Calw.

Schuldklagschreiben

find vorräthig und empfiehlt die A. Oelschläge r'sche Buchdruckerei.

verkauft

Einige Wagen

Dung

Küb le r, Jnselgaffe.

Gottesdienste.

Am Sonntag, den 21. Mai.

Vorm. (Pred.): Hr. Dekan Mez gcr. Kinderlehre mit den Töchtern.

Nachm. (Bibelst.): Hr- Diac.-Verw. Dettin-gec.

Gemeinnütziges.

In Leipzig erscheint demnächst einUniversal Adreßbuch des Handels» und FabrikstandcS in Deutschland, Oesterreich und der Schweiz." Die hiezu nörhigeu hiesigen Adressen werden von Hrn. H. Hutten hier gegenwärtig durch Circulair gesammelt; sollte aber irgend eine hiesige Firma, welche die Aufnahme in dieses Adreßbuch wünscht, hiebei aus Versehen übergangen sein, somird der Inhaber derselben hiemit freund!, ersucht, dieselbe mit vollständiger Namcvkzeichnurg und Angabe des Geschäftsbetriebs längstens innerhalb 8 Tagen bei Herrn Hutten ab­zugeben.

Kammerbericht.

Stuttgart, 11. Mai. (63. Sitzung der Kammer der Abgeordneten.) Schluß. Beamtengcsetz. Art. 9 verbietet den Beamten, Titel. Ehrenzeichen, Gesebeuke, Gchaltsbezüge oder Remunerationen von anderen Regenten oder Regierungen anznnehmen; zur Annahme von Geschenken oder Belohnungen in Bezug auf sein Amt soll der Beamte der Genehmigung der ihm Vorge­setzten obersten Dienstbehörde bedürfen und die Annahme von Geschenken von Amtsuntergebencn soll nur in bestimmten AuSnahmcfLllen (» ä) gestattet sein. Nach einer Erklärung deö Min. v. Mittnacht, aus der hervorgeht, daß die Regierung geneigt wäre, in diesen Bestimmungen eine xrwisse Liberalität eintretcn zu lassen, und daß die Regierung selbst wünscht, daß dem Art. eine tiefere Bearbeitung zu Theil werde, wird ders. nach dem Antrag von Schund an die Crmm. zm'üüverwiesen. Art. 10 handelt von der AnßellnngSnrknnde und dem Beginn der Anstellung. Angcnrmmcm. Art. 11 spricht vom Gehalt, den etwaigen Zulagen und Nebenbezügcn der Beamten. Dienstwoh­nungen kommen in einzelnen Fällen bei Bemessung der Penstenen in Ein­rechnung. Der mehrfach ausgesprochene Wunsch, diese Einrcchnung noch wei­ter auSzudehnen, oder gar alle Amtswohnungen in die Pensionsberechtigung aufzunehmen, was den Staat jährlich ca. 166,000 kosten würde, kann die

die ^Zustimmung der Kammer nicht erlangen, welche dagegen Art. 11 unver­ändert annimmt. Art. 12 bezweckt: den gleicheres Anspruch aus den Vor- ausempfang des Gehaltes, welcher den Reichsbcamten eingeräumt ist, in Zu­kunft auch den LandeSbeamten zu bewilligen. Daneben bleibt aber derRccklS- grundsap der Zurückforderung, wenn der Gehall nickt verdient wird (Todes­fall und Ouieözirung ausgenommen), bestehen. Ar genommen. AN. 13 Bcanne können ihren Anspruch auf die Zahlung von Diensteinküirftin, Dar- tegeldern und Ruhegehalten mit rechtlicher Wirkung nur insoweit abtrctcn, verpfänden oder sonst übertragen, als dieselben gesetzlich der Beschlagnahme unterliegen. Nach dem Enlw. der deutschen «Zivilprozeßordnung soll Ließ nur bei Einkommen über 1500 bis zu einem Drilttheil möglich sein. Angen.

Vorstadt Berg, 17. Mai. Gestern hat man hier am Mühl> rechen den stark in Verwesung übergegvngene» Körper von einem der Pioniere, welche vor längerer Zeit bei dem Wehrbau in Nürtiugen

Frankreich. Paris, 11. Mai. Ter Minister des Innern, Ricard, ist einem Herzleiden, an welchem er seit längerer Zeit litt, plötzlich erlegen. Er war ein stiller, bedachter, doch ruhig fester Charakter, ein Minister des Innern, wie das Land geraume Zeit keinen gleichen gehabt hatte, nur daß er schon krank ins Amt kam. Ricard war 48 Jahre alt. Am 4. September 1870 wurde er, als das Kaiserthum zusammengebrvchen, zum Generalsekretär der National- verlhcidigung in den Sevres, der Vendöe und der Charente ernannt. Bei den Wahlen zur Nationalversammlung am 8. Februar 1871 wurde Ricard gewählt und nahm fortan eine hervorragende StellunF in der Linken ein.

England. London, 13. Mai. Ein Telegramm derTimes" aus Athen vom 12. Mai sagt: In Konstantinopel herrscht allgemeine Aufregung. Die Muselmänner kaufen Waffen und sprechen drohend von der Niedermachuvg der Ungläubigen. Die Reisenden verlassen massenweise die Stadt. Die hier ansässigen Einwohner von fremder Nalicnalität senden ihre Familien zurück. Tie diplomatischen Ver» treter des Auslandes sind in Permanenz zusammen und handeln ge- meinschaftlich.

Türkei. Salonichi, 13. Mai. Gestern sind bei den letz» ten Ereignissen kon prvmittirte Personen verhaftet worden, ohne daß dabei die Ordnung gestört worden wäre. Morgen sollen weitere Ver­haftungen statlfindrn. Nach einer Darstellung der Vorgänge in Salonichi, welche derN. fr. Pr/' aus Konstantinopel zugehl, wäre in der That die eigentliche Veranlassung zu dem beksirgenswerthen Ereignisse das Verhalten des awerikc: ischeu Konsuls Hatschi Lazaro gewesen, für den keine Nolhwendigkcit vcrlax, Schritte zu thun, um d«n Uebertritü eines jungen Mädchens znm Islam zu verhindern, obendrein da dasselbe sich in einem Alter befand, um Oer sich selbst verfügen zu können, und seiner Jurisdiktion nicht unterstand.

Amerika. Am Tage der Eröffnung der Weltausstellung zrr Philadelphia haben gegen 200,600 Menschen den Philadelphi- scheu Paik besucht. 70,000 Personen zahlte» Eintrittsgeld, die übri­gen waren Ehrengäste oder umstanden das Gehege, welches den Aus­stellungsraum von dem übrigen Parke abtrennt.

AZerwis chtes.

Hrldlvmulh eines Laukiers. Eine lustige Geschichte von zwei , ..... , . . . Spitzbuben-, die nicht da sind, und von der Courage estres Bankiers

V" ^"ckar veiungluckteli, aufgesuldin. Heule Nachmittag wmdc der- H H E" aus Frankfurt geschrieben: In der Privatwohn»

selbe auf dem hiesigen Kerchhof unter m.ütanscher Eegllilung emeS Chefs eines dortigen Bankhauses sprechen dieser Tage zwei

Zugs Jnsantkne beerdigt. (Das ist der zweite, welcher von den Heiller vor und weiden weil man dem Müßiggang solchen Get­ier Verunglückten aufgesuuden worden ist.) tolvolkes doch keinen Vorschub leisten darf durch einen dienenden

Heilbronn, 15. Mai. Am Mittwoch und Fr,c > 'gongener G-jst wk'bl-chtn Geschlechtes von der Thüre gewiesen. Die beiden Woche waren zwei Familien lmit dem Verluste ihrer Kir.sec durch: aber meint«» im Fortgehen in nicht sehr lieberes will digM Ton»sie Ertrinken bedroht. Das eine, 4 Jahre alte Kind des Gießer Meisters! würden schon wiederkommen." Sprachens und giengen von dannen. F., welches obeihalb der Brücke in den Neckar fiel, wurde von Hafner Die Magd aber erzählte der Frau und die Frau dem Mann die

F. Wolf mit einem Nachen erreicht und wohlbehalten ans Ufer ge­bracht. Das andere, 5^2 2ohr alte, dem Telegrophmdikner R. ge hörend, war unterhalb der Glücke hirabgestürtzt, dessen Rettung gelang dem Tagldhner Fr. Dich, der mit eigener Lebensgefahr dem Kinde noch

grausige Mähr. Dieser meinte nichts anders, als daß ihm die näch­ste Nacht der rvthe Hohn aufs Dach gesetzt werden würde, oder daß man mindestens bei ihm einbrechen werde und, besorgt für Hab, Gut, Leib und Leben, gieng er zur Polizei und bat so larege und so in­

schwan m und es so lange über Wasser erhielt, bis Maler Ruß mit! ständig, bis man ihm zwei Schutzleute zusagte, als Schirm und einem Nachen herbcikam, in dem beide Aufnahme fanden. 'Wache für die Nacht. Abends aber saß der Herr K. daheim, in

K irchheim u. D-, 15. Mai. Es verlautet, daß die seitheri--nicht sehr rerxnngtcr Stimmung, denn die schweren Befürchtungen

gen Genossen der Maschinenfabrik das Areal mit Schuppen rc. ver-j hatten sich wohl noch nicht ganz gelegt, trotz der versprochenen schutz­kaufen wollen, denn es ist vorerst keine Aussicht vorhanden, dos Ge>! männischen Bedeckung, um somehr als es schon etwas spät geworden schüft wieder in Gong zu bringen und der Kaufsliebhaber werden auch! war und diese noch nicht eingclroffen war. Ta öffnet sich die Thür

wenige sein. Sv viel man hört, wären nur die bürgerlichen Kvlle- > und herein stürzt der dienende Geist feminin! ^eneris mit dem Rufe,

gien, die einst auch 50,000 fl. Aktien für die Maschinenfabrik bewillig-^sie sind da, sie sind da", und läuft wieder fort. Der courageuse ten, welche -ober die Kreieregiernng wohlweislich nicht genehmigte, ^ i ankier aber meint nickt anders, als die Strolche vom Vormittag geneigt, in der Voroussitznna, daß das Anwesen sehr billig abgegeben si en rviedcrgekvmmcn. In seiner Herzensangst weiß er nichts An- wird, dasselbe zu erwerben. enk zu Ihun, alö in das offene, nicht allzu hoch gelegene Fenster zu

L ud w igs h a se n , 12. Mai. Vergangene Nacht zwischen lettein und - auf die Straße zu springen. Vor der Thür aber

11 und 12 Uhr brach in der Malzfabrik von Strvhle und Co. Feue standen die von dem Mädchen signalistrten Schutzleute, die natürlich aus, welches, genährt durch die Malzvorröthe so rasch und gewali der festen Ansicht waren, sie sähen da dm annoncirten Dieb einen

und jedes Löschversuchs spotteud um sich griff, daß das ganze Fabrik-. Verzweiflungssprung wagen. Sie packen den Luftsprinzer und schüt-

gebäude in Asche sank. Den Anstrengungen der Feuerwehr gelang es, teln ihn, bis er unter ihren Händen vor Schreck, Aufregung und

--- " ' . . . Erschwerung ohnmächtig zusammensinkt. Endlich klärte sich die Ge^

wenigstens bei dem Wohngebäude die Verheerung des Brandes auf ten Dachstuhl zu beschränken.

Laibach, 13. Mai. Die Bora Hot im Wippochcrtlale die Obsternte vernichlet. Im Laibocher Moraste ist die Uebcrschwcmmuug im Wacksm. Das Planiuattal in Irrurklmli ffl totst übcr- schwemmt, die Saaten sind vernichtet._

schichte natürlich auf. aber dcrtapfere und muthvolle Bankier hat acht Tage lang krank zu Bett gelegen. Und wer den Schaden hat, braucht bekanntlich für den Spott nicht zu sorgen man hat in Frankfurt, wo man sie erfuhr, herzlich über die schaurige Begebenheit und über den dobei entwickelten Heldcumuth gelacht._ .

Redaktion/ Druck und Verlag von S7 Le) , cytä g er in Eotw. (Hiezu 1 Beilage und Nrv. 21 des IlnterhaituugSblattS)