Ausverkauf.
Auch Heuer wieder ist mir von einer großen Fabrik der Verkauf von
Elsiißer Zizen
übertragen worden, und bin ich dießmal im Stande, eine große Parthie sehr schöner tadelloser Waare am Stück zu dem ausnahmsweise billigen Preis von
30 Pfennig per Meter (3V Pfennig per Elle)
in jedem beliebigen Quantum erlassen zu können.
Ich erlaube mir auf diese außergewöhnlich billige Gelegenheit aufmerksam zu machen und sehe geneigtem Zuspruch entgegen.
6. Ä6AI.6I') La1indot8tra886.
Calw. Krucht-Preife am 10. Juni 1876.
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1501
981
355730
Stadtsckultheißenamt.
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Theater in Calw.
Im Kante ä. Keftauratioa ä. Lrr». Michael. irivastSK, Sei» IS. In»!
Ute Vorstellung im 1. Abonnement.
Der liebe Onkel.
Schwank in 4 Akten von R. Kneisel. Hierauf:
Singvögelchen.
Liederspiel in 1 Akt von Jakobson. Musik von H a u p tner. Mittwoch, den 14. wird des zweite Abonnement eröffnet, welches zu gütiger
Theilnahme höflichst empfiehlt Hochachtungsvollst
MI.
Mittwoch, den 15. Juni.
Große Kindervorstellung.
Näheres die Zettel.
Rentlinger Liederkranz- Bazar-Loose
ü 1 c/lL bei F. G ackenh eim er. In der Nähe vom Marktplatz ist ein
Logis
sogleich oder bis Jakobi , nach Umständen auch bis Martini zu vermiethen; bei wem 2 ist bei der Exped. d. Bl. zu erfragen.
StanveSamtSberirk Calw.
Vom 4. bis 11. Juni 1876.
Geborene.
6. Juni 1876. Ernst Georg, Sohn des Carl
Friedrich Schwarzmaicr, VLckerS dahier.
7. . Carl Christian, Sohn der Charlotte Gün
ther, Wattmachers Wittwe dahier.
8. „ Friederike Anna, Tochter der Friederike
geb. Enz, Ehefrau deS Jakob Wendel, Schmieds in Eltingen.
Getraute.
8. „ Friedrich Schwämmle, Bäcker dahier und
Marie Rosine Raufer von hier.
Gestorbene.
6. „ Johann Friedrich Brockel, Sohn deS
Matth. BrLckel, Steinhauers von Gußen- _ stadt, 3 Monate alt. _
Frankfurter Geldkurs
vom 9. Juni 1876.
Pistolen, dopp. -L.
. eins. ,-
Holländ. 10 fl.-Stück« , 16 65
Dukaten , 9 SO—SS
. st msrco . g 55-60
20-FrancS-Stücke . 16 21—25
Enal. Sovereigns , 20 37—42
Rufs. Imperiales , 16 63—68
Dollars in Gold , 4 16—19
Reichsbank-Dis conto 3G.
Gotdkurs der k. Staatskassen-
Berwaltung. vom 1. Juki 1876.
20-Frankenstücke_16 16
Die Wanderverfammlung der württ Landwirthe
(Fortsetzung.) Programmgemäß giengs um 5 Uhr unter dem Vortritt der Musik zur Ruine Hirsau, ein Gang, dem zwar mancher Schweißtropfen zum Opfer fiel, der sich aber reichlich lohnte durch den freundlichen Empfang, der den Besuchern durch das Hirsaucr Ortskomite bereitet wurde. Das war ein lebendiges, diesen ehrwürdigen Trümmern ziemlich fremdes Treiben, das sich hier auf dem Boden entwickelte, auf dem vor Jahrhunderten nur lernbegierige Klosterschüler und ernste Mönche herumgewandelt, und wie ein dunkler Traum mögen den ernst dretnschauenden Resten alter Herrlichkeit die Erinnerungen an die der Welt nicht verborgen geblie. denen Libationen aufgestiegen sein, mit denen die früheren Bewohner dieser Räume jeweilig, wenn der Geist nach strenger Arbeit Erholung begehrte, der menschlichen Seite ihres Daseins Gerechtigkeit wider- fahren ließen. Auch die Klänge der Musik und die fröhlichen Lieder, die durch die majestätische Krone der Ulme zum Himmel emporrausch. ten, mögen den Geistern der Klosterbrüder, wenn wir sie uns über ihrer alten Heimstätte schwebend denken, ein anheimelndes Zeichen gewesen sein, daß ein starker Hauch dieser rein menschlichen Seite des alten Klostergeistes auch die jetzige Generation noch durchweht und es bedurfte kaum der Mahnung eines Redners, der diesen Klostergeist heraufbrschwor und der Versammlung ans Herz legte, den guten deutschen Trunk nicht zu vergessen. In heiterster Stimmung gieng es nach 7 Uhr zurück zur Stadt in den Garten des badischen Hofes, wo die trinkbaren Mannen, zu denen sich auch, leider in allzu bescheidener Zahl, die Würze der Geselligkeit, die Frauenwelt gesellt hatte, bis in die tiefe Nacht hinein unter dem wahrhaft italienischen Himmel nach der
ernsten Tagesarbeit dem Gott Lacchus reichliche Opfer brachten ein kleines Abbild der so heiß ersehnten „Durchfeuchte."
Obwohl auf dem Programme der Versammlung auch für den 2ten Tag Verhandlungen in Aussicht genommen waren, so fielen diese gleichwohl weg, nachdem am ersten Tage alle Fragen der Tagesordnung bis auf eine durchberathen worden, u. nachdem d. landwirthschastliche Verein für den zweiten Tag, an dem doch in der Regel die rechte Stimmung zu ernster Arbeit nicht vorhanden ist, einen Ausflug in das Enzthal zu den dortigen für Landwirthe gerade höchst interessanten Etablissements geplant und vorbereitet hatte. Zwar schien der hiezu bestellte Exlrazug anfangs kein großes Glück haben zu wollen; doch füllte sich derselbe zur festgesetzten Stunde 8^ noch über Erwarten und unter den Klängen der Musik fuhr derselbe thalabwärts ohne Aufenthalt bi- Brötzingen, wo Maschinenwechsel war, und in raschem Fluge weiter bis Neuenbürg, wo der Zug auf dem zur freudigen Ueberraschung der Theil- nehmer festlich dekorirten Bahnhofe von den Mitgliedern des dortigen landw. Vereins und von dem Besitzer und Verwalter der Sensenfabrik begrüßt und sofort zur Fabrik geleitet wurde. Der Besitzer Herr Schmidt begrüßte hier die Versammlung mit freundlichen Worten und führte sie zuerst durch eine äußerst instruktiv arrangirte Ausstellung der Fabrikate, die vom rohen Tußstahl an die verschiedenen Stadien der Verarbeitung, sowie die je nach den Ländern des Absatzes verschiedenen Formen der Sense und Sichel zeigte. In langgestrecktem Zuge wand sich sodann die Versammlung durch die Fabrikkvkale zwischen den feurigen Essen und den das weißglühende Eisen schwingenden» hämmernden, kratzenden» feilenden und schließlich in flüssigen Tal? tauchenden Arbeitern hindurch, und eS bekam da wohl Mancher den ersten Begriff von der mannigfachen