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-l* - I ^ ^ ^^^er'sche ; Dachtel, O.A. Calw.

M».n.L-gL'^WenchcHMigextraü, j Geldsuszuleihen.

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Der Verschönerungsverein

hielt am 28. Mai seine 5. ordentliche jGeneralbtiL-Achjlung, nachdem «v zuvor auf einem Rundzange^ .durch die Ablagen Einsicht von dem gegenwärtigen Stande der Arbeiten genommen hatte. Hr. Dr. Schüz «röffnete die Dersarttmlung uiid Sekr. Horlacher gab sofort einen Neoerblick über die im letzten Jahreaüs geführten und über die für dieses Jahr vom Ausschüsse projektirten Arbeiten, von denen manche schon vollendet sind,4was ihm Veranlassung gab, sich von der Ber. sammlung für den Ausschuß Indemnität ru erbitten, weil er gegen die bisherige Grwohnhett die Arbeiten begonnen, ehe dieselben von der Generalversammlung genehmigt waren. Diese Indemnität wurde dem Ausschüsse denn auch- bereitwilligst gewährt und sogar in die be­ruhigende Form der Anerkennung seiner Bemühungen gekleidet. "HM- geführt wurden im Geschäftsjahre 1874

1) das Brückchen von Naturholz über den Schießgraben an der Ecke des SchärwäldleS,

2) die Verbesserung der Umgebung des Pavillons Luginsthal,

3) die Correktio» des Zavelsteiner Fußwege (auf städtische Kosten),

4) die. direkte . Herbindung der Georgenhöhe mit dem Felsenwtg. so. wie das Legen von Treppen von der Georgenhöhe an in der Richtung nach Zavelstein.

5) eine Verlängerung des Felsenwegs.

Außerdem hat die Erhaltung und Pflege der Wege, denen der Ausschuß stets eine ganz besondere Sorgfalt widmet, sowie die An- Pflanzung einzelner Pflanzengruppen die Mittel des Vereins in nahe- zu erschöpfender Weise in Anspruch genommen. Einem vielfach, na­mentlich von Fremden ausgesprochenen Wunsche ist aber der Ausschuß dadurch entgegengekommen, daß er an verschiedenen Stellen Wegzeiger angebracht hat, die es leicht machen, sich aufwärts oder abwärts zu­recht zu finden.

Den finanziellen Bericht erstattete der Kassier Hr. Carl Staelin und geht aus demselbew'hervor, daß im Jahre 1874

die. Einnahmen , ... fl. 364. 30 kr.,

die Ausgaben .... fl. 309. 42 kr.

54. 48 kr.

beider Theile ein nothwendWs Eifordemiß ist. Dir selbstverstäMche Wachste Folge hie-ön wird sein, daß ' im nächsten'sichre die SchM wand zwischen beiden Theilen wird fallen müssen, damit schon der Totaleindruck die Zusammengehörigkeit zum Bewußtsein bringe.

Daß eine Allee von rothen und weißen Kastanien, Platanen und Ahorn durch die Anlagen hindurch bis zur Ecke des Schärwiildle ge­pflanzt worden, wird erst in späteren Jahren als eine längst entbehrte Wohlthat erkannt werden. Auch sind einige Naturbänke von höchst bedenklicher Beschaffenheit, die nichts weniger als zum Sitzen eingeladen haben, durch solide eiserne Bänke von bequemster Form (Fabrikat von Hrn. Ehr. Erhardt) ersetzt worden.

Noch Besprechung dieser die eigentliche Tagesordnung der Ver- sammlM biGnW Gegenstände würde nach der auffallende Umstand zur Sprache gebracht, daß der Verein seit'3 Jahren faktisch keine» Vorstand hatte. Um diesem Ucbclstande sofort abzuhelfen, wurde Hr. Dr. Schvz, der sich bisher im Ausschüsse stets geweigert hatte, die Vorstandsstelle anzunehmen, nunmehr von der höheren Instanz, von der Generalversammlung einstimmig zum Vorstande gewählt,^ und zu­gleich auch 8er bisherige Ausschuß durch Acclamation aufs Neue bestätigt. (Schluß folgt.)

betragen haben, wonach für 1875 ein Saldo verblieb von fl.

Die vom Ausschuß für 1875 projektirten und bon der General­versammlung nachträglich gut geheißenen-Arbeiten sind folgende:

1) Das Umgraben und die gärtnerische Herstellung eines kleinen ThrilS des durch kranke oder verkrüppelte Obstbäume bisher ver- unstalteten Terrains. Diese Arbeit, die die Entfernung dieser Bäume zur Voraussetzung hatte, ist dadurch wesentlich begünstigt worden, daß die Stadtbehörde sämmtliche in dem Gebiete des Ver­schönerungsvereins befindlichen ObsMume in ihr Ergenthum er­worben und damit den Conflikt mit den bisherigen Besitzern dieser Bäume ein für allemal beseitigt hat. So natürlich an und für sich dieses Vorgehen der Stadt ist, wodurch sie die in Calw wohl einzig in ihrer Art bestehenden Obstbaum-Servituten abgelöst und das freie Eigenthum an ihrem Grund und Boden zurück, erworben hat, .so verdient es doch den ausdrücklichen Dank des Verschönerungsvereins, dem dadurch ein so bedeutender Vorschub für seine Bestrebungen geleistet worden ist.

2) Die Herstellung eines Weges von der Georgenhöhe in der Richtung gegen Zavelstein und mit der Ausmündung beim ober» Brückchen, wodurch ein etwas ausgedehnterer Rundgang geschaffen wird.

3) Die Ausführung von Terrassen mit Ruhebänken bei den Herr- lichen Buchen am Fuße der Georgenhöhe, was wohl den schön­sten Ruhepunkt im ganzen Gebiete der Anlagen bilden wird;

4) die Verlängerung und womöglich Vollendung des Felsenweges.

Dieser Weg ist einer der beliebtesten Waldspaziergänge geworden und es hat bisher die Lustwandelnden stets unangenehm über­rascht, wenn der Weg auf einmal ein Ende nahm und nichts übrig blieb, als den steilen Berg hinabzuklcttern. Ob übrigens der Weg noch in diesem Sommer wirklich wird vollendet werden können, hängt sehr wesentlich von dem Erfolge der nächsten Samm- lung ab.

Nächstdem ist noch zu erwähnen, daß der Verschönerungsverein .ru-rmehr auch die Pflege der zum Georgenäum gehörenden Anlagen übernommen hat, weil dieselben doch mir den vom Verschönerungsverein bis jetzt ausgeführien Anlagen mehr und mehr ein Ganzes, den verrichtet werden könnten. Außerdem ist die Gefahr der Ueberschwem Stadt ga rten bilden sollen und darum e ine gl eichartige Behandlung j m ungen beseitigt.

Redigirt. gedruckt und verlegt von A. OelschlLgcr.

Stuttgart, 30. Mai. Seine Königliche Hoheit Prinz Wil- Helm von Württemberg ist gestern zum Gebrauch einer Brunnenkur nach Carlsbad abgereist.

Tagesordnung der Verhandlungen des K. Schwurgerichlshofes

Tübingen im zweiten Quartal 1875: 1) den 14. Juni,

Vorm. 9 Uhr: Anklagesache gegen den ledige» Seiler Leonharh Böhrer von Heidenheim, jK. Baierischen Bezirksamts Gunzen­hausen, wegen erschwerter Fälschung einer öffentlichen Urkunde und wegen Betrugs; 2) den 15. Juni, Vorm. 9 Uhr: Ankl. gegen den ledigen Kaufmann Adolf Pfeifer von Rottenburg, wegen versuchten Todtschlags; 3) den 16. Juni, Vorm. 9 Uhr: Ankl. gegen den Krämer Philipp Boezing vou Haiterbach, Oberamts Nagold, wcgm Verbrechens gegen die.Sittlichkeit; 4) den 16. Juni, Nachm. 3 Uhr: Ankl. gegen den Taglöhner Johannes Bayer von Pliezhausen, Ober­amts Tübingen, wegen Verbrechens gegen die Sittlichkeit; 5) den 17. Juni, Vorm. 9 Uhr: Ankl. gegeu den Taglöhner Friedrich Klein von Gültslein, Oberamts Herrenberg, weueg Meineids.

Heilbronn, 30. Mai. DieNeckarzeitung" berichtet: In Löwenstein fand vor wenigen Tagen ein junger Bursche ein tragisches Ende. Derselbe hatte ein Gewächs am Halse, welches er los haben wollte. Er ging nun zu einem Wunderdoktor nach Waldbach, welcher ihm das Gewächs kurzweg und so gründlich vom Halse wegschnitt, daß er in Folge eingctretener Verblutung kurze Zeit hierauf starb erichtliche Untersuch ung ist eingeleitct. (N.-Ztg.)

Hechingen, 27. Mai. Gegenwärtig weilen württembergische Offiziere vom Generalstab hier, um, wie wil vernehmen, Terrain­studien zu machen bezüglich der Herbstmanöver, welche sich bis nach Hechingen und gegtuHaigerloch ausdehnen sollen. >

Karlsruhe 27. Mai. Wegen Mangels an Bestellungen hat die Karlsruher Aktienmaschinenfabrik bedeutende Reduktionen in ihrem Arbeitcrpersonal vorgenommen.

Berlin, 31. Mai. Der König von Schweden ist gestern bei dem General-Feldmarschall Grafen Moltke wie bei dem Reichskanzler Fürsten Bismarck vorgefahren und hat seinen Besuch unmelden lassen, obschon er wußte, daß beide Herren nicht anwesend waren. Der^ Reichskanzler Fürst BiSmar ck ist gestern Abend wieder hier eingetroffen und begab sich beute Nachmittag 2 Uhr zum König von Schweden.

Der Oberpräsident von Westphalen hat unterm 29. Mai an den Bischof von Münster, Brinkmann, die Aufforderung gerichtet, sein Amt niederzulegcn. Da der Bischof dieß nicht thuu wird, so wird seine Entlassung eingelei tet werden.

Straßburg, 28. Mai. Lieutenant Salvi ist gestern in Straßburg an­gekommen. Er kommt von Nancv, wo er sich aushalten mußte, da sein Pferd verwundet war und nicht weiter konnte. Der Lieutenant ist sehr betrübt über sein Mißgeschick: er verliert ungefähr ! 5,000 Gulden in verschiedenen Wetten.

Wien, 31. Mai. Heute Vormittags fand die feierliche Eröff­nung des neuen Donandurchstichs durch den Kaiser nach dem Pro­gramm statt. Der Donaudurchstich ist die bedeutendste der Arbeiten, welche zum Zwecke der Donauregulirung bei Wien ausgeführt werden. Neben der Beförderung der Schifffahrt ist ein Hauptvortheil der, daß mehr als eine halbe Million Quadratklafter allein am neuen rechten Ufer als Baugrund bewonnen sind, so daß über 6000 Häuser dort