Baumschule beim Calwer Hof statt, wozu ergebenst einladet
OABaumwart Kurz.
25 bis 30 ordentlich gepflanzte
Zwetschgenbäume
sucht zu kaufen
Der Obige.
Wollene Strickgarne
in allen Farben und Qualitäten und zu äußersten Preisen bei
H. Bauer.
Weinpreise
Feuerbach, 31. Oktober. Preise von 137—148 pr. 3 Hektl. Preise im Sinken. Kä ufer erwünscht.
16 Kanarienvögel,
worunter
6 Hahnen,
hat zu verkaufen
_ Portier K äfer.
Die berühmte Schrader'sche
Weiße Lebenseßen)
v. Apotheker Schräder, Feuerbach-Stutt- gart, welche schon Tausenden, die mit den langwierigsten und schwersten
behaftet waren, allein geholfen hat und die in den meisten Familien als diäte« tisches Hausmittel ganz unentbehrlich geworden ist, wird Jedermann dringend empfohlen.
In der heißen Sommerzeit und auf Reisen ist die Essenz auch das beste Vor- beugungsmiuel gegen die Ruhr. pr. Fl. 1 in den Apotheken zu Calw und Teinach.
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— Calw, 2. Nov. In allen Oberamtsbezirken regt es sich wegen Vorbereitungen und Vorschlägen für die Abgeordnetcnwahl, nur hier ist es so stille, als ob diese Wahl nicht auch uns bevorstände. Nachdem der seitherige Abgeordnete, Stadtschultheiß Sch ul dt öffentlich die Erklärung abgegeben hat. daß er ein Mandat nicht mehr annehme und die Wahl voraussichtlich zu Anfang kommenden Monats statt- findet, so dürfte es wohl nicht mehr verfrüht sein, wenn öffentliche Besprechungen darüber stattfinden, wer in nächster Periode den Bezirk Calw in der Ständekammer vertreten soll? Darüber, daß der Abgeordnete unserem eigenen Bezirk angehören und eine möglichst unabhängige Lebensstellung einnehmen soll, besteht wohl allerseits keine Meinungsverschiedenheit und wenn wir, wie Ließ in kleineren und größeren Kreisen längst geschah, nunmehr öffentlich für die Kandidatenliste den Namen des Fabrikanten Julius Stalin nennen, so werden wir wohl keinem Widerspruch begegnen, daß obige Voraussetzungen bei ihm zutreffen und daß diese, sowie viele andere empsehl enS- werthe Eigenschaften, ihn als den richtigen Mann unserer Wahl erscheinen lassen.
— Leonberg, 1. Nov. Schon seit längerer Zeit halten sich theils im Eltinger, theils im Warmbronner Wald wilde Schweine auf, und haben sich dieselben insbesondere durch Umwühlen des Bodens auf Wiesen, Kartoffeläckern und in -Weinbergen bemerklich gemacht. Auch sollen sie, wie in Eltingcn versichert wird, den Trauben selbst stark zugesetzt haben, so daß viele Weinbergbesitzer zu Verhütung weiterer Verluste sich im Lesen ihrer Trauben nicht länger Hinhalten ließen. Von der Gemeinde Eltingen wurde dem K. Oberamt Anzeige gemacht von dem Vorhandensein dieser unsauberen Gäste und dem durch sie verursachten Schaden, und es werden ohne Zweifel Maßregeln getroffen werden, um diesen Bestien das Handwerk zu legen.
— Stuttgart, 1. Nov. Nächst der Volkspartet, die im vorigen Monat eine Landesversammlung zur Besprechung der bevorstehenden Abgeordnetenwahlen obgehalten hat, haben jetzt auch die Katholiken ihre V vrbe- reitungen zu den Wahlen getroffen und in einer von den Herren Probst, Dentlcr, vr. Mattes, A. Moser und Wengert (Red. des Anz. vom Jpt) einberufenen Versammlung beschlossen, nur treue Söhne ihrer Kirche, unter keinen Umständen aber Nationalliberale zu wählen, da dieser Partei die Ausnahmegesetze gegen die kathol. Kirche zur Last fallen. Angehörige anderer Parteien können gewählt werden, wenn dieselben den Kulturkampf verwerfen und für die Freiheit der Religions- Übung einzutreten sich bereit erklärm.
— Ochsenhausen, 30. Okt. Die Arbeiten bei der Tiefbohrung auf Braunkohlen nehmen bis jetzt einen regelmäßigen Fortgang. Der Bohrer arbeitet fortwährend in dem sog. Molassesand; nur auf eine dünne Schichte kam ein sehr feinkörniger Sandstein zum Vorschein, der jedoch bald wieder in Sand übergieng. Die Gesammttiefe des Bohrlochs dürfte gegenwärtig ca. 60 Meter erreicht hoben.
— Berlin, 30. Okt. Der Luftschiffer Mr. Ralph Statt scheint plötzlich die allergeringfügigsten Ursachen herauszusuchen, der öffentlichen Meinung nicht gerecht werden zu wollen und von eingegangenen Verpflichtungen aus nichtigen Gründen sich zurückzuziehen. Dem Direktorium von Schloß Weißens«, welches ihm die dortigen Lokali- täten zur Verfügung gestellt hatte, hat er ganz unerfüllbare Bedin-
Redaktion, Druck uw -riag vr: "
ganzen gestellt und im Falle, daß dieselben nicht erfüllt würden, mi einer auf 1000 Lftrl. gerichteten Entschädigungsklage gedroht. Auch an das Jngenieurdepartement des Kriegsministeriums soll sich Mr. Statt mit Forderungen der Erklärung gewendet haben, daß, wenn ihm dieselben nicht gewährt würden, ec seine Erfindung an England verkaufen würde. Demnach scheint der ganze Zweck der „Erfindung" auf eine Geldspekulation hinauszulaufen.
— Berlin, 31. Okt. Das Plenum des Bundesraths sprach sich nach der Frkf. Z. für Beibehaltung der Handelsgerichte und gegen Abschaffung des ZeugnißzwangS und Ueberweisung der Preßver- gehen an die Schwurgerichte aus. Für die Ueberweisung der Preßver- gehen an die Schwurgerichte stimmten Baiern, Württemberg und Baden.
— Berlin, 31. Okt. Die deutschen Regierungen sind nunmehr dahin übereingekommen, zur Erleichterung einer geordneten Aktenführ» ung ein gleichmäßiges Papierformat von 33 Centimetcr Höhe und 21 Centimeter Breite für den Gebrauch der sämmtlichen Reichs- und Staatsbehörden einzuführen. Wahrscheinlich wird nun auch allen nicht staatlichen Verwaltungsstellen der Länder empfohlen werden, sich desselben Formates zu bedienen.
— Berlin, 31. Okt. (Mg. Ztg.) Der Bundesrath hat heute die Anträge des Justizausschusses zu den Justizgesetzen angenommen. Die Mittheilung der Beschlüsse an den Reichstag wird bei Beginn der zweiten Lesung im Plenum erfolgen und sollen dieselben alsdann der Justizkommission zur schleunigen Berichterstattung überwiesen werden. Eine Vorlage wegen Vermehrung der Reichssilbermünzen wird voraussichtlich in dieser Session nicht an den Reichstag gelangen.
— Berlin, 1. Nov. In Sachen der Leichen Verbrennung ist von Seiten der Minister des Innern und des Kultus eine Verfügung ergangen, worin die Verbrennung von Leichen als unverträglich mit der bisherigen Gesetzgebung und als unter allen Umständen unzulässig bezeichnet wird.
— Wien, 31. Okt. Das „Fremdenblatt" meldet unter Reserve
aus Bukarest: Bratiano werde am Donnerstag den Kammern einen Gesetzentwurf vorlegen, welcher die Einberufung der Milizen verfüge, und gleichzeitig einen Gesetzentwurf, der die Unabhängigkeit Rumäniens proklamire. __
Dom Kriegsschauplatz.
St. P e te rsbu r g » 30. Okt. Abends. Aus Senil in: Die serbische Stellung bei Djunis wurde gestern Nachmittag nach erbittertem Kampfe von den Türken genommen, wobei die Hälfte der russischen Bataillons auf dem Platze blieben. Tschernajeffs Linien wurden durchbrochen. Tschernajeff sucht Kruschewatz zu decken.
— Wien, 31. Okt. Der Polit. Korresp. wird aus Petersburg telegraphisch gemeldet: Der Befehl an Jgnatieff wegen Uebergabe des Ultimatums ist direkt vom Kaiser ergangen, welcher durch die neuesten Ereignisse aus dem serbischen Kriegsschauplätze und durch die ohne Rücksicht auf die schwebenden Verhandlungen über den Waffenstillstand fortgesetzte türkische Kriegsaktion dazu bestimmt worden ist.
Kvnstantinvpel. 31. Okt. Einem der Regierung zugegangenen Telegramm aus Rustschuk vom 31. ds. zufolge hätten die Türken heute Alexmatz mit Sturm genommen.
Belgrad, 2. Nov. ES verlautet, die Pforte habe einen 2mo- natlichen Waffenstillstand zugestanden u. Serbien denselben angenommen. " >- " ch > a - er in - (Hiezu Nro. 45 des Unterhaltungsblatts.)