'Calw. !

Landwirthschastticher Pezirksverein.

Am Lichtmeßseiertage, Dienstag den 2. Febr., hält er landwirthschaflliche Verein im Adler in Althrngstett eine Wanderverfammlung , zu deren zahlreichem Besuche die Mitglieder des Vereins und sonstige Freunde der Landwirthschaft hiemit freundlichst eingeladen werden.

Gegenstand der Besprechung ist: Die Farrenhaltung und rationelle Viehzucht. Die Verhandlungen beginnen um 2 Uhr.

Calw, den 25. Jan. 1875. Der Vereinsvorstand:

Oberamtmann Doll.

E. Horlacher, Secr.

Calw.

Landwirtschaftlicher Pezirksverein.

Aufforderung au die Gemeinden, die Farrenhaltung betr.

Die Generalversammlung des landwirthsch. Bezirksvereins am 30. Nov. v. I. hat beschlossen, derjenigen Gemeinde, welche die Farrenhallung in eigene Verwaltung überneh­menwird, eine Prämie von fl. 70. in Aussicht zu stellen. Es wird Ließ mit dem Bemerken veröffentlicht, daß Bewerbungen um diese Prämie bis zum ersten April bei dem Unterzeichneten Vorstande anzumelden sind, und daß die Einrichtung des Gemeindefarrenstalls spätestens am 1. Septbr. vollendet sein muß. Unter mehreren

lvfigkeit und Aengstlichkeit wahrnahm. S c fand ihn bei der Nachhausekunf auf der Bühnenkammer mit durchschnittenem Halse, der Tod war rasch einge- tretcn. Der Verunglückte mit seiner Familie wird allgemein bedauert, da er in allen Kreisen beliebt und geachtet war.

Der deutsche Reichstag hat am 22. Jan. das Land sturm gesetz in 3ter und letzter Lesung endgiltig angenommen und zwar bei namentlicher Abstimmung mit l t)8 gegen 84 Stimmen. Gegen das Gesetz stimmte nur das (clericale) Centrum, die Sozial» democraten» die Elsäßer und der Frankfurter Sonnemann. Das Ge­setz lautet: 8- 1. Ter Landsturm besteht aus allen Wehrpflich­tigen vom vollendeten 17. bis vollendeten 42. Lebensjahre, welche we­der dem Heere noch der Marine angehöcen. Der Landsturm tritt nur zusammen, wenn ein feindlicher Einfall Theile des Reichsgebiets bedroht soder überzieht. (§. 3 al. 2 und 8-16 des Gesetzes vom November 1867.) 8- 2. Das Aufgebot des Landsturms erfolgt durch kaiserliche Verordnung, ln welcher zugleich der Umfang des Aufgebots bestimmt wird. 8- 3. Das Aufgebot kann sich auf die verfüg­baren Theile der Ersatz-Reserven erstrecken. Wehrfähige Deutsche, welche nicht zum Dienst im Heere verpflichtet sind, können als Frei­willige in den Landsturm eingestellt werden. 8. 4. Nachdem da» Aufgebot ergangen ist, finden auf die von demselben betroffenen Land­sturmpflichtigen die für die Landwehr geltenden Vorschriften Anwen­dung.^ Insbesondere sind die Aufgebotenen den Militärstrafgesetzen und der Disciplinarordnung unterworfen. Dasselbe gilt von den m Folge freiwilliger Meldung in den Listen des Landsturms Eingetra­genen. 8- 5. Der Landsturm erhält bei Verwendung gegen den Feind militärische, auf Schußweite erkennbare Abzeichen und wird in

concurrirenden Gemeinden entscheidet der Vereinsausschuß nachher Regel in besonderen Abtheilungen formirt. In Fällen besonderen dem Berichte der Besichtigung»Commission. Bedarfs kann die Landwehr aus den Landsturmpflichtigen ergänzt wer-

Als mustergiltig kann den größeren Gemeinden des Bezirks den, jedoch nur dann; wenn bereits sämmtliche Jahrgänge der Land- die bereits prämiirte Einrichtung inGechingen empfohlen wer- wehr und die verwendbaren Mannschaften der Ersatz-Reserve einberufen Den, wo Hr. Schultheiß Ziegler gerne zu jeder gewünschten sind. Die Einstellung erfolgt nach Jahresklassen, mit der jüngsten Auskunft bereit ist. ' beginnend, soweit die militärischen Interessen dieß gestatten. 8- 6.

Calw, den 24. Jan. 1875. Der Vereinsvorstand: >Wenn der Landsturm nicht aufgebolen ist, dürfen die Landsturmpflich-

Oberamtmann Doll. tigen keinerlei militärischer Kontrole oder Uebungen unterworfen wer- E. Hör lach er, Secr. ^dcn. 8- 7. Die Auflösung des Landsturms wirv vom Kaiser an­geordnet. Mit der Auflösung der bttreffenden Formationen hört das

s ' Die zur

Ausführung dieses Gesetzes erforderlichen Bestimmungen erläßt der Kaiser. 8- 9. Gegenwärtiges Gesetz kommt in Baiern »ach nähe­rer Bestimmung des BündnißvertrageS vom 23. Nov. 1870 zur Anwendung. Dasselbe findet auf die vor dem 1. Jan. 1851 gebo­renen Elsaß-Lothringer keine Anwendung.

Schweden. Stockholm, 25 Jan. Heute ist wegen einer Kälte von 36 Grad Celsius der Eisenbahnbetrieb eingestellt worden. England. Prinz Louis Napoleon hat seine Studien an der

vom Ministerium des Innern öffentlich belobt: dre Feuerwehren von Calw und Gechingen und die Löschmannschaft von Stammheim.

(St.A.)

Revieriörstcr H irz cl in Schönbronn wurde seinem Ansuchen gemäß wegen körperlicher Leiden und dadurch herbeigeführter Dienstuntüchtigkeit in den Ruhestand versetzt.

Stuttgart, 25. Jan. In der nächsten Zeit erfolgt, wie wir hören, die Einführung des Mausergcwchrs in der Weise, daß die 1. Division auf den 1. März, die 2. Division bis etwa Mitte Mai mit der neuen Schießwaffe versehen wird. In den nächsten

Tagen kommen in jjede Kompagnie zunächst 8 Stück Mausergewchre,! Militärakademie in Woolwich nahezu vollendet und macht nun ge-

damit die Unteroffiziere sich mit ihnen bekannt machen. Wenn sodann die präsente Mannschaft mit denselben vertraut ist, soll die Reserve cinberufen werden, und zwar die von der 1. Division im Mai, die von der zweiten Division nach den Herbstübungen. (St.N.T.)

Stuttgart, 25. Jan. Der Uebergang von der Guldeu- zur Markrechnung vollzieht sich in aller Stille. Eine ganze Reihe von Geschäftsleuten ist eben daran, ihre Waarenlager neben der bis­herigen Guldenauszeichnung auch mit Markpreisen auszuzeichnen. Manch? Kaufleute sind mit dieser Aufgabe bereits zu Ende. Wenn

die Münzstätten des Reiches in energischer Produktion an neuen 5sst zu sein.

meinschaftlich mit den Kadetten der ersten Klasse, zu der er gehört, sein letztes Examen. Der Studienkursuö schließt nächsten Mouat und der Prinz wird dann die Akademie verlassen.

Italien. Nom, 24. Jan. Garibaldi ist heute Nachmittag hier angelangt. Eine unabsehbare Menschenmenge empfing ihn am Stationsplatz mit beispiellosem Enthusiasmus. Die Pferde wurden ausgesxannt. ES war unmöglich, den Wagen bis zur Wohnung seines Sohnes Menotti zu bringen. Garibaldi ist in dem Gasthofe von Costanzi eingekehrt. In einer Ansprache ermahnte er die Römer,

Münzen, wie voraussichtlich, fortfahren, werden wir am Schluffe des ersten Halbjahrs 1875 vor dem thatsächlichen Uebergang zur neuen Währung stehen.

Göppingen, 23. Jan. Heute Nacht ertönten schon wieder die Sturmglocken. Es brannte eine mit Stroh und Oehmd ge­füllte Scheune zwischen den Gasthäusern zur Türkei und zum Bahn­hofe in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs. Da das Feuer kurz nach 10 Uhr ausbrach und bald entdeckt wurde, so gelang es der uner­müdlichen Thätigkcit der hiesigen Feuerwehr, dasselbe auf seine» Herd zu beschränken. Die Scheune wurde vollständig geleert. Eine Ent>

Spanien. »Agence Havas" meldet aus Madrid, 25. Jan.: Zwischen carlistischen und alfonsistischen Unterhändlern fand am 23. Jan. eine erste Besprechung statt, wobei man bereits über die Grund­lagen einer Einigung übereinkam.

Peralta, 22. Jan. Die Ansprache des Königs an die Be­wohner der baskischen Provinzen und Navarras sagt:Ich wünsche lebhaft den Frieden. Ich habe den Thron, wie ich das wollte, ohne Blutvergießen bestiegen. Bestreitet ihr nun das Land, so werde ich genöthigt sein, mit den Waffen zu kämpfen. Wenn ihr für die mo­narchische Treue streitet, so bin ich der Vertreter der Dynastie; wenn

stehungsursache ist nicht bekannt; doch drängt sich einem großen Theilj für den katholischen Glauben, so bin ich ein katholischer König und des Publikums unwillkürlich der Gedanke an Brandstiftung auf, daM; werde dre Ungerechtigkeiten gegen dre Kirche wieder gut machen. Ich dir Brandfäll- hier und in unmittelbarer Nähe ungewöhnlich häufen.! w-rve e.n konstitutioneller König sem und b.ete euch den Frieden; ihr

- S p a i ch i n g e n. 24. Jan. Gestern Nachmittag fanden zwei > werdet eure Freiheiten und den Wohlstand wi-derfinden. In der Knaben, 5 und 6 Jahre alt, in Hardt, Gemeindebezirks Nusplingen, > Ansprache des Königs an Armee hei^ es.Ich verlange Se » ihren Tod in dem Sammelbrunnen ihres Vaters. Ob und inwie-! Verleugnung und Energie nicht um des Ruhmes, aber um de F - weit die Eltern Fahrläßigkeit trifft, wird Gegenstand weiterer Erhe- i d-ns willen. Unsere Gegner sind Spanier; wenn sie meine Worte bungen sein. UebrigenS soll , vor mehreren Jahren ein drittes Kind! verkennen, werden wir sie mederwersen. (^ott aber wird dre sch tz n, derselben Eltern sein Grab in dem gleichen Brunnen gefunden haben, dre um des Friedms willen mcht wider das Vaterland kämpfen wollen.

- In Laupheim gab sich am letzten Samstag in der Vvrmi.tag-stunde m In ,M°r 6 s haben d.e Carlfften -inen Telegraphisten ans der zwischen 8 und 9 Uhr der Stationskommandant B. durch HalSabschneiden selbst Mitte semer stehenden Kinder zum Richtplatze geschleppt und erschossen, den Tod. Die Frau desselben hatte einen kurzen AuSgang gemacht, eilte aber woraus 4 in die Wohnung der unglücklichen Wittwe eindrnagen und, em un- u ach Hause, weil sie an ihrem Gatten feit einig en Tagen Melancholie, Schlaf-' 1e r das B ett gestelltes Petroleumgefäß anzündcnd, das Haus niederbrannten.^

von Ä. ÖelschlLger.