Calw.

An die Ortsvorsteher der Nagolduferorte.

Bei dem beständigen Steigen des Nagoldflusies haben die Ortsvorsteher derjenige« Orte, deren Markung an die Nogold -oßt, unverzüglich dafür zu sorgen, daß die auf den Holz­lagerplätzen und sonst am Ufer des Flusses liegenden Hölzer sofort entweder beseitigt oder vorschriftsmäßig aufgepoltert und gehörig tefestigt werden, auch sich , selbst von dem Vollzug dieser Anord­nung zu überzeugen.

Den 22. Januar 1875. K Oberamt.

_^_____ Doll. _

Von der K. Regierung dz« Schwgrzwaldkreises wurde Immanuel Holz­äpfel, Bäcker^, zum SchultHmen -^Gemeinde Tein ach ernannt.

8 Cäli^, 22^ Jack. Nächste Woche steht uns wieder der Ge­nußeines T Yroler-C oncertes bevor, ivdcn> sich die renommirte durch beste Zeugnisse empfohlene Säygergeseüschaft Clement und Gasser (bestehend aus 3 Herren und 2 Damen), welche sich in letzter Zeit in Amerika producirte und jetzt auf der Heimreise begriffen ist^ hier hören kaffen will. Hoffentlich wird dieselbe von den Mu­sikfreunden der Stadt und Umgegend mit ebenso zahlreichem Besuche erfreut, wie die letztes Jahr hier gewesene Gesellschaft.

Stuttgart, 20. Jan. Seine Majestät der deutsche Kaiser und König von Preußen Haben Seine Königliche Hoheit den Priüzeu Wilhelm von Württemberg , Major, beauftragt-mit Führung des Gardehusarenregiments, zum Oberstlieutenant ,zu befördern und zum Kommandeur dieses Regiments zu ernennen geruht. (St.A.)

Stuttgart, 19. Jan. Durch das Gesetz vom 4. Juli 1874 find die württembergischen Handels- und Gewerbekammern neu orga» nisirt worden. Es ist ihnen mehr Selbstständigkeit als bisher ver­liehen. wogegen die Lösten auf die Wahlberechtigten des Kammerbe­zirks nach dem Fuße der Staats-Gewerbesteuer umgelegt wesden. Die erstmalige Bildung der Kämmern nach dem neuen Gesetz soll durch die auf den 28. Januar ausgeschriebenen Wahlen geschehen. Sie haben als Organe des Handels- und Gewerbestandes die Bestimmung, die Gesammtinteressen der Handels- und Gewerbetreibenden ihres Bezirkes wahrzunehmen. Bei dem wichtigen Beruf und dem umfas­senden Wirkungskreis der neuen Kammern wird ihre Thätigkeit um so ers prteßlicher sein, je allgemeineres ünb lebhafteres Interesse von Han­del und Industrie denselben /entgegengebracht wird. Es ist deßhalb auch eine recht lebhafte Betheiligung an den bevorstehenden Wahlen -dringend zu wünschen.

Stuttgart. 19. Januar. Wie wir hören, sind von der. mgl. württ. Münze 3 Millionen Thaler neugeprägter Reichsmünze nach Berlin gesandt worden; für diese Summe hätten wir Sechstels

konnte. Ter Todestag war zugleich tev 24. GrknMtag LeS Der«»» glückten. ' ^.'(Pf.'B.)

Zuverlässigen Nachrichten des RcichSkanzleramts zufolge ist die Zahl der in Frankreich, besonders aber in Paris eintreffenden arbeit­suchenden jungen Deutsche.n.seit einiger Zeit in bedenklicher Zunahme begriffen. Diese Personen, von welchen viele ohne Existenzniitlel und kaum der französischen Sprache mächtig nach Paris kommen. fallen großentheils schon nach wenigen Tagen vergeblicher Bemühung um Beschäftigung der deutschen-Botschaft oder hem dort bestehenden Hilsts» verein zur Last, können döxt indeß bei der Beschränktheit der verfüg- harsti Mittel, welche vorzugsweise zur Beihilfe für alte und kranke oder unverschuldet ins Unglück gerathene Deutsche bestimmt sind, Hie gehoffte Unterstützung nicht finden. Diese Erfahrung haben vor Kur- zepr noch eine Mehrzahl junger Leute gemacht» welche sich in Paris vergeblich um Sollen als Kellner, Schneider, Haarkünstler, Taglöhner u. dgl. bemüht hatten. Eine große Anzahl solcher in Paris in Noch gerochener Personen ist demzufolge bereits polizeilich ausgegriffen und nach Längerer Haft wegen Ländstreicherei mittelst Schubs nach der Grenze zurückgebracht worden. Solche Vorgänge sollte» doch als abschreckende Beispiele dienen.

Berlin, 16. Jan. Der Kapitän zur See Werner ist durch kaiserl. Kabinetsordre zum Contreadmiral befördert worden.

Berlin, 18. Jan. Die Kommandanten der spanischen Kriegs­schiffe vor Zarauz sind, wie man hört, angewiesen,- von den Carlisten eine hohe Entschädigung und die Bestrafung der Schuldigen wkgen der Gustav-Affaire zu verlangen, widrigenfalls sie dir geeigneten Maßregeln ergreifen würden.

B e r l ui, 20. Januar, Ein spanischer Cabinctscourier. der gestern Abends von- Paris abgerfiSt ist^ überbringt ein Handschreiben des Königs Alfonso an den Kaiser, welches seine Thronbesteigung an. zeigt. Der Courier reist von hier nach Rußland weiter.

- P ad erbarm / 19. Jan./Soeben, etwas vor 8 Uhr, ist der Bischof Konra^ Marlin aus der ^Gesängnißhäft entlassen und unter Begleitung eines Pokzeisckretärs per Extrapost nach dem Bahnhof gefahren, um mit dem nächsten Eiscnbahnzuge nach Wesel/ dem ihm vom Oberpräsidenlen von Westfalen angewiesenen Jnte'rnirungsorte, geführt zu werden.

InHamburg hat das WortEingeschrieben", auf gewisse Frauen» zimmer bezogen, die Bedeutung der polizeilichen Kgntrole. Ein Ehe­gatte, welcher vcm der neuen Postordnung, wonach rekommandirte Briefe miteingeschrieben" bezeichnet werden; noch keine Ahnung hatte, war ganz empört, als er die Adresse eines Briefes an seine Frau las: An Frau Antonie N. in Hamburg. Eingeschrieben!". Er konnte zwar nicht begreifen, wie der befreundete Korrespondent zu einer solch' grenzenlosen Beleidigung sich habe Hinreißen lassen können, ging aber doch zum Adöokatcn, um das Gesetz anzurufcn. Dort wurde ihm

Thaler bekommen sollen, bekanntlich -in in Süddeutschland unbeliebtes Geld. Unser Herr Finanzminister weigerte sich jedoch, diese Masse! nun unter Hinweis auf die treue Postordnung Aufklärung zu Theil. SechStelS-Thaler anzunehmen »md bekam statt dessen Preußische Fünf- -m r.» o,--» >.»v

hundertthalerscheine, für welche man bei den Bankhäusern in'.Flank- surt gute Verwendung hat; das Publikum hat dieses kräftige Auf­treten des Herrn v. Renner recht gefreut, denn wir Süddeutsche haben Lurch die deutsch: Münzreform schon manches Opfer bringen muffen.

Stuttgart, 20. Januar. Bei der Tiesbohrung im Stutt­garter Thale ist gestern am 19. Januar ei« bis -jetzt 6 Fuß starkes Salzlager augetroffen worden. Das Bohren im Steinsalz dauert fort; dasselbe ist reines Krystallsalz.

Ca » nn sta t t, 16. Jan. In voriger Nacht zwischen 4 uüd 5 Uhr hat der hiesige Polizeiwachtmeister in dem benachbarten Gais- bürg einen Burschen in seiner Miethwohnung verhaftet, weil dprselbe

Wien, 20. Jan. Der österreichische, russische und deutsche Cousul in Skutari reisten nach Cettinje. um gememschaftlich den Aus­bruch von Feindseligkeiten durch friedfertige Rathschläge hintanzuhalten.

Frankreich. Versailles, 20. Jan. Die Nationalversamm- lung nahm heute das ArmeekadreSgesetz in zweiter Lesung an und be» schloß, die Berathung der konstitutionellen Gesetze auf die morgige Tagesordnung zu setzen.

Paris, 18. Jan. Die drei deütschen Schiffe Louise, Hertha und Augusts sind gestern vor Guetaria eingetroffen. Man erwartet seitens derselben ,eine energische Aktion. Von orleanistischer Seite führt man über das Vorgehen Deutschlands eine sehr gereizte Sprache. Paris, 18. Jan. Genaue Erkundigungen bestätigen, daß da-

verdächtig ist, einen der neueren Rcmbanfälle aus der Insel bei Berg i Gerücht der Einnahme von Zarauz durch die Deutschen auf reiner verübt zu Habens Der Verhaftete ist hier in gerichtlichen Gewahrsam) Erfindung beruht. . . . :

genommen. Er ist wegen Verbrechen gegen fremdes Eigenthum nnb Spanien. Madrid, 19. Jan. Der König ist nachSara» anderer Vergehen schon gestraft und aus der hiesigen Stadt und der,gossa abzereist und wird während der Militär. Unternehmungen, welche Residenzstadt ausgewiesen. ; gleich beginnen sollen» bei der Nordarmee bleiben. Die Entlaffungs-

Freudenstadt, 20. Jan. Gestern Abend um 5Vs Uhr! gesucht der Diplomaten sind angenommen. Zum Gesandtem in Ber-

verkündigten die Sturmglocke/i abermals einen Brand in der Stadt. § lin ist Merry ernannt. Die Regierung hat angesichts der Verbrechen, Derselbe hätte, obgleich das betreffende Gebäude (eine Eisengießerei) i welche gegen die Eisenbahnbeamtcii verübt und in dem Tagesbefehl am Ende der StM steht, Fei dem heftigen LLind eine größere Aus-!des carlistische'n Generals Lizarra'ga vön neuem angedroht worden sind, dehliung gewinnen können, es gelang aber der Feuerwehr, das Feuers den Beschluß gefaßt, jeden in der Nähe der Eisenbahnen bewaffnet an-

auf seinen Herd zu beschränken, so daß nur ein Theil des Dachstuhls' getroffenen Erlisten erschießen zu lassen. Dem Vernehmen nach wird

beschädigt wurde. ' , I König Alfons eint vollständige Amnestie für alle Offiziere/erlassen,

Pforzheim, 21. Jan. Gestern Abend zog der ledige Bi- welche vor der Wiederaufnahme de: Feindseligkeiten in dieconstitu- j datier B. S. urvÄilfiNgcn srui geladenes Gewehr, Has sich hinter, t.onelle Armee znrücktrtten werden, und ihnen sogar die aberkannten zeiner Bettstätte befand, hervor, vielleicht um cs in der mondhellen ^ Ord-n und Ehrenzeichen zurückerstatten.

Nacht zu benützen. Hiebei streifte der Hahnen und die ganze Ladung S gj-n S eb astia n, 19. Jan. Die spanischen Kriegsdampfer ging dem Armen durch das Ellenbogengelenk, dasselbe der Art zer-> Kerrolanö, Eonsuelo und Guipuzcoano kreuzen inl der. Bucht von störend, daß der hinzugezogcne Arzt nur den durch die stattgehabte! Zarauz. Der Nautilus, liegt noch immer vor Passes v^r.Anker, da er

Blutung cintretenden Tod, der auch kurz darauf erfolgte, Vorhersagen! den Kapitän des Gustav zu? Regelung der EntschMgiintz erwartet .

Nedigirt. gedruckt und verlegt von Ä. Oelschläger. "(Hiezü'Nro. 3 de« Unterhaltungsblatt«.)