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gesammelten Gaben sämmtliche bis jetzt dagewrsenen BazarS weit über, ragt, wozu eben am meisten beigrtragen haben mag, daß nicht bloS Ihre Majestäten selbst und das Königliche Haus in munifizentester Weise den Bazar beschenkt haben, sondern daß auch die gnädige Für- spräche Ihrer Majestät der Königin, der hohen Prolektorin des Unter­nehmens, höchstderen Verwandte am deutschen und am russischen Kai- serhof, sowie aus anderen Fürstenhäusern zur Stiftung prachtvoller Geschenke vermocht hat. Der Besuch dieser Sammlung steht Jeder­mann offen. Wir führen nur Einiges an, was uns bei einer ober flächlichen Besichtigung derselben in die Lugen gefallen ist. Neben den vielen Gaben der Majestäten, unter welchen wir ein Tischchen aus Malachit und prachtvolle geschnitzte Schränke hervorhebrn, tritt eine von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland gestiftete, reich vergoldete und gemalte große Porzellan-Base dem Beschauer entgegen. Dieses Prachtstück von großen Dimensionen und den edelsten Formen hat einen sehr hohen/Werth. Außerdem hat der russische Kaiser eine Anzahl schöner Gaben aus allen Gebieten russischer Industrie geschenkt, nament­lich die bekannten Gemälde auf Holz, sodann russische Goldschmied- arbeiten von seltenem Geschmack, Lederwaaren, Gewebe mit ausgespro

fand. Der Kaiser fuhr auf einem der Boote bis Eltville. Mittag« dampften dieselben bis Mainz, wo sie vor Anker gingen. Jedes dieser kleinen Fahrzeuge führt, demF. I." zufolge, zwei Bronze-Kanonen und 21 Mann Besatzung, letztere aus ausgesuchten Matrosen, Pio» nierrn und Artilleristen bestehend. Die Panzer-Platten des Thurme» sind 21 bis 60 Centimeter dick. Heute solle» beide Schiffe nach Mann­heim weiter gehen.

Braunschwcig, 17. April. In einer Anklagesache wegen Mords gegen eine Frau Sanders konnten sich die Geschworenen in der ihnen zustehenden 24stündigen Frist über ein Verdikt nichts einigen und wird deßhalb die Sache vor den nächsten Assisen in Wolfenbüttel abermals zur Verhandlung kommen.

An der Schießschule zu Spandau werden jetzt Versuche mit einem neuen Karabiner nach dem Modell 71 (System Mauser) ange- stellt, welche bis jetzt vorzügliche Resultate in Bezug auf Sicherheit und Trefffähigkeit dieser Waffe ergeben haben. Dieser Karabiner hat in seinem Aeußeren große Ähnlichkeit mit dem bisher bei der Ka­vallerie versuchsweise in Gebrauch genommenen Chaffepotkarabiner; wie bei diesem ist der Knopf der Kammer ganz zur Seite gebogen.

chen orientalischen Mustern, gestickte Decken u. s. w. Sehr schöne damit er beim Reiten nicht hindert, das Korn ist durch zwei am Gaben find von I. Majestät der deutschen Kaiserin und von der Oberringr angebrachte Metallnasen gegen Beschädigung geschützt. Diese Königin-Mutter von Baiern gestiftet. Porzellanvasen, Majoliken, > Schußwaffe wird voraussichtlich, wenn sich bei fortgesetzten Proben Stickereien von hohem Werth und ausgesuchtem Geschmack sind auf! keine besonder» Nachtheile Herausstellen, bei der gesammten deutschen diesen Tischen ausgebreitet. I. Maj. die Königin von Holland hat! Kavallerie eingeführt werden; dieß erscheint schon dadurch geboten, daß auS dem Haag ein Paar prachtvolle japanische Vasen eingeschickt neben die Patrone dieselbe wie beim Jnfanteriegewehr Ist/71 ist, und dadurch anderen schönen Gaben. Wir erwähnen hier noch die Gaben der nöthigcnfalls eine Ergänzung der Munition bedeutend erleichtert wird. Königlichen Prinzessinnen Friedrich und Auguste von Sachsen-Weimar Berlin. Nach glaubwürdiger Versicherung sind die Grundzüge deS und der Herzogin von Urach. Die meisten Gegenstände sind nach Gesetzes, betr. die Aufhebung der Klöster und Congregationen im Staats

Gruppen geordnet, und jede Gruppe ist auf's reichhaltigste vertreten. Man findet Gemälde, Photographie»«, Stiche, Skulpturen, Bücher mit den schönsten Einbänden» Uhren; allerlei Schreibrequifiten, zum Theil von der feinsten Arbeit, Galanteriewaaren aus Leder. Bronce, Holz, Meerschaum, und Elfenbeinarbeiten, Stöcke; dann wieder aus dem Gebiet der Glas- und Porzellan-Industrie prächtige Service und Basen; gut vertreten ist das Gebiet der Tischlerarbeiten, der geschnitz- ten Maaren, der Spielwaaren. Beyehrenswerthe Gaben sind vorhan­den an Gold- und Silberarbeiten, Metallwaaren, dann auch an Leder- und Guttaperchasachen. Das Gebiet der Bekleidungsindustrie vollends, vom nothwendigsten Bedvrfniß bis zum raffinirten Luxus, ist ein ganz enormes. Ein Besuch in diesem Bazar ist sehr anzurathen, schon um dessen Reichhaltigkeit willen, aber auch um den Zweck des Bazars zu fördern, nämlich die durch Tendenzen einseitiger Konfessionalität nicht rinzuschränkende christliche Werkthätigkeit zum Besten der Kranken.

Die Köln. Ztg. schreibt aus Stuttgart, 20. April:Die Ernennung des Stadtpfarrers Schwarz in Ellwangen zum päpstlichen Hausprälaten ist ein Schlag Ins Gesicht der Diözese Rottenburg. Das also ist der Dank RomS für die Unterwerfung Hefele's, die nur der Kurie zu Liebe um deS Friedens willen seiner Zeit erfolgt ist; der Dank dafür, daß aus dem gleichen Motiv um die Einheit der katholi­schen Kirche helfe» zu erhalten die gesammte Geistlichkeit und fast die gefamnite Laienschaft der Diözese den Schritt des Bischofs accev- tirle! Stadtpfarrer Schwarz, der eifrigste ultramontane Fanatiker in Württemberg, den die öffentliche Meinung als eine Art von Gegen- bischof bezeichnet, war unlängst zum Dekan deS Landkapitels Ellwangen gewählt worden. Bischof Hefele glaubte die Wahl annulliren zu müssen,

Ministerium berathen, haben bereits die königliche Genehmigung erhalten und befinden sich jetzt im Cultusministerium, wo sie behufs ihrer Einbringung im Landtage nur noch in die gesetzliche Form gebracht werden. Das Gerücht, wonach der König die Genehmigung des Ge­setzes beanstanden soll» wird als grundlos bezeichct.

Gegenüber der bedrängten Lage der deutschen Industrie und ihrer sich mindernden Exportfähigkeit hat sich bereits eine Bewegung entwickelt, durch welche, um überhaupt den Markt halten zu können, eine Lohnherab­setzung theilweise schon vollzogen, theilweise angestrebt wird. Es fehlt derselben aber bisher der einheitliche Charakter. Jetzt hat wie die D. Nachr." sagen der preuß. Handelsminister Dr. Achenbach an di« Oberbergämlcr ein Rundschreiben erlassen, ln welchem er sowohl eine Herabsetzung der Löhne als zugleich eine Verlängerung der Arbeitszeit verlangt. Dieser Vorgang soll andern Industriellen als Beispiel dienen.

Seit dem 15. d. M. sind d-c preuß. Landbriefträgcr mit Sig­nalpfeifen zu dem Zwecke versehen, um während des Bestellganges durch die Ortschaften durch Abgabe von Signalpfiffen die Bewohner auf ihre Anwesenheit aufmerksam zu machen. Es ist 'dieses für ge­eignet erachtet worden, um das Bestellgeschäft zu beschleunigen und die Mitgabe von Briefen u. s. w. seitens der Landbewohner zu erleichtern.

Posen, 23. April. Die Polizeibehörde eröffnete der Vorstehe­rin des UrsulinerinnenkonventS, daß der Minister des Innern und der Kultusminister die Ausweisung der nicht staatsangehörigen Ordens­schwestern angeordnet haben, letztere daher bei Vermeidung von Zwangs- maßregeln den Staat innerhalb 8 Wochen zu verlassen haben.

Zu dem am vorletzten Samstag in Breslau gefeierten Juki- läum des Fürstbischofs Förster erinnert dieSchles. Ztg." an die

um die Thätigkeit jenes Herrn bester im Zaume halten zn können. Worte, welche derselbe im Jahr 1848 in der dcmschen National»»- Dafür ist nun Schwarz päpstlicher Hausprälat geworden." (St A.) j sammlung bei Gelegenheit der Discussion über das Verhältniß von Eßlingen, 22. April. Heute früh wurde der erste Versuch! Kirche und Staat gesprochen. Indem er für die Unabhängigkeit der mit Räucherung der Weinberge in den Ebershalden vorgenommen.! Kirche eintrat, sprach er nach Ausweis der stenographischen Berichte Alle Anwesenden haben die Ueberzeugung gewonnen, daß bei gemein-s das sehr wahre, leider aber in unfern Tagen schon längst vergessene samer Ausführung der Schutz gegen Frostschaden vollständig erreicht j Wort:Der Staat hat in seinem Gebiete feste und unveräußerliche werden könnte. Mit einem Theerquantum im Werth von 2 fl. und s Rechte, die ihm nicht genommen werden sollen, am wenigsten von der

entsprechendem Quantum Sägspähnen wurde die Hälfte der Ebers Haldkn-Weinbergt völlig mit Rauch bedeckt, durch welchen die Sonne nicht hätte hindurchdringen können.

Am 21. d. M. ist bei dem Personenzug 71 während der Fahrt zwischen Sulz und Oberndorf Vormittags um IlU/? Uhr der Oeko- nom Karl Ruckgaber auf nicht aufgeklärte Weise vom Zuge gestürzt und vo» demselben überfahren worden, wodurch er sofort seinen Tod fand.

Am 19. April wurden die Herren Leopold Stein und Moritz Kahn in Offenburg vom Kreis- und Hofgericht in Offenburg wegen durch Lieferung von fabricirten Weinen an Wirthe von Stuttgart und Nachbarschaft begangenen Betrugs je zu einer GefSngnißstrafe von 6 Monaten und zn einer Geldstrafe von je 300 Thaler verurtheilt.

Wiesbaden, 21. April. Der Kaiser hatte sich gestern von hier nach Biebrich begeben, wo eine Besichtigung der beiden Rhein- Monitoren (zum Schutz der Rheinufer bei KriegSzeitcn bestimmt, namentlich bei einem vom Feinde beabsichtigten Stromübcrgang) statt

Kirche. Er hat solche Rechte auch über die Kirche, sofern sie eine W ihm anerkannte Corporation ist, er hat z. B. das Recht der Verwah­rung, das sogenannte zu8 cavenäi, um die Kirche in ihrer Wirksam­keit nicht über ihre Grenze hinausschreiten zu lassen, um nicht zuzu­geben, daß sie seinem Staatszweck irgendwie schadet. Er hat ein Recht der Aufsicht, er hat ein Recht der Besteuerung."

Wien, 19. April. Das Etablissement Sigl erhielt russische Bestellungen im Betrag von 7 Millionen Gulden und sind somit keine Arbeiter-Entlastungen erforderlich.

Ein Kaufmann in New-Dork hatte bekannt gemacht, duß er ei«u munteren aufgeweckten Jungen in seinem Geschäft brauche. A mAbiud klingelt es an seiner Thür und als er heraustritt. findet er einen solchen, 11 Tage alt, in einem Körbchen. Der Junge war sorgfältig cingehüllt und steckte in einem Pelzmuff. Auf einem Zettel war z« lesen:Munter, aufgeweckt und noch ganz unverdorben; kaut noch nicht einmal Tabak.'

R-digirt, gedruckt und verlegt von A. ÖelschlLger.